Öl-Heizung gegen Splitklimaanlage

Hallo zusammen,
ich bin gerade bei ich mit dem Thema Erneuerung der Heizung im einem Altbau zu beschäftigen. Das ist noch relativer weit am Anfang, aber immerhin ist der Auftrag für die PV Anlage erteilt. Hier aber eine Frage ob meine Berechnung grob stimmt, plus minus 10% wäre noch völlig okay. Hier nun die Daten und das was ist ausgerechnet haben, wäre toll wenn jemand der da mehr von versteht einmal schaut.

Stand: Ölheizung mit Solartermi auf dem Dach, es werde rund 3500 Liter Heizöl im Jahr verbraucht.
3500 Liter entsprechen 35000 KW.

Bei einem Preis von 1,00€ pro Liter sind das also 3500€ im Jahr für Heizung und Warmwasser.

Wenn ich nun so weiter heitze wie bisher nur alles mit Split-Klimaanlagen ausstatte, die einen SCOP Wert von 4,5 oder mehr haben dann kommt ich auf folgenden Rechnung.

35000KW geteilt durch 4= 8.750 KW Strombezug
8.750 mal 0,3 (was unser aktueller Strompreis ist) sind dann rund 2700,00 € an Stromkosten im Jahr.

Kann ich das ganz grob so rechen? Und mir ist klar das die Preis mit 1,00€ und 0,30€ niedrig angesetzt sind. Es geht mir in erste Line darum festzustellen ob ich eine grundlegenden Fehler in der Berechnung haben.

Vielen Dank für hilfreiche Antworten.
LG
Thomas

Ich weiß nicht wie groß Dein Haus ist und wie gut die Dämmung, aber 35000kwh pro Jahr sind schon eine Ansage.

100% heizen mit einer Splitklima ist im Normalfall eh nicht drin. Temperaturen im Dez, Jan & Februar sind einfach zu tief.

https://www.ktt-heizungen.at/images/stories/SCOP_Berechnung.pdf

Meiner Meinung nach ist es Preis/Leistungsmäßig am besten, den Ölverbrauch zu minimieren, so dass im Idealfall nur noch im tiefen Winter überhaupt die Ölheizung benötigt wird.
Die Splitklima für die Übergangszeit und zusätzlich z.B. eine Brauchwasserwärmepumpe mit Speicher.
Dann sollte man dem Ziel schon recht nah kommen.

Warum hast du dich zustätzlich für Solarthermie entschieden?
Diesen Weg würde ich heute nicht mehr gehen.

@Photovoltmike Weil die Solartermi schon ein paar Jahre alte ist, würde ich heute auch nicht mehr machen sind aber nun da und funktioniert, somit ergibt tauschen zur Zeit kein Sinn. Nach der Berechnung für die Steuer haben wir 264m² Wohnfläche verteilt auf 2 Parteien.

Ich leben in Norddeutschland und wenn ich mal so ansehen wann wir tagsüber mal -5 Grad hat ist sehr selten. Ich haben mir auch den Link angesehen, muss allerdings sagt das erscheint mir auf dem ersten Blick sehr kompliziert Und erklärt im wesentlichen auch nur wie der SCOP Wert ermittelt wird, oder hab ich da etwas überlesen.

Wenn ich dich richtig verstanden haben ist meine Berechnung nicht komplett falsch. Das mit die Räume heizen und nur bis 10 Grad mit der Ölheizung hatte ich mir auch schon überlegt. Womit sich da die Frage stellt, die Ölheizung laufen lassen (18 Jahre alt) oder noch schnell erneuern. Und bevor jemand damit kommt, eine neue Dämmung für 50k oder mehr ist nicht zu finanzieren.

Hallo Thomas,

der Ansatz, den du wählst ist sehr grob.
Kann man so machen, muss man aber nicht.

Eine koordinierte Vorgehensweise würde so aussehen:
- Energieberater ins Haus holen
- Heizlastberechnung machen lassen
- Sanierungsfahrplan zur Eindämmung des Heizbedarfs erstellen
- Maßnahmen umsetzen

Leider ist das im Moment die Theorie, hätte vor zwei bis drei Jahren noch so geklappt, jetzt ist es eher illusorisch, weil die Fachleute auf Monate ausgebucht sind.

Mein Ansatz: (ist auch grob, hat mir aber viele Einblicke verschaft und geholfen jetzt Entscheidungen zu treffen)
- Verbrauch analysieren (Was ist Heizung, was ist Warmwasser) Ist bei Öl schwieriger als bei Gas, außer du hast einen Durchflußmengenzähler für das Öl.)
- Heizlast selber berechnen (Starte mal mit der Resideo APP, ist kostenlos fürs Smartphone)
Da siehst du auch, welche Parameter deinen Heizbedarf treiben (Wandstärke, Dämmung, Fenster, Lüftung, etc)
- Mit der Schweizer-Formel die berechnete Heizlast gegenchecken (Plausibilität)
(Hab mal kurz geschaut, für deine Situation wären das ca. 15kw) Link: https://www.ibo-plan.de/heizlastberechnung/andere-berechnungsverfahren/heizlastberechnung-schweizer-formel/berechnungsmethode-2/gebaeude-heizlast-oelheizung.html
- Fragestellung beantworten: Wie lange hast du Zeit zur Umsetzung (Wieviel Öl ist noch im Tank) und wie lange willst du weiterhin fossile Brennstoffe verheizen?
- Wie alt bzw. renovierungsbedürftig ist deine Heizungsanlage?
- Nach der Berechnung der Heizlast und der Beantwortung der Fragen die entsprechende neue Heizmethode aussuchen bzw. schauen, ob andere Maßnahmen, wie Dämmung, Fenstererneuerung etc. schneller und günstiger zum Erfolg führen. Auch Optimierung in der Heizung zB. Temperaturabsenkung in den Räumen, Zirkulation des Warmwassers, Reduzierung der Heizkurven bzw. Vorlauftemperatur können auch schnell mal 10-15% einsparen.
- Mit der Heizlast und dem von den Herstellern angegebenen Verbräuchen kannst du dann auf den zu erwartenden Stromverbrauch schließen. (Meine Schätzung in deiner jetzigen Situation wäre auch so in dem Bereich 6000-9000kWh, wie gesagt sehr grob)

Deine Rechnung wird sich nach meiner Erwartung verändern.
Der Heizölpreis ist Stand heute bei 1,70€ pro Liter und wir haben noch Sommer.
Also auch da steigt es massiv
Hast du die Möglichkeit für Photovoltaik?
Wenn ja, würde das deine Stromkosten für den Eigenverbrauch unter die 0,30€ drücken.

Dies mal so als Anregung zur Betrachung und Analyse der Situation mit Möglichkeiten zur Entscheidungsfindung.

Herzliche Grüße

Die Berechnung ist so korrekt und bis auf die Preise für Strom/Öl auch relativ realistisch.

Wichtig ist aber sich zu entscheiden, womit man langfristig wirklich heizt. Nur mit Klimaanlagen oder werden die Klimaanlagen langfristig immer nur unterstützend bleiben? Anhand daran legt man das Konzept fest. Und um diese Frage zu beantworten, muss man die anderen Fragen beantworten, die hier von anderen bereits gestellt worden.

der Auftrag für die PV Anlage erteilt
Wie groß ist die PV, welche Ausrichtung?
Damit ändert sich ja deine ganze Rechnung.

Prinzipiell habe ich eine sehr ähnliche Konstellation.
* Ölheizung mit Thermie seit vielen Jahren (wobei bei mir die Thermie sehr effektiv läuft)
* Brauchwasser-Puffer 1000l, seit letztem Jahr mit E-Heizstab 3x 1.5 kW. (der Heizstab bringt bei dem großen Volumen sehr wenig)
* neuerdings 2 Split-Klimageräte für die wichtigsten Räume (ich denke deine Kostenrechnung passt schon)

Die Klimageräte möchte ich mit Pholtaik -Überschußstrom betreiben und habe mir eine entsprechende Steuerung gebaut. (Wechselrichter gibt Signal und Klimagerät geht an/aus)
Tags heize ich die Räume entsprechend kostenlos auf. (ich habe Pholtaik in Ost + Süd + West)
Nachts nehme ich Öl oder Klimagerät, mal sehen was mit den Preisen noch passiert.

Ungelöst ist noch das Warmwasser.
Das hängt nur am Pufferspeicher.
1000 l Speicher für Warmwasser warm halten (also Heizstab, Thermie oder Öl) ist nicht gerade sinnvoll.
Aber eine 2000 EUR Wärmepumpe nur für Warmwasser schmerzt.

ein aspekt dabei:
seine solarthermie. da kann er schauen was und wie die bisher läuft und ob und was er da noch ändern kann, wenn es denn muss, um kosten zu sparen.

zur heizung:
er wird nicht ohne heizlastberechnung für das haus auskommen, sonst tastet er mit den tatsächlichen werten und damit der auslegung ziemlich im dunkeln.
dazu auch, wo wird wie geheizt? so manch einer heizt zb den schlafraum garnicht (meine eltern zb), da ist dieser dann ganzjährig das fenster auf kipp. da würde es sich dann auch evtl lohnen, die tür dorthin zu dämmen(schon 3-5cm styrodur dürfte einiges bringen).
auch die wände die an den raum angrenzen betrachten, hier dann innendämmung im schlafraum, das die wand zum nachbarzimmer nicht zusehr auskühlt. damit rechnen das es dann in dem raum im winter noch kälter wird.

einmal ganz kurz zur wärmepumoe: dieses pdf ist aus dem jahr 2011/2012, da war die wp-technik auf einem leicht anderen stand.
die aussage das 'splitanlage zu 100& heizen nicht funktioniert, wegen der pauschal-aussage das die temperaturen im dez/jan/feb zu tief wären.
da stellt sich mir gleich die frage: was ist zu tief?
und in dem pdf die erklärung zeigt deutlich einen verakteten entwicklungstand der wärmepumpen der heute überholt ist.
gibt es da ein ähnliches, aktuelles, papier? weil interessant ist das schon.

und dann gibt es ja auchnoch die anlagen die eben auf -25°c ausgelegt sind, so für schweden etc, und dort erfrieren nicht regelmässig die leute.....

ich würde mit einer/mehrer auf -15°c (wegen der seltenen so tiefen temperaturen) ausgelegten anlage in
'den haupt-zu-heizenden-räumen' anfangen, , und die ölheizung als zuschaltbaren zusatz erstmal behalten, aber abstellen. solarthermie kümmert sich um wamrwasser, so lange es geht.
rest übernimmt die ölheizung.
nach 2-3 jahren kann man dann sehen, an der praxis wie und wo nachgebessert werden muss und ob die ölheizung ganz weg kann.