Die wichtigste Frage ist eigentlich, wie schwer es ist, DIY für einen vernünftigen Preis/Aufwand abgenommen zu bekommen.
Ist der Aufwand klein, kann es wirtschaftlich kaum Sinn machen, den Anschluss zu kappen. Hier in Deutschland fällt dann nur die Grundgebühr an und man bekommt 8 Cent Einspeisevergütung. Die 60 Euro Grundgebühr bekommt man wieder rein mit etwa 800 kWh Einspeisung.
Allen Überschuss wertiger los zu werden als diese 8 Cent (Bitcoin Mining, Elektroautos von Bekannten, Freunden, Kollegen für 15 Cent die kWh laden lassen, Holz trocknen, Alkohol brennen) ist keine einfache Aufgabe.
Wenn man dem Netzbetreiber möglichst wirtschaftlich kündigen will, aus ideologischen Gründen oder weil der in Kombination mit Elektrikern wirklich unverschämte Bedingungen für den Netzanschluss stellt und einem die Halbinsel verbietet,
dann wird man nicht soviel PV und Batterie hinstellen, dass man noch im nebligsten Dezember keinerlei Kompromisse beim Verbrauch machen muss, also keine Nutzung eines Generators, Elektroauto beliebig anstecken, Heizung mit Wärmepumpe selbst wenn Nebel und minus 20 Grad mal vier Wochen im Dezember hintereinander zusammen auftreten.
Das ist immer noch ziemlich schwierig, selbst wenn es mit fünf 12 kW Deye und 50 kWh an Batterie und 44 kWp an unverschattetem, bifazialem Süd Zaun im Bereich des Machbaren sein könnte, je nachdem wie man diese Bedingungen jetzt genauer operationalisiert (wie viele kWh müssen im Dezember beim Elektroauto nachgefragt werden dürfen, wie gut ist das Haus isoliert etc.)
Wenn man stattdessen möglichst wirtschaftlich rangeht, steht da für den Fall der Fälle ein Generator und/oder ein Elektroauto mit vehicle to load.
Oder man hat zwar die 44 kWp, aber kann den Überschuss Strom irgendwie ohne Netz zu Geld machen (an Kollegen mit Elektroauto verkaufen).
Und wenn man 20 kWp hat, dann nutzt man eine Gasheizung mit Propan oder eine Holzheizung für die dunkelsten Dezember Tage mit minus 20 Grad und nicht eine Wärmepumpe.
Mit 20 kWp als Süd Zaun hat man etwa 20000 kWh Jahresertrag. Da kriegt man 4000 kWh Hausstrom, 3000 kWh für die Hybrid Wärmepumpe und 3000 kWh für das Elektroauto ganz gut über das ganze Jahr bedient, wenn 1000 kWh Ertrag im Dezember drin sind.
Man hat auch mit dem Zaun immer noch Überschuss und Unterdeckung, aber deutlich weniger als wenn man das so macht wie YouTuber Gewaltig nachhaltig (sehr netter Mensch, viele informative Videos), also 20 kWp oder so ähnlich fast flach (10 Grad Ost West oder so was in der Art) und Elektroauto und reine Wärmepumpe.
Bei "Gewaltig nachhaltig" ist der Ertrag sehr in den Sommer konzentriert. Da ist der Unterschied zwischen Dezember und Juni mehr als ein Faktor zehn und in der dunkelflautigsten Periode des letzten Winters lag zwei Wochen lang Schnee auf den Modulen und es kam nichts an Ertrag bei rum bei an bestimmten Tagen 100 kWh Netzbezug.
Mit Zaun (bifazial, unverschattet, Ausrichtung Süd) ist der Juni Ertrag nur moderat höher als der Dezember Ertrag und bei Schnee sieht das sogar noch besser aus, ein Dezember mit nur Schnee, Sonne und sibirischer Kälte bringt mit dem Zaun etwa den gleichen Ertrag im Dezember wie in einem durchschnittlichem Juni.