Nulleinspeisung nicht ganz auf 0

Hallo zusammen,

Ich habe im Herbst noch schnell ein paar panels auf mein Dach geschraubt und bin jetzt über den Winter dabei, die ganze Technik im Keller fertig zu bauen.

Ich verwende einen infinisolar 5,5kw hybrid. Ich verwende nicht wie die meisten den sdm360 als smart Meter, sondern von der technischen Alternative den can ez3 Energiezähler. Ich versuche schon eine Weile, das mein smartmeter mit dem infini spricht. Gerade im Winter mit wenig Sonne ist es nicht so einfach, festzustellen, ob jetzt der wr die Leistung begrenzt oder ob einfach die Sonneneinstrahlung nicht ausreichend ist. Ich denke aber, dass ich die Begrenzung hin bekommen habe, es spricht manches dafür. Nur leider habe ich trotz voller Sonneneinstrahlung immer einen kleinen Rest Leistung, den ich trotzdem aus dem Netz beziehe. Die Werte schwanken zwischen 40watt und 300watt, wenn gerade große Verbraucher an sind. Ich habe bis jetzt noch keinen Akku am wr, der kommt noch, wenn wieder etwas Geld auf dem Konto zusammen geflossen ist, vermutlich im Frühjahr. Ist das Verhalten meines wr normal, oder muss ich in der Verbindung zwischen smartmeter und wr noch einen Fehler suchen?

Denis

kurzzeitige Spitzen ( 1 bis 2 Sekunden) in beide Richtungen, also Einspeisung sowie auch Bezug sind normal, da der WR ja nur reagieren kann auf die Messwerte, die der Smartmeter liefert.

Dauerhaft 300W Bezug ist nicht normal. Kann allerdings am verwendeten Smartmeter liegen. Wenn Deines mit Messklemmen arbeitet sind da viele Fehlerquellen und Messungenauigkeiten möglich, da kommt es stark an ob die Klemmen zur Leistung passen und ob sie richtig montiert sind.

Schau Dir die Werte am besten mal an zu einer Zeit wo Du weißt, dass gerade niemand sonst irgendwo Licht / Kaffeemaschine / sonstwas einschaltet und der komplette Strombezug gleichbleibend sein sollte.

Hallo,

Ich habe noch etwas gebastelt und die ganze Zeit mal auf richtig Sonne gewartet. Inzwischen habe ich mein Smart-Meter mal besser verstanden, wie ich ihm im Slave-Modus die richtige Register-Adresse zuweise. Meines Wissens nach fragt die Modbus-KArte das Register 30053 ab. Das ist zwar bisschen falsch, weil Register beginnend mit 03 sind die analogen Ausgänge. Ein Smart-Meter gibt aber nirgends was aus, es gibt nur Analog Input und die Register beginnen alle mit 04. Ich logge die Gesamtleistung meines Hauses im Sekundentakt mit. Da dieses Wochenende ja wirklich die ganze Zeit Sonne war konnte ich mal manches probieren.

Theoretisch sollte ja die Leistung meistens nahe 0 sein. Allerdings bekomme ich im Logging folgendes Bild:

16591=3514-Verlauf.jpg

Man sieht sehr gut, dass ungefähr 8:32Uhr genug Leistung zur Verfügung steht, um den Bedarf zu decken. Allerdings schwingt das ganze System irgendwie und hat teilweise minutenweise komplette Aussetzer. Irgend eine Kommunikation muss ja stattfinden, sonst würde die Gesamtleistung nicht ins Negative abrutschen, von sich aus speist der WR nichts ein. Hat schonmal jemand die Kommunikation zwischen dem SDM630 und dem Hybrid5,5 abgegriffen? Was wirklich gesendet wird? Dann könnte ich das mal mit meinem Meter vergleichen. Ich denke, ich übergebe dem WR zu große Werte und er versucht viel zu viel einzuspeisen und nach 2 Sekunden wird er wieder zurück gepfiffen, weil die Leistung bereits im negativen ist.

Danke falls sich jemand Zeit für ne Antwort nimmt…


Denis

Auch wenn der thread schon einige Jahre nicht mehr aktiv ist… Meiner bescheiden Meinung nach ist es mit derzeitigen MODBUS und Smartmetern nicht möglich eine schnelle Nulleinspeisung hinzubekommen. Die schnellste Möglichkeit mit MODBUS ist Hardwaretechnisch schon mal wenn das Messgerät direkt am Wechselrichter hängt und keine weiteren Geräte am selben Bus System hängen, was in der Regel der Fall sein dürfte. Wenn man dann aber sieht das manche MODBus Meter ihre Messwerte nur alle 5 Sekunden liefern dann wird schnell klar das es im Prinzip egal ist wie schnell die Schnittstelle zum Wechselrichter ist.

Es gibt hier zwei Flaschenhälse, das ist 1. die Reaktionsfähigkeit des Wechselrichters und 2. die Geschwindigkeit der Messeinrichtung also wie schnell die Messwerte ausgegeben werden können.

Die Smartmeter ICs sind alle sehr schnell und können innerhalb 1 Sekunde etliche Momentanwerte messen, die Ausgabe der Messwerte ist aber deutlich langsamer und hängt

einmal von der Schnittstelle zwischen dem Smartmeter IC und dem verwendeten Microcontroller ab. (der dann die Messwerte über RS485 weiter sendet)

Innerhalb einer periodendauer von 20ms kann sehr viel passieren, allerdings glaube ich nicht das ein Wechselrichter derart schnell nachregeln könnte bzw. das das überhaupt vom Netzbetreiber gewünscht ist. Das System könnte sich aufschwingen und irgendwelche Störungen im Netz verursachen.

Es wäre aber schön wenn so ein MOD Bus meter zumindest einen oder mehr Messwerte pro sekunde liefern könnte, was der Wechselrichter dann damit anstellt ist dann sein Problem bzw. es hängt dann von den erlaubten Parametern des Netzbetreibers ab. Der Wechselrichter müsste hier auch sowas wie eine PID regelung anwenden um nicht sprunghaft irgendwelche Leistungswerte anzuheben bzw. abzusenken.

Derzeit wird zumindest beim DEYE Wechselrichter die Messmethode mit den CT-Cores bevorzugt, genau aus dem Grund weil die meisten MODBus Meter zu langsam sind.

Der Nachteil dieser Methode ist das die kabel der CT cores nur ca 3-4meter lang sind, ich werde sie verlängern müssen auch wenn das zu Messfehlern führen könnte.

Leider habe ich noch keinen direkten Vergleich der beiden Messmethoden beim DEYE Wechselrichter gefunden, bzw. einen Vergleich der Nulleinspeisung mit einem Fronius system und dessen mitgelieferten Smartmeter. Interessant wäre hier das Reaktionsverhalten bei wechselnden Lasten im 1-2KW bereich wie sie oft von Kochplatten erzeugt werden.

Wirklich ausschlaggebend sind die in D vorgegebenen 400 W/s Rampengeschwindigkeit.

Natürlich ist es möglich über Modbus eine schnelle Regelung hinzubekommen. Es gibt genügend Smartmeter auf dem Markt die im 100ms Bereich Daten senden.

Hier eine kleine Auswahl

https://www.victronenergy.de/upload/documents/Datasheet-Energy-Meters-Selection-Guide-DE.pdf

Damit kann man problemlos auf Netzbezugswerte von 0,1KWh Tag ausregeln.

01kwh-am-Tag.jpg

@Twister Nutzt du eig. die Modbus-Karte, oder sendest du die Werte direkt per ser. Schnittstelle an den Infini?

@stromsparer99 Da spielt nicht nur der Smartmeter eine große Rolle, sondern auch das Abfrageintervall (bei Infini ist das 1s) und vor allem die Regelgeschwindigkeit des WR.

Hab zwei 10k FSP’s welchen ich die Leistung meines in 230ms Intervallen abgefragten SDM630 ausgleichen lasse. Durch viele Lastwechsel (2x EAuto, WP) habe ich dennoch 0,2-0,5kW Netzbezug täglich.

Ich werde nun mal versuchen, (zumindest im Sommer) durch ein Offset von 20-30W “Überlieferung” das zu verbessern.

Ich würde das auch über den Offset versuchen, gerade im Sommer ist doch genug Leistung vorhanden.

Es ging ja um die Aussage von @sun-12k, dass es mit Modbus nicht möglich ist.

Ich habe hier nur aufgezeigt, dass es mit Modbus möglich ist.