photovoltaikforum und kaelte-treffpunkt
Die nächste Heizsaison steht vor der Tür. Es steht noch aus, einen Winter-Erlebnisbericht an den Thread anzuhängen. Grundsätzlich war es möglich das Haus mit der IPS-170pro direkt, ohne Pufferspeicher, zu heizen. An in Summe 12 Tagen wurde mit dem Heizstab ergänzt. Die Ergänzung machte etwa 31% des jeweiligen Tagesverbrauchs in kWh aus. Das Haus hat keine FB-Heizung und muss durchgängig, gleichmäßig beheizt werden. Anhand des erlebten Systemverhaltens sehe ich aktuell nicht, wo durch einen Pufferspeicher ein signifikant, auch finanziell, besseres Ergebnis gefahren werden könnte.
Die Heizperiode gestaltete sich wie folgt:
In die Gesamtbetrachtung habe ich den Verbrauch der BWWP für den Heizzeitraum von 7 Monaten miteinbezogen, da diese, im beheizten Bereich befindlich, Wärme aus der Umgebungsluft bezieht. Das Gesamtbild gestaltete sich wie folgt:
Zum Vergleich: Vor dem Einsatz der Pool-WP wurde das Haus rein elektrisch mit durchschnittlich 14.000 kWh beheizt, was 50,5 kWh/qm/a entsprach.
Den kommenden Winter hindurch werde ich nicht mehr den Tagesverbrauch mitschreiben und bin gespannt, wie sich mit verstärkter PV Unterstützung die kommende Heizperiode gestalten wird.
Heißt dass du jetzt bei 4600kWh Stromverbrauch effektiv bei einem COP von 3 gelandet bist. Das ist zwar nicht brutal schlecht, aber für ein gut gedämmtes Haus nicht grade besonders gut. Mit z.B. einer Panasonic Jeisha wäre für den gleichen Preis wahrscheinlich ein COP 4 drin gewesen, das hätte dir gute 1000kwh bzw. 250€ pro Jahr oder über 20 Jahre mal eben 5000€ eingespart.
@txgtgx, der COP ist wohl unabhängig von der Dämmung des Hauses. Die Jeisha kommt mit integrierter Pumpe und Heizstab. Beides ist dezentral bereits vorhanden und ich wollte eine Systemunabhängigkeit bewahren. Mein Ziel war somit eine reine WP, ohne weitere Zusätze. Die Beweggründe habe ich oben beschrieben. Jetzt ist im letzten Winter mitsamt Brauchwasser ein COP von 3 heraus gekommen. Damit wird der Ansatz kein Testsieger, ist aber auch nicht gescheitert. Vielleicht lässt sich mit kleinen Maßnahmen noch etwas verbessern. Mal sehen. Der nächste Winter liefert weitere Erkenntnisse.
Hallo @gorch ,
Herzlichen Dank für Deine Rückmeldung und die ausführliche Erklärung Deiner Lösung.
Du zeigst hier an einem Praktischen Beispiel das ein Pool Wärme Pumpe nicht nur zur Erwärmung von Pools genutzt werden kann, sondern auch Heizungsunterstützung möglich ist. Auch wenn Dein Wirkungsgrad nicht der beste ist, würde ich behaupten das der noch um einiges verbessert werden kann. Die Poolwärmepumpen sind ja traditionell für recht hohe Umgebungstemperaturen ausgelegt, deshalb sind die Leitungsabschnitte die das Kühlmittel führen, entweder gar nicht oder nur sehr schlecht isoliert. Wenn Du die nachträglich anständig mit Amaflex nachisolierst sollte sich Dein Wirkungsgrad auch noch etwas verbessern lassen, vor allem in der kalten Jahreszeit.
Ich war entsetzt als ich meine Pool WP mal geöffnet habe, da ist nicht mal der Wärmetauscher anständig isoliert und die Kupferleitungen liegen blank, gut bei 25 Grad Umgebungstemperatur nicht nötig aber bei kühleren Temperaturen der Wirkungsgrad Killer.
Klasse Beitrag, wenn ich es hinbekomme probiere ich das auch mal die Pool WP zur Unterstützung der Heizung heranzuziehen.
Herzlichen Dank @Danana. Ein mir bekanntes Forumsmitglied hat die IPS-110pro tatsächlich als Ergänzungsheizung im Einsatz und letzten Winter gute Resultate damit gefahren. In der Übergangszeit wird damit tagsüber die Fußbodenheizung aufgeladen und es reicht über die Nacht, bis in den Morgen. Die PV unterstützt dabei nach Kräften.
Das ist bei meinem Modell tatsächlich auch so und war mir bei der Installation unmittelbar aufgefallen. Ich hatte es erst mal laufen lassen, um das Prinzip generell zu testen. Es hat dann irgendwie nie zu einem Posting gereicht, die Fragestellung zu klären. Vielen Dank für den Hinweis.
Der Winter scheint schlussendlich durch zu sein. Die Pool-LWWP hat erneut einen guten Job gemacht und das Haus zuverlässig beheizt. Die Kupferrohre hatte ich vor der Heizperiode weitestgehend isoliert. Beim Wärmetauscher würde ich noch etwas nach isolieren wollen.
Die Steuerung habe ich um zwei Zigbee basierte Temparatursensoren und ein paar Regeln in Tuya Smart ergänzt. Somit bin ich von einer Steuerung der Temperatur des Vorlaufs auf eine Steuerung auf Basis der Raumtemperatur übergegangen. Ein Sensor befindet sich im Haus, der 2. außen in der Leibung eines Fensters. Da war in der Handhabung insgesamt entspannter, als regelmäßig die VL Temperatur nachsteuern zu müssen..
Hier die Verbrauchsdaten:
Wie verhält sich die WP denn bei Minusgraden? Denn dafür sind die Pool-WPs ja eigentlich überhaupt nicht gemacht.
Oliver
Die WP ist bis -12 °C ausgelegt. Bis -10 °C ist sie bisher mitgelaufen. Dann natürlich unterstützt durch den Heizstab, den ich manuell hinzu schalte. In solchen Fällen ergänzt der Heizstab etwa 30%, auf den Tagesverbrauch gemessen.
Danke für das interessante Thema.
Ich lerne daraus, das man, wenn es ganz preiswert sein soll, damit klar kommt.
Aber gleichzeitig auch, das ein preiswerter Monoblock gravierend sparsamer heizt.
Zum Vergleich deine Pollpumpe ersetzt mit 4400 kWh die Elektro-Wärme in Höhe von ca. 14.000 kWh..
Mein kleinster Pana Monoblock (3k€) benötigt nur 2400 kWh um 12.000 kWh Gas-Wärme zu ersetzten. (plus 30 kWh Heizstab zum Abtauen)
Wenn die 12000kWh Gas-Wärme Primärenergie sind, ist das nicht direkt vergleichbar.
Aber ansonsten sehe ich das auch so, daß so eine Pool-WP nicht vile günstiger in der Anschaffung ist als eine Heiz-WP.
Oliver
Es geht ja nicht nur um den Preis, sondern um eine Lösung im persönlichen Kontext. Es war nie der Gedanke, ob eine Pool-WP, als Gerät gesehen, günstiger ist. Verfügbarkeit und explodierende Preise waren in 2022 vorherrschende Fragen.