Hi.
Ich hatte beim Erstaufbau der Anlage auf AGM Akkus gesetzt, weil ich befürchtete, dass es in der Hütte im Winter für LFP zu kalt wird oder das BMS des LFP Akkus komplett abschaltet.
Nun habe ich eine fertigen LFP Akku bestellt und einfach parallel zu den AGMs angeschlossen. Die Ladekurve habe ich auf LFP eingestellt, 56V max.
Nun hatte es einige sehr sonnige Tage mit knackig kalten Nächten. Nun war es tatsächlich so, dass unter 5 Grad nicht geladen wird. Deswegen habe ich die Batterie in eine gedämmte Kiste gestellt und diese beheizt, was ungefähr 0,3 kWh pro Nacht verbrauchte. Nun war genug Sonne und der Akku abends voll, so dass die Verluste zu verkraften waren. Aber im richtigen Winter würde sich das nicht lohnen.
Mit der festen Parallelschaltung beider Akkus ergibt sich allerdings das Problem, dass die AGMs langsam beginnen "Wegzulaufen". Die sind jetzt nach 3 Tagen schon bei 0,6 bis 1% Abweichung, im oberen Ladebereich ab ca 54V.
Als ich die AGMs alleine hatte, konnte ich kurze Zeit mit ca 60V laden, dann hat sich das ausgeglichen. Aber der LFP macht bei 58,4V dicht (schaltet aus)
Nun hatte ich die Idee, statt der festen Parallelschaltung einen Umschalter zu installieren, damit ich im Winter mit AGM und im Sommer mit LFP arbeiten kann.
Im Sommer mit LFP als Speicher, im Winter mit AGM als USV.
Zusätzlich bekommt jedes Akkusystem ein eigenes, kleines 230V Ladegerät für die Erhaltungsladung unabhängig vom Multiplus.
Als "Speziallösung" wollte ich Dioden installieren, damit der Bleiakku einspringt, wenn mit dem LFP Probleme auftreten bzw das BMS abschaltet.
Wie soll das funktionieren? Angenommen, ich halte den AGM dauerhaft per Netzteil auf 13V, also auf 52V. Die Leistungsdiode hat ca 1V Spannungsfall. Wenn nun auf der LFP Seite die Spannung unter ca 51V fällt, wird die Diode also leitend. Die Diode hat zwar Verluste, aber der Victron geht nicht "hart" aus, so dass man noch über NodeRed reagieren kann.
Die zweite Diode kommt vom LFP Richtung AGM. Der AGM ist bei 13V (52V). Sobald die Spannung am LFP über ca 53V ansteigt, wird die Diode langsam leitend und es fließt ein Ladestrom zum AGM. Je höher die Spannung am LFP, desto mehr Strom fließt.
Damit soll verhindert werden, dass die Spannung am LFP zu schnell über 58V ansteigt, wenn z.B. zu viel PV Leistung anliegt und diese nicht rechtzeitig abgeregelt wird.
Damit die Ausgleichsströme nicht zu hoch werden (bzw längere Zeit hohe Ströme anstehen) würde ich noch einen Shunt und einen Sicherungsautomat in der Querverbindung installieren. Sobald z.B. mehr als 20A fließen, wird der Victron abgeregelt. (per Node Red "ignore AC" off, Max inverter Power auf 100W, AC-out 2 off)
Ausgleichsladung für die AGM muss manuell von Zeit zu Zeit gemacht werden, indem die Verbindung zum LFP gekappt wird und dann mit 60V geladen wird.
Könnte funktionieren, oder?