Reduziert ein aktiver Balancer die möglichen Ladezyklen?

Moin Zusammen,

ich habe einiges an Suchzeit investiert, konnte für mich aber keine befriedigende Antwort auf die Frage finden, ob sich ein aktiver Balancer, wie z.B der QNBBM, auf die möglichen Ladezyklen von Akkus bzw. negativ auf die Lebensdauer eines Akkus auswirkt.

Zunächst einmal stellt sich mir die Frage, wie definiert man einen Ladezyklus im Sinne der Akku-Herstellerangaben? …z.B. 20% auf 80% oder 90% auf 100% oder, oder…? Wenn jetzt ein Balancer Leistung zwischen den Zellen verschiebt, wird eine etwas entladen, während die Empfängerzelle geladen wird. Ist das schon ein Ladezyklus der das Gesamtbudget an Ladezyklen minimiert?

Es wäre schön, wenn es hier jemanden gäbe, der ein wenig Licht in Dunkel bringt.

Vielen Dank

TL

Ich sehe einen Balancer eher als Hilfsmittel die Anzahl der Zyklen zu erhöhen, weil er ja die einzelnen Zellenspannungen beieinander hält.
So werden keine Zellen im Verbund über-, oder tiefenentladen, was die Lebensdauer des Akkus erhöht.

wennst 280Ah Zellen hast ist die Menge die solche 5A active balancer hin/her schieben ist sehr gering und zu vernachlässigen.
Das macht vielleicht 1 Zyklus pro Jahr wenns driften, sonst weniger.

Im Sommer hab ich 2x 16stk 280/300Ah zellen bekommen und die 2 packs provisorisch an active balancern gehängt.
Das ganze ist 3 Montate herum gestanden.
Die Zellen haben minimal an Spn verloren (im millivolt Bereicht 3.303 -> 3.301 oder so).

Der balance Strom von den 5A active steigt erst über 1A wennst > 0.05V difference hast. >2A bei 0.1V usw.
Darunter im mA Bereich.

Ich hab die seit über 1 Jahr im Betrieb und die verhalten sich unauffällig. Die fiepsen vor sich hin und eine gelbe LED leuchtet.

Moin,

Wenn jetzt ein Balancer Leistung zwischen den Zellen verschiebt, wird eine etwas entladen, während die Empfängerzelle geladen wird. Ist das schon ein Ladezyklus der das Gesamtbudget an Ladezyklen minimiert?
Ich kenne es nur so, dass der Balancer im normalen Betrieb nur aktiv ist, wenn auch geladen wird und sich die Zellen in der Nähe von Voll befinden.
In dem Fall wird die spendende Zelle nicht entladen, es wird lediglich der Ladestrom um den Balancerstrom reduziert. Der Ladestrom der empfangenden Zelle wird entsprechend erhöht.
Hierzu muss der Ladestrom des Zellverbundes (also des gesamten Akkus) höher sein, als der Balancerstrom.
Beispiel für 4S:
Zelle 1 weist die höchste Spannung auf, Zelle 3 die niedrigste.
Ladestrom sei 10A.
Balancerstrom sei 2A.
Daraus resultiert, das Zelle 1 mit 8A geladen wird, Zelle 3 wird mit 12A geladen, die Zellen 2 und 4 werden mit 10A geladen.
Eine Reduzierung der Zyklenzahl findet dabei nicht statt.

Schönen Gruß
Markus

Moin,
Wenn jetzt ein Balancer Leistung zwischen den Zellen verschiebt, wird eine etwas entladen, während die Empfängerzelle geladen wird. Ist das schon ein Ladezyklus der das Gesamtbudget an Ladezyklen minimiert?
Ich kenne es nur so, dass der Balancer im normalen Betrieb nur aktiv ist, wenn auch geladen wird und sich die Zellen in der Nähe von Voll befinden.
In dem Fall wird die spendende Zelle nicht entladen, es wird lediglich der Ladestrom um den Balancerstrom reduziert. Der Ladestrom der empfangenden Zelle wird entsprechend erhöht.
Hierzu muss der Ladestrom des Zellverbundes (also des gesamten Akkus) höher sein, als der Balancerstrom.
Beispiel für 4S:
Zelle 1 weist die höchste Spannung auf, Zelle 3 die niedrigste.
Ladestrom sei 10A.
Balancerstrom sei 2A.
Daraus resultiert, das Zelle 1 mit 8A geladen wird, Zelle 3 wird mit 12A geladen, die Zellen 2 und 4 werden mit 10A geladen.
Eine Reduzierung der Zyklenzahl findet dabei nicht statt.

Schönen Gruß
Markus
Moin, vielen Dank zunächst für Eure Antworten.

Die hier zitierte Antwort finde ich spannend, nur leider trifft sie meines Erachtens nicht auf den recht verbreiteten QNBBM-Balancer zu, welchen u.a. wohl auch Andreas nutzt. Dieser Balancer arbeitet meines Wissens immer, unabhängig ob geladen wird oder nicht.

Ich habe mir gerade 280Ah-LifePo4-Zellen bestellt und möchte diese gerne mit einem Daly-8S-Smart-BMS sowie einem geeigneten Balancer betreiben: 25,6V, Ladestrom max. 60A, Entladung viel weniger
Könnt ihr mir bitte einen geeigneten Balancer, mit geeigneter Stromleistung empfehlen, der nach dem Prinzip des vorgenannten Zitats funktioniert?

Vielen Dank und bleibt gesund!

TL

Stromleistung der active balancer ist immer abhängig von der Differenzspannung.
Bei kleinem drift (3.35 -> 3.40 fließt Ausgleichstrom im 100mA Bereich).
Diese bekannten 5A sind verbreitet im Einsatz, auch bei mir schon lange:
https://www.ebay.de/itm/353770185980?hash=item525e58a4fc:g:DzIAAOSwUMhhkkSX
https://de.aliexpress.com/item/1005002617607510.html

Die aktiven Balancer arbeiten immer und gleichen die Zellspannungen der einzelnen Blöcke an.
Das führt dazu, daß einzelne Blöcke nicht überladen oder tiefentladen werden durch Auseinanderdriften.
Und das wiederum erhöht die Lebensdauer der Zellen eindeutig. Hier kann man auch nicht von “Beanspruchung” der Zellen im Sinne von Laden/Entladen sprechen sondern es sind so geringe Ausgleichsströme, daß ich hier nur einen positiven Effekt auf die Lebensdauer sehen kann.

Wenn jetzt ein Balancer Leistung zwischen den Zellen verschiebt, wird eine etwas entladen, während die Empfängerzelle geladen wird. Ist das schon ein Ladezyklus der das Gesamtbudget an Ladezyklen minimiert?
Das sieht hier jeder etwas anders. Ich denke zwar auch nicht, dass das shiften großartig den SoH langfristig beeinflusst. Aber ich bin auch der Meinung, das bei einer gut balancierten Powerwall ein aktiver Balancer nicht notwendig ist und zumindest in der Theorie zu mehr "Teil"-Ladezyklen führt. Ich hatte dazu auch mal ein Video verlinkt.
https://forum.drbacke.de/viewtopic.php?p=4533#p4533
Das sieht hier jeder etwas anders. Ich denke zwar auch nicht, dass das shiften großartig den SoH langfristig beeinflusst. Aber ich bin auch der Meinung, das bei einer gut balancierten Powerwall ein aktiver Balancer nicht notwendig ist und zumindest in der Theorie zu mehr "Teil"-Ladezyklen führt. Ich hatte dazu auch mal ein Video verlinkt.
https://forum.drbacke.de/viewtopic.php?p=4533#p4533
Ich habe mich gerade gefragt, wie es die Unternehmen mit Serienfertigung machen. Beim Audi Etron gibt es über das BMS eine schöne Analyse: https://inf.news/en/auto/331a8d7fe8e6cadc6efe24ad985ad56c.html Vielleicht kann euch das bei eurer Entscheidung helfen.