@abakus Hallo,
bin weder Dachdecker noch Zimmermann. Mir fiel die Farbe und die dichten Fugen auf, dort wo die Dachsteine aneinander liegen. Kein Moos und nur wenig Flechten sind zu sehen. Wie lange die Steine noch halten, kann ich dir nicht sagen. Betonstein ist nicht Betonstein. Es gab viele Hersteller und selbst beim gleichen Hersteller wird es zwischen den Serien Unterschiede in der Haltbarkeit geben. Ein Merkmal, dass mir Fachleute mitteilten, ist die Unterseite. Bei Regen wird sie dunkel. Ist der Regen zuende, sollten sie schnell abtrocknen und wieder eine helle Farbe bekommen. Irgendwann im Zuge der Alterung wird die Unterseite nicht mehr trocken und dann soll es auf der Unterseite zu Tropfenbildung kommen. Dann ist es höchste Zeit, alle Steine zu erneuern. Das ist bei mir zwar noch nicht der Fall, aber das Ende der Nutzungszeit ist nicht mehr weit.
Heute werden bei neuen Dächern Unterspannbahnen verlegt, die bis zur Traufe geführt werden, so dass eindringendes Wasser zur Regenrinne abgeleitet wird. In windhöfigen Gebiete werden die Ziegel mit Drahtklammern fixiert. Damit Schnee und Regen nicht zwischen den Fugen ins innere geweht wird, wurden sie früher von innen mit Mörtel verschmiert oder in Pappdocken verlegt. Auf deinen Fotos kann ich nichts davon sehen. Die Pappplatte auf dem letzten Bild mag die Funktion der Unterspannbahn haben, doch wird sie gewiss längerer Belastung mit Wasser nicht stand halten. Jedenfalls bläst da kein kalter Wind in die Dämmung.
Bei meinen Steinen habe ich im Rahmen meiner DIY PV Installation Ziegel ganz heraus nehmen und mit der Flex an der Unterseite bearbeiten müssen, damit der Dachhaken den oberen Stein nicht hochdrückt. Nut und Feder waren schon sehr brüchig, denn dort ist der Beton besonders dünn. Da es auch noch einige Steine mit Riss gab und zusätzlich der Abschluss zu den beiden Schornsteinen undicht ist, hatte ich einen örtlichen Dachdecker um Rat gebeten. Ergebnis: reparabel aber ewig hält das Dach gewiss nicht mehr.
Als ich das Haus vor rund 15 Jahren gekauft hatte, begleitete mich bei der Besichtigung ein Bau Ing. mit viel Erfahrung und der gab grünes Licht, da alle wesentlichen Bauteile - auch der Dachstuhl - einen guten Zustand haben; er sagt aber auch, dass ich in vielleicht 10 oder mehr Jahren eine neue Dachhaut benötigen werden.
Daher kam ich jetzt zu dem Entschluss, dies jetzt in Angriff zu nehmen.
Mein Weg führte mich zu einem Energieberater mit "KfW" Berechtigung und der hat mit mir einen individuellen Sanierungsplan (iFSP) erstellt. Das kostet zwar Zeit und Geld, wird aber von der "Bafa" gefördert und macht viel Sinn. Man erfährt einiges über die Förderungsmöglichkeiten, Dämmvarianten, usw. vom Keller, über Fassade, Fenster bis hinauf auf das Dach.
Wenn deine Lebensperspekive vorsieht, noch Jahrzehnte in deinem Haus zu wohnen, dann wird bei dir gewiss auch eine Dachsanierung anstehen. Das wird teuer, da nach dem Gebäudeenergie Gesetz (GEG) dann auch eine Dämmung fällig wird. Mit so einem iFSP sieht man klarer, welche Maßnahme sinnvoll erscheint. Ich kann nur vermuten, dass deine kleine PV Anlage nicht soviel "Ertrag" produzieren wird, wie du durch eine gute Dachdämmung an Heizkosten einsparen kannst. Und da es auch Dachdecker gibt, die auch PV installieren, will ich es in einem Rutsch machen, mit guter Dämmung (auf die Sparren) und mit Glück bekomme ich einen Zuschuss von der Bafa.
L.G.