Umbau 4er-Multi-Split in Single-Split + 3er Multi sinnvoll?

Ich habe die Temperatur über externe Thermometer gemessen. Dort waren es bis zu 23 Grad. Das IG hat hingegen 20 Grad angezeigt. Sobald die Ist-Temperatur 1 Grad über der Soll-Temperatur ist, schaltet der Lüfter aus.
Die Temperaturfühler reagieren leider sehr unterschiedlich. Das am IG im Dachgeschoss (als einziges Gerät eine Truhe) reagiert eher träge. Häufig ist es im Raum wärmer als das Gerät die Ist-Temperatur misst. Die anderen IGs sind dafür sehr sensibel. V.a. bei einer langsamen Lüfterstufe zeigt es mir am Gerät 24, 25 Grad an, obwohl es im Raum 19 oder 20 Grad hat. Bei höherer Lüfterstufe ist der Unterschied zwischen der vom IG gemessenen Temperatur und der mit externen Thermometer gemessen Temperatur geringer.

Um dieses Ausloten geht es doch. Ergo:
Auf 20°C stellen, Lüfter auf Auto, im DG auf 18°C stellen, Lüfter auf Auto. Im Wohnzimmer 20° C stellen, Lüfter auf 4.

Ich habe nun mal über mehrere Tage verschiedene Tests durchgeführt.
Da es mir v.a. um den großen Raum im EG geht, lag das Augenmerk v.a. darauf. Hierbei habe ich mit dem Heizlüfter-Test u.a. festgestellt, dass der erwärmte Raum (IG lief davor zwei Tage am Stück durchgehend) bei 1 Grad Außentemperatur mit 1KW durch den Heizlüfter auf 19 Grad gehalten werden konnte. War der Raum ausgekühlt, da zuvor nur bedarfsweise geheizt wurde, sankt die Raumtemperatur bei 1KW Heizleistung, mit 2KW konnte ich den Raum auf über 20 Grad aufheizen. (3 Grad Außentemperatur) Die Klimas hatte ich während des Tests komplett aus.

Korrigiert mich bitte, wenn ich bei meinen folgenden Annahmen falsch liege:
Bei den Außentemperaturen sollte ich doch mit einem COP von 4 rechnen können? D.h. der ausgekühlte Raum sollte zum Aufheizen maximal 500 Watt benötigen, zum Temperatur halten um die 250 Watt?
Die Multisplit kommt i.d.R. nicht unter 900 Watt, selbst gestern lief sie bei 10 Grad Außentemperatur weiter munter mit 900 Watt durch und hat den Raum immer weiter erwärmt, bis sie bei 22,5 Grad dann munter mit dem Takten begonnen hat (5mal pro Stunde). D.h. sie liegt deutlich über dem benötigten Bedarf, überhitzt die Räume oder taktet. Ich hatte gestern z.B. nur ein IG an, wenn ich mehrere anhabe, taktet sie seltener, allerdings schalten die Lüfter der IGs ständig an und aus, da der Wärmebedarf der Räume sehr unterschiedlich ist, was ich grundsätzlich als großes Problem meiner Anlage erachte.

Die Auswurftemperatur geht entsprechend nicht runter, sondern ist immer im ineffizienten Bereich um die 45 Grad.

Meine eingangs des Beitrags geschilderten Überlegungen habe ich aus Kostengründen (Kostenvoranschlag für Tausch der 4er Multisplit in 3er Multisplit + neues Außengerät für IG im EG = 6000 Euro) nochmal überdacht: Ich überlege, das IG im großen Raum im EG aus der Multisplit herauszunehmen und stattdessen eine MUZ LN50VG2 zusätzlich anbringen zu lassen. Dieses kann laut Eurovent deutlich weiter heruntermodulieren (680 vs. 136kWh), somit hoffe ich, dass der Raum effizienter geheizt wird.
Die Multisplit würde ich mit verbliebenen drei IGs weiter laufen. Ich habe mitunter eh das Gefühl, dass die Multisplit ohne das IG im Erdgeschoss besser läuft. Z.B. taktet die Anlage wenig, wenn ich beide kleinen Räume im OG beheize, wenn ich das IG im großen Raum dazu nehme, geht die Takterei los und die Auswurftemperatur steigt deutlich an (logisch, da der große Raum ja seinen Wärmebedarf gedeckt haben möchte und die Anlage somit mehr Energie reinsteckt).
Wenn ich nur das IG im Dachgeschoss an habe, pendelt sich die Anlage häufig um die 400 Watt ein, was sie laut Eurovent-Daten eigentlich gar nicht kann (Dach ist neu gedämmt, wenig Außenwand, entsprechend niedriger Heizbedarf). In keiner anderen Konstellation geht die Anlage so weit runter, wie wenn ich nur das IG im Dachgeschoss (Truhe) an habe.

Damit ich die Kosten wieder reinhole, müsste ich ca. 10000kWh (1000 pro Jahr auf 10 Jahre) einsparen. Glaubt ihr, ich könnte dort grob hinkommen? Habe seit Juli 2024 2MWh verbraucht, schätze 1 MWh kommt bis zum Sommer nochmal drauf, also benötige ich ca. 1/3 Einsparung durch die neue, niedriger modulierende Anlage, die den Hauptnutzungsraum des Hauses dann als Single Split heizt.

Damit hast du recht wenig Heizlast für 43m². Das 5kW IG ist da eigentlich viel zu groß, wobei das nicht unbedingt was machen würde.

Dein AG ist aber viel zu groß, Mindest-Modulation liegt bei 4kW thermisch, das ist sehr viel.

Vermutlich werden die anderen Räume dann auch eher wenig Heizlast haben.

Diese Multi-Split bekommt man ja eh nur schwer gebändigt, so dass die effizient laufen. So überdimensioniert natürlich noch viel schwerer.

Jetzt ist auch die Frage, wie deine Fähigkeiten sind und was du selbst machen kannst. Beispiel: Durch den Umbau von Sensoren kann man was erreichen. Und durch Automatisierungslösungen kann man das Teil auch nochmal irgendwie besser in den Griff bekommen, also HomeAssistent.

Das liegt an der starken Überdimensionierung. Die kann ja theoretisch nur bis 680 W runter kommen, das gelingt aber oft nur, wenn sie länger läuft und sich langsam ans Minimum herantastet. Das die oft nur bis 900W runter kommt, kann da durchaus normal sein.

Und dann ist ja klar, sie fängt an zu takten, was die Regelung nochmal viel schwieriger macht, wenn dann auch noch 4 Innengeräte dranhängen.

Die Anlage läuft grundsätzlich am besten, wenn möglichst viele Innengeräte gleichzeitig laufen. Die Effizienz geht stark runter, wenn nur ein IG läuft, so sind zumindest die Erfahrungen bei den Multisplits.

Das WZ auf Single-Split umbauen, ist zwar eine gute Idee, aber dann hast du das riesen Außengerät noch für 3 kleinere Räume.

Am ehesten wirst du die Anlage noch effizient bekommen bei der recht guten Wärmedämmung, in dem du zyklisch alle Räume mit einmal heizt. Also sozusagen einen eigenen Takt vorgibst. Das geht aber nur mit Automatisierugslösungen.

Das die mit einem IG bis 400W runter modulieren kann, ist interessant. Wobei da unklar ist, wie effizient die da ist.

Bei der hohen Auswurftemperatur kann es sein, dass die Ursache an dem großen 5kW Gerät hängt. Da geht die Anlage dann davon aus, dass die immer ordentlich Leistung bringen soll und das geht nur mit recht hohen Auswurftemperaturen. Vielleicht würde das Verhalten deutlich besser, wenn du die gegen ein 3,5kW IG tauschst.

Wenn die Anlage doch irgendwie ganz gut mit den 3 IGs läuft, wäre das natürlich eine Möglichkeit, nur WZ umzubauen auf Single.

3000 kWh im Jahr ist schon einiges. Interessant wäre, wo du hinkommen würdest, wenn alles optimal laufen würde. Hast du alte Verbrauchsdaten mit Gas oder Öl?

Die Fähigkeiten sind leider nicht vorhanden. Hab's mehrfach im Forum bereits gelesen, dass das etwas bringt, bekomme das aber nicht hin.
Ebenso habe ich aktuell nicht die Kapazitäten, um mich in Automatisierungslösungen zu fuchsen.
Am liebsten komme ich in den Raum rein, mach das Ding an und wenn ich rausgehe, mach ich es wieder aus. Und verbrauche dabei möglichst wenig Energie :wink:

Der Raum erwärmt sich etwa auf 20 Grad. Aber unter dem Dach bleibt die Wärme wirklich gut im Raum, da 18cm Dämmung oben drauf liegen.
Aber keine Ahnung warum die Anlage es in dieser Konstellation so weit runter schafft. Das kann die nur mit dem IG, auch nicht mit den AY25 im Obergeschoss.

Waren zuletzt 18000kWh pro Jahr, inkl. Warmwasser und mit ziemlich ineffektiver Einrohrheizung.

Mit Warmwasser bleibt es recht unklar. Aber es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass du bei optimaler Abstimmung eher so bei 2000 kWh Verbrauch ankommst. Also gehts um 1000 kWh, die du durch Optimierung einsparen kannst oder 300 Euro pro Jahr.

Dann kannst du höchstens noch mit der eingebauten Timerfunktion herumspielen. Und die Heizstrategie finden, die insgesamt am günstigsten ist.

Daran hatte ich noch nicht gedacht. Wäre wahrscheinlich erstmal die preiswerteste Variante, allerdings hängt dann immer noch das riesen AG da.

Ich sehe aktuell folgende Optionen:

  • mit dem aktuellen Stand leben
  • 3,5kW IG an die Multisplit hängen und hoffen, dass dadurch das ganze System besser funktioniert, da kein übergroßes IG mehr vorhanden ist (günstigste Alternative)
  • 5kW IG von Multisplit trennen, zusätzliches AG kaufen und als Single Split weiter betreiben (ggf. könnte Multisplit zukünftig auch noch durch kleinere Multisplit oder weitere Außengeräte ersetzt werden)
  • wie oben, nur 5kW IG zusätzlich durch 3,5 kW IG ersetzen und neues 3,5kW Außengerät kaufen

Da bist du aber auch wieder bei einem 5kW AG, das ist nicht gut für den Raum.

Ob der Tausch IG von 5kW auf 3,5kW wirklich was bringt, ist schwer zu sagen. Könnte klappen, aber garantiert ist das nicht. Das hängt sehr von den Eigenheiten des Gerätes ab. Selbst gute Klimatechniker haben oft keine Ahnung von solchen Details.

Wie verlässlich sind dabei eigentlich die Eurovent-Daten?
Wenn ich bei Cond B (entspricht 2 Grad?) schaue, kann das 5kW Außengerät bei 2 Grad bis 2,5kW runter modulieren. Das sind 500 Watt mehr als mein Heizlüfter bei 3 Grad Außentemperatur benötigt hat, um den Raum aufzuwärmen.
Machen dabei die 500 Watt einen so großen Unterschied?

Das 3,5kW Außengerät hat z.B. genau 2kW bei Cond B.

Eurovent passt oft. Du musst dir aber Cond D anschauen, wenn du wissen willst, wie weit die runter modulieren kann. Das gilt dann für alle anderen Temperaturen auch. Cond B wäre ja einfach nur eine typische Leistung, die man der Anlage für Tests abfordert und keine untere Modulationsgrenze.

MUZ-LN35 kommt auf 1,2 kW thermisch bzw. 150 Watt elektrisch.

MUZ-LN50 kommt auf erstauntlicherweise 0,9 kW thermisch bzw. 136 W elektrisch.

Sehr erstaunlich, dass die 5kW soweit runter kommt. Ganz außergewöhnlich. Wenn das stimmt, wäre die durchaus interessant. Allerdings hat die einen deutlich schlechteren SCOP von nur 4,6 statt 5,1. Wobei man da auch nie so richtig weiß, wie gut der SCOP wäre, wenn man ihr nur so wenig Leistung abfordern würde, wie einer 3,5kW im Test. Kann durchaus sein, dass der SCOP da deutlich hochgehen würde. Wobei, wenn du dir mal Cond D anschaust, siehst du große Unterschiede, da ist die 3,5kW deutlich besser.

https://www.eurovent-certification.com/de/catalog/program/certificate/participant/model/show/199572688

https://www.eurovent-certification.com/de/catalog/program/certificate/participant/model/show/199572688

Das ist mir auch direkt aufgefallen. Daher hatte ich die Lösung mit der LN50 zunächst auch priorisiert, da sie scheinbar so weit runterkommt.

Meinst du den COP bei Cond D?

Ja genau, schau dir mal diesen Artikel zum Verständnis an:

Ich werde den Umbau vermutlich durchführen lassen und das IG im Wohnzimmer aus der Multisplit herausnehmen. Das passt einfach deutlich besser zu unseren Heizgewohnheiten, da das IG den Großteil des Tages läuft und der Rest nur bedarfsweise.
Tendiere nun sehr zur MUZ/MSZ-LN35. Der Heizlüfter-Test hat mich darin bestärkt, dass das kleinere Gerät ausreichen sollte. Wirklich kalt wird es hier nur selten und selbst dann kann das Gerät noch 3,2kW bei -15 Grad. Wir haben auch noch einen Kamin im Wohnzimmer, der zusätzlich zum Einsatz kommen könnte.

Vielen Dank für die vielen, sehr hilfreichen Tipps und Anmerkungen!

Nur zur Info: Die LNs gibt es auch als Hyperheating, sind etwas teurer, aber für den Heizbetrieb nochmal mehr optimiert.

Danke, das habe ich gesehen. Da bin ich noch unsicher, welche Variante ich nehmen soll.

Hier gabs mal vor etwa 2 Jahren jemanden im Forum, der hatte diese Hyperheating und hat drauf geschworen. Die hat auch sehr weit runter moduliert. Vielleicht findest du die alten Threads noch.