PV-Anlage an Nordwand

Hat jemand Erfahrung mit PV an der Nordwand?

Bin dabei zu überlegen ca. 14 kWp an die Nordwand des Hauses (20° NNW und 90° Ausrichtung) zu hängen. Wenn ich das richtig sehe kämen bei Sonne ca. 2,94 kW (21% der max. kWp) rüber und bei bewölkten Verhältnissen im Winter ca. 0,5 kW (20% von 21%). Mir geht es vor allem darum, die lokalen Möglichkeiten voll auszunutzen und natürlich wird das nie wirtschaftlich und die besseren Aufstellmöglichkeiten (Dach, Zaun) sind schon ausgenützt. Mir ist auch klar, dass man für das Geld viel Strom zukaufen kann.

Geht das überhaupt von der technischen Seite (Minimalspannung für Wechselrichter) etc.? Würde mich sehr freuen Rückmeldung zu der Idee zu bekommen.

Viele Grüße, BatLu

Hallo,
ja, technisch wird das gehen. Die Spannung der Module (Datenblatt anschauen) wird auch bei geringer Helligkeit aufgebaut. Es kommt nur sehr wenig Strom. Bei Wolken wäre eine horizontale Lage der Module ideal.
Vielleicht hilft folgende Überlegung: um Module herzustellen wird einiges an Energie3 benötigt (und CO2 frei gesetzt). Es würde bei einer guten Aufstellung 1 bis 2 Jahre dauern, bis diese Energie vom Modul erzeugt wird. Bei deiner Berechnung dauert es 5 mal so lange, d.h. die Anlage müsste wohl 10 Jahre laufen, um auf eine Null zu kommen.
Wenn du einen Beitrag zur "Rettung der Welt" leisten willst, wird es effektivere Möglichkeiten geben.

L.G.

Als Oberfläche einer Fassadendämmung mag es Sinn machen, aber sonst? Wenn was kommt, hast Du ja genug und im Winter ist es für die Katz. Spannung wäre ja nur ne Frage der Stringlänge.

Ja, die Nordwand ist komplett eine Wand. Es wäre also auch in gewisser Weise ein "Designelement" :slight_smile:

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Die Anlage würde ja sicherlich 20-30 Jahre dort hängen, sodass sicherlich eine positive CO2-Bilanz besteht. Denke insbesondere im Winter sind hier Vorteile.

Dann würde ich da, wenn es statisch geht und es mit dem Dachüberstand passt, die PV als vorgehängte Fassade auf ner Dämmung (zB zwei Lagen Konstruktionsholz, Glaswolle) machen, diy.

Weiß nicht, wo du die Zahlen her hast. Ich hab das letztens mal getestet mit einem Luxmeter.

  • Volle Sonne Südseite: 100.000 Lux
  • Nordseite im Schatten des Hauses nach oben zum Himmel gemessen: 2000 Lux

Also Faktor 50 weniger. Also nur noch 2% der Peakleistung. Ein 400 Wp Modul bringt nur noch 8 W.

Da spielt mit rein wie viel von der Umgebung auf die Nordseite reflektiert wird. Steht da ein weißes Haus, wirds mehr. Ich kann nur SW morgens beisteuern: Umgebungshelligkeit, Rasenfläche und Nachbarhaus "scheinen" dann da drauf. Das sorgt bei mir für ca. 10% der Maximalleistung. Wenns bissel diesig ist, auch etwas mehr.

Also die 21% (160° Nord und 90°) habe hier her: Welche Dachausrichtung eignet sich für die Solaranlage?

Andere Quellen erschienen ähnliche Werte. Hoffe, dass ich dort nicht falsch interpretiert habe.

Die Ausbeute von ca. 20% in Bezug auf Winter und bewölktes Wetter hatte mir aus Monatserträgen von Dezember/Januar im Verhältnis zur kWp gemittelt.

Aber deine Messwerte deuten ja etwas anderes an. Denke bevor da tiefer in die Planung gehe macht es Sinn vielleicht einfach mal eine Balkonsolaranlage im nächsten Winter dort zu installierten. :slight_smile:

Mit 14 kWp im 90° Winkel bei 20° NNW-Ausrichtung (Azimuth 160°) erzielst Du im Idealfall 3.200 kWh Ertrag im Jahr, also um die 20% des Ertrages, die es bei optimaler Ausrichtung gäbe. Wenn ich 600 Euro/kWp Investition unterstelle, dann ergibt das über 20 Jahre 13 Cent/kWh, aber nur, wenn man von 100% Eigenverbrauch und null Zinsen ausgeht, sowie davon, dass nie etwas (z.B. WR) zu ersetzen ist, was alles unrealistisch ist.

Aber um Wirtschaftlichkeit geht es Dir ja nicht. Trotzdem stellt sich die Frage, ob es keine besser geeigneten Flächen an Wänden nach Ost, West oder Süd, an Zaunflächen, an Nebengebäuden (Carport, Garage, Schuppen, Freifläche ...) gibt? Auch eine ebenfalls nach Norden zeigende Dachfläche mit 45° Neigung würde den Ertrag schon mehr als verdoppeln.

...die graue Energie also der Herstellungs Energie Aufwand von PV Modulen ist nicht zu unterschätzen ... Jedoch der m2 Preis für eine Fassaden Verkleidung ist wohl schlecht zu toppen .... Denke die Klimabilanz geht Dan wieder selbst bei miserablen Ertrag Dan irgendwann wieder in Ordnung :thinking:

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