ich habe mir gedacht, dass ich einen kleinen Report über den Zustand meiner Winston LiFeYPo4 Zellen schreibe, welche ich seit gut 8,5 Jahren im Einsatz habe. Die getesteten Zellen wurden im Juni Jahr 2014 produziert. Die Batterien stammen alle aus der selben Produktionslinie und haben durchgehend aufsteigende Seriennummern ohne Unterbrechung.
Im Betrieb genommen wurden die Batterien im August 2014 an einem Victron Multiplus 5000 48V (ESS mode) mit einer PV-Leistung in Höhe von 3kWp (Victron Multiplus PV-Inverter AC-OUT gekoppelt). Insgesamt hat die PV Analage ca. 24000kW/h(Eingenverbrauch + Einspeisung) geliefert wobei die Batterien ca. 11000kW/h gepuffert haben. Ladezyklen kann ich leider nicht lückenlos bestimmen, da ich nicht zum Anfang über eine Protokollierung verfügt habe.
Die Batterien wurden mit einem BMS (Litrade BMS 16S-PMOS Jahr 2014) betrieben, dass bei 3.45V den Zellenausgleich vorgenommen hat (balancing). Die Batterien wurden so konfiguriert, dass sie im Bereich 20%-95% Prozent geladen und entladen wurden. Einmal im Monat fand ein Ladungsausgleich (erzwungenes voll laden) statt.
Daten zu den Batterien:
Typ: WB-LYP260AHA
Produktion Juni 2014
Nummerierung: fortlaufend
Kapazität: 260Ah
Spannung: 3.3V
SOC: 20%-95%
Umgebungstemperatur im Betrieb: Garage: 0° Celsius bis 35°Celsius
(Garage wird nicht kälter als 0° Celsius, da sie beheizt ist)
Testumgebung:
Die Zellen wurden mit einem ISDT P30 Charger im Parallelmodus(ISDT nennt es so) geladen. Der Lader wurde an einem Rigol DP832 Labornetzteil betrieben.
Ladeprogramm: LiFe
Ladeschlussspannung: 3,65V
Ladestrom: 50A
Umgebungstemperatur der Testumgebung: konstant 20 °C
Nach dem Laden wurden die Zellen mit Hilfe einer elektronischen Last getestet.
Hierfür kam ein Rigol DL3031 zum Einsatz, dass 2023 kalibriert wurde.
Entladestrom: 60A
Abschaltspannung: 2.8V
Umgebungstemperatur der Testumgebung: konstant 20 °C
Ein Wort noch zur Innenwiderstandsberechnung der Batterien. Ich verfüge über kein eigens für den Zweck gebautes Testgerät. Ich habe den Widerstand der Zellen folgendermaßen bestimmt. Ich habe die Ruhespannung im vollgeladen Zustand gemessen und nachfolgend einer bekannten Last (60A) angeschlossen. Nachdem die Last an lag habe ich die Klemmspannung mit einem Siglent SDM3065x (zuletzt kalibiert 2022 3. Quartal) gemessen. Ruhespannung minus Klemmspannung und geteilt durch die anliegende Last in Höhe von 60A sollte annähernd den Widerstand der Batterie wiedergeben. Das Gleiche habe ich nochmal gemacht, nachdem die Batterien entladen waren. Mich hatte es einfach interessiert, ob der Ladezustand der Batterie einen Einfluss auf den Innenwiderstand hat. Aufgrund der Resultate und Messtoleranzen würde ich meinen es hat keinen Einfluss. Auswertung siehe Bilder
Zugegebenermaßen habe ich die Testdauer ein wenig unterschätzt insgesamt habe ich ca. 12 Tage gebraucht, um alles zu ermitteln. Das Laden, Entladen, festhalten von Messungen, aufbereiten der Messungen und der menschliche Schlafzyklus sind nicht zu unterschätzen. Ich verfüge nicht über die Technik, um die Zellen mit 0.5C zu laden und zu entladen aber vielleicht dienen die Ergebnisse dem Einen oder Anderen als Orientierung für seine eigenen Projekte.
Ich habe leider im Jahr 2014 keinen Zugang zur Testtechnik gehabt, um solch einen Kapazitätstest auf die Beine zu stellen. Sicherlich wäre es interessant zu wissen, inwiefern sich die technischen Parameter der Batterien über den Zeitraum verändert haben. Auch hinsichtlich einer Prognose wie lange man solche Batterien betreiben kann.
so long,
Phil