Hallo zusammen,
Ich bitte um Eure Hilfe! Bin langsam echt am verzweifeln.
Um eine bestehende PV Anlage (auf dem Dach meines 1-Familienhauses) mit einem neuen, inselfähigen WR sowie einer Batterie zu erweitern, habe ich mir einen Deye 12kW Wechselrichter (SUN-12K-SG04LP3, Dreiphasig | 2 MPPT | Hybrid-Wechselrichter), sowie 2 10kWh Akkus (10 kWh Speicher FM-Solar Akku Wandbatterie 51.2V 200Ah LiFePO4 Lithium) von FM-Solar gekauft.
Hier die Akkus: https://www.fm-solar.de/batteriespeicher/10-kwh-speicher-fm-solar-pv-akku-wandmontage-51-2v-200ah-lifepo4-lithium_512011_14146/
Hier der 12kW 3-Phasen-WR: https://www.fm-solar.de/deye-3-phasen-wechselrichter-sun-8-10-12k-sg04l-p3-eu-8kw-10kw-12kw_521003_14188/
Das System arbeitet also mit 48V (bzw. bis zu 51,2V) und Strömen zwischen Batterie und WR von theoretisch bis zu ca. 250A, soweit ich gelesen habe.
Laut Aussage des Händlers (und der Bedienungsanleitung des WR) soll man mindestens Batterie-WR-Kabel mit einem Durchschnitt von 60mm² verwenden. Wir haben in diesem Fall 2x 5m 70mm² mitbestellt (das entspricht nach meiner laienhaften Recherche hier in Deutschland der nächstgrößeren Norm, 60 mm² gibt es wohl offiziell nicht) und auch gleich verlegt. (Die Akkus hängen in unserem sehr engen Keller zwangsläufig 5m vom WR entfernt).
Wer nur das Nötigste lesen möchte, kann jetzt gerne nur die fett gedruckten Abschnitte lesen. Alles andere sind zusatz-/Hintergrundinfos und Vorgeschichte.
Leider habe ich seit Sommer Probleme mit meinem Elektriker. Nach 6 Wochen Wartezeit hat er (bzw. sein Geselle) zwar angefangen zu arbeiten, allerdings habe ich (trotz mündlicher Nachfrage) keinen Kostenvoranschlag erhalten. Auch hat er einige (seiner Meinung nach zwingend notwendige) Arbeiten - beispielsweise Austausch meines Netzhauptschalters durch einen verriegelbaren Netzhauptschalter - durchgeführt, die ich nicht beauftragt habe. Ob die notwendig sind, sei erst einmal dahin gestellt. In einem zweiten Schaltkasten hängen mittlerweile mehrere Teile (Sicherungen? Schutzschalter?? Leider bin ich da als Laie überfragt), von denen ich nicht weiß, wofür sie sind. Das nächste, auf das er besteht, ist ein Überspannungsschutz für die Photovoltaikanlage (am Solarkabel). Mein alter Solarteur war der Meinung, das ist bei einem 1-Familienhaus mit knapp unter 10kW Photovoltaik nicht notwendig, der Elektriker besteht jetzt aber drauf.
Doch gefühlt wird es jedesmal mehr, wenn der Elektriker kommt (genauer gesagt, kommt immer nur der Geselle). Nun besteht der Elektriker darauf, eine Sicherung zwischen Batterien und WR einzubauen, ansonsten würde er für seine sämtlichen geleisteten Arbeiten keine Gewährleistung übernehmen. Aber seiner Meinung nach gibt es auch keine passende zugelassene Sicherung in der gesamten EU für dieses System. (Die allgemein bekannten Schmelzsicherungen von Victron beispielsweise wären seiner Meinung nach nicht zulässig und viel zu langsam. Deswegen will er unbedingt meiner 70mm² Kabel rausreißen und neue, 35mm² Kabel verlegen.
Mittlerweile ist es mir zu bunt, auch da der Meister mir am Telefon mitgeteilt hat, dass ich von ihm Kosten von rund 3000,- € erwarten kann für die bisher geleisteten 2 Tage Arbeit (Geselle + Hiwi, kein Meister) und die eingebauten Teile. Ich habe schriftlich eine Übersicht der geleisteten Arbeiten, der geplanten Arbeiten und einen Schaltplan, wie es fertig aussehen soll angefordert. Bisher noch nicht erhalten. Zwar bin ich froh, überhaupt einen Elektriker gefunden zu haben, doch habe ich andererseits das Gefühl, dass er selbst nicht genau weiß, was er zu tun hat. (Der installierende Geselle meinte einmal, es wäre sein erstes 48V System, ein andermal sagte er, er ist verwundert, dass der WR 4 Anschlüsse ans Haus hat und nicht nur 2...). Ich habe nicht das Gefühl, dass der Elektriker mich betrügen will. Doch sagt mein Bauchgefühl, er versucht mir dauernd etwas einzubauen, um auf Nummer sicher zu gehen, obwohl er selbst nicht sicher ist, ob es notwendig ist. Ich habe schon überlegt, einen anderen Elektriker zu suchen, doch wird es wahrscheinlich nahezu unmöglich, einen zu finden, der nun die halb fertige Arbeit fortsetzt.
Nun zu meinen Fragen (bitte fügt bei Antworten wenn möglich eine Quelle bei. Wenn ich meinem Elektriker ein "nach NormXY ist das nicht vorgeschrieben" unter die Nase halten kann, ist das deutlich überzeugender als ein reines "Laienargument"):
1. Gibt es eine Norm bzw. VDE-Vorschrift, wie solch ein 48V System zwischen WR und Batterie abzusichern ist? Was ist die vorgeschriebene Sicherung (Modell)? Ist überhaupt eine Sicherung vorgeschrieben? Im Handbuch der Akkus steht "Bei >250A wird der interne Batterieschutz aktiviert". Haben die Akkus vielleicht schon eine Sicherung?
2. Darf ich da überhaupt mit 35mm² Kabeln arbeiten? Gibt das nicht unglaubliche Reibungshitze? (Ich konnte ihn überreden, die dicken Kabel drin zu lassen, wenn er dann direkt vor der Sicherung auf 35mm² geht. Zusatzkosten für mich: entsprechende Box in der dieser Übergang gesetzt wird, Miete für eine Presszange für entsprechende Hülsen,...). Als ich auf das Handbuch des WR hingewiesen hatte, meinte er, die Handbücher wären voller Fehler und er wüsste es besser...
3. Hat jemand infos zu "unserem" Überspannungsschutz? Ist das Pflicht, oder vorgeschrieben oder nur ein "Nice to have"?
Gerne nehme ich auch weitere Tipps und Vorschläge von Euch entgegen, bitte gebt mir aber dann die Quellen Eurer Infos, denn sonst kommt von meinem Elektriker wieder nur "Wenn Sie drauf bestehen, mache ich das so. Aber das ist gegen die Norm/VDE, dann müssen Sie mir vorher unterschreiben, dass Sie auf sämtliche Gewährleistung (und damit im Falle eines Unfalls auch jeglichen Versicherungsschutz) verzichten".