Planung einer Inselanlage auf einem Segeleboot

Hallo zusammen,

grüße erstmal aus Kassel! Hier ist die Vorstellung von meinem Projekt!

ich will DIY ein Segelboot für Langfahrt mit einer PV Anlage ausstatten.
Verbaut werden wahrscheinlich 3 bis maximal 6 JAM54D41 -440/LB - Bifazial PV-Module (schon gekauft)

Der Mppt wird wahrscheinlich Victron 150/85 oder 2 x 150/45 wegen Verschattung.

Die Batterie wird selbst gebaut mit 8 x 3,2 Volt 302 ah Catl Batterie- Packs (24-Volt System)
Da ich mit Induktion kochen will brauche ich "etwas" mehr Strom

Der Wechselrichter wird wahrscheinlich der Victron Multiplus Smart 24/5000.

Welche größe von Sicherungsautomaten/Kippsicherungen sollte ich nehmen?

Die nötigen Kabel habe ich noch nicht genau raus gesucht, aber schon grob informiert. Jedoch noch nichts explizites ausgewählt.

Habe ich was vergessen, Fehler gemacht und wo könnte ich noch optimieren?

Liebe Grüße
Jonas

Hallo Jonas,

nur mal aus Interesse: wie groß/lang ist denn das Boot, daß du trotz Segel-Gedöns bis zu 6 große Panele unterbringen kannst?

Gruss aus der nordhessischen Heimat

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Sportliches Segeln bzw. ordentliche Wellen sind nicht geplant?
Denn dafür sind deine Glas/Glas Module denkbar ungeeignet.

"Sicherungen" sind Leitungsschutzeinrichtungen.
Du must also wissen wie hoch der maximal Strom ist, der durch diese Leitungen fließen könnte. Daraus, und durch die Länge, ergibt sich. der Querschnitt in mm2 der Leitungen. DAZU passend wird der Leitungsschutz ausgewählt.

Nachtrag, bei einem 24V System mit 5kW werden die Leitungen gewaltig sein müssen. Denn es können Ströme oberhalb von 200A fließen ... Wahnsinn.
ICH würde ein 48V-System bevorzugen.

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Ja, definitiv! Kann das nur unterstützen was Uschi schreibt! Wenn Du einiges an Leistung brauchst, baue dir eine 48V Anlage, ggf. etwas kleinere Zellen. Frage mich auch, wie du 6 große Module sicher auf einem Segelboot installieren willst. Da wird vermutlich ein Teil der Module immer von der Sonne abgewandt und evtl. ein Teil ihr zugewandt sein - die Fahrtrichtung kann man ja nicht immer frei wählen. Wenn Du alle in einen String packen willst würde ich horizontale Montage vorziehen. Ansonsten hast Du immer 2 Seiten, wo eine besser ist als die andere. Kann ich mir eigentlich nur sinnvoll auf einer großen Kajüte o.ä. vorstellen. Oder irgendwie schwenkbar am Mast :rofl:
Mal ganz im Ernst: bei gutem Wind wirken da richtig ordentliche Kräfte auf die Module ein, unterschätze das nicht! Und höhere DC-Spannungen vertragen sich recht schlecht mit Salzwasser! :high_voltage::cloud_with_lightning_and_rain:

Wie sieht es aus mit Landstrom? Willst du deine Batterien im Notfall nicht auch mit Landstrom laden können?
Willst du für den Strom vom Phönix einen extra Stromkreis parallel zum Landstrom?
Mit einem Multiplus wären keine getrennten Stromkreise nötig.

Hallo JayHa,

das Boot wird zwischen 11 und 12 Meter lang mit Achtercockpit. Als Bimini Ersatz will ich die installieren. Realistisch werde ich wahrscheinlich doch eher 4 unterbringen können, mit etwas Überhang nach Achtern raus.

Es soll in etwa so aussehen wie hier:

Wobei meine Module andere Abmessungen haben. Da werde ich bei weitem nicht so viele hinter- und nebeneinander bekommen.

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Hallo Paddy,

wahrscheinlich sind 4 Module doch realistischer.

Mit der Verschattung bzw suboptimalen Ausrichtung muss ich wahrscheinlich einfach leben, aber da ich in tropischen Gebieten bzw auf der Barfußrute segeln will wird der Effekt hoffentlich geringer ausfallen.

Aber deine Schwenkbare Verbauung am Mast lasse ich mir nochmal durch den Kopf gehen :joy:

Die Module halten laut Handbuch auf der Rückseite eine Windlast von 2400 pa (ca 220kmh) und auf der Vorderseite ca 5400 pa aus, das müsste doch eigentlich reichen. Oder?

Da werde ich mir mehr um den Bimini-Aufbau Gedanken machen müssen, sodass dieser die nötigen Lasten auch abfangen kann. Es wird eine Edelstahl-Maßanfertigung, das steht schon mal fest.

Wieso vertragen sich hohe DC-Ströme nicht mit Meeresluft? Meerwasser sollte da nämlich nicht dran kommen. Dann würde ich nämlich sinken :sweat_smile::joy:

Hallo Stromsparer99,

Den Multiplus meinte ich eigentlich auch. Den Phönix hatte ich als frühere Idee, aber bin dann auf den Multiplus umgeschwenkt! Habe das jetzt auch im meinem Ursprünglichen Beitrag geändert.

Landstrom will ich eigentlich nicht verwenden da ich plane die meiste Zeit vor Anker zu sein. Da wird der Strom vom Inboard-Motor wichtiger werden. Aber ein Landanschluss für den Notfall ist sicher praktisch

Ich sag mal vorsichtig so: das Thema wurde bestimmt schon xxxxx-mal durchgekaut und auch gelöst. Nur gibt's dafür bestimmt passendere Foren, in denen sich die DIY-Weltumsegler tummeln.

Bei einer Aussage wie:

dürfte der realistische Starttermin aber eh noch ein paar Jahrzehnte in der Zukunft liegen. Bis dahin hat sich die Technik schon mehrmals geändert.

Oliver

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Hallo Oliver,

welches Forum hast du da vor Augen?
Ich habe schon viel recherchiert und in einer wirklich guten Tiefe nichts gefunden was mir wirklich weiter hilft. Meist nur Bruchstücke oder veraltet.

Deinen Kommentar dass es noch Jahrzehnte dauert kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Aus Erfahrungsberichten ist ein Kauf und Refit nicht in diesem Ausmaß zeitaufwendig. Wenn man sich Zeit nimmt dafür ca 1 Jahr.

Schau mal hier:

Der Empfehlung lieber gleich auf 48V zu gehen, schließe ich mich aus eigener Erfahrung an. Glas Module kommen mir nicht auf das Boot. Es gibt gute laminierte Module ohne Alu Rahmen. Den Alu Rahmen gebe ich bei der salzhaltigen Seeluft nur begrenzte Lebensdauer. Vermutlich sind sie auch nicht verwindungssteif und wie lange die Halterungen (Klemmen aus Alu) die Bewegungen auf See aushalten, mag ich auch nicht abschätzen.

Auszug aus dem JA Installationshandbuch:

JA Solar Module haben eine Beständigkeit gegen Salznebelkorrosion gemäß Testbedingung nach IEC
61701.Galvanische Korrosion kann dennoch zwischen dem Aluminiumrahmen der Module und der Montage- oder Erdungsanschlüssen auftreten, wenn diese aus ungleichen Metallen besteht. JA Solar empfiehlt zur
Korrosionsbeschränkung, dass nur Edelstahl und Aluminium in direkten Kontakt mit den Modulen an Anlagen in
Küstengebieten kommen. Für spezielle Anwendungen (z.B. Offshore etc.) wenden Sie sich bitte an das Produkt
Management von JA Solar.

L.G.

Benutze beim suchen das Stichwort " Marine" .
Darüber habe ich viele Besonderheiten des Anwendung auf Schiffen gefunden Zweikanaligkeit usw.

Ich fande damals bei meiner Inselplanung und die Entscheidung mich für Victron diese Lektüre (Elektrizität an Bord ), sehr wertvoll ..... Klar , heute sind andere Batterie Technologieen dazugekommen.... Sehr vertrauenswürdig hab ich mir damals gedacht .... Freut mich heute umso mehr ,wie clever die weitergemacht haben und als Seefahrer ja nun auch das Land erobert haben :slightly_smiling_face:

Auf die Leistungsfähigkeit der Batterie achten. Wenn 5kW abgenommen werden sollen, wenigstens 10kWh installieren.

Gibts mehr schiffsausrüstung für 24V oder für 48V?

Ich arbeite übrigens (an Land) mit -24V und Plus an GND / Erde. Das verhindert recht zuverlässig Korrosion an meiner Elektrik, wenn die Luftfeuchte an 100% geht. Wie wird das aufm Boot gemacht?

Gute Punkte ,.... Herr Tagelöhner , also gibt ja wohl eher viele direkt Verbraucher die für 24 Volt im Handel sind .... , fals gewollt , aber halt teuer , wenn kein Schund gewollt ist , Wenn die Batterie möglichst nahe am Wechselrichter steht geht sicherlich auch 24 Volt ..... sind ja nur 2 Kabel zb 90 mm2 .... Mehr als 2000 watt PV wirds ja leider nicht - oder doch ? Dann könnte Man ja was sparen an Laderegler , macht aber das Kraut auch nicht sehr fett ! Generell halt je mehr PV um so besser , irgendwo muss ja der Saft herkommen , da ändert die beste Batterie nix dran . Ist halt ne Auslegungsache, bzw eine Studie wert wie Stromproduktion und Bedarf zusammen-spielt und dann noch sich überlegen über die Akku Grösse .... Die salzige Meerluft an der Atlantiküste hat meinen Modulen eher nix ausgemacht .

:sunflower:

Mir wäre auch nur 1 Batterie zu unsicher, wenns auf ne längere Tour gehen soll. Da fänd ich besser, eine evtl defekte ausschalten zu können und mit nur 1 Batterie immer nochdie notwendigen Dinge am laufen zu halten: Funk, Licht, AIS usw sollten unterwegs besser nicht sterben

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Ich wollts oben nicht schreiben, aber vielleicht dann doch:
Fürs Langfahrtsegeln gibts nur eine Regel:

KEINE Bastelwastel-DIY-Installation mit nicht seefesten Geräten. Niemals. Nicht.

Oliver

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Das war auch mein Gedanke. Bastellösungen können auch mal ganz schnell abfakeln, wenn man keine Ahnung hat.

da gibt es flexible Module mit seewasserfester ETFE Folie drüber...