Neuling braucht Support // Vom Nachtspeicher zum Splitklimagerät - was macht Sinn?

Guten Morgen zusammen,

als Neuzugang bin ich erstmal überrascht, wieviel Erfahrung und Fachwissen in diesem Forum zusammenkommt....klasse, was hier alles zusammengetragen wurde!
Als absoluter Neuling in Sachen Klimagerät/Wärmepumpe brauche ich da gleich mal eure Hilfe.

Nächstes Jahr möchten wir unsere gerade erstandene 73qm große Eigentumswohnung sanieren. Es handelt sich um eine 3-Zimmer-Wohnung mit einem kleinen zentralen Flur, die Raumgrößen (Schlafen, Wohnen, Wohnküche) betragen jeweils ca. 20qm. Das Haus ist aus dem Jahr 1963. Die Fassade ist ungedämmt, das Dach aber schon. Wir dämmen zusätzlich die Garagendecke, da diese direkt unter der Wohnung liegt.

Aktuell wird die Wohnung mit 3 Nachtspeicheröfen beheizt, die sollen natürlich raus. Zunächst hatten wir überlegt, die WEG von einem Fernwärmeanschluss zu überzeugen, da aber die Investitionskosten recht hoch wären und wir uns nicht von einem Anbieter abhängig machen möchten, gehen wir einen anderen Weg.

Folgende Heizlösung schwebt uns aktuell vor:

  1. Single Split Klimagerät (evtl. ColdRegion) für den "Hauptraum"
  2. Multisplit mit 2 Innengeräten für die beiden anderen Räume
  3. elektr. FB Heizung im Bad (hat nur ca. 3qm Bodenfläche)
  4. Balkonkraftwerk mit 800W Einspeisung, damit im Sommer die Kühlung ein wenig "subventioniert" wird.

Die Geräte sollen im Hof, unterhalb unseres Balkons aufgestellt werden. So hätten wir den größtmöglichen Abstand zu den Nachbarwohnungen hergestellt.

Ein paar Fragen dazu:

Macht das so überhaupt Sinn :smile: ?
Zur Förderung müssten alle Geräte einen SCOB > 4,6 haben, oder?
Wie groß (Kw) sollten die Geräte dimensioniert sein?
Welche Geräte (Außen/Innen) könnt ihr empfehlen?
Macht eine ColdRegion Sinn, wir wohnen in Köln.....?

Vorab herzlichen Dank für Eure Antworten, wir sind für jeden Tipp dankbar!

Die wichtigste Frage vorweg: DIY oder alles von Handwerkern?

Möglichst viel DIY :-). Handwerker nur wo es sein muss....wenn man da jemanden findet.
Müsste man sicher auch in Hinblick auf die Förderung beachten, oder? Wie gesagt....alles Neuland. :slight_smile:

Ein Kollege in einer WEG, hat auch ein Stück Dach.

Sehr interessant, er darf da ne PV drauf installieren. Da mal in die Richtung schauen ?

Potentielle Energiequellen erschließen......

Ok, dann mal los:

  1. Förderung bei DIY + Firma geht wohl im Prinzip, nur einen Handwerker zu finden, der da mitspielt ist schwer.
  2. Gerätegröße so klein wie möglich um wildes takten in der laaangen Übergangszeit zu vermeiden. Beispiel bei meinem ca. 24m2 WZ, im teilsanierten Altbau, ist die kleinste MHI mit 2kW groß genug.
  3. Geräteempfehlung können andere besser als ich. Meine MHI hat wohl genauso viele Fans wie Ablehner.
  4. Coldregion halte ich im Kölner Raum für unnötig, den Aufpreis wirste dein Lebenlang kaum wieder einsparen

Grundsätzlich würde ich bei DIY eine LWWP als Monoblock bevorzugen. Die darf und kann man völlig ohne Handwerker einbauen. Und es ist eine Zentralheizung statt Einzelraumheizung (Klima).
Materialpreis dürfte etwas höher sein, nur der Arbeitsaufwand mit Heizkörpern (sehr günstig als gute Gebrauchte) und so weiter ist deutlich höher.

Könnte mit Heizkörpern schwierig werden: Wohin mit dem Pufferspeicher, Mindestleistung der WP ggf zu hoch auch bei Modulation und Mindestdurchfluß … Kellerraum dafür eine Option? Ggf FBH oder Wandheizung? Außenwände mit Innendämmung und Heizrohr im Lehmputz ist ne DIY Option, aber Fläche ausreichend mit Fenstern … ? Förderung bei Splitklima kann man wohl knicken. Mehr Aufwand als Gewinn.

Unnötig. Läuft bei mir an 22er Heizkörpern hervorragend ohne.
Wird im HTD Forum auch grundsätzlich abgelehnt da schlechterer COP. Ausnahmen gibts natürlich.

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Klasse, vielen Dank schon mal! Du würdest also 2 Kw pro Raum empfehlen? LWWP wäre uns vom Aufwand zu groß, dann müsste eigentlich auch der Boden raus (für die FBH, wenn schon, denn schon :sweat_smile:) und die WEG müsste den Monoblock im Hof freigeben.
Den Handwerker würde man bei den Klimageräten ja nur für den finalen Anschluss benötigen, richtig? Wegen des Kältemittels.

Keine schlechte Idee. Müsste man mal mit der WEG abklären. Kann mir aber vorstellen, dass es nicht über ein Balkonkraftwerk hinausgehen wird.

Im Prinzip bin ich da zu 100% bei Dir, hätte bei den nur 73 qm und entsprechend wenig Heizkörpern halt Bedenken wegen Abtauen, aber ist ja offenbar eh keine Option.

Um meinen Fragenkatalog noch ein wenig zu erweitern….habt ihr Erfahrungswerte, was das Aufstellen von Aussengeräten auf Gemeinschaftseigentum angeht? Wird da in der Regel zugestimmt? Könnte mir vorstellen, dass sich der eine oder andere Nachbar Sorgen wegen des Lärms macht. Obwohl der bei dem gegebenen Umständen sicher unterhalb von 40db liegen wird.

Dein Plan hört sich gut an. Cold-Region ist eine prima Anlage, die beim Heizen recht gut optimiert ist. Für einen 20m² Raum aber maximal die 3kW Version. Aber klar kann man immer fragen, ob es eine Standard-Anlage nicht auch tut.

Bad würde ich nicht mit Fußbodenheizung machen bzw. nicht ausschließlich. Die Frage ist hier die Heizstrategie. Fußbodenheizung braucht viel Zeit, ist träge. Also muss die lange durchlaufen, was viel Strom kostet. Am besten müsste die den Raum permanent auf Wunschtemperatur halten.

Viel weniger Energie braucht man, wenn ein Heizlüfter im Bad nur dann eingeschaltet wird, wenn man dort Wärme braucht. Der läuft dann vielleicht nur 15-30 min.

Was Komfort angeht, bräuchte es im Bad allerdings eine Mindesttemperatur, sowas könnte man durchaus mit Fußbodenheizung realisieren. Vielleicht reicht aber auch schon, einfach die Tür offen zu lassen. Ist auch eine Frage, wo bei einem diese Mindesttemperatur liegt. Ich würde mal sagen, mit 16 Grad werden die meisten noch gut klarkommen.

Förderung: Würde ich nicht probieren, wenn größtenteils selbst gemacht wird. Erstens wird man keine Firma finden, die das mitmacht und zweitens musst du einiges an zusätzlicher Hardware installieren nur für die Förderung.

Interessant für die Dimensionierung wäre der bisherige Jahresverbrauch.

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Vielen Dank für die Tipps! Den Jahresverbrauch der neuen Wohnung kenne ich leider nicht. Unser Jahresverbrauch in der aktuellen Wohnung (65qm, Altbau) beträgt rund 1800 kwh p.a. (Gaszentralheizung, Mietwohnung), nicht besonders hoch, glaube ich.

Machen das auch gerade durch. Nachtspeicherheizungen fliegen gerade raus. Auftrag für 4 Daikin Truhengeräte ist raus, wird vermutlich in 4 Wochen installiert. Bin dann auch gespannt.
Was Förderung angeht, so machen wir das über die Steuer. Bafa Förderung ist aufwendig und zeitraubend. Außerdem werden nicht alle Geräte gefördert, z.b die Truhengeräte am Multisplit nicht.
Die Logik verstehe ich nicht ganz, deswegen Steuer.
Noch ein Tipp, lass dir einen Entsorgungsnachweis für die Nachtspeicher geben, damit du dem Finanzamt glaubhaft machen kannst das die Klimageräte, oder nenne sie beim FA besser LLWP, auch zum Heizen verwendest. Kühlen kommt bei bei denen nicht gut an :grin:

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Wie funktioniert die Förderung über die Steuer?

Was verbraucht ihr mit der Wohnung eigentlich an Strom zum heizen?

Fürs Bad kannst du z.B. die Grundtemperatur von 17-19 Grad mit einem IR-Panel abdecken inkl. einer Zeitschaltuhr (z.B. nachts nur 17 Grad wenn man mal kurz aufs Klo muss und tagsüber auf 19 Grad). Fürs morgendliche Zähneputzen und zum Duschen dann einfach den Heizlüfter für 15-20min laufen lassen, die machen schnelle Wärme. Das Bad muss nicht 24/7 auf 23 Grad beheizt werden, ist m.E. einfach nur Luxus und Energieverschwendung.

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Du kannst 20 Prozent der kompletten Anschaffungskosten über 3 Jahre abschreiben, als energetische Maßnahme. Sollte keinen Unterschied machen ob es sich um eine LLWP handelt oder LWWP.
Deswegen ist es wichtig nachzuweisen das die alte Heizung rausgeflogen ist

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Wo kommst du her?
Du kannst es bei mir anschauen und dann hat man eine andere Sicht der Dinge.
Schreib mich über PM an ich wohne im Harz

Grüße

Muß ne Splitklima dafür dann auch "netzdienliche" Extrakomponenten bekommen und müßte bei mir die Gastherme dann im gleichen Jahr rausfliegen oder kann das auch später sein?
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