Eine 580Ah-Zelle wird dann etwa 11 kg wiegen und fast 2 kWh an Energie speichern! Die Produktionskosten sollen dadurch noch einmal um 40% sinken.
Das sind gute Nachrichten für große Stromspeicher und alle PV-Selbstversorger hier
Das aktuelle Angebot bei nkon für 280Ah und 305 Ah-Zellen (unter 80 Eur) reizt mich schon sehr - ich könnte aber auch noch 1 Jahr warten -
was meint ihr, wo gehen die Preise hin? Scheint zumindest aktuell ein lokales Minimum zu sein, die Li-Preise in China sind wohl gesunken wie man liest.
Die Lithium-Preise sind nur ein kleiner Teil der Preisbildung für einen Li-Akku.
Der größte Treiber sind die Ausschußkosten.
Wenn man eine Linie anfährt fäng die Fertigung in der Regel bei 60-70% Ausschuß an!
Debugging dauert ewig weil jeder Änderung - und sei sie noch so klein - getestet werden muss. Abgeschlossen werden die Test mit der Lebendauerprüfung und das dauert Wochen bis das Ergebnis vorliegt.
Nur alleine schon wenn eine Person in dem abgeschlossenen Bereich der Fertigung muß in dem die Luftfeuchte auf 10% sein muß dauert es bis zu 24 Std verdunstete Körperfeuchte wieder kompensiert ist. In der Zeit ist nahezu alles ausserhalb der tech. Spec was da gefertigt wurde. Insgesamt sind das Zeiträume von 2-3 Jahren bis alles so läuft wie es soll.
Das sind gigantische Kosten die erst mal wieder reingeholt werden müssen.
Wenn der Fertigungsprozess dann wirklich mal stabil läuft und alles unter Kontrolle ist (Ausschuß 10-15%) beginnt das Geld verdienen und die Option mit den Preisen zu spielen.
Der Punkt dürfte jetzt mit den 280Ah Zellen erreicht sein, jetzt noch ein bischen Wirtschaftskrise in China, Wettbewerb durch Fabriken im Ausland dazu rechnen, EU-Bestrebungen die Abhängigkeit von China zu reduzieren und noch etwas Druck durch die KP was für das Land zu tun und schon geben die Preise nach.
Die einzige Rettung neue (größere) Akkus anzubieten.
Wenn mir jemand nachprüfbar gute 280 oder 305 Ah Zellen aus einem Fertigungslos anbietet nehem ich die statt irgendwelche "grünen Tomaten" aus instabiler Fertigung.
Da sagt mir schon Pareto dass ich wahrscheinlich für des 20% des Preises eines größeren Akkus 80% dessen Kapazität bekomme.
Lieber schalte ich zwei gute Akkus aus einem Lot parallel und lande bei der selben Kapazität für 40% oder 50% des Preises.
@Arc: ich glaube kaum, das die Chinesen diese scharfen 'Hygiene'-Vorschriften einhalten, das kannst Du vermutlich alles durch 2 oder 3 teilen
Aber sicher wird es Anlauf- und Testkosten geben, das ist ja bei jeder neuen Produktlinie normal. Aber der Trend geht ganz klar Richtung noch größer und vor allem günstiger. Zusätzlicher Wettbewerbsdruck kommt sicher durch die Na+-Ionen und andere neue Akkutechnologien - das nimmt jetzt langsam Fahrt auf!
In 2-3 Jahren haben sich die Preise halbiert und die Kapazitäten verdoppelt
Dein Statment sagt mir dass dir nicht wirklich klar ist was es bedeutet eine Li-Akku Fab hochzuziehen und zu betreiben.
Was ich in meinem Post beschrieben habe sind die Erfahrung die ich aus der Auditierung von solchen Akkus in CHINA gewonnen habe.
Wenn du in eine solche Fab gehst fällt dir als erstes auf dass in den sauberkeitskritischen Bereichen selbst Boden und Wände mit Edelstahl verkleidet sind, die Decken aus HEPA filtern bestehen und die Partikelzahl in der Luft permanent überwacht wird - da reden wir von 30< ppm/m³, Reinraum ISO14644-1 Klasse 6! Das ist um Größenordnungen besser als in jedem OP.
Die Bereiche der Kathoden und Anoden-Pulververarbeitung - Elektrodenherstellung: Pulver mischen, Slurry anrühern, applizieren trocknen und kalandriern - sind die Bereiche sind nach pos. und neg. strikt räumlich getrennt. Dazwischen ist die "Gowning Area"
Der einzige Weg von einem in den anderen Bereich ist durch die Gowning Area: Schwarze Staubsauger-Schleuse -> Schutzanzug, Schuhe, Handschuhe, Maske, Haarnetz wechseln ->weiße Staubsauger-Schleuse. Dabeio werden die Partikel in der abgesaugten Luft gezählt!Rückwärts gilt die umgekehrte Prozedur.
Daran geht kein Weg vorbei und jeder Wechsel wird über das entry management mitprotokolliert so dass man jederzeit weiß wann wer in welchem Bereich war.
Dabei ist es vollkommen egal ob diese Anlage in Japan, China oder Europa steht.
Das Verschleppen von Pulver in den anderen Bereich fürht im geringsten Fall zu Akkus mit erhöhter Selbstentladung. Schlimmstenfalls zu Erhitzung beim Laden oder Entladen.
Cross-Contamination verursacht extreme Reinigungskosten. Dann steht die Fertigung Tage wenn nicht Wochen, danach alles wieder anfahren und den Erfolg der De-Kontamination durch Lebensdauerprüfung nachweisen - wenn dir das in deiner Fab 3x im Jahr passiert verdienst du kein Geld mehr.
Die Sache mit dem befüllen und verschließen der Akkus sind nicht mehr partikelsensitiv dafür ist die Luftfeuchte und Temperatur das Kriterium (Reinraum ISO14644-1 Klasse 8) aber dazu hab ich mich ja schon ausgelassen....
Ich kann nur sagen: Aufwachen!- Die fettenZeiten sind vorbei.
Was Du oben erwähnt hast, sind das die europäischen Vorschriften für die Produktion oder die aus China? Für ein Qualitätsaudit (insbes. mit deutschen Kontrolleuren) tun sie natürlich alles, und wenn Du dann raus bist, gehen die Bierflaschen auf Na gut, ganz so wird es auch nicht sein, die Anforderungen sind sicherlich hoch. Das heißt ja nicht, das neue Formate und Zellgrößen nicht produziert werden könnten - ganz im Gegenteil. Das dies bis zur Serienreife dauert, ist auch klar.
Was man glaubt ist zu diesem Thema ziemlich irrelevant.
Ich weiß von meiner Quelle (aus dem Bereich Produktentwicklung/Beschaffung eines namhaften deutschen Pkw Herstellers), dass Arc das ziemlich gut beschrieben hat. Naja, eigentlich ist es noch schlimmer.
Wie ich schon hier mal geschrieben habe, es gibt 3 Ebenen des Wissens:
Glauben
Wissen
Wissen und beweisen/erklären können
Nimms aber, bitte, ausdrücklich, nicht als Vorwurf.
Scheinbar vertritt Paddy halt noch die (altbackene) Meinung vieler Deutscher, dass in China alles billig (bzw. In diesem Fall unhygienisch) produziert wird. Wir wollen einfach nicht wahrhaben, dass die Chinesen uns in sehr vielen Bereichen (va. High-Tech) schon längst den Rang abgelaufen haben. Das sollte uns aber auch nicht wundern: neben vielen politischen Fehlentscheidungen der letzten Jahrzehnte, muss man sich auch einfach nur mal die unterschiedlichen (Lebens-)Einstellungen ansehen. Der Fleiß und die Disziplin vieler Deutscher hat sich durch die Wohlstandsjahrzehnte stark verringert. Wenn es einem so gut wie uns geht, leidet bei vielen der Fleiß bzw. die Leistungsbereitschaft. Ganz anders bei den Chinesen, dort galt (zumindest bis vor kurzem noch) das sog. Wohlstandsversprechen, wodurch sich viele Menschen aus der Unterschicht mit Fleiß und Disziplin in die Mittelschicht raufarbeiten konnten. Da wird nicht so viel gemeckert und gejammert wie bei uns mittlerweile.
Mir ist durchaus bewußt wozu die Chinesen fähig sind, aber ich habe auch schon oft gesehen, wie dort gearbeitet wird
Ich war allerdings noch nie in einer modernen Akkufabrik in China, das gebe ich gerne zu. Ich habe auch kein Problem damit zu verstehen, dass es hier besonders auf Sauberkeit und Reinlichkeit ankommt. Da wo es nötig ist, können die Chinesen durchaus ebenbürtig oder sogar 'besser' arbeiten, aber bei vielen Billigprodukten, die auf ebay und ali etc. kursieren, ist das leider oft nicht der Fall - einschließlich div. oft gefakter Halbleiter u.a. Elektronikbauteile. Ich weiß auch, dass man in China sehr hochwertig produzieren kann, bloß das ist dann meist nicht für den Massenmarkt sondern direkt (meist der chinesischen) Industrie vorbehalten.
Das war Anfang von diesem Jahr.
Aktuell sind wir bei 39,45 Eur.
Vermutlich geht es wohl noch weiter in den Keller runter, weil das die Produktionen aus 2023 sein dürften für welche in 2025 noch ein weiterer Nachlass fällig sein wird damit sie am Lager nicht verschimmeln.
Na gut, ganz so wird es auch nicht sein, die Anforderungen sind sicherlich hoch. Das heißt ja nicht, das neue Formate und Zellgrößen nicht produziert werden könnten - ganz im Gegenteil. Das dies bis zur Serienreife dauert, ist auch klar.