V2G, es geht los

Du hast ja jetzt dargestellt, dass an der Wallbox nichts zu ändern ist.

Und Schuld ist der VDE.

Wenn das bidirektionale Laden über Typ2 mit dem R5 in Frankreich funktioniert, kann ein Käufer eines französischen R5 sich an eine deutsche Wallbox anstecken und einspeisen.

Der deutsche VNB merkt davon nichts.

Wenn also jetzt jemand in DE bidirektional laden will, kauft er seinen R5 in Frankreich und läßt ihn hier zu.

"So schnell schießen die Preußen nicht !"

Es gehört noch etwas mehr dazu:
Woher soll der R5 wissen, ob PV Überschuß vorhanden ist oder Bedarf im Haushalt vorliegt ?

D.h. ein Energiezähler muß ein entsprechendes Signal erzeugen, so weit einfach, so weit logisch - ist ja bei jedem Heimspeicher so !

Aber wie kommt jetzt dieses Signal "in den R5" ? Der OnBoardCharger muß ja wissen was zu tun ist.

Andernfalls wird er stumpf laden, aber ein Entladen wird nicht erfolgen.

Aber wer eine funktionierende Installation in Frankreich hat, kann sie ja mal demontieren, hier aufbauen und berichten ! Meine private Vermutung, die Jungs werden eine Art "Geoblocking" implementiert haben, ist aber nur eine Vermutung.

Habe noch mal etwas im Netz gesucht. Der Standard ISO 15118-20 definiert wie die Kommunikation zwischen Auto und Wallbox bei DC und auch bei AC erfolgt. Bei AC erfolgt die Kommunikation über den CP Pin. Darüber wird z.B. ausgehandelt, ob man lädt oder das Auto Strom abgibt. Das Auto muss ja wissen, ob es den DC→AC Wandler einschaltet oder nicht.

Eine normale Wallbox, die das Kommunikationsprotokoll nicht kennt, kann man daher so nicht einfach bidirectional verwenden.

OpenWB hat es wohl schon geschafft ISO 15118-20 umzusetzen: OpenWB: Bidirektionale AC-Wallbox mit Energiemanagementsoftware auf Open-Source-Basis – pv magazine Deutschland

Ist das mit den derzeitigen Preisen für DIY Speicher überhaupt noch Sinn? Zwei Boxen mit den neuen großen Zellen hingestellt und du hast >60kWh, dazu ein 12-20kW WR und Glücklich werden. Aber wer eh nur V2H machen will, dem reicht sicher auch ein 12kW WR aus.

Das alles wird doch, weil von den großen Energieriesen nicht gewollt, tot reguliert werden und/oder die Preise so unattraktiv, da will das eh keiner machen.

In Frankreich braucht diese Speicher sicher besser um den Überschüssigen AKW Strom irgend wo hin zu schieben und bei Spitzen wieder raus zu holen.

Habe den Einsatzzweck auch nicht, weil mein Speicher ausreichend groß ist.

Bei mir wäre auch V2G nicht möglich, da ich eine EEG-Förderung (Einspeisevergütung) für meine Solaranlage bekomme. D.H. überschüssiger Solar-Strom wird vergütet. Bei der muss ich garantieren, dass ich auf keinen Fall Graustrom aus dem Netz einspeise. Bei V2G kann ich das aber nicht garantieren. Den Graustrom muss ich garantiert selbst verbrauchen. Wie will ich sicherstellen, dass das Auto vorher aus dem Netz nicht mit beispielsweise mit Kohlestrom geladen wurde?

Entweder muss die EEG-Richtlinie weg oder man kann V2G nur nutzen, wenn man keine Solaranlage mit EEG-Förderung hat.

Ob die EEG-Regelungen in DE Sinn machen, ist wieder etwas ganz anderes. Es ist aber ein Problem.

Solange wir EEG-Förderung für unser Solaranlagen haben, passt V2G m.E. nicht.

Okay einige Punkte:

  • CP Pin, bedeutet Control Pilot, prüft ob eine Gegenstelle (eAuto) verfügbar ist.
    Dann gibt es noch den PP (Proximity Plug), über denn wird der max. Ladestrom mitgeteilt. Weiteres in der IEC62196 (Pflicht).

  • Die ISO 15118-20 definiert die Kommunikation für BiDi, da jetzt das Papier vom FNN/VDE zum AC-BiDi gekommen ist, muß ein Amendment verhandelt werden ("Kür").

  • Wer ein eAuto fährt, braucht eine Wallbox (oder er benutzt den 230 VAC Ladeknochen). Und dann stellt sich die Frage, warum 1.600 € für die HW einer PV-Überschußlösung zahlen, wenn eine DC-BiDi-Wallbox ca. 2.100 € kostet (iX3 Konfigurator vom Premium Hersteller BMW).

  • Und bei V2G wird es vermutlich darauf hinauslaufen, nur möglich wenn keine PV Anlage oder Speicher vorhanden. So läuft es zZ bei Octopus/UK und bei e.ON/V2G fehlt noch das Kleingedruckte. MiSpeL hilft hier auch nicht weiter, zumindest lauf Konsultationpapier der BNetzA.

1600€ für die HW der PV-Überschusslösung? Meinst Du damit eine geeignete WB für Überschussladen?

PP taugt beim Typ2-Stecker nicht, um das Kommunikationsprotokoll zu übertragen. Da wird nur jeweils ein fester Widerstand an beiden Enden des Steckers angelötet und teilt nur mit wie die maximale Belastbarkeit des Kabels ist. DA weiß das Auto nur, dass der Ladestecker gesteckt ist. Der PIN wird aber nicht über das Kabel von Wallbox zum Auto geführt. Daher muss die Kommunikation über CP erfolgen. Der wird im Kabel vom Auto zur Wallbox geführt.

Die Datenleitung CP kann man gut verwenden. Bei einer unidirektionalen AC-Wallbox wird hier über die Pulsweite des Rechtecksignals mit einer Frequenz von 1 kHz die entnehmbare Stromstärke angegeben. Bei ISO 15118-20 hat man das wesentlich aufwändiger gemacht. Ist aber prinzipiell kein Problem. Bei CCS, also beim Laden über DC, wird der gleiche Pin bereits für ein Kommunikationsprotokoll verwendet. Da wird unter anderem der SOC des Autos, etc. übertragen.

Das sehe ich nicht so. Wer garantiert denn jetzt, dass du nicht Strom beziehst und dann diesen wieder einspeist?

Ich habe z.B. gestern so um die 4kWh bezogen und später am Tag als der Akku voll war 6kWh eingespeist. Nun KÖNNTE man behaupten, ich hätte den entnommenen Strom eingespeist.

Vernünftig argumentieren wieso ich für 30ct einkaufen und für 10ct verkaufen sollte könnte man dann jedoch nicht mehr…

Aber selbst wenn, in dem Moment wenn du einen Speicher hast, KÖNNTEST du das machen. Dann dürfte kein Speicher mehr erlaubt sein.

Hast Du Deine Anlage angemeldet inkl. EEG-Förderung? Und das vor dem Solarspitzengesetz Februar 2025?

Man unterscheidet hier zwischen Graustrom (Strom aus dem Netz) sowie Grünstrom (Strom aus deinen Solarpanels).

Wenn ja, schau mal in die Anmeldeformulare beim VNB und die EEG-Richtlinien an. Was hast Du da angekreuzt? Sobald Du aus dem Netz Strom in den Akku lädst, darfst Du keinen Strom mehr aus dem Akku zurück ins Netz einspeisen und dafür die EEG-Vergütung für Solarstrom bekommen.

Insofern ist das auch bei V2G in Verbindung mit dem EEG ein Problem.

Wenn man für V2G nicht die EEG-Vergütung bekommt, ist das kein Problem. Der V2G-Tarif mit E-ON ist daher kein Problem. Du bekommst ja keine EEG-Vergütung dafür.

Wer kann das kontrollieren? Ich beziehe für meine Klimasplits Strom aus dem Netz oder lade den Akku damit.

Und mittags ist mein Akku voll. Jetzt fängt die Sonne an zu scheinen. Akku ist voll, Klimas laufen. Also speise ich wieder Strom ein. Das ist dann Grünstrom. Ich könnte auch den Akku entleeren. “Darf” ich jedoch nicht. Und wer kontrolliert das bzw. wie wird das umgesetzt?

Oder anders: Ich habe einen 100kWh Akku und lade den über das Netz auf 50% auf. Mittags speicher ich den PV-Strom in meinem Akku auf 100%. Abends speise ich ein. Und wer guckt nun nach, ob mein Speicher bis auf 50% runter ist oder auf 10%? Denn von 50 bis auf 10% ist dann Graustrom…

Prinzipiell hätte der Elektriker damals prüfen müssen, dass Dein Wechselrichter nicht sowohl aus dem Netz den Akku laden als auch aus dem Akku ins Netz einspeisen kann. Er hat das zumindest damals beim Antrag so bestätigt. Bei vielen Wechselrichtern wie z.B. von Fronius bekommt der Kunde auch kein Administrationskennwort, um das später selbst zu ändern.

Kontrollieren kann das der Netzbetreiber direkt nicht. Aber, wenn bei Dir ein Smartmeter-Gateway installiert ist und Du immer zu den günstigen Tarifen mit hoher Last aus dem Netz Strom entnimmst und zu Zeiten, wenn die Sonne nicht scheint einspeist, könnte er schon eine Anscheinsvermutung haben und entsprechend aktiv werden, sofern Du die EEG-Einspeisevergütung bekommst.

In Zeiten von KI-Systemen wäre das leicht machbar, sofern bei Dir ein Smartmeter-Gateway installiert ist. Ob das die Verteilnetzbetreiber irgendwann einmal machen werden, keine Ahnung.

Ich bekomme auf meine eigene Anlage kein Kennwort? Das lass ich mir sicher einbauen. :wink:
Ich bin in Österreich, so einen Antrag hatte ich daher zum Glück nie. Ich bin nur Leistungsetchnisch beschränkt worden, darf aber 24h am Tag einspeisen, auch aus dem Akku. Wie also geprüft werden sollte, wieviel nun auf meinem Dach hergestellt wurde oder das Anhand berechneter Sonnenstunden… ich weiss nicht. Möglich. Aber sinnvoll für das Netz? Immerhin bedeutet ansich höhere Strompreise, dass es weniger Angebot gibt, also Strom ansich benötigt wird.

Ja, das Technician-Kennwort bekommen normale Kunden ohne nachgewiesene Fachkenntnisse von Fronius-Solateueren nicht, damit diese nichts an den Netzparametern und Beschränkungen ändern. Ein Customer-Kennwort wird aber rausgegeben. Das gibt Fronius (Hersteller aus AT) auch so den Solateuren und Elektrikern vor. Was unter der Hand passiert, ist wieder etwas anderes.

Ok, wenn Du aus Österreich (sorry hatte das nicht erkannt) bist, hast Du auch kein Problem. Da gibt es m.W. keine Unterscheidung zwischen Grünstrom und Graustrom. Du hast auch kein EEG und kein Smart-Meter-Gateway.

Wir haben nur in DE das Problem mit dem EEG.

Vermute in Wirklichkeit geht es gar nicht um Graustrom oder Grünstrom, sondern darum, dass die EEG-Förderung über dem Börsenpreis ist, noch vor einigen Jahren extrem hoch war, diese 20 Jahre lang gilt und das die übrigen Steuerzahler zahlen.