Hallo Leute
Ich habe soeben das heutige Video von Andreas Schmitz zum Thema heizen mit Klimaanlagen gesehen und muss nun unbedingt hier im Forum etwas loswerden, insbesondere weil Andreas im Wohnzimmer zu wenig Heizleistung hat, wenn es draussen zu kalt ist. Sofern ich mich nicht verrechnet habe, könnten diese Geräte seine Ölheizung überflüssig machen.
Ich studiere schon seit einiger Zeit daran herum, mein Ferienhaus in den Schweizer Alpen mit einer Klimaanlage als Luft-Luft-Wärempumpe zu beheizen. Da es auf knapp 1200 Meter über Meer liegt, kann es da schon etwas kälter werden, als im Flachland üblich. Ich war auf der Suche nach Kennlinen zu diversen Multisplit-Klimageräten, welche auch bei kalten Temperaturen noch funktionieren sollen. Dabei bin ich auf die Hyper Heating-Modelle der M-Serie von Mitsubishi gestossen in der Version F, welche äusserst vielversprechend aussehen. Im Gegensatz zu der Standardausführung können diese die Nenn-Heizleistung nämlich bis ca. -15 °C konstant aufrechterhalten. Der Stromverbrauch steigt im Gegenzug dafür kontiunierlich an mit sinkender Aussenemperatur (die Hyper Heating-Geräte der Vorgängerversion E konnten das anscheinend so noch nicht). Das Verrückte an diesen neuen Geräten ist nun die Leistungszahl: Bei einer Aussentemperatur von -15 °C und einer Innentemperatur von 20 °C sollte diese immer noch fast 3 betragen! Das setzt natürlich voraus, dass ich einigermassen korrekt gerechnet habe. Ich möchte darum meine Berechnungen hier präsentieren und durch das Forum prüfen lassen. Falls die Zahlen stimmen, müssten wir unbedingt schauen, dass sich Andreas so ein Teil im Wohnzimmer installiert
Die Grundlage meiner Berechnungen der Leistungszahl (COP) ist das sog. Planungshandbuch der M-Serie. Es sind zwei Hyper Heating-Geräte in dieser Serie erhältlich: Das MXZ-2F53VFHZ mit einer Nenn-Heizleistung von 6.4 kW, welches mit 1 bis 2 Innegeräten betrieben werden kann und das MXZ-4F83VFHZ mit einer Nenn-Heizleistung von 9.0 kW, welches mit 1 bis 4 Innengeräten betrieben werden kann (die technischen Daten beider Geräte finden sich auf Seite 13).
Ich habe für die Berechung die Diagramme angeschaut, welche im Kapitel Leistungskorrektur auf Seite 18 zu finden sind. Bei 20 °C Innentemperatur soll beim kleineren 2F53VFHZ die Nenn-Leistungsaufnahme im Heizbetrieb 1.36 kW betragen und die Nenn-Heizleitung 6.4 kW. Gemäss unterem Diagramm (s. Screenshot unten) muss für die Leistungsaufnahme bei -16 °C ein Korrekturfaktor von 1.61 angewendet werden: 1.36 kW * 1.61 = 2.19 kW. Da die Nenn-Heizleistung bis -16 ° bei 6.4 kW bleibt, rechne ich für den COP: 6.4 kW / 2.19 kW = 2.92
Bei der grösseren MXZ-4F83VFHZ beträgt die Nenn-Leitungsaufnahme 1.9 kW und die Nenn-Heizleistung 9.0 kW. Gemäss Diagramm auf Seite 19 erfolgt der Knick hier schon bei -14 °C, wo ich einen Korrekturfaktor von 1.71 aus dem Diagramm gelesen habe. Energieaufnahme: 1.9 kW * 1.71 = 3.25 kW. COP: 9.0 kW / 3.25 kW = 2.77.
Das grösserer Modell scheint also weniger effizient zu sein. Wenn man aber die Kennlinie aus dem heutigen Video anschaut, ist das immer noch gut, das Gerät von Andreas hat demzufolge bei -15 °C nur noch einen COP von ca. 1.7 und die Heizleistung sinkt vermutlich, wie bei den meisten Geräten üblich, auch noch stark ab.
Nun hoffe ich natürlich, dass ich das ganze überhaupt einigermasse richtig gerechnet haba, bitte konsumiert darum meine Zahlen nur mit Vorsicht resp. rechnet bitte selber nach und teilt uns hier im Forum mit, ob das so überhaupt stimmen kann. Richtig interessant würde es werden, wenn Andreas das am echten Gerät gleich selber nachmessen würde...
Beste Grüsse
Urs