Hallo,
ich hoffe ich bin hier im richtigen Forenbereich. Ich bin gerade dabei mich in das Thema DIY-Akku (oder auch Pylontech, das kommt am Ende noch auf das Ergebnis der Recherchen, Verfügbarkeit und Preis an) einzuarbeiten und hätte einige erste Fragen.
Ein paar Ausführungen zum Hintergrund und unseren Planungen:
Aktuell:
- 9.9 kWp an Kostal Plenticore 10 (ohne Batterie/Batterielizenz), 2 Strings belegt
- Energiemonitor B-control Energy Manager EM300 am Netzbezugspunkt und via Modbus am Wechselrichter (Eigenverbrauch, 70% Regel) sowie via Modbus TCP an eigenen Systemen fürs Monitoring
- Ausrichtung relativ genau Süden (190° Süd)
- Aktueller Jahresertrag ~ 11200 kWh, davon +- 4000 kWh Eigenverbrauch
Bisher geplant: - 10 weitere PV-Module (geplant 410W Axitec, weil für uns verfügbar) auf dasselbe Dach (davon werden wahrscheinlich 2 Module von einem wandernden Schatten eines Edelstahlkamins betroffen sein)
- 13 weitere PV-Module auf ein zweites Dach (Ausrichtung ~ 115° Süd-Ost)
- jeweils ein String/Dach an einen neuen Wechselrichter z.B. Kostal Plenticore/Piko IQ 7 oder 8.5 ("Kleinere" WR, da es ansonsten Probleme mit dem MPPT-Spannungsbereich gibt - es gäbe aber sicher auch andere WR wie z.B. den SMA, die hier besser passen würden - aber verfügbar sind aktuell wenige..)
- BYD Batterie an den alten Wechselrichter und AC-Ladung gemäß Kostal-Datenblatt aktivieren
Probleme: - Preis/Verfügbarkeit BYD
- MPPT-Spannungsbereich für die Strings
Eigenverbrauch aktuell/zukünftig:
Wie man oben sieht, haben wir aktuell schon einen relativ hohen Eigenverbrauch (und auch einen recht hohen Stromverbrauch an sich). Wenn ich mir meine täglichen Werte für Netzeinspeisung, Netzbezug und Eigenverbrauch/Produktion in Grafana ansehe, sehe ich, dass wir (sehr grob und überschlägig natürlich) im Sommer schon mit der aktuellen Anlage fast ohne Netzbezug auskommen könnten und selbst im Winter 2021 (Okt - Mär) habe ich überraschend viele Tage an denen wir ziemlich viel eingespeist haben und unseren schon jetzt hohen Verbrauch hätten drücken können. Zusätzlich kommt im November ein erstes E-Fahrzeug sowie im kommenden Jahr eine größere Luft-Luft-Wärmepumpe (Zähler in Kaskade, PV-Strom kann also verwendet werden).
Jetzige Überlegungen:
Ich bin bisher davon ausgegangen, dass mir aus wirtschaftlicher Sicht der kleinste BYD Akku völlig reichen wird (... wird im Sommer nicht leer, im Winter nicht voll und alle größeren Akkus kosten zuviel als das es sich über ihre Lebenszeit rechnen würde...). Da ich jetzt hier aber auf große DIY-Akkus in der Größenordnung von 2000-3000 EUR / Stück gestoßen bin und mir unseren Eigenverbrauch (s.o.) genauer angeschaut habe, sehe ich das ganze jetzt doch etwas anders. Da wir schon aktuell im Sommer viel Netzeinspeisung bei gleichzeitig relativ hohem täglichem Netzbezug (min. 10-20 kWh im Sommer) haben und wir zukünftig noch eine größere Anlage und auch größere Verbraucher haben, gehe ich davon aus, dass selbst eine größere Batterie im Sommer (.. wird im Sommer nie leer.. ) einige Ladezyklen haben würde. Das die Batterie bei unserer Anlagengröße und dem Verbrauch den wir durch die WP haben werden natürlich im Winter selten voll wird, ist mir auch klar. Aber hier zählt bei aktuellen Strompreisen auch jeden eigenverbrauchte kWh.
So und jetzt zu den Überlegungen was die Neubeschaffungen angeht: - 3x Victron Multiplus 2 48V3000(oder 5000)?
- 1-2x 280Ah 16S LiFePo4 DIY-Batterie
- Aktuellen Wechselrichter an den Victron MP AC-out (sollte auch mit den 3000ern gerade noch so die Faktor 1 Regel einhalten?)
- die neuen ~ 23 PV Panels direkt per MPPT Laderegler DC-seitig an die Batterie, da wir bereits ~10 kWp für den "Direktverbrauch" an einem Wechselrichter haben und die neuen Strings dann mit weniger Verlusten die Batterie laden können (?)
Vorteile dieser Option: - Viel mehr Eigenverbrauch durch die deutlich bezahlbareren Akkus
- Notstromfähig (was mir aktuell nicht besonders wichtig ist, aber ein schönes Addon ist und wer weiß was die Zukunft bringt)
- Alle Teile des Setups scheinen aktuell lieferbar bzw. lieferbarer als "Komponenten von der Stange" (zweiter Kostal WR und BYD: best case Sept 2023)
Fragen: - Gibt es generell etwas an dieser groben Richtung auszusetzen?
- Verstehe ich es richtig, dass für die Faktor-1-Regel nur die Leistung von AC-Wechselrichtern (an AC-out) relevant ist und installierte Leistung via DC/MPPT Ladereglern direkt im System "egal" ist?
- Macht es Sinn die neuen Module so anzubinden oder wäre ein zweitere AC-Wechselrichter sinnvoller?
Für Hinweise, Meinungen oder Links zu weiterführenden Inhalten bin ich sehr dankbar. Vielen Dank!