Hallo,
ich bewohne in NRW/Dortmund ein Haus aus den 60er Jahren, dessen Zählerschrank beim Kauf in 1997 durch meinen Vater, der Erlektiker war, erneuert wurde. Er ist also alt und unansehnlich. Der Schrank
Da ich im August eine Wärmepumpe bekomme und in den nächsten Woche eine Solaranlage mit Wallbox installieren lasse, wird auch der Zählerschrank erneuert.
Ich verbrauche derzeit ca. 4.700 kwH Haushaltsstrom. Die WP (15KW) wird ca. 12.000 kwH verbrauchen. Ein E-Auto gibt es noch nicht, kommt aber. Die PV hat 16 kwpeak Leistung.
Nun mache ich mir Gedanken, wie der neue Zählerschrank bestückt werden soll. Bislang hatte ich bei der Kalkulation der Wirtschaftlichkeit der WP immer mit einem Wärmepumpentarif gerechnet. Dazu hätte ich einen zusätzlichen, also 2. Zähler gebraucht, richtig?! Basiernd auf meinem Halbwissen, hätte ich an eine Kaskadenschaltung zur Nutzung des PV-Überschußes gedacht.
Ist das jetzt noch eine Option unter § 14 EnWG? Wird das Netzentgelt auch für den Wärmepumpentarif gesekt oder ist das bereits gesenkt? Kann ich überhaupt noch einen WP-Tarif abschließen?
Ich vermische da wahrscheinlich recht viel aber deshalb freue ich mich auch über aufklärende Antworten.
Erstmal etwas einfaches. falls dein Zählerschrank für einen zweiten Zähler platz hat solltest du mit dem Netzbetreiber sprechen ob er den noch akzeptiert.
Wenn dem so ist, ist es die preiswerteste Lösung.
Wenn neuer Zählerschrank kannst du dir "Achtung Werbung" bei Hager mit dem Tool Zplan anschauen was für deine Konfiguration dein Netzbetreiber fordert.
Für deine Anforderung benötigts du mindestes Platz für 3 Zähler.
Hinzu kommen noch 300mm APZ-Platz und 150mm RFZ-Platz.
Ganz simpel, hat dein heutiger Zählerschrank noch Platz für den zusätzlichen Zähler der Kaskadenschaltung und dein Netzbetreiber akzeptiert den aktuellen Stand kommst du mit mit zwei Zählerplätzen aus.
Brauchst du einen neuen Zählerschrank und planst Kaskadenschaltung (2 Zähler) wird ein Reserveplatz verlangt -> 3 Zählerplätze (1x Reserve) neben APZ und RFZ. Das ist der heutige Stand. Nimmst du einen 1400mm hohen Zählerschrank ist der auch nur 2 Felder breit.
Hmm...der alte Schrank ist auf jeden Fall raus. Kaskade bedeutet dann auf jeden Fall einen größeren Schrank (3 Zählerplätze) als ohne Kaskade. Das habe ich verstanden
Welches Messkonzept hätte ich denn dann mit nur einem Zähler? Kann der denn dann erfasssen, wieviel Strom auf die WP und die Wallbox entfällt? Und wie funktioniert die Erfassung des PV-Ertrags?
Mit nur einem Zähler hast du einen einheitlichen Strompreis für jeden Verbrauch.
Und eben einen integrierten Einspeisezähler.
Dir steht dann Modul 1 und 3 für die reduzierten Netzentgelte zur Verfügung.
Modul 2 setzt einen zusätzlichen Zähler für die steuerbaren Lasten vorraus.
Ob sich da ein spezieller Wärmepumpentarif rechnet bin ich mir nicht sicher. Zumal dann die Frage ist, ob du an dem Wärmepumpenzähler auch deine Wallbox betreiben darfst.
Schlau gesteuert ergibt vermutlich Modul 1+3 am meisten sinn, da du für den gesamten Hausverbrauch die reduzierten Netzentgelte erhältst.
Wenn Deine PV dann noch einen Speicher hat, kannst du die Hochpreisphasen noch überbrücken.
Das Problem sind die geschätzten 12000kwh der WP - da muss man mal überschlagen, wieviel man mit dem WP Zähler und WP Tarif sparen kann - weiterhin hat man das Problem mit Modul 3 - die Zeiten und Quartale mit reduzierten Netzentgelten können sich jedes Jahr ändern, und daher ist für mich Modul 3 für die WP nicht kalkulierbar.
Ich stehe vor ner ähnlichen Kalkulation - ich denke, das bei mir (habe aber ca. 12000kwh „Haushaltsstrom“ und auch nochmal in der Ecke WP Strom) ne Kaskade Sinn machen könnte - bin da aber auch noch am Rechnen.
Ich habe versucht mir aus den Preisblättern des lokalen Netzbetreibers die Kosten für das Modul 2 zu berechnen. Vorbehaltlich eines anstehenden Telefonats mit dem Netzbetreiber habe ich das für mich so verstanden.
Bei Modul 1 hätte ich also 90 € jähliche Kosten und bekäme pauschal 164,26 Cent. Macht netto 74,26 €.
Bei Modul 2 hätte ich 100 € jährliche Kosten + einmalige Kosten für die Einrichtung des zweiten Zählers und für einen größeren Zählerschrank. Ich hab hier mal 700 € angenommen. Wenn ich diese Kosten auf 10 Jahre verteile, erhöhen sich meine jährlichen Kosten auf 170 €.
Wenn meine PV-Anlage 30% des WP-Verbrauchs abdeckt, bleiben 8.400 kwh, die ich zum reduzierten Netzentgelt beziehen könnte. Dadurch spare ich 8.400 x 6,73 Cent - 170 Kosten = ca. 370 €.
Modul 2 wäre bei diesen Annahmen also knapp 300 €/Jahr günstiger. Weitere Einsparungen ergeben sich sobald das E-Auto dazu kommt.
Modul 2 rechnet sich sobald der Verbrauch meiner steuerbaren Verbrauchseinrichtungen 3.956 kwh überschreitet.
Das alles mit Vorbehalt Ich bin noch nicht sicher, was der Betrieb des zweiten Zählers tatsächlich kostet, ob also die oben genannten € 20 so richtig sind.
Modul 3 habe ich gar nicht gerechnet, da ich nicht auf bestimmte Zeiten achten möchte.
Gemäß Bundesnetzagentur müssen die variablen Netzentgelte so festgelegt werden, dass die von Verbrauchern mit „normalem“ Stromverbrauch (siehe z.B. das Standardlastprofil H0) zu bezahlenden Netzentgelte bei Wahl der variablen Netzentgelte im Durchschnitt dem üblichen nichtvariablen Netzentgelt entsprechen.
Du hast mit Modul 3 also wenig Risiko aber je nach Staffelung etliches zu gewinnen.