Planungen in WOB

moin,

...kurz und knapp:

- fpg (Namenskürzel)
- männchen
- eine frau, keine kinder
- hausbesitzer, fachwerkhaussanierverbrecher
- zu alt, aber noch nicht tot, generation punk
- gelernter geologe, physiker, chemiker
- praktizierender IT-komödiant für IT-security und privacy. IT-systemarchitekt, senior consultant mit festvertrag (nein, nicht mit vw)
- freund archaischer motorentechnik, alt-dieselcampermobilist, motorrad-idiot
- esp, raspi usw. quäler

haus auf unter 50 kWh/(m²a) mit holzfaser gedämmt und öl-beheizt.

Hier mal der vorschlag unserer städtischen energieberatungs-app :slight_smile:


Photovoltaik
Modulanzahl 7 (25 m²)
Nennleistung 2,8 kWp
Stromertrag 3.015 kWh/Jahr
Eigenverbrauch 58 %
Autarkie 67 %
Baukosten (Photovoltaikanlage) 5.880 Euro
Speichergröße 3.2 kWh
Baukosten (Batteriespeicher) 3.840 Euro
Finanzieller Vorteil nach 20 Jahren 12.790 Euro
Rendite 6,3 %
CO2 Einsparungen nach 20 Jahren 27,7 Tonnen

Solarthermie
Anlagenfläche 11,7 m² (Flachkollektor)
Wasserspeicher 600 Liter
Baukosten 1.400 Euro
Autarkie 50 %
Eigenverbrauch 100 %
Finanzieller Vorteil nach 20 Jahren 16.850 Euro
CO2 Einsparungen nach 20 Jahren 26,3 Tonnen

Solarthermie steht hier schon länger rum und müsste mal aufs dach. tatsächlich habe ich 20m² kollektorfläche zur verfügung und der puffer kann 1000l bunkern. Die photovoltaik scheint mir klein ausgelegt, aber für einen anfang ausreichend. fragt sich, was ich bei 0-einspeisung anstellen müsste...da stehe ich noch auf dem schlauch. Am liebsten würde ich natürlich jeden selbst geernteten sonnenstrahl selbst verbrauchen :slight_smile:

soweit, so gut..

der fpg

Als gelernter Naturwissenschaftler kannst du bestimmt rechnen.
Verschenke die Solarthermie und mache alles mit Photovoltaik voll. In den Sommermonaten hast du viel mehr Ertrag als du verwenden kannst. Den Strom kann man weiiter geben warmes Wasser nicht (zumindest nicht so einfach).
Ich habe im Keller einen klassischen Boiler der 80l Wasser warm hält. Der verbraucht weniger Strom als ich mit 1 oder 2 meiner Solarmodule produziere.

Moin,

... gerechnet habe ich natürlich schon. Und je nach gewählter absicht spricht mal mehr mal weniger für die sokarthermie.

Dazu mal etwas zum haus. Das ist recht gut gedämmt, was eine vorlauftemperatur von 45°C in der zentralheizung ermöglicht.... die spreizung zwischen vorlauf und rücklauf liegt an kalten, windigen tagen bei höchstens 20K, in der regel aber deutlich drunter... die bude nimmt keine wärme ab :wink: .... das was dann doch als raumtemperatur abgegeben wird, läuft über stinknormale flachheizkörper. Insgesamt sind fast alle räume aus sicht der notwendigen heizleistung unterausgelegt, was aber nicht dazu führt das wir frieren... 22°C ist als normale raumtemperatur eingestellt. Das haus kühlt über nacht, je nach wind und aussentemperatur im winter um max. 2K ab.... es ist thermisch sehr träge. Nach einigen einstellungsversuchen habe ich dem brenner das sog. "tackten" reduziert... von ehemals 30 bis 40 starts pro tag sind jetzt 15 bis 18 übrig... quasi 1 mal pro stunde für 9min brennzeit (28kw gelbbrenner) im winter. Im sommer sind es noch 2 starts :wink: .....

Mit der thermischen solaranlage kann ich in den übergangszeiten (hierzulande mehr als 50% des jahres) die vorlauftemperatur der heizung anheben oder über den tag heizen (februar ist einer der sonnigsten monate). Bei zu niedriger speichertemperatur kann die wärme zur frostsicherung der nutzflächen verwendet werden... da reichen wenige grad über null. Wenn, wie berechnet, 30% nutzbare wärme anfallen, spart das 3000 bis 4000 kWh an öl.... nicht schlecht für die paar m^2 . Für den sommerlichen überschuss haben wir auch noch ein paar ideen.....
Der schichtspeicher sollte zudem die warmwasseraufbereitung unterstützen... die ist bei uns mit 200l etwas üppig ausgelegt. Da schlummert noch optimierungspotential (volumen verringern oder speicherverlust weiter reduzieren). Auch die abgasführung der ölheizung kann mit einer diermeyer-klappe noch gepimmt werden... der schornstein zieht merklich wärme aus dem kessel.

Wir haben rund 130m^2 dachfläche, 45° geneigt und schön nach SSW (nicht SSE, sorry, alte gewohnheit :wink: ) ausgerichtet... da ist platz für solarthermie und photovoltaik. Ich denke, dass es letztlich die mischung aus allem bringen wird. Der ölbrenner wird noch lange seinen job machen... als spitzenlast-rückversicherung, grundlast im winter. Solarthermie und photovoltaik können dann gerne den "rest" übernehmen.... mit strom heizen sehe ich aktuell nicht, wobei die konzepte vielversprechend sind.
Daher u.a. mein interesse an photovoltaik!

Mit der oben (von der wolfsburger app) vorgeschlagenen konfiguration kämen wir schon gut zurecht, völlige autarkie ist auch kein ziel, das wir verfolgen... eine gute kostensenkung hingegen ist gerade hinsichtlich kleiner renten sehr interessant. Der invest hält sich in grenzen und ist schon wegen der inflation gut angelegt.

der fpg

Moinsen!

Ja ich gebe da mal meinem Vorredner recht..... Das mit der Solarthermie ist in den meisten Fällen ineffizienter als das was man dann mit dem erzeugten Strom auf der gleichen Fläche machen könnte.
Du darfst nicht vergessen, dass die Solarthermie auch noch Pumpenstrom benötigt um dann bei einem Wirkungsgrad von 10% (wenn Du mit niedrigen Temperaturen fährst) warmes Wasser ins Haus pumpt.... Also wenn DU ein Schwimmbad im Keller hast ist das vielleicht toll, wenn Du das dann damit zusätzlich beheizen kanns. Im Sommer kannst Du dann vermutlich 5 Schwimmbäder beheizen und die Nachbarn auch noch oder aber auf den Stillstand der Anlage warten, weil es keine Abnehmer mehr gibt.
Im Winter dümpelt die Anlage dann mit entsprechend zu erwartenden niedrigen Temperatuen vor sich hin und an eine Versorgung der Nachbarn nicht mal im Ansatz zu denken.
Sie belegt dann nur Platz.... bringt aber zu wenig.

Strom ist universeller einzusetzen und könnte sogar noch verkauft werden!
Gut.... der Speicher ist viel teurer! Aber mal ehrlich ein 2000l Pufferspeicher, der dann vielleicht umgerechnet 120 kWh warmes Wasser speichern kann ist riesig und kostet auch seine 3000,-€.
Aber wenn das Zeug schon mal aufm Hof liegt ist das vielleicht noch mal was anderes?
Verschenken würde ich den Kram nicht aber verkaufen. NIcht jeder hat ein so gut gedämmtes Haus und steht auf Solarthermie!

VG
Oswald

Moin "Nachbar",

Mir erscheinen 2,8 kWp nicht gerade üppig. Die App scheint ja mächtig auf Rendite getrimmt zu sein. ?
Derzeit kommst du mit 2610 kWh/a aus (falls ich richtig rechne).

Wie hoch ist denn der Jahresverbrauch in Zukunft?

moin,

...nun.. der wirkungsgrad der solarthermischen anlage liegt schon höher als 10% :slight_smile: ... die pumpen, eine im Solarkreis, eine im wärmetauscher brauchwasserkreis, eine heizkreispumpe liegen im mittel bei 0,03kWh und lassen sich spielend über die photovoltaik betreiben. Zudem benötige ich zwei davon eh, unabhängig von der wärmequelle.
Wärme aus strom zu gewinnen ist zudem höchst unwirtschaftlich... physikalisch hat man da mehrere "verlustsysteme" am start. Zwar gibt ein tauchsieder seine wärme direkt ans medium weiter, aber der weg dorthin senkt den wirkungsgrad massiv. Man kann das gut am vergleich der notwendigen flächen und den resultierenden CO2 equivalenzen erkennen. Photovoltaik braucht für die gleiche menge die doppelte fläche. Strahlung direkt in wärme zu wandeln ist da deutlich verlustärmer. Aber darum geht es ja auch nicht... die solarthermie ist eh vorhanden, war spottbillig da gebraucht und völlig überausgelegt (20m² mit 1000l schichtspeicher, marke "sonnenkraft") ...

damit zur noch zu planenden photovoltaik... da finde ich die obige berechnung für den anfang recht genau getroffen. Tatsächlich verbrauchen wir im mittel 2500kWh elektrische energie im jahr, tendenz fallend. Dachfläche ist genug vorhanden und die anlage kann ich weitestgehend selbst installieren und brauche auch keinen kredit dafür aufnehmen. Mit den bürokraten werde ich sicher auch fertig :wink: ... optional kann/soll die anlage in zukunft erweiterbar sein... also nichts aufregendes soweit. Mich stört aktuell die diskrepanz zwischen einspeise- und netzstrompreis.... daher finde ich einen hohen "eigennutzen" reizvoll. Sollte sich das mal ändern, also die wertschätzung meines kapitaleinsatzes eine bessere ist, kann einspeisung ins öffentliche netz auch toll sein... so ist es bestenfalls ne kröte, die man schlucken muss.

der fpg

Ich habe seit vielen Jahren eine Solarthermie auf dem Dach. 12m2 gross. Als Heizungsunterstützung geplant.
Mit 1600l Pufferspeicher.
Im Sommer ist der schön warm.
Im Winter nur wenn ich den Holzvergaser anwerfe :angel: .

Solarthermie funktioniert nur bei direkter Einstrahlung. Diffuse Strahlung bringt nichts.
Da es in unserer Gegend ca 3 Sonnentage im Winter gibt funktioniert das nicht.

PV geht auch noch mit diffuser Strahlung.

Moin,

...1600l sind aber auch arg viel für 12m^2 ...

der fpg

Hi

Aus eigener Erfahrung ist der Kapitaleinsatz das eventuell größte Problem. Wenn das bei dir auch so ist, dann mach die anlage so.
Da die Montage der Solarpanele auf dem Dach für mich der größte Aufwand war, habe allerdings ein Dach in 13 m Höhe mit 60 Grad winkel, da brauchte ich Gerüst, Dachleitern Absicherung. Daher habe ich die ganze Fläche belegt, was bei mir 8 kwp waren. Habe ich Anfangs nicht gebraucht, aber nur 3 kwp bauen und dann eventuell nochmal Gerüst, Unterkonstruktion erweitern nochmal aufs Dach eventuell gibts die Module nicht mehr u.s.w..
Habe einige Jahre deutlich mehr Strom eingespeist als verbraucht. Jetzt heize ich mit LLWP und habe Gas abgestellt, daher brauche ich jetzt deutlich mehr strom und kann ihn verwenden. Wenn bei dir der Stromverbrauch rückläufig ist, du Glücklicher :slight_smile:
Ich baue gerade eine weitere Anlage mit 8kwp wegen der Heizung und (LLWP) und Warmwassererzeugung (derzeit 27 kw Durchlauferhitzer, will ich eventuell durch WarmwasserWP ersetzen. Bin ich noch am Rechnen.

also meine Empfehlung. Lieber mehr PV bauen auch wenn es nicht viel für die Einspeisung gibt, da das Bauen das aufwändigste und auch teuer ist. Und etwas mehr bauen war für mich deutlich billiger als zweimal bauen. Das habe ich dann in die Module investiert.
Wenn natürlich jeder Cent zählt, dann besser nacheinander.

Stefan

moin,

da hast du natürlich recht. Allerdings bin ich in der glücklichen lage, ein eigenes gerüst zu besitzen, womit die miete für den montagezeitraum wegfällt. Mein dach hat 45° und lässt sich noch gut begehen. Im zuge der sanierungsarbeiten musste ich dachüberstände vergrössern und den pfusch der vorgänger beseitigen... es liegt also ein wenig dachhasen-knowledge vor :wink: (zur not hilft mir der dachdecker meines vertrauens). Kurz: eine angepasste etappenlösung ist nicht so unwirtschaftlich. Ob da später andere, ggf. bessere module auf dem dach hängen, stört mich nicht ... und evt. fallen die preise ja in zukunft wieder.

momentan suche ich halt nach lösungen, vergleich preise und lerne :slight_smile:

grüsse vom fpg

Moin,

...1600l sind aber auch arg viel für 12m^2 ...

der fpg
Ja 1600 wegen Holzvergaser. Mit 1 x Heizen komme ich dann im Winter über den Tag.

moin,

ah ! alles klar :slight_smile: ... die 12m² bekommen so ein volumen nur im sommer auf nennenswerte temperatur.

Hätte ich damals die solarthermie nicht so günstig bekommen, würde ich kaum ein wort darüber verlieren. unsere hütte ist so gut gedämmt, dass jede grössere investition in weitere energetische massnahmen kaum eine chance auf amortisation hatte. nun hat sich die sache aber etwas geändert und es lohnt wieder drüber zu sinnieren.

Augenblicklich ist der plan:

- 6 x 2,25 m² solarthermie in 1000 liter schichtspeicher zur heizungsunterstützung und brauchwasseraufbereitung

- 8 x 4xx kWp photovoltaik und ca. 4kWh batteriepuffer

überschüsse aus der photovoltaik könnten ggf. über eine "heizpatrone" (tauchsieder) oder ein splitgerät in der werkstatt oder gästewohnung verbraucht werden oder oder... zur not wird halt ins netz eingespeist.

grüsse vom fpg