Ich habe ja eine Multisplit 4MXM80A mit 2xFTXA20, 1xFTXA25 und 1xFTXA35 Geräten (Stylish). Die drei kleineren Geräte sind für den jeweiligen Raum eher großzügig dimensioniert, die 35er für das Wohnzimmer eher knapp. Das resultiert im Winter darin, dass die 35er immer durchläuft und die anderen Innengeräte takten. Das war/ist natürlich zu erwarten.
Ich sehe am Verhalten, dass die kleineren Geräte deutlich zu viel Leistung abnehmen, wenn sie gerade heizen, und dabei die Wärmeleistung der 35er beeinträchtigen. Manchmal sinkt die Temperatur im Wohnzimmer, wenn die anderen Geräte antakten. Die Regelung der Multisplit kommt damit nur begrenzt gut klar, denn sie hat ja nur begrenzte Eingriffmöglichkeiten: Sie kann den Kompressor hoch und runterfahren und sie kann die Lüfter der einzelnen Geräte steuern bzw. die Ventile für einzelne Geräte schließen (=takten).
Die Auswahl der Innengeräte war eher so, dass ich statt einer 15 eine 20 genommen habe und statt einer 20 eine 25, weil man ohnehin angenommen hat, dass sie die gleiche Mindestleistung besitzen. Im Zusammenhang mit Multisplit bin ich mir da aber nicht mehr so sicher, ob diese Annahme wirklich stimmt. Vielleicht stimmt das nur als Single-Split, weil man keinen Kompressor mit kleineren Mindestleistungen baut oder bauen will.
Wofür gibt es die CTXA15 bzw. CTXM15-Geräte überhaupt, wenn sie ohnehin die gleiche Mindestleistung haben wie die FTXA20 oder FTXM20-Geräte? Kann es nicht sein, dass der Wärmetauscher im Innengerät nochmal kleiner ist? Das hätte den Vorteil, dass das Gerät weniger von der Wärmeenergie, die vom Kältemittelkreislauf angeboten wird, abnimmt, und würde bei diesem Regelungsproblem helfen, da ja der Kompressor im Außengerät nur eine Leistung für alle anbieten kann. Wäre doch auch plausibel, dass diese CTXA-/CTXM-Geräte dann nur in Verbindung mit Multisplit Sinn machen.
Zwischen CTXA15 und FTXA20 sehe ich hier keinen Unterschied, die Wärmetauscher sind gleich spezifiziert. Nur was ist sonst der Unterschied, warum ist das CTXA15 nur mit Multisplit betreibbar?
Wenn du gerade das Datenbuch in de Hand hast: Wie ist denn der Unterschied bei der Stylisch 25 und 35? Bei der Perfera hatten wir ja herausgefunden, dass der Wärmetauscher bei der 35er größer sein muss.
Zum eigentlichen Thema: Es kann auch eine reine Software-Steuerung sein. Das also ein 15er oder 20er IG dann die Lüfterdrehzahl deutlich tiefer fährt, als das 25er IG. Bei meiner Single-Split MHI ist das so und zahlreiche andere Hersteller machen das auch so. Die Lüfterstufungen sind also anders.
Das würde dann bedeuten, dass die Auswurftemperatur runtergefahren wird, wenn du das kleiner Gerät startest? Und das wird nicht mehr ausgeglichen nach 2-5 Minuten? In welchem Bereich ist denn die Auswurftemperatur?
Laut Data Book (etwas alt, von 2019) ist es erschreckend: Wärmetauscher bis 35 gleich, Lüfter auch, nur bekommt die 35er etwas mehr Lüfter-Drehzahl in den höheren Stufen (plus (wahrscheinlich) mehr Kompressor-Leistung im Außengerät):
Systematisch habe ich das bisher nicht untersucht. Ich kann aber die Kompressor-Drehzahl in % und den Stromverbrauch auslesen (Kompressor-Drehzahl kommt immer etwas verzögert über die Daikin-API). Ich hatte schon manchmal den Eindruck, dass er den Kompressor etwas absenkt, wenn ein Gerät dazukommt.
Aktuell mal probiert. Leistung mit nur der 35er war 1025W, Bedarfssteuerung auf 70%. Dann ging die Leistung kurz hoch (10s), dann auf 900W runter, 3min später dann auf 800W. Kompressor von 24% auf 21% runter. Dann 6-8min später wieder auf 24% hoch, Leistung trotzdem nur ca. 800W. (Die Reaktion des Kompressors kann ich nicht einschätzen, ob synchron oder verzögert.).
Wenn man ein Gerät in einem kalten Raum hinzuschaltet, wird doch in den Kältekreislauf auch entsprechend "Kälte" aus diesem Raum eingebracht. Das scheint die Regelung nicht gut genug für das große Innengerät auszugleichen, der Effekt, dass es dort abkühlt, dauert manchmal eine halbe Stunde, obwohl Leistungsreserven da wären.
Die Auswurftemperatur habe ich noch nie gemessen. Dürfte momentan bei 2°C Außentemperatur schon über 30°C sein, um das Wohnzimmer heizen zu können.
Auch wenn vielleicht der Betrieb mehrerer Innengeräte effizienter ist: Es kann ja nicht sein, dass man zum Heizen eines Raums mehr braucht als zum Heizen von zwei Räumen.... Die Regelung scheint wirklich das nicht so richtig zu machen. Temperatur im großen Raum sinkt auch (ist ein Sensor einige m von der Anlage entfernt):
Das sieht nach wenig aus, man spürt aber die Abkühlung schon, auch der Sensor der Daikin sinkt zwischenzeitlich um 1 °C (hier gibt es ja nur 1 °C-Schritte).
Zumindest sollte die Regelung eigentlich alles abfangen, dass man bestenfalls im Raum A nicht bemerkt, wenn in Raum B eingeschaltet wird.
Wobei bei den 4er Splits schon oft rückgemeldet wurde, dass die mit nur einem IG ineffizient läuft und dementsprechend mehr verbraucht. Will man effizient sein, sollte man wohl immer möglichst viele IGs permanent betreiben. Das nur von der Effizienz der Anlage her gesehen. Umgedreht macht es ja keinen Sinn, sinnlos Räume zu heizen, in denen man sich nicht aufhält. Es sei denn, alles ist super gedämmt, dann kann man auch alle Räume immer auf 21 Grad halten. Im Grunde die Heizstrategie, wie man das bei LWWP macht.
Was die Lüfterdrehzahlen angeht: Die sind so wenig unterschiedlich, da wird wohl bei Single-Split recht wahrscheinlich der Verdichter im AG begrenzt werden. Oder die kleineren Single-Splits haben einen kleineren Verdichter, womit man sie vielleicht auch günstiger bauen kann.
Bei Multisplit würde es ja eigentlich bedeuten, dass es fast irrelevant wäre, ob man eine 1,5 - 2,0 - 2,5 oder 3,5 kW installiert. Ob ein Lüfter in Stufe 3 mit 920 oder 940 läuft, macht nicht mehr viel Unterschied. Bei diesen höheren Drehzahlen bedeutet 10% mehr Drehzahl nicht mehr 10% Volumenstromerhöhung. Das fällt durch immer mehr Luftwiderstand deutlich ab. Luftwiderstand nimmt ja quadratisch zu gegenüber Volumenstrom.
Genau! Da ist mein Knoten im Hirn. Das verstehe ich nicht. Wäre ja dann nur eine Art Startwert für die Gesamtregelung, der sagt, wieviel der Kompressor verstellt werden sollte, wenn ein Innengerät eine Temperaturdifferenz meldet. Kann es wirklich so armselig sein? Dann müsste Daikin (leider nicht ich) im Umkehrschluss aber auch 20er Geräte auf 15er Geräte umflashen können...
Meine Idealvorstellung wäre, dass bei Multisplit jedes Innengerät mit derselben Kältekreisbedingung eine entsprechend seiner Nennleistung abgestufte Wärmeleistung bringt. Ginge hier nur durch den Lüfter.
In einem gewissen Maße wird man wohl noch über das EEV regulieren können. Zu jedem IG gibt es ja ein EEV im Außengerät. Je weiter das zu ist, um so geringer der Volumenstrom. Das würde dann bedeuten, dass nicht mehr die ganze Fläche des Wärmetauschers am IG genutzt wird, sondern z.B. bei der Hälfte die Verflüssigung schon abgeschlossen ist.
Die IGs unterscheiden sich schon in einigen relevanten Punkten. So haben die 20er zwei Wärmetauscher, während ab 25 drei Wärmetauscher verbaut sind. Die 20er haben im ersten Wärmetauscher 2,2 Durchgänge, ab 25 sind es drei. Dazu kommen die unterschiedlichen Lüfterdrehzahlen, woraus sich am Ende die unterschiedliche Wärmeleistung ergibt.
Da das AG die Typen der angeschlossenen IGs kennt, könnte es sein, dass die EEVs sogar abhängig vom IG an der Leitung anders gesteuert werden.
Danke! Sehr interessant. Das Stylish Data Book erwähnt keinen dritten Wärmetauscher. Aber vielleicht gibt es ihn trotzdem? Denn die sonstigen Spezifikationen inklusive Effizienz sahen ja bei Stylish und Perfera immer sehr ähnlich aus.
Perfera und Stylish scheinen sich auch technisch ziemlich zu unterscheiden. Die Stylish sind von 20 bis 50 gleich aufgebaut und scheinen nur über den Luftstrom die unterschiedlichen Leistungen zu erzeugen.