Überspannungsschutz - ich kapier's nicht!

Hallo zusammen,

ich stehe vollkommen auf dem Schlauch. Bei der Planung meines BKWs wollte ich eigentlich muß ich seit Dezember 2018 auch einen Überspannungsschutz integrieren, nicht nur, weil es gesetzlich vorgeschrieben ist, sondern weil der Blitz hier zwar noch nie unmittelbar eingeschlagen hat, aber oft in einer gewissen (erhöhten) Nähe. Da dachte ich an eine dehn.de/store/f/21210553/EBA/1885_18S_0122_3017040_DG%20M%20PV2%20SCI%201000%20FM_WEB.pdf
Lösung von Dehn, nur ehrlich gesagt verstehe ich die Schaltung nicht.

Hier gäbe es je zwei Eingänge für DC+ und DC- sowie einmal PE. Aber laut Schaltplan ist in den Dingern je ein Varistor und eine Sicherung verbaut. Ein Kurzschließen von DC+ und DC- mit PE kann ich mir ja noch vorstellen, aber es wird auch von einer DEHNguard modular (Y)PV SCI ... Trennung gesprochen und die sehe ich nicht. Das Ding ist doch vollkommen parallel.

Ein Kurzschluß zwischen DC+ und DC- über PE könnte für die Solarmodule möglicherweise ungut sein. Ich verstehe überhaupt nichts mehr. Wie genau funktioniert dieser Überspannungsschutz? :shock:

Daniel

Denke der Varistor wird niederohmig, und leitet die Spannung nach Erde ab. Im Detail kenns ichs aber auch net.

Das evtl. Kurzschließen der PV ist kein Problem, machen einfache Laedregler auch so.

Folgendes Szenario:

Das Haus hat keinen Blitzschutz. Das Balkongeländer, an dem die Anlage später u.a. befestigt werden soll, ist mit PE verbunden (hab's vorhin mit dem Duspol geprüft). Die DC-Leitungen der vier Module sollen später zu einem kleinen Schaltschrank laufen, von dem aus "nach hinten" (also durch die Mauer hindurch) die DC-Stränge ins Hausinnere laufen. Ob man diesen Schaltschrank GAK nennt, weiß ich nicht, weil es ja keine "große" PV-Anlage auf dem Dach, sondern nur eine Balkonanlage ist. Mindestens sollen in diesem Vielleicht-GAK aber Lasttrennschalter vorhanden sein.

1. Frage: Kann ich einen SPD-Überspannungsschutz direkt in diesen Vielleicht-GAK montieren, der ja noch außerhalb des Hauses ist, oder muß der SPD-Überspannungsschutz innerhalb des Hauses sein?

2. Frage: Der SPD braucht ja PE. Kann/darf ich PE einfach vom Balkongeländer mit einer Blitzschutzschelle abgreifen oder muß PE von der Unterverteilung kommen?

3. Frage: Reicht dieser einfache Varistor-Überspannungsschutz (SPD) aus oder müssen die Solarmodule zusätzlich noch vom MPPT komplett getrennt werden? Falls ja, mit welchen automatischen Geräten erfolgt diese Trennung?

4. Frage: Die Victron-MPPTs vertragen ja am Eingang nur eine gewisse Spannung, die weit, weit unterhalb der SPDs sind, oder mit anderen Worten: Wenn es in der Nähe irgendwo reinknallt, fetzt es mir die Victrons (Frage 3) so oder so. Soll/kann/darf ich da noch zusätzliche Varistoren im Kleinspannungsbereich verbauen, um die Victrons zu schützen, oder sind solche Selbstbaulösungen unzulässig?

Daniel

Denke der Varistor wird niederohmig, und leitet die Spannung nach Erde ab. Im Detail kenns ichs aber auch net.

Das evtl. Kurzschließen der PV ist kein Problem, machen einfache Laedregler auch so.
Ja, so in etwa hatte ich mir das in der Theorie auch vorgestellt. Das Kurzschließen für den Zeitraum der Spannungsspitze sollte kein Problem sein. Aber ob das alles so auch erlaubt ist, das ist die knifflige Frage... :problem:

Daniel

Ich habe einen kleinen Unterverteiler in der Garage wo alle Strings vom Dach ankommen.

Zur Beruhigung meines Gewissens und weil's nicht viel gekostet hat, habe ich diese o.g. DC-Überspannungsableiter (Billig-Chinazeugs) eingebaut.
In diesen DC-Überspannungsableitern sind sog. Gasableiter verbaut, die bei Überspannung kurzschliessen. Trennen tun die in der Tat nix.
Ich habe diese DC-Überspannungsableiter an den Sammelerder in der Garage angeschlossen, der bei mir direkt neben dem Hausanschlusskasten sitzt. Also an PEN sozusagen.

Um mal überhaupt die Strings einzeln abtrennen zu können, habe ich einen (eigentlich sonst unsinnige) DC-Sicherung (auch Billig-Chinazeugs) je String.

Im Keller im unteren Anschlussraum (UAR) sitzt dann noch ein teurer DEHN Überspannungsschutz (wollte mein Elektriker haben, ist glaube ich auch Vorschrift).

Also ich würde mir an deiner Stelle nicht zu viele Gedanken machen und die DC-Überspannungsableiter ans geerdete Balkongeländer klemmen.
Das ist schon viel mehr Schutz als man standardmäßig bei PV-Anlagen früher überhaupt hatte.

Wer behauptet denn das du den Überspannungsschutz benötigst. Bei einer Erweiterung der Elektroinstallation ist im Zählerschrank im UAR ein SLS Schalter und Überspannungsschutz Typ1/2 vorzusehen.
Für dein BKW gibt es keine Norm oder Regel die das fordert (oder ist mir nicht bekannt). Selbst für große PV Anlagen wird das nicht gefordert.

Ich würde den SPD nicht am Balkongeländer anschließen. Entweder direkt auf die Potenzialausgleichschiene führen oder über einen Erder extra abführen.
Wenn der Blitz einschlägt muss der Strom ja irgendwo hin und dann ist das doof wenn dein Geländer plötzlich 20kV hat.
Besser ist es dem Blitz den kürzesten Weg zur Erde zu bereiten :angel:

Eine Sache fällt mir noch ein.

Würde den SPD für die PV über einen separaten Erdspieß ableiten - und nicht über den Haus-PE ableiten.
Mein Elli meinte mal "Ich verteil doch die evtl. Überspannung net noch im ganzen Haus"

Fand ich irgendwie logisch :thumbup:

Also ich würde mir an deiner Stelle nicht zu viele Gedanken machen und die DC-Überspannungsableiter ans geerdete Balkongeländer klemmen.
Das ist schon viel mehr Schutz als man standardmäßig bei PV-Anlagen früher überhaupt hatte.
Na, ganz so leicht mache ich es mir nun auch wieder nicht. ;)

Was ich da zusammenmurkse, wird so oder so Pfusch sein, aber ich versuche wenigstens, den Pfuschanteil so gering wie möglich zu halten und so sauber zu planen/arbeiten, wie es nur irgendwie geht. Es muß auch nicht zwingend DEHN sein. Die Mütter Obo Bettermann, Hager & Co. haben auch hübsche Töchter, vielleicht kommt man da etwas billiger weg, aber zu den Chinesen habe ich kein Vertrauen.
Wer behauptet denn das du den Überspannungsschutz benötigst.
Für dein BKW gibt es keine Norm oder Regel die das fordert (oder ist mir nicht bekannt). Selbst für große PV Anlagen wird das nicht gefordert.
Tja, dem ist leider nicht so. Sobald Du irgendwelche metallischen Elemente am Haus montierst und sei es nur der Arm einer Satschüssel oder eine Amateurfunkantenne, mußt Du entweder einen Blitzschutz montieren (lassen), falls das Haus bereits einen Blitzschutz hat, oder, falls nicht, ersatzweise einen Überspannungsschutz.

Für die (in meinem Fall) vier Balkonmodule kann ich wählen, ob das Gestell dafür Bestandteil der PV-Anlage ist (dann muß ich sie mit 16 mm² mit einem grün-gelben Kabel) mit PE des Hauses verbinden, oder ich kann das Gestell als Bestandteil des Hauses bzw. des Balkons anschließen, dann muß ich es mit 16 mm² mit dem Balkongeländer verbinden. Zumindest hatte ich das hier so verstanden, aber ich lasse mich da sehr gerne berichtigen, weil ich inzwischen völlig worres im Kopf bin.
Ich würde den SPD nicht am Balkongeländer anschließen. Entweder direkt auf die Potenzialausgleichschiene führen oder über einen Erder extra abführen.
Wenn der Blitz einschlägt muss der Strom ja irgendwo hin und dann ist das doof wenn dein Geländer plötzlich 20kV hat.
Besser ist es dem Blitz den kürzesten Weg zur Erde zu bereiten :angel:
Also bisher hat hier der Blitz immer in etwas höhere Regionen eingeschlagen. Sollte er irgendwann tatsächlich mal das Haus treffen, wäre das mindestens "ungut" und mit Sicherheit für alles, was an Elektronik im Haus ist, absolut tödlich.

Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus und kann hier halt auch nicht machen, was ich will. Einen Staberder oder so kann/darf ich nicht setzen, keine Chance. PE ist auf jeden Fall am Balkongeländer und in der UV, wo ich sie alleine schon für den MultiPlus-II irgendwie mit 16 mm² abgreifen müßte.

Bliebe die Frage übrig, ob ich zusätzlich Varistoren für die MPPT-Laderegler einplanen soll, damit diese einen Blitzeinschlag in einer gewissen Nähe (also kein Volltreffer) überleben können.

Daniel
Würde den SPD für die PV über einen separaten Erdspieß ableiten - und nicht über den Haus-PE ableiten.
Mein Elli meinte mal "Ich verteil doch die evtl. Überspannung net noch im ganzen Haus"

Fand ich irgendwie logisch :thumbup:
Sogar absolut logisch, aber habe hier nur eine Wohnung und das mit dem Erdspieß wird leider nichts. Das Balkongeländer käme dem Erdspieß aber möglicherweise noch am nächsten, wobei ich aber keine Ahnung habe, wie das hier alles abgeleitet wird.

Daniel
Wer behauptet denn das du den Überspannungsschutz benötigst.
Für dein BKW gibt es keine Norm oder Regel die das fordert (oder ist mir nicht bekannt). Selbst für große PV Anlagen wird das nicht gefordert.
Tja, dem ist leider nicht so. Sobald Du irgendwelche metallischen Elemente am Haus montierst und sei es nur der Arm einer Satschüssel oder eine Amateurfunkantenne, mußt Du entweder einen Blitzschutz montieren (lassen), falls das Haus bereits einen Blitzschutz hat, oder, falls nicht, ersatzweise einen Überspannungsschutz.
Hallo Daniel, kennst du eine Web-Site oder eine VDE Regel dazu?

Ich kenne nur das hier https://www.vde.com/de/blitzschutz/infos/pv-anlagen
und das sind nur Empfehlungen.
Hier in meinem Wohngebiet gibt es eine Menge PV-Anlagen, Antennen, SAT-Anlagen die alle nicht geerdet sind und auch keine SPD verbaut haben.
Einige sind erst diese Jahr von Solateuren errichtet worden.
Na, ganz so leicht mache ich es mir nun auch wieder nicht. ;)
...............
Es muß auch nicht zwingend DEHN sein. Die Mütter Obo Bettermann, Hager & Co. haben auch hübsche Töchter, vielleicht kommt man da etwas billiger weg, aber zu den Chinesen habe ich kein Vertrauen.
Was soll ein Chinese an einer Funkenstrecke viel anders bauen können als ein deutscher Hersteller? Selbst wenn Dehn & Co hier sicherer sein sollten : ich glaube (noch) nicht, dass es DC-seitig Vorschriften bez. Überspannungsschutz gibt, d.h. du baust mit einem DC Überspannungsschutz eine nicht vorgeschriebene zusätzliche Schutzvorrichtung ein. Das ist bis zu einem gewissen Preis sinnvoll und gut aber 100% schützen vor Überspannungsschäden tun die nicht. Die senken nur etwas die ohnehin sehr kleine Wahrscheinlichkeit eines Überspannungsschadens, also wenn der Blitz in der Nähe einschlagen sollte, kannst du sowohl bei Dehn als auch bei Chinaware nur hoffen, dass die Elektronik dahinter es überlebt. Die meisten Gebäude/Hausratversicherungen tragen dann den Schaden.
kennst du eine Web-Site oder eine VDE Regel dazu?
Also ich kenne das hier:
Bei Antennen außerhalb des geschützten Blitzschutzbereiches sowie bei haus- und wohnungsübergreifendem Empfang ist der Potenzialausgleich gesetzlich verpflichtend.
Aber das gilt ja sinngemäß für alles, was von außen nach innen geleitet wird. Ob da nun TV-Bilder oder Sonnenstrom drübergeht, ist ja der induzierten Überspannung letztendlich egal. Sollte der Gesetzgeber das aber unterschiedlich und für BKWe lascher behandeln, wäre ich natürlich froh, keine Frage.

Daniel
Was soll ein Chinese an einer Funkenstrecke viel anders bauen können als ein deutscher Hersteller?
Die Frage kann ich Dir nicht beantworten, aber die Elektriker verbauen normalerweise nur Markenware (und damit meine ich nicht gerade Kopp). Das Blöde ist halt, daß man das Zeug nicht wirklich testen kann. Oder hat die Stiftung Warentest mal SPDs geprüft? :lol: :lol: :lol:

Daniel
.....aber die Elektriker verbauen normalerweise nur Markenware.....
die verkaufen dir das wo sie gut dran verdienen. :idea: .......und 30% von 150€ Markenware ist halt mehr als 30% von 15€ Chinaramsch. :lol:
.....aber die Elektriker verbauen normalerweise nur Markenware.....
die verkaufen dir das wo sie gut dran verdienen. :idea: .......und 30% von 150€ Markenware ist halt mehr als 30% von 15€ Chinaramsch. :lol:
Die Chinaware dürfen die ohne Konformität garnicht verbauen, würde ich auch nicht, wenn ich dafür grade stehen muss.

Ich bin mir ziemlich sicher das meine Hager funktionieren.
Jahrzehnte nun schon im eigenen Haus fast Arbeitslos.
Früher gab's da immer wieder was zum basteln.
Jetzt repariere ich Elektronik von Nachbarn. :rofl:

Die DGS vergleicht Balkonkraftwerke mit Lichterketten, Zitat:

Das Thema Blitz- und Überspannungsschutz kann nicht (und muss auch nicht) auf Produktebene gelöst werden:
Die erste Frage ist, ob überhaupt ein Blitzschutz vorhanden ist. Falls nicht, kann man davon ausgehen, dass das Gebäude nicht entsprechend gefährdet ist (sonst wäre einer da, durch das Stecker-Solar-Gerät ändert sich nichts).
Ist ein Blitzschutz vorhanden, sind Außensteckdosen bei normkonformer Installation mit einem Überspannungsschutz abgesichert. Falls kein Überspannungsschutz vorhanden ist, spielt es keine Rolle, ob ein Stecker-Solar-Gerät oder eine Lichterkette eine Überspannung einkoppelt. (Die Lichterkette hätte in diesem Fall eine ungünstigere Wirkung, da sie eine größere Schleife darstellt.)
Ein Risiko bei der Installation eines Balkonmoduls ist, dass durch die Montage die Abstände zu Ableitungen der Blitzschutzanlage oder zum Regenfallrohr, das i.d.R. darin eingebunden ist, verringert wird. Eine vorher korrekte Installation wird dadurch fehlerhaft. Hersteller sollten auf diesen Sachverhalt in der Montageanleitung hinzuweisen. (Wobei man solche Hinweise nie bei Lichterketten für den Außenbereich findet.)
Quelle: https://www.pvplug.de/positionspapier/
Allerdings geht es in meinem Fall mehr um den Schutz der Elektronik innerhalb des Hauses und weniger um den Schutz der bei BKWen üblichen WR. Liegt aber eine Planung vor, die aus Ladereglern, Akku und WR besteht, die ihrerseits wegen der hohen Anschaffungskosten geschützt werden sollen (wobei vom Akku bei falschem Laden durch einen defekten Laderegler sogar noch eine Gefahr ausgehen kann), ist die Situation eine ganz andere.

Ich trete auf der Stelle. :cry:

Daniel

Guten Morgen

Erstmal was grundsätzliches. WENN ein Blitzschutz dann muss der Erdleiter über ein Kabel DIREKT mit der Potentialausgeleichschiene des Hauses verbunden sein. Meines Wissens nach 16 mm2. Blitzschutz ist für Neuanlagen und Änderungen seit 2018 vorgeschrieben (da lief die Übergangsfrist aus). Ob es für Balkonkraftwerke gilt ist meines Wissens nach noch nicht vollständig geklärt, weil man die Anlagen ja als ortsveränderlich einstufen könnte.
WENN aber Blitzschutz, dann bitte was ordentliches. Das Chinazeugs ist Müll. Googeld mal nach Blitzschutz China und ihr werdet jede Menge Videos finden, wo dieser nix gebracht hat und zum Teil die Situation noch verschlechtert hab. Zudem kommt es darauf an, welche Art des Überspannungschutz du haben willst. Sollen deine Geräte einfach nur vor ein paar Überspannungen geschützt werden, ist die Varistor bzw. Gasentladungstechnik ok. Aber bei massiven Überspannungen wie blitzen ist das meist nicht zu brauchen, da die Ableitung zu gering ist.
Um deine Frage zu beantworten. Prinzipiell funktionieren die Gasentladungs und Varistorteile so, dass sie die Energie durch Kurzschluss gegen Erde ableiten. Demgegenüber arbeitet die Funkenstreckenableitung völlig anders und kann auch sehr große Strröme zunächst brechen und dann löschen.
Hier ist das ganz gut erklärt https://www.dehn.de/de/funkenstreckentechnologie.

Das zu der Aussage eines Users hier was die Chinesen schlechter machen als die Europäer. Sie verbauen oftmals schlechtere Qualität an Varistoren.

Prinzipiell musst du dich fragen. WAS willst DU. Ich betreibe hier eine 8 kwp Solaranlage auf einem Hausdach von 2012. Da gab es noch keine Überspannungsvorschrift. Die Anlage läuft seitdem völlig problemlos und die wahrscheinlichkeit, dass hier in der Stadt ein Blitz in der Nähe einschlägt und nicht durch Ableitungen der Stromversorger abgefangen wird ist eher gering. Dass ein Blitz in mein Haus einschlägt auch.
In einer anderen Bausituation kann das aber ganz anders aussehen. Für meine neue Solaranlage werde ich einen Blitzschutz vorsehen, da die Frage für mich war, was kostet das und was kann kaputt gehen und was kostet mich im gegenzug der Blitzschutz. Und da die neue Anlage einen Akku bekommt sowie einen Hybridwechselrichter sieht die Rechnung ganz anderes aus, als bei meiner Einspreiseanlage von 2012 (die sich dieses Jahr amortisiert hat, dank der schönen Sommer 3 Jahre vor der berechneten Zeit).

Stefan

Guten Morgen

Erstmal was grundsätzliches. WENN ein Blitzschutz dann muss der Erdleiter über ein Kabel DIREKT mit der Potentialausgeleichschiene des Hauses verbunden sein. Meines Wissens nach 16 mm2. Blitzschutz ist für Neuanlagen und Änderungen seit 2018 vorgeschrieben (da lief die Übergangsfrist aus). Ob es für Balkonkraftwerke gilt ist meines Wissens nach noch nicht vollständig geklärt, weil man die Anlagen ja als ortsveränderlich einstufen könnte.
WENN aber Blitzschutz, dann bitte was ordentliches. Das Chinazeugs ist Müll. Googeld mal nach Blitzschutz China und ihr werdet jede Menge Videos finden, wo dieser nix gebracht hat und zum Teil die Situation noch verschlechtert hab. Zudem kommt es darauf an, welche Art des Überspannungschutz du haben willst. Sollen deine Geräte einfach nur vor ein paar Überspannungen geschützt werden, ist die Varistor bzw. Gasentladungstechnik ok. Aber bei massiven Überspannungen wie blitzen ist das meist nicht zu brauchen, da die Ableitung zu gering ist.
Um deine Frage zu beantworten. Prinzipiell funktionieren die Gasentladungs und Varistorteile so, dass sie die Energie durch Kurzschluss gegen Erde ableiten. Demgegenüber arbeitet die Funkenstreckenableitung völlig anders und kann auch sehr große Strröme zunächst brechen und dann löschen.
Hier ist das ganz gut erklärt https://www.dehn.de/de/funkenstreckentechnologie.

Das zu der Aussage eines Users hier was die Chinesen schlechter machen als die Europäer. Sie verbauen oftmals schlechtere Qualität an Varistoren.

Prinzipiell musst du dich fragen. WAS willst DU. Ich betreibe hier eine 8 kwp Solaranlage auf einem Hausdach von 2012. Da gab es noch keine Überspannungsvorschrift. Die Anlage läuft seitdem völlig problemlos und die wahrscheinlichkeit, dass hier in der Stadt ein Blitz in der Nähe einschlägt und nicht durch Ableitungen der Stromversorger abgefangen wird ist eher gering. Dass ein Blitz in mein Haus einschlägt auch.
In einer anderen Bausituation kann das aber ganz anders aussehen. Für meine neue Solaranlage werde ich einen Blitzschutz vorsehen, da die Frage für mich war, was kostet das und was kann kaputt gehen und was kostet mich im gegenzug der Blitzschutz. Und da die neue Anlage einen Akku bekommt sowie einen Hybridwechselrichter sieht die Rechnung ganz anderes aus, als bei meiner Einspreiseanlage von 2012 (die sich dieses Jahr amortisiert hat, dank der schönen Sommer 3 Jahre vor der berechneten Zeit).

Stefan
Ein Überspannungsschutz ist kein Blitzschutz. Die bei den Photovoltaikanlagen verbauten Geräte sind SPD (surge protection devices, Typ 2) das ist kein Blitzschutz. Auch die vorgeschriebenen Schutzeinrichtungen im Zählerschrank (SPD Typ 1) sind kein Blitzschutz.

Auch sind, hingegen wie jemand in diesem Thread geschrieben hat, keine Kombigeräte SPD Typ1+2 im Zählerschrank vorgeschrieben, lediglich ein Typ 1.
WENN ein Blitzschutz dann muss der Erdleiter über ein Kabel DIREKT mit der Potentialausgeleichschiene des Hauses verbunden sein. Meines Wissens nach 16 mm2. Blitzschutz ist für Neuanlagen und Änderungen seit 2018 vorgeschrieben (da lief die Übergangsfrist aus).
Das Mehrfamilienhaus, in dem ich wohne, hat gar keinen Blitzschutz und den würde ich auch niemals nachgerüstet bekommen. Den dürfte ich sowieso nicht selber montieren, sondern das müßte eine spezielle Blitzschutzfirma machen. Das heißt, es geht mir hier wirklich nur um den Überspannungsschutz.
Ob es für Balkonkraftwerke gilt ist meines Wissens nach noch nicht vollständig geklärt, weil man die Anlagen ja als ortsveränderlich einstufen könnte.
Was ja eigentlich nicht stimmt, es sei denn, man hat sie nur auf Aluständern, die mit Steinen beschwert sind. In allen anderen Fällen sind sie mit dem Geländer in irgendeiner Art und Weise verbunden - bei mir, sobald ich mit dem Bau beginne, ebenfalls. Elektrisch gesehen sind die Module halt nur nicht auf dem Dach mit z.T. mehreren kV, sondern halt wenige Meter tiefer auf einem Balkon.
WENN aber Blitzschutz, dann bitte was ordentliches. Das Chinazeugs ist Müll.
Keine Sorge, wollte ich ohnehin nicht kaufen. ;)
Zudem kommt es darauf an, welche Art des Überspannungschutz du haben willst. Sollen deine Geräte einfach nur vor ein paar Überspannungen geschützt werden, ist die Varistor bzw. Gasentladungstechnik ok. Aber bei massiven Überspannungen wie blitzen ist das meist nicht zu brauchen, da die Ableitung zu gering ist.
Jetzt kommen wir zu des Pudels Kern. Also wenn wir hier im Tal bei einem Gewitter den Hauptgewinn zögen, dann könnte ich froh sein, wenn meine Quarzuhr noch ginge - das ist mir vollkommen klar. Bisher haben die Blitze meines Wissens nach nie hier unten eingeschlagen, sondern immer etwas erhöht. Das ist natürlich keine Garantie, sondern nur Wahrscheinlichkeit. Bei 1000 Einschlägen könnte da auch schon mal ein Volltreffer dabei sein, aber wie gesagt: Das Haus hat ohnehin keinen Blitzschutz.

Deswegen dachte ich jetzt erst einmal an Varistoren und diese Gasdinger, die ich beide auch schon länger kenne.
Prinzipiell funktionieren die Gasentladungs und Varistorteile so, dass sie die Energie durch Kurzschluss gegen Erde ableiten. Demgegenüber arbeitet die Funkenstreckenableitung völlig anders und kann auch sehr große Strröme zunächst brechen und dann löschen.
Hier ist das ganz gut erklärt https://www.dehn.de/de/funkenstreckentechnologie.
Diese RAC-Funkenstreckenteile sind mir vollkommen neu und erinnern mich irgendwie an Jakobsleitern.
Prinzipiell musst du dich fragen. WAS willst DU.
Tja, also ich will keine Solaranlage mit 1 kV auf dem Dach (doch, wollen schon, aber geht halt nicht), sondern vier Module auf dem Balkon betreiben, die jeweils Hausnummer 40 V (oder so) produzieren, und vier MPPT-Laderegler mit 75 V. Überspannungsstangenware scheint es in dem Spannungsbereich nicht zu geben oder ich habe sie noch nicht gefunden. (Stimmt nicht ganz, WAGO hat da was, man mag es kaum glauben, aber da müßte ich gleich eine VE mit 50 Stk. bestellen.)

Das heißt, aber ich lasse mich da sehr gerne korrigieren, ich müßte mir da selber einen Überspannungsschutz zusammenlöten. Da ich denke, daß man dabei einiges falsch machen kann, hoffte ich, daß es hier im DIY-Forum schon zahlreiche Leute gibt, die sowas schon mal gebastelt haben.

Tja, da steh' ich nun, ich armer Tor...

Daniel