Sinnvoller Einsatz von USV-Batterien als PV-Speicher für Grundlastabdeckung?

Hey zusammen,

ich würde gerne mal eure Meinung dazu hören, ob es Sinn macht, was ich vorhabe. Kurze Zusammenfassung:

Ich habe bereits eine 14,4 kWp PV-Anlage auf meinem Süddach installiert, die über einen SMA Tripower als Wechselrichter läuft. Als Heizung nutze ich eine Erdwärmepumpe, und mein E-Auto lade ich so oft wie möglich mit PV-Überschuss. Jetzt plane ich, auf dem Dach meines Gartenhauses (4x6 m) sechs weitere PV-Module in Ost/West-Ausrichtung zu montieren. Ziel ist es, mit einem einphasigen Speicher die Grundlast in der Nacht zu decken. Mir ist klar, dass die PV-Leistung nicht ausreicht, um auch die Wärmepumpe oder das E-Auto zu versorgen – es geht mir nur um das Grundrauschen in der Nacht.

Zu meiner eigentlichen Frage:

Ich könnte kostenlos an USV-Batterien (Inbatt Industriebatterien 12V 5Ah 20hr) kommen. Diese sind immer in 8er-Reihen geschaltet, insgesamt 8 Reihen. Das ergibt eine Gesamtkapazität von 3,84 kWh. Die Batterien sind neu, wurden aber die letzten zwei Jahre nicht verwendet. Da es Blei-Gel-Batterien sind, müsste ich zuerst testen, ob sie noch Spannung haben. Was meint ihr, macht es Sinn, die Batterien einzusetzen, um einen Speicher im Gartenhaus umzusetzen? Oder wäre es doch besser, gleich auf LiFePo-Akkus zu setzen?

Danke schon mal für eure Einschätzungen!

Für den Anfang, zum Test, zum spielen, warum nicht.

Machen bei niedriger Temperatur keinen Ärger. Aber werden nicht soll lange halten.

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Wie Carolus schon schrieb zum Anfangen gut - bring aber Zeit mit zu lernen und evtl. auch Fehlschläge zu korrigieren. Das System besteht ja nicht nur aus den Batterien - im Gesamtverbund muss es laufen und Deine Wünsche erfüllen.

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Das macht keinen Sinn.

Die speicherbare Energiemenge ist schlicht zu gering/bedeutungslos, die Lebenerwartung ebenso. Es ist eigentlich reine Zeitverschwendung mit so belanglosem Kram rumzuhampeln, bei insgesamt zu erwarender Sinnlosigkeit.

Also JA - gleich auf FePo4 setzen und auch da dann nicht über mickrige 5kWh Kapazität nachdenken.

Mit so kleinem Speicher - ist gut für nix - insbesonders nicht mit BEV, das benutzt wird und einer WP. Die zusätzliche PV mit der Vorhandenen nutzen, um einen eher großen Akku zum "Befeuern", für BEV und Heizung.

Das Grundrauschen in der Nacht ist in der Gesamtbetrachtung gering, da denke ich zumindest kaum dran. Bei mir ist das BEV energiehungrig - im Monat sind die 30kWh?? Grundrauschen irgenwdie belanglos, wird nebenbei auch noch kompensiert.

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@Vavuum Gebe Dir ja prinzipiell recht, aber er schreibt explizit nur für das Grundrauschen nachts und eben nicht für WP, Auto und co.
ICH würde auch gleich eine vernünftige Lösung anstreben, aber wenn man klein anfangen möchte und nicht gleich 1k€ in ein 15kWh Lipo Pack investieren will...

Diesen Fehler oder diese Erfahrung mit Spielerreien Geld und Zeit zu vernichten, ohne einen echten Nutzen, kann man besser gleich umgehen.

Das BEV und die WP benötigen reichlich Saft - im Vergleich dazu ist das was der Haufen Bleizugs da liefern könnte ohne Erkenntnis. Mag lustig sein, ich kann mich vor lautem Lachen aber nicht konzentrieren. Die Zeit sich damit zu beschäftigen ist verschwendet, bzw besser angelegt - steigt man höher ein.

Meine Meinung....

Hallo Sasch, Kapazität ist erstmal Kapazität. Wenn du fast 4Kwh hast kann man damit schon was anfangen. Vor allem für umsonst. Nutze selbiges, nur sind es bei mir die 15Ah Akkus. Ebenfalls AGM. Läuft problemlos seit 2 Jahren. Tatsächlich schwindet die Kapazität nicht so schlimm wie ich dachte. Umrüsten kannst du immer noch auf Lifepo oder ähnliches.

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Das schöne ist, es gibt sogar noch ordentlich Geld beim Abliefern aufm Schrottplatz.

Also einfach so billig wie möglich zusammenrödeln ohne irgendwelche Kinkerlitzchen.

Für gute 5 kWp paßt das auch als Nachteinspeisung.

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USV Batterien sind wie Starter Batterien nicht zyklenfest. Hatte das mal im LKW für einen Kühschrank mit zwei Modulen auf dem Dach. Für einen Urlaub mit 4 Wochen reicht das noch aber die Batterie war nach spätestens 8 Wochen kaputt. Insgesamt 3 mal probiert. Solche Batterien sind nur dazu gut, eine ganz begrenzte Zeit hohen Strom zu liefern‌. Zum Beispiel 30 Minuten damit die Kunden das Möbelhaus ohne Panik verlassen können. Oder im Brandfall bei Stromausfall 5 Minuten lang dafür zu sorgen daß die Rauchabzugsklappen noch auffahren können. Oder daß der Server seine Daten noch ordentlich auf der Platte abspeichern kann bevor er runterfährt. Für einen täglichen Zyklenbetrieb ist das Fehlanzeige. Sie verlieren massiv Kapazität, werden schnell hochohmig und der Kühlschrank im LKW hat dann seinen den Anlaufstrom nicht mehr bekommen. Kapazität ist also nur theoretisch gleich Kapazität. 3 Mal erfolgloser Startversuch und dann löst das Bimetall vom Motorschutz aus.

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Naja, USV-Batterien sind i.d.R. schon deutlich besser als Starterbatterien, m.W. Wenn sie allerdings 2 Jahre lang bei wenig Ladung herumgelegen haben, werden sie vermutlich tiefentladen sein und die Kapazität ist deutlich reduziert. Einen Versuch ist es wert, ggf. kann man die Zellen reanimieren durch längeres Laden mit etwas höherer Spannung. Die Zellen sollten aber nicht heiß werden, dann sind sie defekt.

Wirklich zyklenfest sind sie aber nicht, d.h. max. 30-50% entladen, danach so schnell wie möglich wieder volladen. Nur im vollgeladenen Zustand länger lagern. Nie unter 50% SoC!

Auf der anderen Seite sind LFP-Blöcke heute so günstig, dass es kaum noch lohnt mit Bleibatterien anzufangen. Würde mal einige mitnehmen und prüfen und dann entscheiden. Im besten Fall sind sie noch für 2-3 Jahre gut, wenn du max. 40-50% der Kapazität nutzt.

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Ja, vielen Dank für die ganzen Beiträge. Jetzt habe ich die nächste Frage :sweat_smile::

Da ich im Haus nur einen PV-Wechselrichter habe, würde ich gerne im Gartenhaus ein System mit 6 PV-Modulen aufsetzen und wissen, wie der beste Aufbau zum Laden der Batterien aussieht. Es sollte ein einphasiges System zum Einsatz kommen, das direkt von den Modulen sowie bei Überschuss AC-seitiges Laden ermöglicht. Was baut man da am besten auf?

Zweite Frage: Ist es möglich, gleichzeitig Blei-/Gel-Batterien und LiFePo-Akkus zu betreiben und anzuschließen?

  1. Multplus II-.3000 mit externem Laderegler RS450-100 evlt. auch ein etwas kleineres Modell

  2. Nein, Leistungen von unterschiedlicher Chemie kannst du nur auf der AC Seite vermischen

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Es müsste doch möglich sein, den Überschuss der großen Anlagen über AC in den Akku zu steuern.

AC aus der Hausanlange in den Speicher: Ja klar geht das, auch mit dem MPII.

Bzgl. unterschiedlicher Chemie - geht nur wenn es zwei separater Systeme sind die getrennt gesteuert/überwacht werden. Diese dann wieder zu manager wird aufwändig, ansonsten passiert es womöglich das man zwischen den beiden hin und her lädt - will man nicht.

Alles klar, jetzt habe ich es verstanden. :wink: Da ich die Akkus gerne im Gartenhaus unterbringen möchte, stellt sich die Frage, welches Gehäuse dafür am besten geeignet ist. Vielleicht etwas, das man mit Steinwolle dämmt, damit die Akkus im Winter schön warm bleiben.

Meinst ihr, es macht mehr Sinn, etwas Größeres selbst zu bauen, oder wäre es besser, ein fertiges System zu kaufen? Zeit und Aufwand spielen dabei eine Rolle, genauso wie die Beschaffung passender Ladegeräte für das Balancing und andere Komponenten, die ebenfalls berücksichtigt werden müssen.

BTW schreibst Du immer in BOLD oder ist das nur dein Lieblingsfont der nach bold aussieht?
Bzgl. Kälte isolieren schadet nicht, wobei Blei Akkus (bin da kein Experte) relativ unempfindlich sein sollten (im vergleich zu LFP).

Falls Du doch auf ein LPF system gehst würde ich eine fertige Metallbox ala EEL kaufen und, da im Gartenhaus womöglich eine Varainte mit einer Heizmatte nehmen. Da bekommst Du dann BMS & Balancer die zusammenspielen. Ob das dann ein JK ist oder seplos BMS ist eher egal - sollte halt Heizmatte unterstützen.

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Das geht mit einem externen Stromzähler welcher über RS485 mit dem Multiplus verbunden ist. Der Multiplus kann dann den Sollwert für die Netzeinspeisung vorgeben. Unabhängiig davon was du sonst noch selbst vebrauchst, kann diese Solleistung posiitiv (Netzbezug zu Laden) oder negativ (vergütete Einspeisung) sein. Der Wert darf auch Null sein. Heisst dann Nulleinspeisung. Alles was darüber ist geht in den Akku. Wenn der voll ist, dann wird der vorgegebene Sollwert zur Einspeisung verletzt bzw. überschritten. Wenn die WR Kapazitätsgrenze erreicht ist, bleibt der Rest auf dem Dach. Wenn die Batterie leer ist, wird der Einspeise Sollwert unterschritten bzw. die Anlage geht in den Suspend Zustand bis die Module wieder etwas nachgeladen haben. Wenn das Netz ausfällt, als Fehlerfall vom VNB oder absichtlich, merkst du gar nichts solange die Batterie nicht leer ist oder du die Meldungen im System anschaust.

Lesetipp für ESS (Energie Speicher System) Grundlagenwissen: Wiring Unlimited

An manchen Stellen etwas holprige deutsche Übersetzung aber auch auf Holländisch und Englisch kostenlos downloadbar.

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Vielen Dank für die Anleitung. Ich werde mich da mal genauer einlesen. Da ich aktuell einen SMA-Wechselrichter betreibe und als Energiemeter den SMA Sunny Homemanager 2.0 verbaut habe, stellt sich für mich die Frage, ob dieser kompatibel ist. Im Gartenhaus habe ich ein 3x1,5 Erdkabel zur Stromversorgung verlegt, was ja eigentlich ausreichen müsste. Schließlich plane ich nicht, dauerhaft 3,7 kW ins Haus einzuspeisen. Vielleicht hat jemand mal eine Skizze, damit ich den Aufbau besser verstehe. :sweat_smile:

SMA sollte kein Problem sein. Fronius geht sogar direkt mit RS485 Schnittstellenverbindung anzukoppeln. Es gibt zwei Arten von AC Kopplung: Vor und hinter dem Transferschalter. Man kann das mit einer oder 3 Phasen machen. Stichwort 1:1 Regel. Aber lies dich da einfach mal etwas zu ESS Installationen ein. Der Text behandelt einführend auch die Leitungsquerschnitte wo du dir dann abhängig von den Längen die Verluste selbst ausrechnen kannst.