Was sind eigentlich die Argumente der "Gegenseite"? Gibt es welche?

wir haben in den Neubauten einfach fix PV voll ausgerüstet (Schrägdach, 2x Carport) und betreiben damit die Wärmeversorgung (Heizung und WW mit WP), mehrere Ladepunkte (max 5kW) und verrechnen nur den Restbezug als BK - erzielt regelmäßig staunende Augen bei der Abrechung und einige trauen sich nicht nachfragen weil Sie glauben es muss falsch sein :wink:

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Interessante Lösung. Ich frage mich, wie im Winter mit einer PV-Anlage die Wärmerzeugung unterstützt werden kann. Im Dez./Jan. ernte ich von meinen besten Anlagen ca. 0,6 bis 0,7 Stunden Volllast pro Tag. Da muß schon eine Menge KWp installiert sein, damit davon was für die Heizung im Winter ankommen kann. Ich habe das für mein Privathaus alles durchexerziert. Anbei die Nutzungsbilanz für 1 Wohnung, Heizung mit Klimaanlagen, WW Gas/hybrid

Der Tagesverbrauch geht durch das Heizen mit Klimaanlagen schnell auf über 20 kWh/Tag im Winter hoch. Da kommt keine PV-Anlage gegen an. Energieverbrauchsausweis: 55 kWh/qm/a

Mein größeres Mietobjekt hat aber 48 Wohneinheiten und 3000 qm Wohnfläche und einen Energieausweis mit 105 kWh/qm/a. Da wird eine PV-Anlage mit 150 - 250 kWp nicht viel ausrichten können. Und kleine DIY Arbeiten und Eigenleistungen sind nicht wirklich angebracht. Ich gebe die technologische Ausrichtung und die betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen vor, alles andere macht meine Hausverwaltung.

Freuen sich da nur die Mieter oder auch der Vermieter (bei der Bewegung zwischen Daumen und Zeigefinger)?

Ist vielleicht off-topic, aber wir haben für das Objekt Gaskontrakte gekauft mit einem Arbeitsbezugspreis für Gas von 2,4 ct/kWh. Da kommen natürlich die CO2 Steuer und Netzentgeld usw. drauf, aber ich muß jegliche Heizungsmodernisierung gegen aktuell 7 ct./kWh Gas (sicherlich steigend) rechnen.

Das sehe ich anders. Und zwar könnte die Anlage denen “gehören” und man könnte dann gegenrechnen was bei euch eine kWh kostet. Alles was dann von der PV kommt ist bares gespartes Geld, und bei genügend Wohnungen ist fast immer ein Abnehmer da. Ob nun genau jene Größe weiss ich nicht, müsste man überschlägig berechnen. Aber wenn die Leute nun statt 30ct die kWh für jenen Strom nur 20ct die kWh bezahlen, mit diesem Geld wird die Anlage abbezahlt, dann ist das ein Plus für die Leute, und ein Plus für den Vermieter. Versicherung muss noch gerechnet werden, Wartung, das mag bei privaten PV egal sein, bei so einem Objekt aber ein Muss. Geht jetzt nur um den Haushaltsstrom. Dass man mit sowas im Winter keine WP abdecken kann ist klar.

Das würde man nur mit einem vollgedämmten Haus erreichen und Klimasplits, aber die Kosten DAFÜR amortisieren sich wahrscheinlich nie.

Ich habe in der Vergangenheit leider schlechte Erfahrungen mit Mietstrommodellen gemacht. Das war weder für die Mieter noch für mich als Vermieter und Stromlieferant erfolgreich.

Ansonsten kann man natürlich theoretisch rechnen:

1.200 kWh/Person/a x ca. 140 Personen /365 Tage/a = 460 kWh / Tag Bedarf für das Objekt. Vereinfacht davon die Hälfte mit Sonne beschickbar: 460 / 2 = 230 kWh / Tag

Für eine 150 kWp Anlage bedeutet das 230/150 = 1,53 Volllaststunden / Tag wären notwendig. Das ist für mindestens 10 Monate im Jahr möglich. Dezember/Januar liefern nur ca. 0,6 Volllaststunden / Tag.

Wer nun an die Mieter für 20 ct./kWh verkaufen kann statt für ca. 6 ct./kWh im Schnitt an der Leipziger Strombörse, fährt mit den ca. 230 kWh/Tag x 365 x 0,20 Euro = 16.790,- Euro/Jahr ein. Sieht sehr gut aus, wenn denn der Überschuß: 2,6 h - 1,5 h /Tag = 1,1 h/Tag noch in Leipzig verkauft werden könnte, also nochmal: 3.616,-/Jahr. Eine Anlage kostet ca. 800,-/kWp. Bei 150 kWp sind das 120.000,- und die nicht diskontierte Amortisationszeit beträgt: 120.000,- / (16.790,- + 3.616) = ca. 6 Jahre (mit Wartung, Versicherung max. 7 Jahre).

Gerechnet habe ich, wenn da nicht meine Zweifel bei dem Mieterstrom wären. Mieter ticken nach meiner Erfahrung völlig anders als Eigentümer, interessieren sich eben weniger für langfristige Strategien. Just saying..

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