Wenn ich angebe, dass die Batterie nur bis zu einem SOC von 18 % entladen werden darf, müsste die Zellspannung eigentlich unter 3,25 V fallen. In meinem Fall liegt die Gesamtspannung jedoch immer noch bei 52,1 V. Lässt sich dieser Schwellenwert irgendwo konfigurieren oder anpassen? 16S JK-BMS 200A 314AH EEL-V5 Gehäuse.
Hatten wir hier schon zig Mal: der SoC-Wert beim JK-BMS (und vielen anderen) ist eher für die Katz. Ein grober Schätzwert, der nur ganz oben (100%) oder unten (0%) stimmt, wenn Du die zugehörigen Spannungswerte in den Parametern richtig eingestellt hast.
Die Gründe dafür wurden hier auch schon lang diskutiert. Kurz: liegt an Unzulänglichkeiten bei der Messgenauigkeit bei stark variierendem Strom (keine Sinusform sondern stark pulsierend aufgrund der Bauart der meisten Wechselrichter und Laderegler als Switch-mode supplies, also Schaltnetzteile, die mit hohen Frequenzen arbeiten).
Ok, vielen Dank. Wenn ich zwischen BMS und Deye eine BSC System nutzen würde, kann ich dann die Spannungen genauer vorgeben und richtige SOC Werte erwarten?
Die Spannungen kannst Du auch beim JK-BMS vorgeben und Du kannst ja auch über die Spannung steuern (UVP, OVP, UVPR und OVPR etc.). M.E. ist das beim JK wesentlich besser und genauer als über einen grob geschätzten SoC, der oft meilenweit danebenliegt, wenn längere Zeit die 100% nicht mehr erreicht wurden. Ich steuere alles nur über die Spannung.
Was ist BSC?
Battery Safety Controller - kann man zwischen BMS und Inverter hängen und die Kommuikation im Sinne einer besseren Lade-/Entladestrategie und -sicherheit “manipulieren”.
Sorry für die Zwischenfrage aber stehe vor gleicher Herausforderung.
Was passiert genau bei erreichen der eingestellten SOC-0% Spannung?
Wird der MOSFET und damit die Entladung geschlossen?
Falls das nicht passiert, kann man diese Funktion nutzen und den WR genau bei 0% stoppen zu Laden auch wenn der Akku real erst bei zB 18% ist. Dazu den SOC-0% auf den entsprechenden Spannungswert setzen.
Dann ist der falsche SOC wenigstens eine hilfreiche Hilfgröße und nicht wie jetzt ein unnützer Falschwert.
Ich steuere in meinen Systemen Wechselrichter (Victron & Fronius), Laderegler (alles Victron) und die Lasten ausschließlich über die Spannung. Da ist mir der SOC der JK-BMS’e egal. Bei z.B. 55,4V wird der Ladevorgang beendet.
Aber ich kenne eure Systeme und Bedarfe nicht und bin deswegen mit Empfehlungen zurückhaltend.
Nachvollziehbar, aber vielleicht kommt man ja im Austausch allen Zielen ein Stück weiter
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Darum Frage ich weil es essentiell aus meiner Sicht ist, die eigenen Systeme möglichst zu verstehen. Eins dürfte klar sein, eine weitere Komponente wie eine weitere externe Steuerung über BMS, SmartHome oder was auch immer bringt zusätzliches Fehlerpotenzial hier ein und möchte ich daher vermeiden, wenn es sinnvoll geht.
Ebenso sehe ich einen Unterschied beim TE der auf 18% SOC prüfen möchte oder ich der bei 0% Aktionen zum Stoppen des Entladens ausführen möchte. Für die 18% könnte der Durchschnitt oder die Summe der Zellspannung ausreichend sein. Bei 0% würde ich aber tendieren mir bessere jede Zelle einzeln anzusehen um nicht mal Ausreißer zu vermauscheln. Darum interessiert sehr wie genau zB der Parameter SOC-0% arbeitet um ihn ggf dafür indirekt zu nutzen. Dieser wiederum überträgt sich auf den SOC, der aktuell schon im WR landet (keine weiteres System oder Kommunikationsweg).
Ich lese es so, dass wenn eine Zelle im Pack die beim Wert “SOC-0%” eingetragene Spannung unterschreitet, der SOC im JK auf Null gesetzt wird. Discharge läuft weiter.
Der Discharge wird erst bei einer Unterschreitung der Spannung des Settings “UVP” von einer Zelle deaktiviert.
Um sicher zu gehen, empfehle ich dir einen Test am JK BMS.
Danke, das klingt vielversprechend.
also einfach mal den SOC-0% auf einen möglichst hohen Wert 3,3V setzen (zum Test) und gucken wie es sich verhält. Die eigentlichen Sicherungen (UVP etc.) sollten demnach davon unberührt sein. Wenn man so will ein völliger Gummieparameter.
Also ich habe das bei mir so halbwegs über einen externen Shunt gelöst, der Ströme genauer erfasst und den SOC besser berechnet als JK.
Ich habe ja 4x Seplos und 2x JK parallel. Aus meiner Erfahrung sind die Seplos was SOC angeht halbwegs OK. JK ist voll daneben, bei mir immer viel zu hoch.
Zum Betrieb/Überwachung bzgl. Sicherheit nutze ich auch nur die Spannunge.
Aber z.B. EVCC will SOC als input um zu entscheiden ob die Batterie geladen werden sollte oder als Autoladebooster verwendet werden kann etc. Spannungen sind eben nur am Ende der SOC Bereich für eine Steuerung wirklich nutzbar ansonsten halt super flache Kurve in weitem Bereich. Da bleibt einem nur die Schätzung über die Energie übrig oder hat jemand eine andere Lösung?
M.W. passiert da beim JK-BMS erstmal gar nichts. Die Abschaltung der Entladung erfolgt über den Parameter UVP (Undervoltage Protection) und das ist spannungsgesteuert. Der angezeigt SoC-Wert ist also nur ein Orientierungswert für den Anwender und für die Steuerung des BMS erstmal unerheblich. Anders als bei manchen WR, wo auch über den SoC gesteuert werden kann (z.B. Deye), was dann aber auch nur so genau ist, wie das BMS diesen eben ermittelt. Wie andere hier schon erwähnt haben, funktioniert das über hochwertige Shunts (wie z.B. von Victron) deutlich besser (so höre ich zumindest).
Mir reicht bisher die Steuerung über die Spannung. Das funktioniert aber auch nur dann halbwegs befriedigend, wenn die Messung direkt an den Akkuzellen (am BMS) erfolgt und keine (nennenswerten) Spannungsverluste über die Lastkabel auftreten. D.h. Kabelquerschnitte im Vgl. zu den erwarteten Strömen eher reichlich dimensionieren, insbes. Akku - BMS - WR. Hier dürfen es gerne 70mm2 und mehr sein.