Guten Tag zusammen!
Ist es möglich, einen 36V Akku durch einen LiFePo4 Akku mit wesentlich grösserer Kapazität zu ersetzen?
Ich frage mich dabei u. a., woher der Controller weiss, wie gross die Akku Kapazität ist. Wird die Nominal Kapazität des Akkus vielleicht vorher in den Controller eingespeichert?
Bisher habe ich noch kein E-Bike, daher die komische Frage.
Gibt es sonst noch etwas Besonderes zu beachten?
Besten Dank für Eure Antwort!
Cuby
Hallo Cuby,
das kommt darauf an:
Hast Du ein Pedelec mit Motor bzw. Akku von Bosch, Yamaha, …, dann funktionieren die Systeme nur mit einem dazu passenden Akku von dieser Firma.
Das ist dann eben ein kapazitätstechnisch größerer Akku von Bosch, Yamaha, … oder ein „Nachbauakku“ von dem einen oder anderen Zubehörunternehmen. Du kannst aber keinen einfachen 36 V Akku nutzen. Grund ist, dass zwischen Akkus und Controller bei diesen Systemen eine Kommunikation vorherrscht, die bei einem einfachen 36 V Zusatzakku erst einmal nicht gegeben ist.
Es gibt aber auch Systeme, die „offen“ sind: D.h. zwischen Controller und Akku gibt es keine Kommunikation, und am Akku gibt es lediglich ein Plus- und ein Minuskabel.
Du kannst in diesen Fällen jeden größeren Akku daran bauen, der eben 36 V Nennspannung sowie nur ein Plus- und ein Minuskabel hat.
In den meisten Fällen ist es dem System egal, wie groß der angeschlossene Akku ist. Du kannst über das Display und die dort angezeigte Akkuspannung in etwa feststellen, wie voll der Akku noch ist. Eine Einstellung hinsichtlich der Kapazität des Akkus gibt es in den meisten Fällen nicht.
Beispiele für solche offene Systeme sind oftmals Räder aus Baumärkten.
Eine weitere Möglichkeit für ein offenes System sind Umbausätze für Dein ganz normales muskelbetriebenes Fahrrad z.B. von www.ebike-solutions.com
Viele Grüße
Michael
Moin Moin!
@Michael67
Vielen Dank für Deine Information. Ja, das mit der Inkompatibilität bei den Originalmotoren/ -Controllern leuchtet mir ein.
Hätte das funktioniert, könnte ich mir ein Babboe E-Lastenrad mit lächerlich kleinem Akku gebraucht kaufen und würde mir dazu einen 48V-1000 Wh LiFePO4 Akku selber bauen.
Das war Plan A, der fällt ja nun flach.
Aber jetzt kommt Plan B:
Kauf eines Babboe Dog gebraucht ohne E-Antrieb
Dazu ein Bafang Motor-Set, z. B.
Da ist ja ein Controller bereits im Motor integriert, wenn ich das recht verstanden habe.
Dann noch ein schicker Display, über das wohl per Handy App auch Batterieparameter eingegeben werden können.
Dazu der DIY Akku und los geht die Reise. Der Akku Doktor hat es ja im folgenden Video vorgemacht:
Wird das denn mit meinem Plan B auch so funktionieren? Dann wäre ich praktisch aus dem Schneider.
Und wenn ich da etwas übersehen habe, wäre ich Euch wirklich dankbar für weitergehende Hinweise.
Besten Danke schon mal und ein schönes Wochenende
Cuby
PS: Die Legalität des 1000 W Motors brauchen wir hier nicht zu diskutieren!
Ich wage jetzt einmal zu behaupten, dass du keinen großen Akku am Bike benötigst, außer du willst wirklich damit reisen.
Selbst wenn du "nur" 50km mit einer Akkuladung kommst, sind das zwei Stunden Fahrt mit 25 Kmh. Da wird dann auch den Passagieren langweilig. Die Reichweite erhöht sich massiv, wenn du die maximale Geschwindigkeit reduzierst und dafür mehr Muskelkraft aufwendest.
Also den Motor bei 17 bis 20 Kmh deaktivieren. Das ist eine Geschwindigkeit, die man mit ein wenig Traning gut fahren kann und zur Beschleunigung/ am Berg gibt der Motor alles. Meine Erfahrungswerte sind 1kwh/100km oder wie oben konfiguriert 0,5kwh/100km.
@PV2004
Moin Tobias!
Also, ich bin ein alter Sack, die Knie machen beim Wandern nicht mehr so richtig mit und ich habe einen Schäferhund, ohne den ich nirgendwo hin gehe.
Deshalb bin ich auf das Babboe Dog Lastenrad gekommen. Ich mache meist mehrwöchige Touren und übernachte grundsätzlich im Zelt. 3 Räder, weil der Hund nebenher laufen soll. Wenn er müde ist, kommt er in die Kiste. Da soll übrigens auch der Akku rein.
Für die Reiseutensilien (Campingzeug, Klamotten, Hundefutter etc) wird noch ein BOB Fahradanhänger ans Hinterrad gehangen.
Das Rad wir 50 kg wiegen, der Hund 37 kg, der Hänger nochmal 40 kg und dann noch ich mit gut 95 kg. Da werde ich mit 1kWh/100 km nicht hinkommen, zumal ich im Frankenland lebe, wo es nur bergauf/bergab geht.
Ich habe einfach Angst, mit dem Eisenhaufen irgendwo mitten im Wald mit leerem Akku stehen zu bleiben. Da ist nix mehr mit Schieben Deshalb der Wunsch nach einem Riesenakku
Ausserdem hab ich echt Bock, mal so einen Akku selbst zu bauen.
Danke für Deinen Kommentar, Dein Erfahrungswert 1kWh/100 km ist echt interessant zu wissen!!!
Beste Grüsse
Cuby
Hallo Cuby,
ich habe mir das Rad nur kurz angesehen. Aber ich bezweifle, dass Du dort einen 1000W Mittelmotor von Bafang verbauen kannst. Erstens muss das Tretlager 68 mm breit sein (vielleicht mit viel gutem Zureden und gutem bastlerischen Können auch 72 mm), und dann darf da nichts anstoßen am Rahmen, wenn Du den Motor verbauen möchtest. Ich denke, da könnte es mit der Passung Schwierigkeiten geben. Also: Bevor Du einen solchen Motor kaufst, schau, dass Du ihn auch wieder zurückgeben kannst, wenn er nicht passt. Das könnte bei Importen aus China manchmal schwierig werden. Die Sache mit der Legalität dieses 1000W Umbausatzes hast Du ja bereits angesprochen...
Beim Babboe Dog würde ich Dir vorschlagen, so ein Rad einmal zur Probe zu fahren: Mein Fall ist es nicht. Ich habe auch ein Lastenrad (einspurig), aber das fährt sich ähnlich wie ein Fahrrad, wenn es erst einmal fährt. Mit den beiden Rädern vorne schaukelt sich das Babboe Dog vor allem bei nicht so guten Strecken (Feldweg oder ähnlich) von links nach rechts. Außerdem sollte die Grundgeschwindigkeit eher gemütlich sein, nicht immer 25 Km/h. Aber das ist natürlich Ansichtssache und das kannst Du bei einer Probefahrt ja herausfinden.
Du kannst natürlich auch das Babboe kaufen und fahren und dann schauen, ob es zu Dir und Deinem Vorhaben passt. Wenn alles in Ordnung ist, dann kaufe bei Bedarf einen zweiten Akku, der dann eben gegen den eingebauten Akku ausgewechselt wird. Das ist wenig Arbeit und funktioniert, der Akku ist entnehmbar.
Alternativ kannst Du - solltest Du wirklich auf einen selbstgebauten Akku gehen wollen - den Controller, das Display, das Ladegerät und ein paar Kabel austauschen und dann Deinen 1000 Wh Akku damit fahren. Aber der Motor ist dann immer noch nicht der Stärkste. Das heißt, auch hier bezweifle ich, dass Du damit auf lange Sicht Spaß haben wirst. Das Rad ist - obwohl es ein Lastenrad ist - aus meiner Sicht nicht dafür gemacht, mit so schwerem Gewicht auf schlechten Feldwegen und dann auch noch Bergauf gefahren zu werden. Ich glaube, da kommt kein Spaß auf.
Noch ein Nachteil dieses Rades: Es hat Trommelbremsen. Wenn Du dann an einem Gefälle bremst und Du hast das genannte Gewicht an Bord und dann noch dazu einen Anhänger... Dann stell Dich auf längere Bremswege ein.
Es gibt drehmomentstärkere Hinterrad-Nabenmotoren, die auch legal sind. Aber dann musst Du wirklich alles an Elektrik austauschen. Da macht es dann mehr Sinn, das Babboe Dog ohne Elektromotor zu kaufen. Allerdings kostet so ein Motor dann auch eine Stange Geld.
So, jetzt habe ich Dich genug verwirrt. Aber das sollen wirklich nur Denkanstöße sein. Mein allererster und wichtigster Tipp: Versuche, das Rad irgendwo ausgiebig zur Probe zu fahren. Nimm auch Deinen Hund dazu mit.
Viele Grüße
Michael