Stirbt mein Speicher?

Hallo, habe mal wieder ein Problem mit meinem DIY (zur Hälfte) Speicher.
Ich haben eine fertigen (China) Speicher mit 16 LIFEPO4 zellen/100Ah auf
Umwegen quasi “umsonst” bekommen. Leider habe ich absolut keine Infos über
den Speicher, nur das er schon gebraucht war und dass auf den Zellen alles was
auf die Herkunft schließen lassen würde, weggeschliffen ist!
Das BMS war kaputt und ich habe ein Seplos 2.0 V16 eingebaut.
Dazu habe ich einen China-Wechselrichter Isolar SMRII, der mit dem Speicher über
CAN-Bus kommuniziert. Alles im Winter 2022 über ebay angeschafft.
Seit dem Frühjahr 2023 betreibe ich das System. Bisher (fast) ohne Probleme.
Seit etwa 3 Wochen fängt der Speicher beim Entladen (nachts) an zu spinnen.
Die Zellspannungen laufen auseinander und werden viel zu klein, so dass das
System abschaltet. Im Wechselrichter war eingestellt, dass bei (Gesamt-)Spannung
unter 48V abgeschaltet wird. Diese war etwa bei 45% SOC erreicht.
Ich habe den Abschaltpunkt auf 46V geändert, dann lief es erstmal wieder (ein paar Tage).
Jetzt schaltet das System aber schon bei etwa 55% SOC mit unter 46V ab.
Heute hat das BMS dann ganz abgeschaltet, weil die einige Zellen unter 2,8V gefallen sind.
Spannungsdifferenz bis zu 230mV!
Ich habe drei Ideen, woran es liegen könnte:
a) die Zellen sind (alle) jetzt (plötzlich) hinüber und sterben langsam
b) nur eine oder (wenige) mehrere lösen den Fehler aus und müssten ersetzt werden
c) das BMS ist nicht mehr i.O. und die SOC Anzeige stimmt gar nicht, der Speicher
arbeitet nur im Bereich unter 50% bei falscher Anzeige

Ich habe mir vor einiger Zeit ein Messgerät für den Innenwiderstand gekauft,
und will morgen alles demontieren und messen.

Was kann ich noch machen?

Wann waren die Zellen das letzte Mal vollgeladen und balanciert?

Habe hier auch noch so einen Speicher. Mein Tipp. Labornetzteil ran und Ladespannung auf 56.8 Volt stellen und Strom auf ca 1 Ampere. Ich glaube die Bms hat ja einen aktiven 1 Ampere Balancer.

Das Problem war immer das die Spannung zu schnell nach oben schießt und der Balancer nicht die Zeit hat wo er für die schlechten Zellen braucht. Muss ich auch immer wieder alle halbe Jahr machen.

mess mal an dem pol der zelle direkt nicht an der busbar ob die angezeigte spannung vom bms hinkommt wenn nicht dann sind die zellen verbinter lose.

auch würde ich den pack mal ordentlich balancen hast dir genau das schlechteste bms dafür gekauft, jetzt musst du noch in einen exteren active balancer von neey investieren

Zeige die Spannungen der Zellen bei voll.

Hallo wieder, ich brauchte ein paar Tage um weiter zu kommen.
Vielen Dank erstmal für die Antworten und die Tipps. Mein Vorgehen:
Tatsächlich war wohl wirklich die SOC Anzeige (also die Calibrierung) des BMS fehlerhaft.
Nachdem ich das BMS abgeklemmt hatte hab ich alle Zellen nochmal manuell gemessen,
konnte dabei aber nichts Auffälliges feststellen.
Nachdem das BMS dann wieder dran war, stand die SOC-Anzeige auf 0,0% (vorher: 56%!!!).
Leider musste ich dann feststellen, dass ich gar kein Ladegerät für den Speicher habe
(ich hatte eines, das ist aber seit dem Sommer weg), also hab ich erstmal eins bestellt.
Das kommt (erst) morgen, da sich aber inzwischen die Sonne wieder hat Blicken lassen,
hab ich den Speicher wieder am Wechselrichter aufgeladen.
Zuerst ganz langsam, ich musste diverse Software-Schalter im BMS und im Wechselrichter
AUS-schalten, damit überhaupt was ging.
Bei ein paar Prozent SOC waren dann auch die Spannungsunterschiede der Zellen wieder OK.
Bei 10% dann marginal verschieden. Inzwischen bin ich auf gute 66% gekommen und alles
schaut wieder normal aus.
Toll wäre natürlich, wenn ich mir erklären könnte, was genau passiert ist.
Anfang des Jahres hatte ich schon mal ein ähnlichen Fehler (Entladung bis auf 0), allerdings
war da ein anderer Wechselrichter dran und der SOC wurde “richtig” angezeigt.
Im Frühjahr gab es dann einmal eine Abschaltung wegen Überladens (leider keine Daten
was genau passiert ist verfügbar). Dann habe ich den WR so eingestellt, dass er den
Speicher immer zwischen 30 und 95% lädt bzw. entlädt (vorher 10 - 100%). Seitdem
lief alles unverändert, und es gab nie Fehlermeldungen, bis der WR jetzt vor kurzem
immer wieder wegen Unterspannung (48V) abgeschaltet hat, dabei ist der SOC, bei
dem das passierte immer höher geworden.
Hätte ich da Rekalibrieren müssen, also ein BMS Reset mit vollständigem Ladezyklus
0-100%? Das traue ich mich nicht, weil die Zellen-Spannungen unter 10% immer so
auseinanderlaufen. Und oben bei 100% gab’s ja auch mal eine Abschaltung (die ich
nicht erklären kann).
Dann bitte noch eine Frage zum Balancing: die Zellenspannungen sind eigentlich immer
“gut” gewesen , wenn ich mal geguckt habe. Woran erkenne ich, dass das notwendig ist?
Ein wenig “balanciert” mein BMS ja auch, wenn auch nur passiv.
Und noch eine Info: die Brücken zwischen den 16 Zellen sind geschweißt, man kann die
Zellen also nicht trennen.

Wenn die Spannungen über 3,4 V auseinanderlaufen. Darunter kommt es kaum vor und bedeutet allenfalls Kapazitätsdifferenz.

Dazu muss man so hoch laden…..