Hallo Leute,
nachdem ich im vergangenen Jahr viel nur still gelesen und von anderen gelernt habe, hier die kleine Vorstellung meines fertigen PV-Projekts.
Vom Setup her habe ich mich für eine Mikrowechselrichter-PV Anlage entschieden, über Vor- und Nachteile kann man sich streiten, aber da die ganze Anlage in Eigenregie entstehen sollte und ich großen Respekt vor Gleichspannungslichtbögen habe, hat sich das Konzept durchgesetzt. Da genügend Dachflächen vorhanden habe ich jetzt folgendes am Start:
Je 2 HMT-2250-6T(gute Ratio zwischen WR und Modulen, zudem keine Schieflastprobleme) und 12Trina Vertex S 425W auf Ost, Süd und West. Idee war es egal zu welcher Tageszeit die Sonne scheint hinweichend Strom für Haushalt und Speicher zu ernten. Speicher hätte mich sehr gereizt selbst zu bauen, aber aus Zeitgründen sind es dann doch zwei Pylontech US5000 in Verbindung mit einem Multiplus 2 3000 geworden.
Logging des Spromverbrauchs am Zähler erfolgt mit einem WT32-ETH01(wie ein ESP32 Mikrocontroller, aber mit LAN), welcher mit einer Infrarotdiode die Info DSS abfragt. Für die WR ist zudem eine OpenDTU vorhanden. Zum Monitoring nutze ich IO-Broker + Grafanda. Größte Hürde war dem abnehmenden Elektriker zu finden. Hier zusemmengefasst die Kenngrößen:
15,3kWp Solarleistung
13,5kWp WR-Leistung
9,6kWh Pylontech US5000 + Multiplus II 3000
+mein Bestand BKW
Sehr cooles Projekt!
Ich wäre neugierig auf die Kosten:
WR
Module
Akku
Resttechnik
Abnahme
falls du es erzählen willst.
Guten Morgen LichtQuant,
Kann ich grob umreißen:
WR ca.2100€ inkl. der T-Knoten
Palette Trina 3800€(viel zu zeitig gekauft, jetzt locker 1000€ billiger)
Montagematerial(Dachhaken und Schienen) 1800€
Kleinmaterial 1400€(Kabel, DTU, Dachdurchführung, POE-Switch, Raspi für Venus OS)
2xUS5000+ Multiplus: ca. 2800€ bei Nkon im Angebot.
2x Tiefenerder einschlagen inkl. Prüfung 1300€
Abnehmender Elektriker 3000€ (inkl. 60m 5x10mm² NYY-J, 2 neue UV, neuer Zählerkasten TAB konform)
In Summe sind es dann doch ca. 17T€ geworden, wobei halt auch viel in die elektrische Infrastruktur gesteckt wurde, inkl. der Vorbereitung für eine WP.
Als Zwischenfazit bisher: Im Sommer mehr als genug und ganztägig zwischen 3-7kW Leistung, bei Regen um die 1kW, Speicher um 12:00 voll, passt für mich.
Herbst: vollkommen ok, immernoch um die 25kWh Ertrag täglich.
Winter: nunja, wenn die Sonne scheint 20kWh Tagesertrag, aber leider auch in einer bewölkten Woche nun 2-3kWh...
Hier hatte ich mir ein besseres Schwachtlichverhalten vorgestellt, aber von nichts kommt halt nichts.
Ansonsten bin ich zufrieden
Vielen Dank!
Die Zahlen sind sehr wertvoll wenn man selber was plant und abschätzen will wieviel man reinstecken muss.
Zum Ertrag:
Man könnte sagen, "dass der Winter 2 Monate fast nichts bringt".
Oder, "dass man 10 Monate im Jahr den Strom von der Sonne bekommt".
Ich bevorzuge die 10 Monate
Das ist total im umbruch, die preise für hardware im PV Anlagenbereich sind quasi im freien fall.
Im winter kommt bei keinem viel rum, macht aber nix. Man kauft das dann zu. Man kann locker 80 prozent des alten jahresverbrauches selbst produzieren. Das spart genug um zufrieden zu sein.
Sehr cooles Projekt. Ich betreibe seit fast zwei Jahren ein BKW Eigenbauprojekt um mich in das Thema PV einzuarbeiten und habe viele Konzepte für meine finale Anlage entwickelt und wieder verworfen und bin zum Schluss genau bei deinem Konzept gelandet. Ich hab zwar keine Bedenken bezüglich der hohen Gleichspannung, aber die Mikroinverter haben in meinen Augen viele Vorteile. Erstens lösen sie das Verschattungsproblem, zweitens muss ich für die Kabel keine getrennten Rohre legen, da ja alles ganz normales AC Netz ist und sollte ein Mikrowechselrichter ausfallen, dann betrifft das nur diese Panel und nicht den ganzen String wie bei Optimierern. Ich werde übrigens die Mikrowechselrichter immer in Reichweite der Lukarnenfenster montieren, so dass ein Austausch ohne Gerüst möglich wäre. Man muss dann zwar ein paar DC Kabel verlegen, aber da liegen dann jeweils nur die Harmlosen 40V eines Panels an. So lange man die nicht unter Tags trennt muss man da nichts befürchten. Jetzt müsste Victron nur noch einen kleinen 3-phasigen Inverter anbieten.
Aber der Wirkungsgrad mit Batteriesystem sollte doch geringen sein wie bei Verwendung von einem Hybridwechselrichter oder täusche ich mich da?
Weiß jemand was da die zusätzlichen Verluste wären?
So könnte man leichter abwägen ob Verluste durch Verschatung oder zusätzliche Umwandlung AC/DC größer wären.
Jede Wandlung kostet. Der Wirkungsgrad hängt dabei auch von der Auslastung des Gerätes ab. Bei geringer Auslastung ist der Wirkungsgrad eher bei 85% bei ca. 70% der Maximalleistung erreichen die verschiedenen Converter ihren höchsten Wirkungsgrad von ca. 95% und bei maximaler Auslastung sind es dann wieder weniger. Das gilt grob für alle Wandlungen. DC gekoppelte Speicher sind besonders effektiv wenn ich den Strom speichern muss. Aber Mikrowechselrichter sind besonders effektiv wenn ich den Strom direkt verbrauche. Oder mit anderen Worten DC gekoppelte Speicher haben für den Strom den ich Abends nutze den besseren Wirkungsgrad. Aber Strom den ich verbrauche geht durch zwei Wandler, den MPPT und den Inverter. Egal zu welcher Tageszeit.
Mikrowechselrichter haben einen besseren Wirkungsgrad wenn ich den Strom direkt verbrauche, da habe ich nur eine Wandlung. Wenn ich Strom speichere und dann Abends Nutze braucht es drei Wandlungen. D.h. was besser ist hängt stark vom Verbrauchsprofil ab.
Verschattung ist ein schwieriges Thema, früher hatten ja Panel oft keine Bypass Dioden, da war es katastrophal und ein String wurde nutzlos wenn schon nur ein Panel im Schatten war. Darum hat man Optimierer entwickelt. Mit Bypass Dioden ist es nicht mehr so schlimm, da kann man davon ausgehen, dass Panel im Schatten kaum Energie liefern, aber den String sonst nicht gross beeinflussen. D.h. bei einem String mit 10 Panel und mit einem Panel im Schatten hat man so in etwa noch 90%. Mikrowechselrichter holen noch das letzte Quantum aus verschatteten Panel. Mikrowechselrichter sind auch im Vorteil, wenn man ganz viele Teilflächen hat, da muss man sich überhaupt nicht den Kopf zerbrechen welche Panels zu einem String zusammengefasst werden sollen.
Ich denke die allgemein beste Lösung gibt es nicht. Bei allem muss man Kompromisse machen. Nur bei einem sollte man heute keine Kompromisse mehr machen, wenn man schon Panel installiert, dann so viele wie möglich. die Panelpreise sind ja lächerlich tief.
Ich würde mich hier auch nochmal dranhängen, da ich vor einer ähnlichen Entscheidung stehe.
Gerne würde ich eine 16 Module (4 Süd, 4 Nord, 4 Ost und 4 West) Mikrowechselrichter PV Anlage auf unser Flachdach (komplizierter Verschattung) mit 10 Grad Aufständerung anbringen.
Die meist genannten Nachteile sind ja:
- man kommt nicht gut dran, wenn mal was ist und ggf. schnellerer Verschleiß der WR wegen Hitze unter den Modulen. Beide Punkte dürften ja auf einem Flachdach mit Aufständerung eher weniger zum tragen kommen. Man kommt über ein Dachfenster sehr leicht auf das Dach und unter der Aufständerung dürfte sich weniger die Hitze stauen, da gut belüftet.
- Schlechterer Wirkungsgrad bei AC gekoppelten Speicher. Speicher ist erst mal nicht geplant, wenn dann vielleicht ein kleiner Hoymiles MS-A2. Die 3-4k€ für einen größeren Speicher mit Installation stecke ich lieber früher in ein E-Auto.
- Fehlender Komfortfunktionen eines großen Stringwechselrichters: Überschussladen von E-Auto oder Wärmepumpe, etc. wird so oder so mit HomeAssistant realisiert, d.h. ich wäre nicht auf die Komfortfunktionen eines großen Stringwechselrichters angewiesen
Habe ich sonst noch ein Nachteil übersehen?
Ansonsten bleiben nur noch Vorteile in meinen Augen für unsere Situation übrig:
- mehr Module, bei geringeren Aufständerungskosten und weniger Ballast notwendig im Vergleich mit einer 14 Module Südanlage die sonst möglich wäre.
- billigere WR kosten
- laut PVSol einen guten Mehrertrag, durch besseres Schattenmanagement
- einfachere Installation und größeren Eigenleistungsanteil, (Hochspannung DC würde ich eher den Profis überlassen)
- Wenn mal ein Modul oder WR kaputt geht, kann man es einfach tauschen ohne Veränderungen an der ganzen Anlage machen zu müssen
Ja das Argument mit schlechter rankommen ist nicht ganz falsch, in meinem fall habe ich mich aufgrund der Höhe und der Grenzbebauung zum Nachbar auf dem Ost/West Teil enschlossen die DC Seite auf den Dachboden bis auf die Mauer zu verkabeln, Wartung/Austausch wäre da totl einfach, braucht aber ziemlich viele Meter PV Kabel muss ich zugeben, bei der Südanlage habe ich die WR jeweils auf die unterste Schiene gezogen, sodass ich zukünftig nur 1Modul je anheben muss, dan war der Kabelbedarf knapp 1/3 kleiner
Kannst du sehen ob die auf dem Dach bei Hitze drosseln müssen?
Oder sind die durch die Module gut genug verschattet?
Die Dinger sind so Effizient, ich bin immer begeistert bei wie wenig Licht die anfangen zu liefern.
Nunja, zurzeit sehe ich das nicht, ich kann aber sagen das bei voller Leistung die auf dem Dachboden ca. 65°C hatten, war also gut die mit etwas Luft zur Wand an eine Schiene zu setzen, ob die aber drosseln hatte ich nicht bewusst gesehen, vermute aber nicht bei den beiden Süd WR hatte ich auch über längere Zeiten volle 2250W gesehen, kann im Frühjahr nochmal Berichten, tracke jetzt die Leistung der Einzel WR im Granada
So sieht aktuell die Ausbeute aus, Tag bis. ca. 14:00 größtenteils bewölkt, dann Sonne/Wolken Mix, sehr in Ordnung:
Hier aus der Dunkelflautenwoche(11.12)
Das sieht ja so aus als ob du wirklich selbst einstellige Wattwerte erntest, da wird nichts verschenkt!
Und auch wieder mal schön zu sehen, dass bei Bewölkung die Ausrichtung praktisch egal ist.