Hi,
ich bin gerade am Bau meines ersten Speichers bzw. noch in der Vorbereitung. Den 16 kWh Bausatz von LiFePo.info habe ich schon bestellt und als WR werde ich den MultiPlus II 48/5000 nutzen.
Nun bin ich durch YouTube auf das Thema mit den DC-Sicherungen aufmerksam geworden und habe ein bisschen Schiss bekommen was die Megafuse-Sicherungen angehen.
Ich habe mir schon viele Forenbeiträge angeschaut, habe aber noch Verständnisprobleme. Was ich als Empfehlungen soweit mitgenommen habe sind NH-Trenner und MCCB.
Was ich mich Frage:
Sind NH-Trenner auch gleichzeitig Leitungsschutzschalter? Oder sind das rein die Sicherungen?
Ich habe auch irgendwo gelesen, dass man die NHs nur rausziehen darf, wenn keine Last drauf ist. Begründung war in dem Forenpost keine, aber ich vermute mal wegen Lichtbogengefahr? D.h. wenn dann sollte man sie nur rausziehen, wenn man Schutzbrille und Handschuhe anhat?
Dann wäre das ja an sich kein Leitungsschutzschalter, sondern rein eine Sicherung, korrekt?
Braucht man denn beides dann? Oder würde auch nur ein MCCB ausreichen?
Welche Dimensionierung/Spezifikation müssten NH und MCCB haben?
Ich baue das nicht selbst auf, keine Sorge...es geht mir rein darum, dass ich es a) verstehe und b) meinen Elektriker ein bisschen in die richtige Richtung "schubse" und ihm soweit es geht auf Augenhöhe begegne.
Die Begründung liegt in dem Lichtbogen, ja. Daher ist es ratsam die NHs unter Last weder zu ziehen noch zu stecken. Sollte es dennoch unumgänglich sein und man muss sie zwingend unter Last ziehen / stecken, dann auf jeden Fall mit Schutzbrille und weiterer PSA (Handschuhe usw.). Aber empfehlen kann ich das nicht, ich würde keine Plasmabrennstellen auf meinen Kontaktflächen haben wollen.
Wie sich diese Schlussfolgerung ergibt wüsste ich nicht, siehe oben. NH Sicherungen gelten durchaus als Leitungsschutz.
Damit ergibt sich auch die Antwort auf deine letzte Frage bezüglich der Auslegung der Sicherung.
Der Leitungsschutz, deswegen trägt er den Namen, schützt immer die Leitung, nicht den Verbraucher. D.h. die Sicherung ist nach verwendetem Querschnitt, Leitungslänge und max. zu erwartender Umgebungstemperatur auszuwählen.
Den Mindestquerschnitt gibt dabei die Stromaufnahme/Abgabe des anzuschließenden Verbrauchers vor. Beim MP2 5000 sind das laut Datenblatt 110A Dauerstrom. Jetzt gibt es Leute die um jeden mm² feilschen und jene die sich einfach an die Empfehlungen von Victron halten und 70mm² verwenden. Dann kannst du z.B. das 70mm² mit einer NH00 160A absichern.
Wenn man sich jetzt fragt, warum einen Verbraucher der max. 110A Dauerstrom aufnimmt und max. 70A Ladestrom abgibt mit 160A absichern (?) - Nun, weil jede Sicherung gleichzeitig einen ohmschen Verlust verursacht und den würde ich möglichst gering halten - gilt auch für den verwendeten Leitungsquerschnitt. D.h. eine 160A Sicherung schützt das 70mm² mehr als hinreichend und hat weniger Verluste als eine 125er Sicherung.
Nach VDE Tabelle und der Verlegeart Gruppe2 mit mehr als einer belasteten Ader könnte man auch 35mm² nehmen und mit 125A absichern - bei 5KVA Dauerlast hast du dann aber eine schöne Heizung in form von 35mm² Leitung die sich nach VDE dann auf bis zu 67°C Leitertemperatur erwärmt.
Wie sich diese Schlussfolgerung ergibt wüsste ich nicht, siehe oben. NH Sicherungen gelten durchaus als Leitungsschutz.
Also nur ein NH-Trenner und kein extra MCCB-Schalter dazu?
Den Mindestquerschnitt gibt dabei die Stromaufnahme/Abgabe des anzuschließenden Verbrauchers vor.
Sorry ja, das hatte ich vergessen zu schreiben: für DC wollte ich eigentlich 50er Leitungen nehmen, die beim Akku mit dabei sind. Ich hatte mir den Spannungsabfall angeschaut und der liegt bei 4m Kabel (was wahrscheinlich zu viel ist) bei 0,22V vs 0,17V bei 70mm². Wenn ich den Victron Wiring Guide richtig verstanden habe, wären das 5,5 Watt Unterschied und das wäre ich eingegangen.
Ich habe mal nach der VDE-Tabelle gesucht. Ist Gruppe 2 die "Verlegung in Elektroinstallationsrohren"? Dort sehe ich die 125A beim 35er Kabel. Wie kommt man auf die 67°C?
Ganz ehrlich, im Notfall nimmst du den Griff und reisst den Deckel samt Sicherungen da runter. Um Plasmabrennstellen, falls da in der kurzen Zeit überhaupt welche entstehen sollten, kannst du dich später kümmern. Fertig.
Ansonsten gibt es ja keinen Grund, die unter Last zu öffnen.