Lithium Ion Akku und mögliche Tiefentladung?

Hi

da es ja ja hier im Forum um Akkuwissen geht, mal eine Frage zu einem Li Ion Akku aus einer Massage Pistole, die über Jahre nicht verwendet wurde. Ich gehe davon aus, dass dieser Akku Tiefentladen ist und suche nun Möglichkeiten um ihn wieder "fit" zu bekommen.

Der Akku hat laut Typenschild eine LadeSpannung von 16,8V mit 400mA und besitzt eine Kapazität von 1500mAh. Ich gehe nich nun von 4 in Reihe geschalteten Zellen aus.

Was würdet ihr als Maßnahmen empfehlen?

Da ich das Ding noch nicht geöffnet hab, würde ich als ersten Versuch im Hinblick auf ein "intilligentes" Netzteil, das beiseite legen und mal ein Labornetzteil daran anschließen mit ca. 16V und 200mA und das mal 30Min laufen lassen.

Danach versuchen ob der Akku wieder etwas Spannung hat und dann das orginal Netzteil verwenden.

Hilft das nicht, bleibt nur ein Öffnen und ggf. Austausch der Zellen. Ob das Gerät das überlebt, bin ich noch skeptisch.

Wie seht ihr das?

Thx!

Wenn das Gerät verschraubt ist gleich öffnen und Zellen messen. Ist die Spannung einzelner Zellen unter 2,5V war es das. Manchmal kann man die Zellen zwar wieder hinbekommen (Strom sehr klein 1mA). Das Risiko das die Zelle einen dauerhaften Schaden abbekommen hat bleibt und deshalb später durchgeht mit einem internen Schluss.

Danke. Zwar immer ein Gemurkse so ein Chinagerät ohne jegliches Wissen zu öffen, aber es hat einigermaßen vertrâglich funktioniert.

Der Akku hat gemessen ganze 0,0V.

Jemand einen Tip was man da als Ersatz noch einigermaßen mit Qualität aber auch Preis kaufen kann? In dem Akkupack scheint mir auch eine Ladeelektronik mit verschweißt zu sein, was zusätzlich dazu beiträgt dass ich kein Schweißgerät hätte um mir aus Einzelzellen ein Pack zu bauen.

Dann entsorge den Akku. Das wesentliche steht drauf 4S1P und 14,8V 1500mAh.

Ich nehme an das sind 4x 18650 Zellen in Reihe. Kannst du nachmessen. Pack ca. 16mm dick und ca. 130mm lang.

Mit en Eckdaten im Internet suchen. Aber gut gemacht ist der Pack nicht da fehlen die Balancer Anschlüsse bzw. schau mal wenn du den Schrumpfschlauch wegschneidest ob unter dem Schrumpfschlauch noch Elektronik ist.

Ja die kann ich so schon schon ertasten. Problem ist halt, die Massagepistole hat vor ca 4 Jahren mal ~40€ gekostet. Schaue ich jetzt nach dem Akkupack finde ich passende Angebote um ca. 15€ bei AliExpress wo ich aus Erfahrung schon weiß, dass die Zellen Fake/Schrott sind. Daher die Frage nach dem Tip, wo man sowas halbwegs noch günstig und gut kaufen kann. Samsung INR18650-35E lägen ja einzeln voll im Preisrahmen, aber zusammengeschweißt fertig finde ich sowas nicht.

Einen fertigen Pack mit Elektronik wirst du kaum finden. Also Schrumpfschlauch aufschneiden Elektronik und Stecker ernten. Einzelzellen mit Lötfahnen kaufen und einen eigenen Pack bauen. Alte Elektronik und Stecker wieder dranlöten.

Hab den Pack nun inkl. Elektronik zerlegt.

Mit Einzelzellen mit Lötfahnen scheint das ein Weg, allerdings stört eine Zelle. Ich kann Zellen mit U oder Z Fahne kaufen ich brauche Links Oben aber eine Zelle mit U Fahne und an einer Seite um 90° Grad verdreht. Noch nie sowas fertig zu kaufen gesehen.

Einen Tip?

Mach dir keinen Kopf. Bei der einen Zelle wo es nicht "passt" kannst du eine Litze nehmen und die beiden Lötfahnen damit verbinden. Auch gut geht ein Stück breite Ablötlitze.

Wenn ich die Leiterkarte anschaue muss ich sagen, soo schlecht machen die Chinesen ihren Job nicht.

Zum Isolieren entweder Kaptonband oder Tesakrepp, kein Plastik.

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Danke für Deine Tips und das Gerät funktioniert wieder.

Dein Tip bzgl. Entlötlitze finde ich super und war mir eine Lehre. Im Prinzip haben mich die viel zu breiten und teils falsch ausgerichteten Lötfahnen die der Akkushop an den Zellen angebracht hat nur behindert.

Hätte ich einfach Zellen ohne Lötfahne bestellt und mit Tesakrepp stabilisiert die Zellen mit Entlötlitze verbunden wäre das nochmal viel besser geworden. Naja, mal gucken wie lange das Ding so hält.

Vorsicht, direkt auf die Zellen löten ist nicht Ohne. Erster wichtiger Schritt mit einem Glasradierer oder 400-600 Schmirgel die Lötstelle anschleifen. Der Grund, auch Edelstahl hat eine Oxidschicht, die muss weg. Mit Aceton / Bremsenreiniger säubern. Direkt danach mit einem starken heißen Lötkolben ein Lötzinn-Pad setzen. Falls die Kappe ein Loch hat, nicht zulöten. Starker heißer Lötkolben ist wichtig damit in richtig kurzer Zeit genügend Wärme für das Lötpad entsteht und die Zelle nicht erwärmt wird. Ablötlitze / Kabel vorverzinnen. Zelle abkühlen lassen. Dann Ablötzinn / Kabel auf das Lötpad der Zelle legen und mit frischem Lötzinn an der Kolbenspitze beides verschmelzen. Jeder Lötschritt an der Zelle muss schnell gehen sonst leiden die Zellen bzw. an der Kappe die Isolierung / Dichtung,

Braucht etwas Übung. an alten Zellen üben erspart Ausschuss

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Ich verwende möglichst Zellen mit Laschen/Lötfahnen,
Ich lasse auch an gebrauchten die vorhandenen Streifen dran.

Beim Entfernen der Laschen gibt es gekegentlich sogar Löcher an den Punktschweissungen.

Und, an den Resten der Laschen lässt sich viel besser Löten, weil der Wärmeübergang uber die Punktschweissungen viel kleiner ist als die direkte Erhitzung des Minus-Bechers oder der Plus-Kappe.

Vertsändnisfrage, gibt es Unterschiede für Dich zwischen Lötfahne und Lasche?

Die Temperaturbelastung etc alles verständlich. Mich nervten nur die Löhnfahnen an den gekauften Zellen, da sie viel breiter waren (ca 1cm) und in falscher Ausrichtung. Entsprechend mußte ich viel daran modifizieren. Da ich darin nicht geübt bin, der subjektive Eindruck mich mit der Anbringung der Entlötlitze wesentlich leichter zu tun. Dass das wahrscheinlich eher ungünstig für die Zelle ist, hätte ich dabei in Kauf genommen. Was es natürlich nicht besser macht.

Nein. Ich meine die angepunkteten Streifen.

Das ist ein ziemlich unabsehbares Problem. mindestes 350 Grad am Metallbecher, innen die Chemie.....
Ich verzichte darauf, das auszuprobieren. Obwohl ich seit 65 Jahre löte... Oder gerade deswegen.

Ah, ok danke.

Zu Zeiten Nickel-Cadmium haben wir aus eine Sub-C Zelle bis zu 100A gezogen. Das ist nicht mit Lötfahnen zu machen. Da wurden die Zellen sogar direkt Fuß auf Kopf gelötet mit einem speziellen "Hammerlötkolben" der so 100W hatte. Richtig gemacht funktioniert das zuverlässig. Die Hitze muss in kurzer Zeit auf die Fläche bevor sie nach Innen geht. Notfalls die Zellen vorher in den Kühlschrank

Kann sein. Kann auch sein, das LiIon Zellen das nicht so mögen.

Es ging sogar mein Ersa RDS 80 Lötkolben mit verformter Spitze problemlos für die NiCd stumpf Verlötung.
Angeblich wurden die sogar höchst brutal durch die Zellchemie verschweißt.
Ein Ventil ist mir bei denen auch nie aufgefallen.

LiIon ist da sicher recht empfindlich beim rum braten. Vorsicht.
Kleine Punktschweißer für Fahnen kosten eine Kleinigkeit.