Wir sind aktuell in mehreren Projekten rund um gewerbliche Photovoltaikanlagen in Deutschland involviert – sowohl in der Installation als auch als Investor. Dabei stoßen wir immer wieder auf ähnliche Fehlannahmen und Herausforderungen bei Unternehmen.
Vor Kurzem bin ich auf einen sehr strukturierten Fachartikel gestoßen, der diese Punkte klar zusammenfasst. Besonders hilfreich fand ich:
Nicht jedes Dach ist ein PV-Projekt – Statik, Eigentumsverhältnisse und Netzanschluss werden oft übersehen.
Vereinfachte Renditemodelle – viele betrachten nur Investitionskosten, nicht aber Betrieb, Wartung und regulatorische Verzögerungen.
Falsche Einschätzung der Förderkulisse – 2025 wird durch Änderungen bei EEG & Co. zu einem entscheidenden Jahr, mit klaren Unterschieden je nach Geschäftsmodell.
Freue mich über eure Erfahrungen aus der Praxis – ob Batteriespeicher, Netzintegration oder Anlagendesign – wir sind parallel in mehreren Regionen aktiv.
danke für dein ehrliches Feedback – auch wenn es etwas pointiert war
Der Artikel richtet sich vor allem an Unternehmen, die neu in das Thema PV einsteigen, daher ist der Stil bewusst zugänglich gehalten.
Wenn du konkrete Punkte hast, die du vermisst oder anders darstellen würdest, freue ich mich auf einen fachlichen Austausch dazu!
Da kann ich mir allerdings auch einen Ratschlag nicht verkneifen.
Wenn ein Unternehmen im Bereich PV tätig werden will, und mit solchen Ratschlägen begonnen werden muss, sollten die lieber Joghurtbecher einkaufen und vermarkten.
Dann ist die gesamte Intention des Artikels falsch ausgerichtet. Unternehmen, die solche Ratschläge brauchen, werden lange Zeit die Maximal-Underperformer im Markt sein, und hoffentlich aufgeben, bevor sie zuviel Schaden anrichten. Da braucht es Fachwissen, von Beginn an, solides breit aufgestellt, kein solches Geplänkel.
Laut Eurer Grafik ergibt sich: Ein Unternehmen, dass sich eine 20 kW-PV-Anlage auf das Dach baut, erzielt bei 70% Eigenverbrauch und einem Gewerbestrompreis von 0,20 €/kWh insgesamt ganze 98 Euro Rendite im Jahr (4,9 Euro/kWp) und bei einem Strompreis von 0,26 €/kWh 128 Euro im Jahr. Eine 20 kW-Anlage erzeugt etwa 20.000 kWh im Jahr. Bei nicht optimaler Ausrichtung meinetwegen 18.000 kWh. Wenn man 70% davon selbst verbraucht, ergeben sich 12.600 kWh Eigenverbrauch. Laut Eurer Rechnung spart man pro kWh selbst generiertem PV-Strom nicht mal 1 Cent gegenüber dem Bezug aus dem Netz.
Die 20 kWp-Anlage wird grob 15000 Euro kosten. 98 Euro würde eine Rendite weit unter 1% bedeuten. Wenn das alles irgendwas mit der Realität zu tun hätte, würde kein einziger Gewerbebetrieb in PV investieren.
Es kann und muss sich jeder seine eigene Meinung bilden. Für mich stellt der Artikel zur Schau, dass ihr überhaupt nicht wisst, wovon ihr da sprecht. Sorry.
Ich helfe grad bei der Planung für repowering Gewerbebetrieb. Alte Anlage war für grundlastabdeckung 7kW ausgelegt, Restleistung aktuell 4kW. Die Grundlast ist jetzt ca. 15-16kW, das wird die Untergrenze sein. Aber: diese Leistung muss 2x am Dach vorhanden sein, einmal nach SO und einmal nach SW ausgerichtet. Erst damit deckt die reale Leistung das Verbrauchsprofil ab.
In der Ausrichtung SO lassen sich 15kWp montieren. In der Ausrichtung SW ließen sich mehr als 100kWp montieren. Mit ausreichend grosser Batterie-Erweiterung könnte das sinnvoll sein. Momentan rechnerisch ist eine Amortisation mit Batterie zwischen 34-50kWp insgesamt möglich. die Batteriegrösse muss dafür bei mindestens 30 bis >75kWh liegen.
Berechnungsgrundlage ist Investition ohne Zuschüsse, ohne Förderungen, und ohne Überschusseinspeisung. Um die einzurechnen ist die Lage in Österreich zu unklar.
Für 100% Eigenverbrauch ergibt sich in meiner Berechnung mindestens:
0,25€/kWp x 4h x 180 Tage = 180€ Rendite pro Jahr pro kWp.