Es ist ja nicht nur die Wärmepumpe. Es kann sein, dass dein ganzes Heizsystem inkl. der Verohrung und aller Heizkörper überhaupt nicht für eine Wärmepumpe geeignet sind. Dann bist du eben ganz schnell bei Summen von 30.000 Euro und musst Wände und Fußböden im großen Stil aufreißen.
Im Altbau mit keiner Dämmung funktioniert das dann alles auch nicht und nur sehr schlecht. Also kommt noch Dämmung der ganzen Bude hinzu. Nochmal 30.000 Euro weg. Auch gleich neues Dach drauf und alles dämmen. Nochmal 30.000 Euro weg. Und neue Fenster natürlich auch überall. Nochmal 15.000 Euro. Du siehst schon, wohin das führt.
Dagegen gibt es Leute, die zu halbwegs akzeptablen Kosten ein ungedämmtes Fachwerkhaus mit Split-Klima heizen mit Einfachverglasung und 8 Grad Raumtemperatur, wenn man 4 Stunden nicht heizt.
Wir hatten auch erst überlegt unsere Öl-Zentralheizung mit einer Wärmepumpe auszutauschen. Geworben wird mit Hochleistungs-Wärmepumpen die nun auch 70 Grad Vorlauftemperatur erreichen. Aber wenn man sich das ganze dann durchrechnet , wird einem recht schnell klar das es nicht funktionieren kann. Außer Geld spielt keine Rolle. Wie win schon sagt, es reicht in einem Bestandshaus ja nicht nur aus die Wärmepumpe zu installieren. Meistens sind die Häuser auf 60-70 Grad Vorlauftemperatur durch Gasheizung oder Ölheizung ausgelegt. Eine Wärmepumpe läuft aus meiner Sicht bis maximal 50-55 Grad Vorlauf effizient. Und selbst da kann man sich darüber streiten. Richtig effizient wird es nur bei sehr niedrigen VL-Temperaturen sein und dafür braucht man große Flächen zum heizen. Idealerweise eine riesen Fußbodenheizung oder man muss zumindest alle Heizkörper deutlich vergrößern um mit weniger VL-Temperatur den benötigten Heizwert zu erreichen. Dann kommt noch das Thema Dämmung, Fenster etc.
Wenn Wärmepumpen und der Strompreis günstig wären, kann man darüber nachdenken aber unter aktuellen Gesichtspunkten das selbst nach der Förderung noch schnell 25-30.000€ alleine für die Wärmepumpe anfallen ist es für ältere Bestandsgebäude einfach rechnerisch nicht praktikabel. Bei Neubauten mit bester Dämmung, idealerweise nur eine Etage wo überall Fußbodenheizung liegt, ist es dann eine ganze andere Hausnummer.
Genau, so sollte man es eigentlich machen. Und wenn man kein Geld für all das hat, dann kann evtl. Split-Klima die günstigste Alternative sein. Nicht unbedingt alleine, aber in Kombination mit anderen Heizmöglichkeiten.
Ganz genau so würde ich das auch empfehlen. ERST den absoluten Energiebedarf möglichst weit minimieren, und erst DANACH (sofern noch Budget übrig ist...) die Wärmequelle tauschen.
Die Split-Klima füllt hier aber mitunter eine Lücke: Bei einem mittel bis schlecht gedämmten Altbau mit Gas- oder Ölheizung, auf dessen Dach inzwischen eine PV-Anlage Platz genommen hat, ermöglicht die Split-Klima in der Übergangszeit (Herbst und Frühjahr) ein Heizen mit PV-Strom, der sonst zu schlechten Konditionen eingespeist werden müsste, und kann so (ökologisch wie ökonomisch vorteilhaft) Gas bzw. Öl substituieren. Und das eben mit sehr moderaten Investitionskosten.
Ich habe auch eine Frage in die Runde, passt meines Erachtens in die Diskussion:
Haus mit Dämmstandard Bj. 1983, Gas-Brennwertheizung, ca. 22000 kWh für 163 qm. Ich denke darüber nach, auf Multisplit-Klimasysteme umzusteigen.
Wenn ich mir ein Daikin 4MXM-System anschaue, komme ich bei entsprechender Dimensionierung bei 0°C Außentemperatur auf COP ~ 4. So gesehen rechnet sich das also höchstwahrscheinlich.
Wahrscheinlich würde ich mit einem 4fach Multi auf der einen Haushälfte starten, übrig würden dann noch Einliegerwohnung im UG (eigene Anlage nötig wegen Vermietung) und die andere Haushälfte bleiben.
Diese andere Haushälfte besteht aus kleinen Zimmern: EG: 12qm Küche, Flur, 4qm WC, OG: 10qm Kinderzimmer, 10qm Bad, Flur.
Würde man hierfür eine sinnvolle Lösung finden, indem man mehrere Räume mit je einem Innengerät beheizt, z.B. EG mit einem Gerät und OG mit einem?
Gibt es Lüftungssysteme, die von einem in den anderen Raum Wärme kontrolliert verteilen könnten, z.B. vom Flur in Küche und WC, oder von Kinderzimmer zum Bad?
Ganz umsteigen ist schwierig. Das siehst du ja jetzt schon: Mach mal in diversen Räumen die Heizung aus und versuche, die von anderen Zimmern mitzuheizen. Je schlechter das Haus gedämmt, um so schwieriger wird es. Und man müsste auch 24/7 durchheizen, damit die Temperaturdifferenz nicht zu groß wird.
Günstig ist hingegen, mit einer Klima eine Grundwärme reinzubekommen und mit den Heizkörpern erreichst du die letzten fehlenden 2-3 Grad in den Räumen. Mit der Gasheizung sparst du bei niedrigen Temperaturen so ab 2-3 Grad nach unten. Mit Split-Klima sparst du viel bei Temperaturen über 3-4 Grad.
Weiterhin: In kleinen Räumen funktionieren Split-Klima nicht sonderlich gut und in Bädern wird von abgeraten. Man kann das trotzdem alles machen, muss aber mit Nachteilen und Problemen rechnen.
COPs von 4 bei Null Grad wirst du auch nur unter bestimmten Umständen erreichen. Bei den COPs werden z.B. die Auftauzyklen nicht eingerechnet, die einiges an Energie kosten. Und die erreicht man auch nur bei niedrigen bis mittleren Leistungen. Ein Multisplit kann auch generell nicht so effizient sein, weil so ein Außengerät kaum größer als Monosplit ist, aber deutlich höhere Leistungen zur Verfügung stellen muss. Die läuft vermutlich auch öfters mit recht hoher Leistung. Da kann der COP bei 0 Grad schnell auf 3 oder noch weniger runter rutschen.
Wenn man keine hohen Erwartungen hat, kommt man natürlich mit wenigen Innengeräten aus. Wir heizen derzeit eine ganz Etage mit einem Innengerät. In Bad, Küche und Schlafzimmer ist es aber derzeit auch nur 13 Grad. Im Bad ist es aber durch einen Heizlüfter innerhalb von 5 Minuten auch 18 Grad. Für uns funktioniert das prima, aber viele könnten so wohl nicht leben.
Danke dir. Leider kann ich mit den Werten trotzdem nicht viel anfangen. Wichtig wäre z.B. der Stromverbrauch bei 2 Grad und welche Heizleistung das Gerät noch hat.
0,3 KW Stromverbrauch sind ja z.b. angegeben und ein COP von 4,16 würde dann die 1,24 KW "decleared heating cap" ergeben aber was ist meine effektive Heizleistung ?
Wenn ich bei -7 °C z.B. nur noch 1 KW Heizleistung habe, wäre das ja fatal. Oder sehe ich das falsch und die Heizleistung (z.B. 2,5KW bei der 2,5er Variante ) liegt immer an und nur der Stromverbrauch sinkt oder steigt je Außentemperatur?
OK, das mit den Abtauzyklen kann ich nachvollziehen, aber den COP bei 0°C Außentemperatur, 22°C Innentemperatur kann man ja aus Tabellen ablesen:
4MXM68 mit FTXM20+FTXM25: 8.07 / 2.15 = 3.75
4MXM68 mit FTXM20+FTXM25+FTXM25: 10.57 / 2.62 = 4.03
4MXM68 mit FTXM20+FTXM25+FTXM25+FTXM35: 10.94 / 2.42 = 4.52
Klar: Je mehr Geräte dann gleichzeitig laufen, desto besser.
Aber wie wird das Ganze, wenn die Leistung (das hier ist ja Nennleistung) runtergeregelt wird? Denn die Nennleistung brauche ich bei 0°C Außentemperatur wohl noch nicht. Heizlast für diesen Teil des Gebäudes bei Heizung über 16h (tagsüber) bei 0°C Außentemperatur geschätzt: 4 kW.
Du brauchst die "Heating Capacity Tables" für Deine Kombi. Da ist eine Tabelle, die abhängig von Außentemperatur und Innentemperatur Dir ausgibt, welcher elektrische Leistung rein und welche Heizleistung rausgeht. Die gibts eigentlich immer im Data Book für die entsprechende Kombi. Aus dieser habe ich die Daten aus meinem vorigen Post.
Aus dem Bild geht doch hervor, dass die bei -7°C noch 2,04 Kw Heizleistung bereitstellt mit einem COP von 3. Die Aufnahmeleistung elektrisch ist also 2,04kW/3 oder eben die angegebenen 0,68kW.
In der Liste geht es um die "Declared heating capacity". Das ist offensichtlich die (verringerte) Heizleistung, die für +7 °C angenommen wurde, um dann auf den SCOP (gemittelter COP über das Jahr) zu kommen. Deswegen "Declared".
Wie schon gesagt, was Du brauchst, ist die ganze Heating capacity table. In dem Link oben gibt es die ab Seite 32, musst Dir nur Deine Kombi raussuchen. Klar?
Ab Seite 10 (im pdf Seite 12) stehen die verschiedenen Tabellen, jeweils für jede Gerätekombination eine, auch Deine FTXM25 + FTXM35 ist dabei, auch die Kombi, dass nur eine von beiden läuft.
Genau, das heißt einfach nur: "Bei dieser Heizleistung hat das Gerät bei dieser Temperatur diesen SCOP." Die dort spezifizierte Leistung hat nichts mit der möglichen Leistung der Anlage zu tun. Das sind eher typische Leistungen, die man bei bestimmten Temperaturen erwartet. Deshalb sinkt die Leistung, je höher die Außentemperatur ist.
Wenn du wissen willst, welche Leistung die Anlage bringt, brauchst du die Tabellen, wie schon gesagt wurde. Und wenn du wissen willst, bei welcher Temperatur und Heizleistung welcher COP gilt, gibt es mitunter auch Tabellen im Databook. Allerdings nicht bei jeder Anlage, damit sind die Hersteller nicht so freigiebig. Ich häng dir mal ein Beispiel einer Toshiba Haori an.
Wollte nur noch anmerken, dass z.B. Toshiba aus diesem Beispiel in seinen Data Books die Abtauzyklen in seinen Tabellen berücksichtigt, daher auch der plötzliche Abfall bei etwa 5°C Ansaugtemperatur.
Bei MHI z.B. war das in Tabellen nicht berücksichtigt, sondern je nach Umgebungsbedingungen konnte man über eine separate Liste entsprechend Heizleistung und Effizienz runterrechnen.
Hast du dazu verlässliche Quellen? Den Abfall hast du auch, wenn Abtauzyklen nicht berücksichtigt sind. Das liegt daran, dass der Wärmetauscher im AG vereist und damit an Leistung verliert. Sobald sich also Luftfeuchte als Eis absetzt, geht es in den Keller mit dem COP.
Bei MHI hab ich leider noch keine solchen Tabellen gefunden, MEL hingegen ist ganz gut dokumentiert.
das ist mal eine Übersicht wie man sie sich vorstellt. Da könnte sich Daikin eine Scheibe abschneiden.
Ich bin aktuell noch am überlegen ob ich ein 2MXM40A oder 2MXM50A Außengerät nehmen soll. Die Anschaffungskosten sind unwesentlich teuer aber ich denke mit dem 50er Gerät hat man bei kalten Tagen noch mehr puffer. Oder was meint ihr?
Sorry für die Zwischenfrage, aber warum ist eine Multisplit-Klimaanlage mit Innenteil im Badezimmer suboptimal?
Wegen dem Wind?
Ich liebäugele mit einer Multisplitanlage, ein fettes Innenteil im EG (Wohn-Koch-Mampf-Flur und Treppenhaus offen) und dann für das kleinere Kinderzimmer das nach Osten raus geht einen 1.8er, oder 2.0er das grössere Kinderzimmer nach Süden eine 2.5er das Eltern-Zimmer nach Westen auch ein 2.5er und das Badezimmer nach Norden wieder was kleines.
Ich habe jetzt gelesen dass das Badezimmer wegen der Hohen Luftfeuchte nicht ging, aber genau das soll die Klimaanlage ja auch tun (das entfeuchten)
Ich habe im OG nur Zimmer die bis zum First hochgehen, also viel Dachfläche viel Volumen im Zimmer und eine Brut die zum Duschen gezwungen werden muss.