Wenn man bezüglich der Integration von neuen Solaranlagen mit Speichern sich die Anforderungen ansieht, läuft alles auf eine Direktvermarktung heraus.
Klar ist dies für große Anlagen kein Problem, aber wie sieht es bei kleinen Anlagen aus.
Dort wird ein einfaches System mit vereinfachten Regeln benötigt.
Was ist die Anforderung? Der Strom soll nur ins Netz eingespeist werden, wenn auch Platz dafür da ist.
Der Einspeiser muss aber dafür vergütet werden, dass der Strom in der Batterie zwischengespeichert wird.
Daraus ergeben sich mindestens 3 Tarifstufen!
Keine Einspeisung = 0 Ct
PV Einspeisung = klassische Einspeisevergütung
Batterieeinspeisung = Einspeisevergütung + Batteriezuschlag
Die zeitliche Steuerung könnte dem Netzbetreiber überlassen werden. Es sollte aber pro Tag folgende Regel gelten:
Zeitraum mit hohem Tarif länger als Zeitraum mit Tarif 0.
Wenn diese Tarife dann für Altanlagen auch noch wählbar wären, könnten die Batterien viel mehr leisten.
Noch ein Hinweis, die vorhandenen digitalen Zähler können meist 4 oder mehr Tarife abbilden, sind jedoch meist für den Einsatzzweck auf weniger per Software kastriert.
Bin ich sofort dafür. Muss ich dann aber wohl noch 60kWh Speicher dazukaufen für den Sommer. 10000€. Kann ich ca. 6000kWh überbrücken. 100 Vollladezyklen.
Einspeisevergütung im Sommer: 2ct + Batteriezuschlag wieviel? 6ct?
Also 6ct * 6000= 360€. Dauert dann 28 Jahre.
Aber Deinen bestehenden Speicher würdest Du sicher leeren, um die morgentliche Preisspitze mitzunehmen.
Eventuell gibt es auch einen 4. Tarif für die Spitzenzeiten.
Dann dort einen Batteriezuschlag von 18 Ct. Das passt sogar ins Preisgefüge der Börse.
Dann liegt der ROI bei 9 Jahren.
Ich bin ein wenig verwirrt.
Du redest hier von Altanlagen, aber die haben in der Regel ja keinen Speicher (außer man hat einen AC-seitig nachgerüstet). Als wir 2014 unsere Altanlage in Betrieb genommen haben, war von Speicher noch keine Rede. Das ging erst 2018-2019 rum, darum hat unsere Neuanlage jetzt auch einen. Reden wir jetzt also von nachgerüsteten Altanlagen?
Zudem woher wissen die Zähler, welcher Tarif gilt? Ist das zeitlich eingestellt?
Falls ja, wäre das ein ziemliches Draufzahlgeschäft. Ich hab mal hier mittels der Energy-Charts eine Strompreisauswertung zusammengebaut. Preise >100€/MWh sind schon nicht so häufig (alles was nicht dunkelblau ist) abseits des Winters und >200€ (wo deine Spitzenlast rentabel wäre) gibt es sehr selten (rot).
Wenn man die Erzeugung betrachtet, stellt man fest, dass zu Spitzenzeiten immer noch viel Gas genutzt wird. Es ist daher anzunehmen, das dort die Preise mit der CO2-Abgabe steigen werden.
Zudem sind die 1/4 Stundenpreise deutlich votiler und haben eine höhere Bandbreite. Aber weg von den aufgerufenen Festpreisen, die eine einfache Kalkulation ermöglichen.
Da es den Anlagen egal ist, zu welchem Zeitpunkt und wie lange sie Energie abgeben (die Grenzen der Kapazität sollten eingehalten werden), können sie passend zum aktuellen Bedarf gesteuert werden.
Im Anfang kann eine Zeitschaltuhr reichen. 4 Stunden Speicherung, 2 Stunden Spitzenlastkappung und 4 Stunden in der Nacht.
Gerade in Bayern, das sich Solar versorgen will, rechne ich mit einem Bedarf an mehr als 100 GWh. Vor allem wenn man sieht, wieviel Erzeugung abgeregelt wird. Da benötigt eigentlich jedes neue PV-Feld einen Tagesspeicher um die Energie erst zu Spitzenlastzeiten und Nachts abzugeben.
Aber zurück zum Privathaushalt. Dort müssen wir im Sommer dazu kommen, dass der Speicher erst zu Zeiten des Erzeugungspeaks geladen wird. Zudem sollte er dann auch nahezu leer sein, um die Energiemenge aufnehmen zu können.
Aber warum eine feste Vergütungen? Weil damit jeder leicht rechnen und kalkulieren kann. Das war einer der Bausteine des Erfolgs des EEG.
Die Variabilität liegt nur in der Zeit. Ob das per Zeitschaltuhr, Rundsteuerempfänger oder Smart Meter erfolgt, ist dabei egal.
Es muss das Interesse zur Steuerung geweckt werden, und die Möglichkeit diese umzusetzen.
Ob es der Netzbetreiber oder ein unabhängiger Anbieter macht, sollte dann aber wählbar sein.
Deutschland oder?
In AT hast schon fast überall Zähler mit Datenbuchse, können alle 15 min Daten senden und empfangen übers Stromnetz. Theoretisch könnten die dir sogar den aktuellen Strompreis rüberschicken oder Steuerbits
Der Ansatz ist gegenüber der harten Steuerung der Anlagen deutlich weicher, da er nur die unterschiedlichen Preise aktiviert und dann das Verhalten beim Einspeiser nahelegt.
Damit wird auch der Focus auf den Netzübergabepunkt gelegt.
Nur so ein gedanke:
Man stellt speicher her, die zu festgelegten zeiten (oder auch über internet gesteuert) strom aus dem netz in den akku laden, zu zeiten wenn eine überproduktion vorhanden ist. Dann den strom wieder in das netz abgeben, wenn strom benötigt wird. Im speicher wird mitgeschrieben, wie viel strom gespeichert und abgegeben wird. Der besitzer kann am jahresende das einreichen und bekommt eine summe x provision. Das muss sich natürlich rechnen, der kaufpreis des akku muss in annehmbarer zeit rein kommen. Das wäre zumindest ne möglichkeit, dezentral sehr viel speicher zu haben. In jeder mietwohnung, die überhaupt keine solaranlagen haben. Es müsste allerdings auch ein zweirichtungszähler vorhanden sein, wenn der speicher strom abgibt, der nicht im haushalt verbraucht wird, geht dieser ins netz. Der "ladestrom" wird ja berechnet, muss bezahlt werden. Man könnte den zurück gespeisten strom von der stromrechnung abziehen. Es gibt ja keine solaranlage.
Das ganze ist als möglichkeit zu sehen, wie man überproduktion abfangen kann, nicht pv erzeuger abregeln muss und dann nachts strom mit z.b. gaskraftwerken erzeugen. Ein vorteil wäre, dass das dezentral ist, überall kleine mengen gespeichert und abgegeben werden. Das leitungsnetz muss dafür nicht ausgebaut werden
Dieses System funktioniert so lange, wie es keine höheren Netzgebühren gibt. Wenn es wie hier in Österreich in den nächsten 1-2 Jahren zu einer Leistungsmessung kommt, und man würde bei Überproduktion den Akku laden, dann belastet man in diese Zeit mehr das Netz, muss dann also auch mehr Netzgebühren zahlen..... Dann speist man ein, wenn ans Netz abgegeben wird, und bekommt dafür... 9ct.
Ich zahle momentan 25ct, nächstes Jahr wegen höherer Netzgebühren 31ct und bekomme garantierte 9ct....
Wenn also eine Netzgebühr kommt, die Leistungsmessung macht, dann wars das mit solchen Speichern.
Die kleinen Akku sollen die überproduktion mittags speichern und das abends und über nacht abgeben, wenn kein pv Strom produziert wird. Es geht nicht darum, dass jede kwh beim speichern und abgeben bezahlt/verrechnet wird. Es würde der bezogene/verbrauchte Strom bezahlt werden (incl. der netzentgelte) , der im Haushalt anfällt. Wenn man davon ausgeht, dass mittags ein strompreis von 2 cent vorhanden ist, abends und nachts 20 cent, müsste man es doch so hin bekommen, dass jeder nen kleinen nutzen hat, wenn man den strom mittags speichert und das abends/nachts ins netz abgibt. Der speicher transferiert x kwh von mittag zu nacht. Dafür gibt es eine provision. Das kann mit dem geld bezahlt werden , das jetzt den betreibern von pv Anlagen bezahlt wird , wenn deren Anlagen abgeschaltet werden.
Dass die Anlagen abgeschaltet werden , weil die Stromleitungen überlastet werden, schliesse ich dabei aus. Die Anlagen werden abgeschaltet, weil zu viel strom eingespeist wird, der nicht abgenommen wird.
Aber ich bekomme nur 9ct. Ich zahle ab nächstem Jahr ca. 15ct Netzgebühren. Die zahle ich auch auf den 0ct "Überschussstrom". Also müsste ich 15ct + 9ct bekommen. Bekomm ich aber nicht.
Wie geschrieben, ich. In Österreich. In Deutschland sieht das anders aus. Aber hier bald nicht mehr.
Warum muß die Netzgebühr in jeder Stromflußrichtung bezahlt werden?
Für Großspeicher war dies bisher das KO-Kriterium, weswegen darauf hingearbeitet wurde, daß die Netzentgelte nur für eine Richtung zu bezahlen wären.
Mein Vorschlag: die Netzentgelte werden nur auf die größere Strommenge aufgeschlagen, dh wenn mehr eingespeist wird, dann dort, dh der Strom aus NetzBezug wird im Netzentgeld befreit.
Du irrst, die Netzgebühren werden bisher nur bei der Entnahme gezahlt.
Dazu galt aber auch das Laden eines Speichers.
Eine Befreiung ist vor kurzem für wenige Ausnahmen erfolgt.