Liebe Community,
ich bin eigentlich im Bereich Immobilien Investment in Großimmobilien (Büro, Logistik, Retail) im Thema Nachhaltigkeit unterwegs und wir haben uns eine Wohnung in einem 3-geschossigen Altbau gekauft im 1. OG mit überdachten Balkon, bei der ich für ein DIY trotz allem Rat gebrauchen könnte.
Hier gibt es eine 2 Jahre alte Etagen-Gastherme, die wegen des Kamins aber nur Niedertemperatur und kein Brennwert ist. Deshalb meine Idee diese schrittweise zu substituieren:
Über dem überdachten Süd-SüdOst Balkon lassen sich 5 Glas-Glas Module (290Wp) installieren (damit noch Licht durchfällt)
Diese sollen einen ca 3 kW Speicher versorgen als Inselanlage
Der Speicher soll zwei Infrarotpanele (je 1 in Küche und Bad, beide Räume angrenzend an die Außenwand des Balkons) versorgen können. Küche ca 12qm mit 3,30m Raumhöhe, Bad ca 8qm mit ca 2,80m Raumhöhe. Ich hätte die Panele eher überdimensioniert damit sie schnell Aufheizen können und sie sollen in ihrer Leistungsabgabe variabel sein je nach Raumtemperatur.
Der Akku soll sich, wenn er im Winter nicht voll wird oder in den Übergangszeiten zusätzlich aus dem Netz speisen können.
Das System soll einfach laufen, ohne das der Akku sich abschaltet
Ich würde die 5 Module wahrscheinlich 2 und 3 für zwei MPPTs aufteilen wollen wegen der temporären Verschattung auf den Seiten.
Die Infrarotpanele sollen also auch Teil der Inselanlage sein, der einzige Netzanschluss ist am Akku zum Akku hin.
Das Haus selbst ist ein sehr träges System mit 50cm Außenwänden (zwei Steinschichten), von dem her finde ich das Konzept Infrarot ganz passend.
Schritt zwei könnte irgendwann ein Anschluss an vorhandene Fernwärme sein, aber davor würden wir die Wohnung über neue Fenster erst energetisch verbessern, weil FW bei uns ein sehr teures Unterfangen ist und die Leistung bestmöglich reduziert werden muss vorher
Alternativ könnte ich mir auch noch vorstellen bestimmte Haupträume über Splitanlagen zu beheizen
Es gibt keinen SmartMeter, sondern einen rückwärtsdrehenden Ferraris, der sich zusätzlich über ein BKW freut, für das auch noch Platz ist.
Hat jemand ein ähnliches Setup oder kann mir die Komponenten empfehlen?
bitte bedenke, dass die PV Module im Winter kaum Strom liefern, dagegen im Sommer sehr viel. Deine IR Heizung brauchen den Strom im Winter, wenn du ihn nicht von der PV bekommst. Und im Sommer, wenn du PV hast, brauchst du eher Kühlung als IR Strahlungswärme.
IR Heizungen machen aus 1 kWh genau 1 kWh Wärme. Die Klima Splitanlage kann als Luft-Luft-Wärmepumpe aus 1 kWh 3 bis 4 kWh Wärme machen und im Sommer kühlen.
danke für den Hinweis. Ich setze eher auf die Übergangszeiten als Heizersatz, weil meine Erfahrung mit meinen zwei bisherigen verschieden ausgerichteten BKW, abgesehen von Nov-Jan, für den Rest des Jahres sehr gute Erträge zeigen. Im Winter wird es natürlich teuer, aber die beiden Räume werden bei uns auch nur temporär beheizt. Das zusätzliche BKW, dass den Zähler rückwärts dreht, sehe ich in der Gesamtbilanz dann auch noch darauf einzahlend.
Es ist natürlich alles ein Versuch und die Module installiere ich so oder so und da ich keinen Smart Meter habe und einen Speicher verbrauchsabhängig einspeisen lassen könnte, sehe ich sonst keine Möglichkeit als die insellösung.
Die "Insel" wird eine Menge Verluste haben, wenn du den Akku bei fehlendem PV Strom über das Netz laden willst. Netzladegerät hat ca. 90% Wirkungsgrad. Akku ca. 93% und der Inselwechselrichter auch ca 90%. Gesamt Wirkungsgrad ist dann 75%. Der Weg ist möglich aber Verlust behaftet.
Da hilft die in Campingmobilen und Booten übliche "Netzvorrang Schaltung".
Oh man, jetzt fällt es mir beim Schreiben erst selbst wie Schuppen von den Augen. Wenn ich meinen Speicher konstant mit 800 W einspeisen lasse so lange es den Ferraris gibt, fällt die Bilanz wahrscheinlich deutlich besser aus, als ihn als Insel für die zwei Infrarotheizungen zu nutzen und dann öfter auf Netzstrom mit Verlusten erst einzuspeichern und durchzuleiten für die Heizungen.
Sollte der Ferraris mal vom MSB durch Smart Meter ersetzt werden, kann ich umrüsten auf Insel.
Das zusätzliche BKW könnte ich mir eigentlich sparen in dem Setup.
Wenn du dein BKW ordnungsgemäß innerhalb der Monatsfrist ins Marktstammdatenregister eingetragen hast, bist du "save". Wenn nicht droht ein Strafverfahren. Wer den rückwärts drehenden Ferraris Zähler hat, hat den größen Akku der Welt, kostenfrei und braucht weder Insel noch Akku.
Ich würde trotzdem Zwischenspeichern wollen und gleichmäßig die 800 W einspeisen, falls der Zähler irgendwann getauscht wird und da ich mehr als 800W erzeuge mit den 5 Modulen an zwei Wechselrichtern.
Gibt es eine Empfehlung für einen Speicher, der auch aus dem Netz laden kann?
Ich würde die IR-Panele streichen, pure Energieverschwendung und statt dessen ein Splitklima Gerät installieren, daß Du auch später zum Kühlen einsetzen kannst. Mit einem Growatt, Anker, Zendure, ... Akku zum in die Steckdose stecken solltest Du auch die Module nutzen können und mit einem Shelly 3em pro im Zählerkasten den ganz normalen Strombedarf decken können. Ansonsten würde ich sehen, daß ich mit Innendämmung und neuen Fenstern den Energiebedarf minimiere (ggf. muß ja auch die Elektrik neu und damit eh alles aufgerissen werden). 50cm Stein haben ja schließlich keine sinnvolle Dämmwirkung, nur Speicherkapazität.
so wie ich die Darstellung von @aloha2002 verstanden habe, hat er eine Eigentumswohnung in einem mehrgeschossigen Haus gekauft. Daher wird die Zustimmung der Gemeinschaft für viele Maßnahmen erforderlich sein. Für die Solargenergie gibt es eine Erleicherung im WEG, für Klimasplit oder Fenstertausch aber nicht.
Hallo und danke für die Vorschläge. Es gibt da noch Einschränkungen was diese Gebäudeseite angeht bzgl Splitgeräten. Ich kann zu keiner Seite Mindesabstände zum Nachbarhaus einhalten und an einem Teil der Fassade, der an der anderen Seite liegt ist es verboten Aussengeräte an die Fassade zu hängen wegen Ensembleschutz, da es eine Sicht-Basalt/Sandstein-Fassade aus 1895 ist.
Das fällt auf der Seite komplett aus. Splitgeräte wären nur auf der anderen Gebäudeseite möglich wo auch die Wohnräume sind und da könnte die Ausseneinheit auf den Boden.
Zähler ist im Bunkerkeller ohne Mobilfunk oder WLAN Enpfang.
Es ist ziemlich vertrackt alles.
Ggf. Ethernet über das Stromnetz (wofür mir das passende Wort gerade fehlt) ne Option und unten dann nen WLAN Router? Muß an unsere 140 qm Wohnung in Leipzig denken, Baujahr 1905, 3m50 Deckenhöhe, wunderschönes altes Parkett, auch Denkmalschutz ... Mußten leider nach einem Jahr nach Bremen ziehen, jetzt auch schon 20 Jahre her ...
Es ist auch prinzipiell schon eine hohe Wohnqualität mit den hohen Decken, dicken Wänden mit viel Speicherfähigkeit und den hohen Fenstern.
Sie Möglichkeiten bzgl Erneuerbaren sind nur leider so begrenzt und Umstellung auf Fernwärme momentan noch so unattraktiv ggü. Gas und Strompreisen.
Wegen was genau bitte? Eine Funktion des Ferraris (das Rückwärtsdrehen) zu nutzen, ist keine Manipulation, es wird ja geliefert. Immer diese Angstmache. Das ist wie ein Ausleihen zu 0% Zinsen. Gut, du nutzt das Monopolnetz zum Nachbarn, weil dir das Kabel über Grundstücksgrenzen hinweg verboten ist. Wenn überhaupt, ist das zivilrechtlich relevant.
Ein IR oder auch Heizlüfter ist in der Anschaffung im Vergleich zur Klimasplit (incl. Einbau) preiswert und kann und darf jeder mit körperlicher Eignung in die Steckdose stecken. Da kann man sich relativ leicht ausrechnen, nach wievielen Jahren die Klimasplit vorne liegt, erst recht in einem wenig genutzten Raum. Und kühlen will auch nicht jedermann.
das ist off topic, Quellen gibt es im Netz genug und die Geldstrafe ist in der Marktstammdatenregister Verordnung geregelt (bis 50.000 €), zu finden unter Gesetze im Internet.
auch OT und unpassend. Wenn ich Strom bei negativen Strompreisen in das Netz schiebe, um ihn mir bei Dunkeflaute (höchste Börsenpreise) zurück zu holen, ist das nicht mehr "mein" Strom, den ich mir "zurück" hole, sonder Strom, der überwiegend durch nicht regenerative Energieanlagen erzeugt wird.
Auch das kann passieren, diese Strafe wird hier erörtert:
Wer dann unangemeldet 2 WR mit je 2 kWp PV Modulen betreibt, ist mit 40 € im Monat dabei.
@aloha2002 nimm es gelassen und kläre deine Pläne mit dem Verwalter der WEG.
Ich bin der zukünftige Verwalter der WEG, meine Schwägerin-Familie wohnt dann unter uns und die vorherigen Eigentümer über uns, die noch viel mehr PV machen wollten und BKWs sowie dieses Dach sogar in die neue Teilungserklärung haben reinschreiben lassen. Da ist alles geregelt. Anmelden kann man meines Wissens nur, wenn der MSB auch informiert ist und dann gibt’s direkt den Zweirichtungszähler, passiert an unserer aktuellen Adresse, das muss ich mir gut überlegen.
Kühlen brauchen wir tatsächlich gar nicht,Gebäude diesen Jahrgangs sind echt ein kühler Traum im Hochsommer.
Super cool, eine Familien WEG sollte das hin bekommen.
Das läuft umgekehrt. Der BKW betreiber meldet im Register an und von dort geht die Nachricht an den MSB. Wann der austauscht, ist allein seine Sache und es kann - je nach Region - einige Zeit in Anspruch nehmen. Man darf also anschließen und betreiben und hat einen Monat Zeit für den Eintrag. Der ist auch viel einfacher gemacht worden. Meins kam noch vor der Novelle dran. Ich musste es dem Versorger, der auch Netz und Messtelle betreibt anzeigen. Die Auflage war der Verzicht auf eine Vergütung. Der Zähler war im Jahr zuvor gegen einen digitalen ausgetauscht worden. Die Auflage "Wieland Stecker" kam auch vom Versorger - ich habe dann die Duldung einer anderen Lösung beantragt - sie wurde geduldet.
kann ich nur bestätigen, die Heizperiode beginn in solchen Häusern auch später, da die Wände noch lange Wärme abstrahlen.
Was spricht gegen eine Beteiligung an der Dachanlage? Das alte schwerfällige Mieterstrom Modell wurde gegen ein einfacheres Gemeinschaftsstrom Modell ausgetauscht. Wenn die Heizung zentral für alle Eigentumswohnungen fungiert, dann ist die Frage der Umstellung auf umwelt gerechte Heizung auch ein Thema der Gemeinschaft. Vorschläge des Verwalters werden doch gewiss gern entgegen genommen,
Wäre ne Nummer größer gedacht mit Nachbarn dazu sowas ggf. ne Option zum Heizen? https://erdwaermedich.de/ In dem Straßenzug im "Viertel" hier in Bremen wo es pilotiert werden soll, gibts auch diverse Jugendstil-Häuser.
Der Nachbar fällt aus, der hat kein Interesse an irgendwas mehr.
Das Dach wurde bei der gerade abgeschlossenen Dachsanierung geprüft und die einzig sinnvolle Fläche lässt es statisch nicht zu. Ich meinte ja auch nur, dass die mehr machen wollten, wenn es ginge, wir hätten uns dann auch beteiligt.
WP und FW kämen wie gesagt auch infrage, wobei aktuell 3 Etagenthermen verbaut sind unterschiedlichen Alters, aber mir ist es aktuell zu unsicher was mögliche Förderzusagen beträfe egal für welches System.
okay, dann fehlen technische und rechtliche Voraussetzungen, da die "Steigleitung" und der Heizungsraum fehlen und die Etagenheizungen gehören nicht ins Gemeinschaftseigentum. Kommt Zeit, kommt Rat.