Nutzung vorhandener Leitungen (für Lüftungsmotoren auf dem Dach) zum Herunterleiten von PV-Strom in den Keller?

Ein befreundeter Elektro-Ingenieur schlägt uns vor, für unsere geplante PV-Anlage (20-30 Platten) die beiden vorhandenen Drehstromkabel (3x1,5quadrat, abgesichert mit jeweils 16 A) der beiden Lüftungsanlagen zu nutzen. Würde sehr viel Geld sparen....

Die Lüftung soll natürlich weiter laufen.

Gibt es Bedenken in der PV-Community??

25 Module x 445Wp = 11 kwp

Gehen wir mal davon aus, das Du dich verschrieben hast und 2 Stück 5x1,5 meinst, dann ist das zumindest ziemlich Grenzwertig.

Der WR auf dem Dach hat also 10 kW ... kommt auf die Länge Verlegeart usw. an ... ich, als E-Meister, würde so einen Pfusch nicht machen.

Die Anlage soll vermutlich 20 Jahre laufen ...

Aber Du warst ja sehr sparsam mit deine Infos ... vielleicht ist aber auch alles ganz anders.

@Michael

Dann müssen die Module aber alle über Mikro-WR angeschlossen werden. Vorteil: Verschattung spielt kaum eine Rolle und eine gewisse "Redundanz". Geht mal ein WR kaputt so steht nicht gleich die ganze Anlage still. Aber man kommt schlecht an die WR dran und die Chance auf Ausfall steigt mit der Zahl der verbauten Geräte. Die sonst übliche Stringverschaltung der Module bedingt ja, dass die Solarleitungen DC führen.

Gleichzeitig AC darüber führen um die Lüfter zu betreiben wird "schwierig". Müssen die Lüfter jeweils über eine eigene Leitung laufen?

Leistungsmäßig wäre das kein Problem. 11kW über 5*1,5² sind machbar, bei zwei separaten Leitungen erst recht. Wo immer da Uschi das Problem sieht?

@thorstenkoehler

Wieso "müssen die Module alle über Micro-WR angeschlossen werden" ??

Die Idee war, auf jeder Dachseite je einen (!) WR laufen zu haben und den so produzierten Wechselstrom durch die Stromleitung der Lüftungsanlage in den Keller zu leiten...

@michael-ippen Ich verstehe Dich so:

Du positionierst den/ die WR so, dass der erzeugte Drehstrom / Wechselstrom, quasi an den Lüftern eingespeist werden kann? Dann machst Du das, was auch beim BKW gemacht wird. Vorhandene Installation für die Stromübertragung nutzen. Um alle Eventualitäten zu beseitigen, Uschis Bedenken, würde ich die Lüfter, falls noch nicht geschehen über Motorschutzschalter schützen. Die gibt es einstellbar für den jeweils zulässigen Betriebsstrom der Betriebsmittel. Somit verhindern die eine dauerhaft unzulässig hohe Stromaufnahme der Motoren unterhalb der Absicherung der Leitung.

Zahlenbeispiel:

Die Lüfter nehmen fünf Ampere Betriebsstrom auf (was bei Drehstrom etwa 3,5kW entspräche), die Absicherung im ZK ist 16A. Dann wäre theoretisch der Fall denkbar, blockierter oder ultraschwergängiger Lüfter, dass die Stromaufnahme der Lüfter steigt, bei blockiertem Rotor auch über die 16A hinaus. Jetzt speist der WR munter 10A in die vorhandene Leitung ein. Diese 10A "sieht" die Absicherung im ZK nicht, sie erfolgt ja hinter der Überwachung. Der Lüfter wird heißer, beginnt zu kochen und zu braten..., aber die Absicherung im ZK merkt nix davon.

Der Motorschutzschalter dagegen bemerkt die thermische Überlastung und schaltet den Lüfter ab, ohne dass die Absicherung im ZK davon beeinflusst wird. Den Kurzschlussschutz übernimmt sie weiterhin.

Wenn Du jetzt die Einspeiseleistung durch zwei WR aufteilst und wirklich große Module, z.B. 500W oder mehr einsetzt, dann kämst Du bei 15 Modulen a` 733W je WR an die Belastbarkeitsgrenze der Leitung. Die Einspeiseleistung könnte dann unter optimalen Bedingungen die 11kW je WR überschreiten. Du müsstest also mal was sagen zu den verlegten Leitungen, wirklich 3*1,5²?, den geplanten WR und den Modulen.

Wenn Du tatsächlich nur 3*1,5² liegen hast, dann ist bei 3,68kW je Leitung Ende der Fahnenstange.

Mädels das ist Rühren im Kakao.

Das muß sich ein richtiger Elektrohandwerksmeister vor Ort ansehen.

Es gibt da jede Menge Sachen, die man, nach einer Laienhaften Beschreibung, nicht seriös einschätzen kann.

Ein "befreundeter E-Ing." nütz da nichts ... außer er arbeitet in einer Elektroinstallationsfirma und hat die richtigen Meßgeräte um die Kabel durchzumessen.

Und ich meine da kein Multimeter.

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@uschi Beschreib doch mal Deine Bedenken zum Thema 251,5² und 11kW.

Ansonsten wären mehr Infos vom TE schon nett.

Länge das Kabel unbekannt, also irgendwas unter 100m

mehrere Abzweidosen dazwischen

unbekannte Abzweigdosen möglich

irgendwelche andere Steckdosen oder Geräte drauf

angeschmorte Abzweigdosen nicht sichtbar

Verlegeart die zu geringem zulässigen Strom führt

immer noch unklar ob 3x oder 5x Kabel ... oder Leitung?

Alter und Zustand

das kann man unendlich weiterführen

Und wie immer werden die Laien sagen "Nein das Kabel ist voll in Ordnung"

Kenne ich zur Genüge aus meinem Berufsleben.

In rund 2/3 der Fälle gab es kleine bis größere Problem nach der mündlichen Einschätzung eines Laien.

Deshalb geb ich darauf keinen Pfifferling mehr.

Und 11kW ist kein Kinderspielplatz mehr. Jeder Küchenherd bekommt schon bei ganz wenigen Metern ein 5x2,5 ...

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@uschi Das sind ja wenigstens mal detaillierte Vorbehalte. Allerdings könnte man argumentieren: Du weißt nix von der Situation beim TE. Zur Leistungsproblematik wäre ich bei 251,5² gechillt. Da bleibt genügend Luft. Zum Alter der Leitungen, was glaubst Du wie oft im Altbau die Herdzuleitung gewechselt wird? Turnusmäßig überhaupt nicht, behaupte ich mal so.

Ich würde mal auf die Details warten, die der TE vielleicht noch benennt und dann kann er sich ja an Deiner Checkliste entlang hangeln.