ich oute mich hier als relativ ahnungslos... die Suchfunktion konnte mir nicht helfen.
Kann ich tagsüber (bei negativen Börsenstrompreisen) meinen Solarspeicher füllen und ausserhalb der Zeiten des negativen Börsenstrompreises meinen Speicher leeren und somit Einspeisevergütungen bekommen? Oder leeren sich die Speicher nur in der Menge wie es der aktuelle Hausbedarf erfordert?
Also 1. darfst du das nicht weil du dann dreckigen Strom einkaufen könntest und als grünen Strom verkaufen würdest.
Und 2. macht es finanziell eher keinen Sinn.
Die Rechnung sieht in etwa wie folgt aus:
Einkauf: Negativer Strompreis + Netzkosten + ~10% Einspeicherverlust
Verkauf: Einspeisevergütung - 10% Ausspeicherverlust
Ein Beispiel:
Einkauf: -5ct + 20ct + 1,5 = 16,5ct pro kWh
Verkauf: 8ct - ,8 = 7,2ct pro kWh
das macht Sinn, war aber nicht in Gedanken hat. Da die Einspeisevergütung bei negativen Börsenstrompreis aussetzt... und man jeden KW quasi verschenkt, war nur mein Gedanke den selber erzeugten PV-Strom zu einem späteren Zeitpunkt dem Netz weiterzuleiten. Es war nicht der GEdanke strom aus dem Netz zu tanken und später abzugeben....
Ist das möglich und erlaubt? Eigenen Solarstrom versetzt dem Stromnetz weiterzuleiten?
Nein, ist in der Regel nicht erlaubt. Wie schon geschrieben, du könntet darüber dreckigen Strom grün waschen. Auch wenn du das nicht machst, kann man es technisch nicht auseinanderhalten, also nicht sicherstellen, dass du das nicht machst. Deshalb ist es nicht erlaubt.
Eine kleine ketzerische Idee dazu: wer einen Ökostromvertrag hat, bei dem kommt ja per Definition nur grüner Strom aus der Steckdose... es wäre ihm also unmöglich, dreckigen Strom zu waschen.
Ist das nicht eher damit begründet, daß man so EEG Vergütung erschleichen könnte? War sicherlich mal sinnvoll, als es noch 30+x cent/kWh gab aber heute ja völlig sinnfrei und persönlich widersinnig, da es sich nicht rechnet.
Ich habe das mal mit dem Batteriespeicher und dem Solarspitzengesetz durchgerechnet.
Eine DIY Batterie kostet für 15kWh mind. 1500€, dazu kommt noch der WR und die Verlustleistung beim ein- und ausspeichern.
Das Ganze habe ich auf 20Jahre gerechnet und dann darf nix kaputt gehen.
Eine so verzögert abgegebene kWh kostet ca. 0,20€ bis 0,24€, je nach Anlagengröße. (60kWh oder 15kWh)
Bei einer Rechnung auf 10Jahre kostet die kWh 0,28€ und 0,33€ bei entsprechender Anlagengröße.
Diese Kosten bekommst du nur rein, wenn du am Markt für Regelungsenergie teilnehmen könntest, da gibt es solche Peak Preise.
Das sind dann aber ganz andere Anlagen mit höheren Kosten und Leistungsanschaltungen auf anderen Netzebenen.
der Hintergrund meiner Frage war ansich ganz easy. Es sind momentan um die 450h in denen der Börstenstrompreis im Minus liegt im Jahr, tendenz deutlich steigend. Ich bin dabei eine 9-10 kwP Anlage mit Speicher aufzubauen. Einen Elektrowagen und einen Hybrid habe ich in den letzten 2 Wochen gekauft. Es wäre ja nun schade wenn man die Einspeisevergütung von den besten Stunden am Tag regelmäßig nicht bekommt. Wenn man von 7KW aus geht:
450 h * 7KW = 3150h
3150h*0,08€ = 250 EUR
Diese 250 EUR jährlich (10 Jahre 2.500 EUR) wäre es natürlich schön nicht zu verlieren... Waschmaschine, Trockner und Co, Brauchwasserwärmepumpe (die ich nicht habe) etc anzumachen macht ja Sinn.. aber auch nur wenn Bedarf vorhanden ist. Immer mal wieder den Elektrowagen einen Tag in den Mittagsstunden den Strom abzugreifen macht ja Sinn... aber soviel Strom benötige ich dann auch nicht...
Dafür bekommst Du die Vergütung aber ja doch länger, wenn ich das richtig im Kopf habe (OK, die 8 ct sind in 20 Jahren auch nur noch 4 heutige ct wert ...). Mit all den großen Speichern, die für Regelbedarf im Anrollen sind, könnte ich mir gut vorstellen, daß die negativen Preisphasen eher zurück gehen. Strom einkaufen um ihn wieder für 8 ct zu verkaufen kann sich mit Steuern und Netzentgelt wohl kaum lohnen. Man könnte höchstens drüber nachdenken mehr Speicher aufzubauen um den eigenen PV Strom zeitversetzt zu verkaufen (oder wer ein Auto hat und wenn es mal geht das e-Auto dafür zu nutzen).
OK, so kann man Dein Eingangsposting auch lesen. Rein technisch kannst Du ja morgens, wenn Dein Speicher von der Nacht her Platz hat, diesen nicht sofort wieder füllen, sondern speist ein so lange es Geld gibt und lädts ihn dann erst Mittags auf. Ist natürlich bischen Risiko dabei, daß er bis abends nicht ausreichend voll wird um ohne Bezug über die Nacht zu kommen.
Bei meinem Victron Multiplus wäre das vermutlich mit etwas red node direct auf dem Cerbo GX zu machen. Sonst sicherlich mit HomeAssistant. Mit beidem hatte ich noch nicht so wirklich die Zeit intensiver zu spielen. Preisfrage ist, wo man die Info über die für einen relevanten "Strafzeiten" bekommt, am besten schon am Vortrag. Na ja, ich selber hab die Anmeldung ja schon durch ...
Es wäre sehr viel einfacher wenn der Gesetzgeber die Möglichkeit bieten würde die privaten und geschätlich kleinen Besitzer von Akkuspeichern einfach am Markt teilnehem zu lassen.
So wie Lichtblick mal Ihr Schwarmkraftwerk hatte und ggf. noch hat sollte man die kleinen zu einem virtuellem Grosakku zusammen schalten lassen und durch diese die Ein- und Ausspeisung nach prinzipiellen Vorgaben der Besitzer dann nutzen können. Diese Gesellschaft leistet dann also den Intermediär zum Strommarkt und vereinfacht das Handling für die Besitzer der Speicher.
Dann fehlt nur noch das Vorgaben vom Gesetzgeber die Netzbetreiber dazu zwingen das kleinere Anlagen ein einfachen Verfahren bekommen sich anschalten zu dürfen um am Speichermarkt teil zu nehmen.
Also im IOBroker gibts z. B. den Adapter "Power Grid (APG) Info" der das automatisch macht. So ab Mittag gibts die Preise für den nächsten Tag.
In HomeAssistant oder anderen Systemen gibts da sicher auch was fertiges. Node Red müsste man über http-Request was basteln können, gibts bestimmt auch Beispiele.
Also wie schon eclipse schrieb rechnet sich das nicht, wenn man nicht die Einspeisevergütung illegalerweise einstreichen will.
WAS sich aber bei mir rechnet, daher habe ich mir einen zweiphasen Tarif genommen, im Winter wenn ich zu wenig PV habe den Speicher in der Nachtzeit vollmachen UND heizen und dann den Tag mit dem billigeren Strom durchheizen bis nachts wieder laden. Da ich einen Nachttarif von 18 cent und einen normaltarif von 27 cent habe habe ich ausgerechnet was ich für die Nacht zum Heizen brauche und den akku entsprechend ausgelegt. Falls die Victrons und akkus halten habe ich dann nach 8,7 Jahren bei dem Preisunterschied die Investition raus.
Dabei brauche ich mich um nix zu kümmern. Bei dem Kaufen und Verkaufen hast du ja auch immer das Problem mit wieviel kw kannst du in der negativ Zeit laden und wieviel kannst du raushauen wenn es teuer ist. Mal ab von dem Zähler ist die Belastung der akkus bei max. Gewinn deutlich höher, als im Normalbetrieb.
Stefan