Victron MPPT/Laderegler dimensionieren- Overpowering?

Wenn man sich den Victron Calculator anschaut, dann fällt einem auf, dass inzwischen Victron einen Schieberegler eingebaut hat der sog. Overpowering über 130% zulässt- es geht dabei um die Dimensionierung der Laderegler (DC->DC)
Wichtig ist die maximal mögliche Spannung der Module (auch bei tiefen Temperaturen) dürfen die Max-Spannung des Ladereglers nicht überschreiten. Die jew. Laderegler haben je nach Akkuspannung eine Max.Angabe für die Peakleistung der angeschlossenen Solarmodule.
WIe handhabt ihr dies bei der Planung?
Angenommen ihr habt gut ausgerichtete Module, die wirklich bei Sonnenschein am Tag über mehrere Stunden ordentliche Leistung liefern.
Wie handhabt ihr in diesem Fall das Overpowering, bei angenommen recht kühler Anbringung des Ladereglers im Keller. Seht ihr die 130% als wichtige Grenze oder ist das für Euch nur eine Angabe die in Wirklichkeit keine Einschränkung bietet?

Danke im Voraus für Eure Antworten

D

Je günstiger die Solarmodule werden, desto mehr gewinnt overpowering an Bedeutung, einfach, um an schlechten Tagen mehr Strom zu ernten. An sonnigen Tagen ist dann eh mehr als genug Leistung vorhanden.

Dem Victron Laderegler ist die angeschlossene PV-Leistung egal, da kannst du quasi soviel dran hängen wie du lustig bist. Bei schlecht Wetter hast du halt einfach mehr Ertrag, solange bis der Laderegler aufgrund der PV-Leistung an seine maximal mögliche Leistungsgrenze kommt.

  • Leerlaufspannung PV Module
  • Kurzschlussstrom PV Module
  • PV-Spannung mindestens VBat +5V
  • Maximal möglicher Ladestrom MPPT = PV-Leistung/Nennspannung Akku

Mehr must du nicht wissen um den passenden Laderegler auszuwählen😉.
Der Victron Rechner stimmt nicht immer mit seinen Empfehlungen, und wenn du mal selbst nach rechnest und mit dem 130% Regler rumspielst wirst du evt.
feststellen das sich die folgende Empfehlung des MPPT auf den nächst kleineren MPPT ändert der dann eigentlich viel zu klein ist um die volle Leistung der PV auszuschöpfen...

Der Laderegler verarbeitet maximal soviel wie er aufnehmen kann.

Dabei ist es egal ob man genau 100%, 130% oder 200% Modulleistung anschließt.

Der Laderegler wird nicht direkt "wärmer" oder stärker beansprucht nur weil mehr Module dranhängen.

Indirekt kann es aber sein dass durch mehr Module die maximale Leistung länger anliegt.
Das ist aber technisch kein Problem.

Bist du gerade an einer konkreten Planung dran oder war das eine allgemeine Wissensfrage?

Da irrst du dich :wink:
Um so mehr er leisten muss umso wärmer wird er, und das geht auf Kosten der Lebensdauer.

Gerne lerne ich dazu, dann aber mit einer konkreten Aussage wieso das der Fall sein sollte.

Mein Hoymiles WR der an einer LiFePo4 Batterie hängt, die mehrere Kilo Ampere liefern kann, ist mir jedenfalls noch nicht weggeschmolzen.

Kann es sein dass du dir einfach nur den einen Satz von mir rausgesucht hast ohne den Kontext im Satz davor und nachfolgend zu beachten?

Noch einmal:
Wenn der Laderegler mit z.B. 2 Modulen (=100%) schon am Limit ist (maximaler Ladestrom wird abgegeben), ist die "Belastung" genauso groß wie wenn 4 Module(=200%) dranhängen.

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Das ist natürlich richtig wenn das so gemeint war, vollkommen korrekt :wink:.

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Mit dem Satz sitzt er du auf der Schülerseite...

Verstehe nicht so ganz was du mir damit sagen willst,
es ging ja nur darum mehr Module = mehr A = mehr Beanspruchung
Aber ganz viel mehr A macht nicht direkt viel viel mehr Beanspruchung (wegschmelzen)

Aber back to topic ich würde bei den Victron MPPTs das immer vom konkreten Fall / Anwendungszweck abhängig machen.

Also z.b. Süd Fassadenmodule nicht zu sehr Overpaneln (Temperatur Koeffizienten beachten) damit man im Winter wenn sich mal die Sonne zeigt alles mitnehmen kann.

Während z.B. flache Module(<20°) man sehr gut Overpaneln kann, weil der Verlust im Sommer zu verkraften ist und im Winter selbst bei 200% man so gut wie nicht ans Limit kommt.

Je nach Laderegler den man nimmt und man den Preis auf ein Modul umrechnet kommt man da bei so 15-20€ raus.
Also nichts wo man sich in Unkosten stürzt. 130% ist wahrscheinlich so der Punkt wo man im Jahresmittel groß keine Verluste zu erwarten hat.

Es geht darum, dass nicht die Quelle fen strom bestimmt, sondern die Last.
Hängt an einer Batterie (Quelle), die 1000 Abliefern kann, eine Gluhbirne (Last) mit 5 W, so fließt eben weniger als ein halbes A.
Wenn als module mehr Strom liefern könnten (was sie eh nur zu Spitzenzeiten könnten) so entscheidet trotzdem der Laderegler, wieviel Strom er zieht bzw. verarbeitet. Und schon das Wort -regler verrät, das er das kann.
Deswegen gilt: Strom darf man mehr anbieten, Spannung max darf man nicht überschreiten.

Davon Abgesehen: mehr Module heisst nur dann mehr Strom, wenn sie parallel geschaltet sind.

Zwei Grenzen gibt es: Die maximale Spannung und den Kurzschluss-Strom. Die 150V Laderegler haben die Eigenschaft, dass sie nicht anfangen zu arbeiten, wenn die PV-Spannung über 145V liegt.
Die Regler lassen sich sehr verschieden Überbelegen. Die größte Überbelegung gibt es beim 100/50. Er hat einen Kurzschluss-Strom von 60A und eine maximale Spannung von 100V. Daran kann man bis zu 4 Reihenschaltungen aus jeweils zwei Ja-Solar JAM60D41-500 parallel über jeweils eine 20A Sicherung anschließen. Bei 27V Ausgangsspannung sind das 1350W Ausgangsleistung. Die gesamte Modulleistung beträgt 4000Wp.So steht schon die maximale Leistung bei einer Einstrahlung von 330W/m2 zur Verfügung. Damit können 100Ah LiFePo4 Batterien ohne weitere Strombregrenzung geladen werden.

es ging um Planung wie man schon vorliegende bzw. optional zu erstehende Laderegler gut auslastet.
Es klingt logisch, dass mit der Auslastung der max Leistung über einen längeren Zeitraum der Laderegler länger gefordert wird pro Tag und damit uU in seiner Lebensleistung (man weiß ja nicht wie Victron kalkuliert hat) verkürzt wird.
Vermutlich hat Victron die Max Leistung des Ladereglers bei strammer Südausrichtung dann in den max. Sonnenstunden pro Tag und das dann 5 Jahre Minumun angesetzt.

Und da ist die Frage, wenn ein Laderegler auf 35A ausgelegt ist, und die Module theoretisch 80A liefern könnten bei max Einstrahlung, ob da der Laderegler durch die Begrenzung der Stromstärke verschleißen kann bzw. oder ob es so ist, dass diese dann einfach nicht von den Modulen produziert werden und es somit für den Laderegler das gleiche ist, wie wenn Module 35A liefern können, und diese dann bei optimaler Ausrichtung auch anliegen.

Bei den heuten Modulpreisen werde ich das sicher ausnutzen und deutlich überbelegen für den Winter. Plane aktuell ca. 40kWp Module an 4x 250/100 Ladereglern..

Lieber im Winter genug Strom haben als im Frühjahr durch die Begrenzung ein wenig liegen lassen..

Warum soll der Laderegler bei mehr Stromstärke schneller verschleißen? Verschleißt dein USB Netzteil auch schneller weil es nur 0,1A braucht aber 13A aus dem Netz haben könnte?

Nochmals lesen.

Okay, wenn Du im WInter noch PLatz zum Anbauen/anlehnen hast..

Bei mir werden seit dem erfolgreichen Test des Growatt MIC 600W mit über 20 kWp alle WR und MPPT gnadenlos überbelegt. Egal ob Victron, Studer, Growatt oder Deye, gab noch nie den Hauch eines Problems.

Einzig die maximale Spannung wird, inkl. Korrekturfaktor, penibel eingehalten.

Vielleicht ist ja die zweite Zahl die maximal im Dauerbetrieb belastbare Stromstärke. Also ein 150/35 dann 35 A. Wären dann im Schnitt bei den heute erhältlichen 11-12A Modulen: 3 Strings.