Lohnt sich noch die Installation einer Solaranlage mit Speicher

Guten Tag Forumsmitglieger

In meiner Nachbarschaft wohnt ein Tüftler.

Er sagt: Du mußt nur einen Flexitarif buchen. Einen fetten Akku in den Keller stellen. Und zu günstigen Zeiten den Akku laden. Zu teuren Zeiten den Strom aus den Akkus entnehmen.

Wäre das eine Alternative zu einer Solaranlage?

Bin gespannt auf eure Antworten.

Gruß

Helmuth S.

Nein, aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Die Strombörsenpreise und die angebotenen Tarife sind volatil und kaum vorhersagbar. Den Akku zahlst Du erstmal komplett selbst und 'Einspeisen' darfst Du m.E. nicht ohne PV. Wenn Du aber Einspeisen willst brauchst Du neben Akku auch noch einen Wechselrichter und gehst in Vorleistung. Ob sich das je rentiert, steht in den Sternen.

Eine richtig dimensionierte PV möglichst in DIY und ebenso passend dimensionierten Akku mit möglichst hohem Autarkiegrad ist m.E. wirtschaftlicher und sinnvoller. Wenn Du aber kein Bastler bist und Dir das komplett vom Solarteur mit teurem Fertigakku aufbauen lässt, rechnet es sich vermutlich in den nächsten 30-40 Jahren nicht.

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-leer-

Du scheinst etwas falsch gemacht zu haben :frowning:
Aber einen Speicher, vom Fachbetrieb installiert, habe ich bis vor kurzem auch keinem empfohlen, der hier mit der finanziellen Brille draufschaut (und das sind die meisten). Mittlerweile ist es ein kommt drauf an - es gibt hier und da günstigere, vernünftige Angebote (die man suchen muss damit es kein Pfusch ist).
Wer selber bauen will (UND das als Hobby sieht) baut sich eben einen großen Speicher zu sehr günstigen Konditionen - dann lohnt sich der Speicher durchaus (abhängig vom Verbrauchsprofi). Dazu muss man auch nicht reich sein, aber gewillt sei ein Risiko zu tragen.

So allgemein NEIN, da man hier auf Preisdifferenzen wettet und bei einem größerem Speicher und Wechselrichtern auch durchaus einiges an Geld reinstecken muss. Mal davon ausgehend, dass der Hausanschluss große Leistungen >22kW erlaubt. Für Kleinanlagen findet man eh keinen Direktvermarkter.

Möchte man den Speicher nur für den privaten Verbrauch nutzen, müssen die Verbraucher sehr gut verschiebbar sein und dann lohnt es auch nur bei Großverbrauchern (E-Auto, Heizung...).

Wir hatten schon PV, 2 E-Autos und eine WP - ich habe jetzt den Speicher aufgerüstet (aktuell 60 Ende des Jahre 90kWh). Steuerung mit EVCC und Victron DESS auf Basis von Tibber. Alles DIY aufgebaut - ich hab das als Hobby gesehen. Ob sich das finanziell wirklich rechnet weiss ich in einem Jahr.

Vieles was es dazu zu sagen gibt ist schon gesagt.

Da ist zunächst die rechtliche Hürde. Du kannst nicht Strom nehmen, speichern und dann wieder einspeisen.

Dann ist das Laden des Akku Verlustbehaftet, ebenso die Einspeisung ins Netz, wobei der Gleichstrom ja erst einmal in Netzspannung gewandelt werden muss. Um dabei irgendwie in den grünen Bereich zu kommen, muss der Preisunterscheid schon gehörig sein.

Und zuletzt muss sich das Ganze rechnen bevor der Akku oder andere Bestandteile der Anlage Schwierigkeiten machen und ersetzt werden müssen.

Ich würde das nicht tun. Solarzellen sind billig, Akkus nicht.

Du kannst davon ausgehen das Du mind. 30kwh Batterie brauchst zum speichern. Denn nicht an jedem Tag ist der Strom an der Börse günstig. (Kein Wind / keine Sonne, sonstige Ereignisse)

Dazu kommt dann noch mind. ein Hybridwechselrichter der Null-Einspeisung kann.

Dann bist Du bei ca. 5.000 und die musst Du mit der Ersparnis amortisieren.

Was das return of investment angeht, ist ein Balkonkraftwerk auf Platz 1, dann eine PV Anlage idealerweise in DIY mit einem Elektriker, der das auf der AC Seite anschließt und anmeldet und dann das gleiche mit Speicher. Will man es solide machen, braucht man für nen DIY Akku auch einiges an Spezialwerkzeug: Thermokamera, Kapazitätstester, hydraulische Crimpzange für die Kabel.

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Natürlich ist alles ein Rechenexempel. Den Stromhandel, also Wiederverkauf, auf Batteriebasis würde ich mal außen vor lassen.

Ein positiver Effekt tritt nur auf, wenn der rechnerisch mittlere Strompreis signifikant geschlagen würde. 2-3 ct/kWh könnten möglich sein. Dazu benötigt es große Verbraucher, um einen monetären Effekt zu erzielen. Vgl. Andreas' Video zur Tibber-Auswertung. Bei 20 kWh täglich wären 40 ct/kWh täglich, mal 365 = 146 EUR jährlich, mal 20 Jahren = 2.920 EUR ein Kennwert für die Investition.

Der wesentliche Unterschied zur PV aber ist, mit einer reinen Batterie-Lösung bin ich nicht aus der Preisschraube raus. Ich denke, das ist ganz wesentlich für die Betrachtung. Über einen Betrachtungszeitraum von 20+ Jahren werden inflationsbedingt die Preise steigen. Auch wenn die Gestehungskosten geringer würden, wird der Staat Geld benötigen. Schon allein um zurück gehende Einnahmen aus dem fossilen Bereich zu kompensieren. Dem kann ich mich letztlich nur durch eine eigene PV entziehen. In Kombination macht ein Akku dabei durchaus Sinn.

Am besten wird es sein, erst mal die eigenen Aufwände zu verringern. Das wären: Isolierung des Hauses, (günstige) Wärmepumpen, E-Auto usw.

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Haben schon viele drüber nachgedacht und dann auch nachgerechnet. In der Regel kam dabei raus, dass es sich nicht lohnt, weil die Stromnebenkosten einen Großteil des Strompreises ausmachen und diese fix sind. Da spart man also in günstigen Zeiten nur wenigen Cent, die dann durch die Verluste des Speichers wieder aufgefressen werden.

Umgedreht: Wenn das ein interessantes Modell wäre, würden die Foren voll sein von Leuten, die das machen. Ist aber nicht so.

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Für unseren Part sage ich ganz klar Speicher lohnt sich.

Wir betreiben derzeit 24,35 kWp am Netz und rund 15 kWp die schon fertig erstellt sind und weitere 13 kWp die geplant sind und Anfang nächstes Jahr ans Netz gehen. Die Anlagen bestehen aus 9,35 kWp Überschusseinspeisung und Rest Volleinspeisung, aufgeilt auf mehrere Deye 12 kW. Die Ausrichtung der Dachflächen ist Nord, Ost, West und ein geringer Teil Süd bei 19 Grad Dachneigung.

Da wir die gesamte zu erwartende Leistung nicht stumpf, vorwiegend im Sommer einspeisen können werden hier als Puffer Speicher insofern notwendig.

Da wir zudem noch nicht Wissen wo die Reise mit der Gesetzgebung, für Neuanlagen hingeht nächstes Jahr haben wir uns zum einen die Tür offen gelassen so das wir die Restanlagen noch in diesem Jahr als Erweiterung fertig melden können oder Anfang nächstes Jahr als Neuanlage.

Zum anderen spielen wir mit den Gedanken sofern es nächstes Jahr wirklich die Gesetzesgebung für Neuanlagen geben soll, das bei Negativstrom der eingespeiste Strom nicht vergütet werden soll, werden wir in die Direktvermarktung einsteigen.

Hierzu werden wir die Volleinspeisung mit Batteriespeicher ausrüsten so das wir den größten Teil des Stromes in der Zeit einspeisen wenn der Bedarf ist. Da wir die Speicher ein Teil des Jahres jedoch noch voll bekommen werden haben wir mit mit Luox, als Messstellenbetreiber und Direktvermarkter für den Bezugsstrom und Einspeisung, Kontakt aufgenommen so das wir die Speicher in negativ Zeiten befüllen und zu Stoßzeiten den Strom wieder abgeben. Alles unter der Vorraussetzungen das wir die Befreiung nach Paragraf 118 Abs. 6 EnWG für die nächsten 20 Jahre erlangen.

Alles in allen mir müssen uns noch etwas gedulden was das Jahr noch an Gesetzesgebung bringt. Die Möglichkeit sind alle bereits den Netzbetreiber dargelegt und vorab genehmigt.

PV + Speicher + selten mal billig laden = guter Plan

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Individuell kann das mit Speicher bei den aktuell geringen Kosten von ca 100€/kWh sehr gut funktionieren.

Wer aber keinen hohen Verbrauch oder nur 50..80€ Stromkosten im Monat hat - eher nicht absehbar.

Ich erwirtschafte jährlich über Einsparung um 2000€ mit dem Speicher, eher mehr. Das rechnet sich schnell.

Meiner AK habe ich eine PV aufgeschwatzt. Trotz BEV ist deren Stromverbrauch gering. Die PV wirft über die 8Cent im Jahr um 1200€ ab. Das deckt die Stromkosten vollständig ab.

Ein Speicher würde sich ewig nicht rechnen.

Pauschal eine Aussage treffen, eher nicht sinnvoll.

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