PV-Anlage mit Ost und West-Ausrichtung

Hallo,
ich bin neu hier und möchte zwei PV-Anlagen installieren.
Mein Hausdach läßt nur eine Ost und eine West-Ausrichtung zu.
Mit dem Solarertragsrechner habe ich die beiden Varianten gerechnet.
Meine Frage ist, wie sieht die Gesamtbilanz aus, gerade im Hinblich auf einen Speicher bzw. welche Speichergröße?
Danke für eure Antworten

K-BAUM

Hallo K-BAUM,

verrate doch mal deine Dachflächengrößen, Neigung, Mögliche Paneelbelegung, Eigenverbrauch, ...

So ganz ohne Informationen wird es schwierig zu helfen.

LG Anna

Hallo Anna,

ich habe zwei Dachflächen, eine nach W und eine nach O. Dachneigung 38°, ich bekomme jeweils ca. 4 kWp drauf (je 10 Paneele).
Die Rechnung mit dem Solarrechner ergibt für nur eine Seite bei 4 kWp (und bei 4000 kWh / Jahr Verbrauch) und einem Speicher von 6 kWh einen Autarkiegrad von ca. 80 %. Wenn ich beide Seiten benutzen würde, weiss ich nicht wie sich das auf die Gesamtrechnung auswirken wird und vor allem, wie würde sich das auf die Speichergröße auswirken würde (größer oder kleiner)?

LG K-BAUM

Hallo K-BAUM,

je nachdem wo deine Anlage steht (Norddeutschland oder Süddeutschland) und je nachdem ob du Verschattung hast würde ich für beide Seiten zusammen, also 8kWp mal zwischen 5 und 6mWh ertrag je Jahr annehmen.

Im schwächsten Monat (Dezember wirst du nur ~100kWh heraus bekommen.

Unterschiede zwischen Sommer und Winter mal aussen vor gelassen wirst du am Tag ~11kWh verbrauchen. Also ~330kWh je Monat.

Dein Speicher soll sich ja rechnen, dafür muss er möglichst viel Strom zum Eigenverbrauch liefern. Und das pro Speicherkapazität.

Angenommen von deinen 11kWh am Tag verbrauchst du im Sommer 3kWh während der Nacht, dann sollte dein Speicher so groß sein, dass er diese 3kWh liefern kann unter Berücksichtigung von Lade und Entladegrenzen sowie Wandlungsverlusten.
Mit einem 5 oder 6 kWh Speicher bist du dann sicher ganz ordendlich aufgestellt. Der speicher wird über den Tag gefüllt, denn Sonne ist ja genug da im Sommer und über Nacht wird er wieder leer. Morgends geht es dann von vorne los.

Jede kWh Speicherkapazität liefert also im Sommer pro Tag auch eine kWh Strom (Abzüglich Verluste). Rechne Die ersparnis die dir eine selbstverbrauchte kWh einbringt mal Tage gegen die kosten pro kWh Speicher.

Beispiel:
Speicherkosten 500€/kWh
Effizienz 75%
=> 666,67€/kWh

Strompreis 0,50€/kWh
Einspeisevergütung 0,08€/kWh
Ersparnis Eigenverbrauch 0,42€/kWh

Ein Speicher mit 1kWh müsste nun 666,67/0,42=1587 mal voll und wieder leer werden.

Wählst du deinen Speicher jetzt so groß, dass du ihn nur noch selten voll und selten wieder leer bekommst, dann dauert es viel länger bis sich der Speicher rechnet.

Es kommt natürlich sehr auf den Preis des Speichers je kWh an, wenn du etwas selber bastelst was nur noch 200€/kWh kostet dann hat sich der Speicher schon nach 635 mal bezahlt.

Bekommst du keine Einspeisevergütung oder möchtest nicht einspeisen, dann läuft es auf mehr Speicher hinaus, erhältst du hingegen eine hohe Einspeisevergütung, dann weniger Speicher.

Möchtest du auch bei Netzausfall Strom haben, dann mehr Speicher.

Kaufst du einen fertigen Speicher der viel Geld je kWh kostet, dann rechnet der sich spät oder sogar nie. Bei einem selbstgebauten günstigen Speicher können auch deutlich größere Speicher sich schnell bezahlt machen.

Ich hoffe das hilft dir ein wenig.
LG Anna

Kennst du das PVTool vom AkkuDoktor?
Dort kannst du auch mehrere Dachflächen eingeben.
https://pvtools.sektorsonne.de/

Danke Anna,
das hilft mir schon mal weiter. Ich wohne in Süddeutschland (BW) und das Thema Verschattung habe ich schon mit eingeplant, das betrifft aber nur eine Dachhälfte.
Ich würde auch zunächst mal die W-Seite im PV installieren.

Vielen Dank nochmals.

LG
K_BAUM

Ich betreibe 2 O/W Anlagen, eine mit 14kWp und eine mit 10,5kWp, beide jeweils an einen WR mit 2 MPPT Trackern angeschlossen (Huawei SUN2000 8KTL und 10KTL) Die beiden WR sind miteinander kaskadiert. Also Dein Projekt ist machbar auch mit einem WR. Dazu habe ich einen LUNA2000 10er Speicher, der wird bislang immer voll und gelegentlich dient er auch zum Aufladen des E-Autos. Bei DIY Speichern geht diese Konfiguration allerdings nicht, Huawei fremdelt mit Niedrigspannungen.
Bislang sind die Erträge gut (wenn auch nicht überragend), speziell die Westseiten liefern bis Sonnenuntergang.
Für DIY habe ich eine echte Bastellösung, einen 16s 280A Speicher, den lade ich tags per Ladegerät vom (solaren) Netz und speise ihn über einen 48V / 2500W Inverter als Insel an die Split Klimaanlage, die Waschmaschine , den Trockner.