Vorstellung und BMS MPPSolar Problem

Hallo,

ich bin schon ein wenig betagt und habe "alternative Energien" vor gefühlt 100 Jahren in Braunschweig studiert. Damals habe ich bei einem Interessanten Menschen Eduard Justi studiert (https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Justi), der schon 1980 zusammen mit John O'M Bockris ein Buch veröffentlichte, Wasserstoff, die Energie für alle Zeiten : Konzept einer Sonnen-Wasserstoff-Wirtschaft. U. Pfriemer, München 1980, ISBN 3-7906-0092-X. Aber wir erfinden ja alles neu in 2021. Das Studium fand natürlich am Institut für Reaktortechnik statt, denn das war damals "Alternative Energie".

Ich selber habe mittlerweile zusammen mit meinem Nachbarn, den ich angesteckt habe einen eigenen 640 KVA Trafo für unsere PV Anlagen. Ich selber besitze aber nur 140 KW, wovon 120 KW Direkteinspeiser sind, 10 KW aus dem letzten Jahr als Überschusseinspeiser und 10 KW in ein paar MyPV Heizstäbe laufen. Das Haus hier ist ein wenig größer und verbraucht im Jahr etwa 13000 KWh, wobei wir durch die PV Anlage etwa 35% abdecken.

Wir haben unsere Heizung dieses Jahr wieder auf Wärmepumpe umgestellt, Warmwasser läuft schon immer mit WP. Der Pelletkessel wird nur noch bei sehr niedrigen Außentemperaturen benutzt. Seit etwa 7 Jahren bin ich Elektroauto Fahrer am Anfang ein Hybrid (Golf GTE) dazwischen ZOE, Leaf und Tesla und seit einem Jahr Hyundai Kona mit der großen Batterie.

Nun soll eine weitere Anlage mit 15 KW gebaut werden, die einen Speicher bekommen soll, damit wir unsere Autarkie weiter voran treiben können. Die Anlage soll angemeldet werden, wobei die Netzverträglichkeitsprüfug schon abgeschlossen ist. Der Speicher ist bestellt und besteht im ersten Step ein LiFePo4 mit 14 KWh bestehend aus 16 Zellen mit 280 Ah. Der Wechselrichter sollte ein Hybrid MPPSolar MPI 10 KW oder 3 mal der MPI 5 KW.

Hier bin ich nun ein wenig aufgelaufen und hoffe in diesem Forum ein wenig Hilfe zu finden. Ich habe den Preis angefragt und die 1390 für den MPI 5 KW oder die 2300 für den MPI 10 KW sind ganz schön hoch und weichen ein wenig von den Angaben im Video ab. Gleichzeitig habe ich die Frage an mppsolar gestellt :

Dear Sirs and Madames,

I would like to use your hybrid inverter MPI 10kw .

Can this inverter be connected to a LiFePo4 battery with 48 volts 280 Ah. The battery pack has an active balancer.
Which BMS are supported by your inverter.
The following models are available: (each CAN interface)
1.) Daly 18650 3.2V smart BMS 16S 48V 120A Bluetooth 485 to USB device NTC UART software together Lion LiFepo4 battery BMS
Or
2.) JBD 20S 60V Lifepo4 Lipo Lithium Battery Protection Board Smart Bluetooth BMS Packs 100A RS485 PC APP
Or
3.) Smart Ant BMS 100A Lithium Battery Protection Board Bluetooth Li-ion Lipo lifepo4 LTO 10S to 24S 60V 72V
Or
If none of the above BMS works and can communicate with your CAN bus, please give us a BMS 16S Smart that can, if possible with a source of supply.

und leider folgende Antwort erhalten:

please be advised MPI 10K only works with Pylontech BMS systems and it will also require a BMS RS485 card to be installed in the Intelligent slot, in order to work.

For more information, please refer to
MPP Solar Inc » Pylontech Lithium Battery Support
the 1st scenario on top describes how a MPI HYBRID can work with Pylontech battery BMS system.

Pylontech batteries can be sourced directly from their official website.
http://en.pylontech.com.cn/?lan=en

Eine meiner Fragen lautet nun wie habt Ihr Eure Speicher an die Wechselrichter angebunden. Kommunizieren die Wechselrichter mit den Batterien oder übernimmt das das BMS.
Ich kann nur Wechselrichter nehmen, die nach VDE 4105 und 0126 in der EU zugelassen sind, denn sonst lehnt der Netzbetreiber die Anlage ab. Die Batterie ist nicht das Problem, denn bei der Anmeldung wird lediglich nach technischen Daten gefragt, wie maximale Entladeleistung im Dauerbetrieb ob DC oder AC gekoppelt und die netto Speicherkapazität. Es wird nicht nach Hersteller oder Typ gefragt.

Es gibt zwar BMS die mit zugelassenen Speichern arbeiten z.B. REC Batterie-Management-System BMS 16 S - Q-Serie - kompatibel mit SMA Sunny Island - Victron - Studer aber das kostet 700 Euro.
Auch Nachfragen bei Growatt und Goodwe waren nicht von Erfolg gekrönt.

Wie würdet Ihr das angehen, welcher Wechselrichter wäre Eure Wahl und wie mit der Batterie verbinden, ginge eventuell auch das BMS von Andreas, das hängt bei Ihm ja an dem MPI 5 von MPPSolar.

Herzlich Willkommen hier im Forum. Da hast du ja schon einiges an Erfahrung gesammelt :blush:

Einige MPPSolar Modelle haben, wie Peggy geschrieben hat, eine Anbindung an das Pylontech BMS. Warum benötigst du denn unbedingt eine Verbindung zwischen WR und BMS? Den MPPSolar kannst du die minimale und maximale Spannung einstellen und auch die obere Spannung, ab wann er nur noch langsam laden soll. Das BMS kümmert sich ja eigentlich nur um die einzelnen Zellen, das interessiert wiederum den WR nicht. Wenn du einen „Killswitch“ benötigst, wenn eine Zelle Probleme mach, dann kann man das auch anders lösen.
Oder welche Notwendigkeit siehst du, die zwei Systeme zu koppeln?

Die Preise sind für die MPI Modelle aber eigentlich normal. Die PIP Modelle liegen unter 1000€, das sind aber off Grid WRs.

Hallo und willkommen im Forum.
Spannende Vorgeschichte und auch Zahlen / Daten / Fakten soweit.

Besonders "140 kWp PV und nur 35% des Eigenstrombedarfs abgedeckt" :crazy: :wtf:

zur Frage ob 1x MPI 10k oder 3x MPI 5k:
3x den 5k ist halt um einiges teurer, bringt aber auch mehr Leistung und mehr Flexibilität, da Du im Zweifelsfall 6 unabhängige Strings anschließen kannst was ggf. sehr sinnvoll ist, wenn Du mehrere Dachflächen mit unterschiedlicher Ausrichtung erschließen möchtest. Wobei Du dann mindestens 20kWp an PV aufs Dach machen könntest, damit die drei WR auch ordentlich ausgelastet sind. Den 10k kannst Du mit rund 15kWp PV-Leistung belegen.

Warnhinweis:
Der Standbyverbrauch der Wechselrichter von MPP Solar / Infinisolar (baugleich) ist vergleichsweise hoch, rechne mal grob mit 50 Watt pro Phase als Dauerverbrauch = 1,2kWh pro Tag
Der MPI 10k zieht also 150W und damit etwa genauso viel wie drei MPI 5K.
Das ist im Sommer unkritisch, aber im Winter zählt jedes Watt.

Wenn ich die Möglichkeit hätte (Platz und Geld) dann würde ich mir drei MPI 5k nehmen.
Begründung:
im Winter, wenn eh kaum Sonnenertrag rein kommt und der Standbyverbrauch große Teile des Akkus auffrisst würde ich die PV-Module so umklemmen (ggf. per automatischem Umschalter), dass alle PV-Module auf nur noch einen WR gelegt werden, und dann die anderen beiden ausschalten -> nur noch 1/3 Standbyverbrauch, und die Leistung reicht vermutlich locker aus, um das bisschen Sonne zu speichern und hinterher auch wieder im Hausnetz bereit zu stellen.
Im Winter brauchst Du keine 15kW Wechselrichterleistung, die langweilen sich nur und verbraten unnötig Energie.

Gegenargument:
Nur 1 Gerät = weniger Wartungsaufwand, weniger Verkabelung und Absicherung notwendig, und günstiger als drei

Achja:
von Infinisolar gibt es auch ein 15k Modell ->InfiniSolar 10KW-15KW @ voltronicpower.com
Der einzige mir bekannte Händler innerhalb der EU ist cercastock.it
Da habe ich auch einen E 5.5k gekauft = baugleich mit MPP Solar MPI 5.5k aber die sind dort vergleichsweise teuer. Zumindest vor etwa 1 Jahr war das so.

Hallo ich habe leider Pech mit einer Batterielieferung aus China. Der Shop ist LiitokalaVariCoreFlagship Store LiitokalaVariCoreFlagship Store - Amazing products with exclusive discounts on AliExpress. Bestellt wurden 16 x 280 Ah, die wirklichen Kapazitäten liegen bei 234 bis 249 Ah. Die Reaktionen des Shops waren gelinde gesagt unterirdisch, nicht einmal eine Korrekte Rechnung wurde ausgestellt, lediglich ein Datenblatt habe ich bekommen, das natürlich nicht der Wahrheit entspricht. Leider ist die Reklamation nicht mehr möglich, da ich zu lange gebraucht habe für die Kapazitätsmessung. Aber eigentlich hatte ich schon bei der Bestellung ein schlechtes Gefühl aber ein Preis von 107 Euro pro Kilowattstunde war zu verlockend.
Nun will ich dieses Pack doch noch betreiben, ich habe aus verschiedenen Quellen gelernt, das man über das BMS über die Einstellungen zumindest einen Teil relativ Gefahrlos nutzen kann. Bei mir bezieht sich aber alles auf ein 48 Volt Paket. Welches BMS würdet Ihr empfehlen und welche aktiven Balancer. Des weiteren würde ich die Ladeschlussspannung pro Zelle auf 3,5 Volt und somit gesamt auf 56 Volt und die Entladung auf Minimum 2,7 Volt also bis 43 Volt herunter einstellen.

Hallo,

hast du dich bei den Wechselrichtern festgelegt, oder wäre da Victron eine Alternative?
Die Victrons kannst du auch ohne Kommunikation vom BMS betreiben, du benötigst dafür nur einen BMV700, der übernimmt alles was zur SOC Bestimmung notwendig ist.
Es gibt aber auch 3-4 kompatible BMS die mit Victron sprechen können. In der Victron Community gibt es ein paar Projekte zu verschiedenen BMS.

Deine Lifepo4 musst du nicht mit 3,5 Volt laden, da du die auch mit 3,4 Volt zu 99% voll bekommst, abgesehen davon altern sie bei der niedrigeren Spannung nicht so schnell.

Hallo zusammen,

die Frage mit dem BMS und dem MPI5k habe ich mir auch schon gestellt. Habe ich es also richtig verstanden, dass keine Kommunikation zwischen dem Akku (BMS) und dem WR stattfinden muss? Man stellt nur die Spannungen und Ströme in dem WR ein und der Laden und entlädt dann den Akku?

Gruß
David

richtig, WR und BMS müssen nicht miteinander kommunizieren.

Der WR übernimmt die Einstellungen und Überwachung (Überladung / Tiefenentladung) auf der kompletten Packebene, "sieht" aber die einzelnen Zellen nicht,
das BMS übernimmt dann die Absicherung auf Zellebene

Hallo zusammen,
ich bin auch ziemlich neu in dem Thema.
Habe es aber so verstanden, dass der WR (Mppsolar MPI) mit der BMS zusammen kommunizieren muss, damit der WR den Akku-Ladezustand kennt und die Netz-Überschusseinspeisung erst vornimmt, wenn die Akkus voll sind (ist das richtig?)
Wozu kann man bei Batrium dann den WR einstellen?
Warum erwähnt Mppsolar explizit die Kommunikation mit Pylontech?

bei mpp solar sollte man aber noch berücksichtigen dass man entweder mit pylontech sprechen kann oder mit dem modbuszähler.
oder gibt es neuerdings eine lösung die beides kann?

wenn der wechselrichter und das bms miteinander sprechen und das gescheit harmoniert ist das sicher die feinere lösung als über die spannung. letzteres ist ein wenig mit dem brecheisen, aber funktioniert trotzdem ganz gut.

das mit dem modbuszähler kannst du dir so vorstellen:

direkt nachdem das netz in dein haus kommt (nach dem zähler vom netzbetreiber) kommt dein modbuszähler hin. auf diesen punkt regelgt der hybrid wechselrichter.
das heisst wenn sonne scheint geht die leistung von der pv zuerst ins hausnetz. genau so viel dass kein strom mehr vom netz kommt. wenn dann noch was übrig bleibt geht das in den akku. und erst wenn der akku voll ist (bzw die ladeschlussspannung erreicht wurde) erst dann wird ins netz eingespeist (ausser man will eine 0 einspeisung machen)
vise versa geht es dann beim entladen. solange im akku energie ist geht das ins haus damit nichts vom netz kommt. erst wenn der akku leer ist oder eine spannungsgrenze erreicht hat, dann kommt strom vom netz

btw. das regelkonzept könnte andreas mal in einem video erklären, die frage kommt oft auf...

Vielen Dank.
Ein Video wäre echt cool