ich bin begeistert wie intensiv hier um Klimaanlagen als Heiz-Möglichkeit diskutiert wird. Bisher hat sich die Diskussion lediglich auf Einfamilienhäuser und Wohnungen beschränkt. Diese Diskussion würde ich gerne auf die Umstellung eines gesamten MFHs erweitern. Ich habe die Möglichkeit - zusammen mit dem Eigentümer des Mehrfamilienhauses - 16 Wohnungen auf Luft-Luft-Wärmepumpe umzustellen.
Wir versuchen gerade einen besseren Überblick über die Kosten für die Umstellung auf LL-WP zu bekommen.
Deswegen meine Frage:
hat jemand bereits Erfahrungswerte bei den Kosten für eine Installation in mehreren Wohnungen gemacht?
Insbesondere wenn mehrere Wohnungen gleichzeitig umgestellt werden, müssten sich doch gewisse Skaleneffekte ergeben
- Welche Heizlösung empfiehlt sich für das Badezimmer (Infrarot vs. Heizlüfter vs. Fußboden-Matte?), gibt es da best practices?
Gilt wohl erstmal ein paar Konzeptionelle Sachen zu klären, hier ein paar Gedanken dazu...
Ist ein Außengerät je WE an der Fassade möglich? Das wäre für Abrechnung über die WE Stromversorgung am besten.
Konmt ein großes auf dem Dach Vrf/Vrv System in Frage? Da wäre eine Kaskade oder mehrere Verdichter am besten, passt sich dann dem Bedarf besser an. So werden Hotels oft beheizt.
Der "Forumnutzer" hier ist sehr Technik Affin (so mein Eindruck), das Nutzerverhalten ist anders als bei klassischen Heizkörpern, das kann man von normalen Mietern nicht unbedingt erwarten, die Innengeräte brauchen auch Wartung im vergleich zu klassischen Heizkörpern.
Wie ist das bisherige Hydrauliksystem, Vorlauftemperatur usw? kommt Gas und Luft/Wassee Hybrid in Frage? Bei einem MFH muss ja 60 Grad Warmwasser immer anliegen, zwecks Hygiene.
Ich hoffe ich konnte ein paar Anregungen liefern;)
Bei mir hängt auch ein Innengerät im Bad, mit Lüfter in der Dusche der Dampf sofort wegzieht keine Probleme bisher.
Das Thema ist nicht neu und die Bedenken und Hürden werden hier evtl. auch überbewertet. LEG Immobilien hat das 2023 schon geplant, und ich denke die haben sich da schon etwas ausgiebig mit dem Thema beschäftigt.
Gerade bei älteren Häuser mit Gasetagenheizungen bleiben nicht viele Alternativen ohne Kernsanierung oder die Mieter ins Hotel auslagern! https://www.leg-wohnen.de/unternehmen/leg-gruppe/innovationen/luft-luft-waermepumpen
Grüße
Mathias
Warmwasser wird bereits dezentral und elektrisch über Boiler und Durchlauferhitzer erzeugt
Außengerät je WE möglich, Balkons vorhanden
VRF System kommt leider nicht in Frage
Luft-Wasser-WP ggf. im Keller möglich, aber kein Platz für Außengerät, da Grundstück direkt am Haus endet. Vorlauf-Temperatur ca. 70 Grad, bisher zentraler Gas-Kessel
Hier auch nochmal ein Nachtrag zu der Küche. Die Küche sind jeweils zwischen 6-9qm groß. Lohnt sich hier überhaupt ein Innengerät für diesen Raum? Oder gibt es auch für die Küche charmante Lösungen?
Kenne sowas bisher nur aus dem Ausland (Beispiel Nordmazedonien- Skopje)
Da werden die Wohnungen in den Hochhäusern größtenteils mit einer LLWP pro Wohneinheit geheizt und gekühlt.
Dürften um die 70qm gewesen sein mit allerdings recht offenem Schnitt, abgesehen von Schlafzimmer und Bad. Die betreffenden Räume hatten kein eigenes Innengerät.
War aber auch ein Neubau (nicht älter als von 2020). Das Klima im Winter ist zu Deutschland nicht so unähnlich.
Kommt sehr darauf an, wie gut gedämmt ist und wie groß der Durchlass zur Küche von anderen Räumen ist, die beheizt werden.
Wenn du so eine Grenzsituation hast, wo die Küche z.B. 17-18 Grad erreicht bei typische kaltem Winterwetter, könnte man noch über einen Heizlüfter nachdenken. Es gibt da Geräte, die ähnlich wie ein Innengerät von einer Split-Klima aussehen und z.B. über der Tür aufgehängt werden können. Sparsame Mieter werden es dann auslassen und wer mehr Komfort will, heizt damit zu. Nur mal so zu Orientierung: Wenn damit täglich 1 Stunde in der Heizperiode geheizt würde, wären es 2kw*200 Tage = 400 kWh = 120 Euro. Gut wäre, wenn der Lüfter 1kW und 2kW umschaltbar hat.
Im Bad würde ich auch auf Heizlüfter setzen. Das Bad ist damit in 2-3 Minuten schön warm, IR-Platte dauert viel länger und erwärmt nicht die Luft.
Zum Thema Badezimmer habe ich sehr positive Erfahrungen mit der Klimaanlage gemacht. Perfekt zum trocknen in Sommer und zum schnellen heizen im Winter. Der warme Luftstrom ist gerade im Badezimmer super angenehm und durch die Luft Umwälzungen trocknet im Bad auch alles schneller finde ich.
Herausforderungen sehe ich eher im Schlafzimmer für die Mieter aufgrund der Geräusche. Mich persönlich stört es sehr, wenn die Anlage enteist und man das zischen hört.
Abhilfe schafft hier eigentlich nur die gesamte Anlage nachts auszuschalten. Ich selbst kann damit umgehen und schätze die Vorteile meiner Klimaanlage. Ich Heize ausschließlich mit Klimaanlage aber bei der Vermietung sehe ich vor allem hier die Herausforderungen.
Ansonsten sollte auf gute Qualität gesetzt werden, damit man zum einen nicht zu viel Energie benötigt und zum anderen auch ein möglichst leiser Luftstrom gegeben ist.