Negative Strompreise erstmals beim Endkunden spürbar – das verändert die Strategie für PV-Anlagen

Am 12. Mai fiel der Großhandelsstrompreis in Deutschland mittags auf -250 €/MWh – erstmals mit realer Wirkung auf Haushalte mit dynamischen Stromtarifen. Nutzer von Verträgen wie Tibber oder aWATTar konnten in dieser Zeit Strom verbrauchen und gleichzeitig eine positive Gutschrift erzielen.

Das ist kein Einzelfall, sondern ein strukturelles Signal:
Hohe PV-Einspeisung zur Mittagszeit, geringe Lastflexibilität auf Verbraucherseite und begrenzte regionale Netzregelung führen zur Entladung über den Marktpreis.

Politisch wurde bereits reagiert: Laut Solarspitzen-Gesetz erhalten neu installierte PV-Anlagen über 2 kW in Phasen negativer Strompreise keine EEG-Vergütung mehr. Die Erlösmodelle auf Basis von Netzeinspeisung verlieren an Relevanz – systemseitige Strategien rücken in den Vordergrund.

Die Frage ist: Kann eine PV-Anlage künftig aktiv auf Preissignale reagieren, Lasten verschieben oder Speicher intelligent ansteuern?
Speicher, Wallbox, Wärmepumpe – sie werden zur zentralen Antwort auf volatile Märkte.

Setzt jemand bereits EMS oder Home Assistant ein, um Strompreis-basierte Lastverschiebung zu realisieren? Gibt es Erfahrungen mit konkreten Szenarien bei PV-Überschuss zur Mittagszeit?

Das Open Source Projekt Solaranzeige hat eine Strompreis basierte Steuerung integriert, die einige Mitglieder schon nutzen. Damit kann man die stündlich wechselnden Strompreise gezielt zur Steuerung einsetzen. Ab dem Sommer sogar die 15-minütigen Strompreise.


Ulrich
Admin der Solaranzeige
Ein Open Source Projekt seit 2016