Moin aus dem Norden, beginne gerade mit einem Eigenbau

Moin, ich komme aus Stade bei Hamburg und plane schon länger hin und her mit einer großen Anlage nachdem zwei Balkonkraftwerke nun schon länger ihren Dienst tun.
Aktuell sieht meine Planung vor auf Süd 8 Trina Vertex S 400 und auf West 24 Trina Vertex S Module zu verbauen mit einem SMA Tripower X 12. Nach dem Planer von SMA würden an MPPT 1 12 Westmodule, an MPPT 2 12 Westmodule und MPPT3 die 8 Südmodule funktionieren.
Jetzt bin ich über Victron gestolpert und was mit den System für geniale Möglichkeiten bestehen und da ich den SMA Wechselrichter bisher nicht habe hoffe ich hier Input bzw. Hilfe zu finden wie man so ein System aufsetzen muss. Ich habe schon viel gelesen und geschaut aber was ich für meinen Aufbau an Bauteilen von Victron bräuchte ist mir absolut noch nicht klar geworden. Speicher war bisher gar nicht geplant aber nach den ganzen tollen Videos würde ich da gerne dann auch nach Bau der eigentlichen Anlagen mit weiter machen als nächstes.

Derzeit beginne ich gerade mit dem Aufbau der Unterkonstruktion welche in mit meinem K2 System realisiere. Die Trina Module wollte ich demnächst ordern wobei auch da was anderes kommen kann wenn sich hier Möglichkeiten noch ergeben. Die Module sind ja alle etwa gleich groß im 400wP Bereich und ich hab auch Spielraum in meiner Unterkonstruktion.

Hallo

Der Aufbau mit Victron ist nicht auf die Einspeisung ins Netz, sondern auf die Deckung des eigenen Bedarfs ausgerichtet.

Dazu kommt die höhere Flexibilität durch die Trennung der MPPTs vom Wechselrichter.
Eine nachträgliche Änderung der Anlage ist einfach möglich.
Das führt auch zu geringeren Standby Verlusten. Geräte die nicht da sind, verbrauchen auch keinen Strom.

Leider führt die Aufteilung auf mehrere Geräte auch zu höheren Kosten.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas

Das Aufsetzen funktioniert eigentlich immer gleich.

- Du teilst deine Gesamtfläche in Felder auf. Hast du ja schon gemacht.

- Für jedes Feld machst du 1..n Strings, die jeweils auf einen Regler (MPP-Tracker) laufen müssen. So wie du geschrieben hast, wirst du insgesamt 3 Strings haben und demnach 3 Regler brauchen. Der Tripower hat schon 3 Laderegler integriert.

- Bei Victron kannst du AC- oder DC-Kopplung wählen, beides zusammen ist auch möglich.
* AC-Kopplung: Deine Strings laufen auf einen/mehrere Wechselrichter, die AC draus machen. Anschluss and Niederspanungsnetz über Energy Meter (analog zu deinem Tripower)
* DC Kopplung: Deine Strings laufen auf Laderegler, die 48V DC draus machen. Anschluss an deine 48V-Batterie

- Batterie-Wechselrichter macht aus DC 48V (Anschluss Batterie) dann AC (Anschluss and Niederspanungsnetz über Energy Meter).

- Energy Meter

- GX-Modul steuert alle Komponenten.

Zu beachten wäre, dass die Batterie-Wechselrichter (Multiplus II) grundsätzlich einphasig sind. Wenn du also eine DC-Kopplung willst, solltest du bei deiner Anlagengröße 3 parallel haben (für jede Phase eine). Das ist eine Kostenfrage, dafür brauchst du dann aber keinen Solar-Wechselrichter.

Die Komponenten kannst du beliebig kombinieren und in der Größe wählen, später erweitern etc. Alles ist zur Selbstmontage geeignet, wobei natürlich Arbeiten am Niederspannungsnetz nur vom Elli gemacht werden dürfen. Du kannst aber die Installation komplett vorbereiten.

Ein Riesenvorteil ist, dass du kein Hochvolt-Batteriesystem brauchst, sondern mit 48V arbeiten kannst. Die Ströme sind höher, die Querschnitte größer - aber du kannst es als DIY Projekt bauen und auch hier später beliebig weiter bauen. Ausschließlich so lässt sich IMHO - auch bei den stark gestiegenen Strompreisen - die Wirtschaftlichkeit des Speichers darstellen.

Victron nennt sein System ESS (Energy Management System). Einen Überblick gibt es hier: https://www.victronenergy.com/live/ess:start und hier: https://www.victronenergy.com/live/ess:quick-installation-guide

Ich selbst habe eine Anlage aus 2017 mit einem Kostal-Hybrid WR, allerdings ohne Batterie. Das war 2017 überhaupt keine Option. Ich nutze den dafür vorgesehenen dritten Eingang normal für PV-Module. Nun will ich aber auch ein Batterieprojekt angehen, denn bei meinem Lastprofil und den heutigen Strompreisen ist das wirtschaftlich interessant. Ich werde dazu den Victron Multiplus II in der kleinsten Version (3000 er) nehmen und mit 8,5 kWh Speicherkapazität starten. Die Erweiterung wird mich max. 4000€ kosten - dafür kriege ich bei Kostal gerade mal 5 kWh.

Note: diese Angaben sind Nennenergien. Davon werde ich max. 80% nutzen.

Wenn du deine Anlage schon gekauft hast (insb. den Tripower), dann mach die Erweiterung so wie ich: AC Kopplung + eigenes EM). Wenn noch nicht, würde ich auch die PV-Seite mit Victron machen.


My 2 cents
E-Rookie

Die nächsten Monate habe ich keinen SMA Wechselrichter geliefert und ich kann daher noch komplett umschwenken.
Die drei String Aufteilung war die Empfehlung aus dem SMA Designer.
Was ich bisher verstanden hatte würde man aber bei Victron für die MPPT deutlich weniger Module in Reihe aber mehr parallel nehmen aber da scheitere ich gerade noch komplett an der Berechnung wie man es optimal verteilen würde für meine gesamt 32 Module. Theoretisch müsste man ja die beste Balance aus Anzahl Strings mit MPPT und Größe der MPPT finden. Die großen MPPT von Victron sind ja wahnsinnig teuer.

Zum Thema Preis:
Man findet günstige WR, Wandler, ganze Systeme beim China-Mann. Kann man machen, aber ich habe schon öfter gehört, dass die Dinger dann 5 Jahre halten und vor allem die WR dann schnell kaputt gehen. Man kann sich dann halt einfach einen Neuen kaufen, neuestes Modell, und fährt wahrscheinlich immer noch günstiger. Solange dein Haus nicht abbrennt, wäre das sicher OK.