Hallo,
für den Usecase, ein schmales Reihenhaus (Grundstücksbreite ca. 4,7m) mit Klimaanlagen zu heizen, überlege ich, ob es eine Lösung gibt, die gesetzliche Regeln zur Schallemission einhält.
Nach meinen Informationen darf es nachts vor dem Fenster des Nachbarn nicht lauter als 35db werden. Technische Angaben zu Klimaanlagen geben für das Innengerät unterschiedliche Schalldruckpegel an, für das Außengerät aber nur einen (bei der Panasonic VZ12 z.B. 50db,bei einer DAIKIN Perfera FTXM35R+RXM35R9 49db) Zur Daikin habe ich noch gefunden: "Die Flüsterbetriebstaste auf der Fernbedienung senkt die Betriebsgeräusche des Außengeräts um 3 dB(A), um eine Ruhestörung für Nachbarn zu vermeiden". 3 DB weniger sind jetzt nicht sonderlich viel.
Sind die Außengeräte immer gleich laut, auch wenn die als Invertergeräte mit geringerer Leistung laufen?
Gibt es leisere Geräte, die auch gut heizen?
Gibt es Möglichkeiten, den Schall wirkungsvoll zu reduzieren (Dämmen)? Es soll Gehäuse geben, die das tun sollen, aber ich frage mich, ob das wirklich funktioniert und ob das die Effizienz der Anlage reduziert.
Die Lärmpanic bei WP wird ziemlich übertrieben finde ich. Die angegebenen db werden ja nur bei Vollast erreicht und dazu muss es wirklich kalt draussen sein und dann hat der Nachbar sein Fenster ZU.
Unsere Panasonic Serie J ist sehr leise und läuft gefühlt fast nie im Volllastbetrieb. Heute sind ja alles inverter - gibts überhaupt noch Nicht-inverter?
Wie sind die Reihenhäuser denn voneinander getrennt? Gibts ne Trennmauer/Terassenholzwand etc die das Säuseln in den Garten lenkt?
nun, Flüsterbetrieb bringt schon deutlich was. Merke ich sehr deutlich in meinem engen Innenhof. Leistung ist natürlich begrenzt - besonders im Heizbetrieb merkt man das, wenns kälter wird.
Im Zweifelsfall kann man etwas Aufwand treiben, um das AG an eine günstige Stelle zu verbannen. Habe selber 2000 Flocken netto für Leitungen verbraten um alle AG (bis auf eines) auf die Rückseite des Hauses zu verbannen. So ca 30 m Klimaleitung kann jedes Single AG. Bei dir dann vielleicht ans Ende vom Garten und ggf ne kleine Mauer Richtung Haus als Schallschutz ?
Möglichkeiten gibts also fast immer, schwierig wirds nur, wenn die "sieht aber kacke aus" Fraktion aus der Ecke kommt
3 dB ist immerhin eine Halbierung der empfundenen Lautstärke.
Bei vielen qualitativ hochwertigen Anlagen ist es so, dass der Außenlüfter die meiste Zeit eher sehr langsam dreht, so dass man den in 3m Abstand kaum noch hört. Die Verdichter sind auch heutzutage recht leise und gedämmt. Auch den hört man nur leise summen. Läuft die Anlage so, ist die wirklich kaum der Rede wert.
Allerdings weiß man nie so ganz genau, wann die Anlagen mal den Lüfter auf volle Drehzahl aufdrehen. Das macht jeder Hersteller unterschiedlich. Beim Abtauen läuft der Lüfter oft mal ordentlich hoch für vielleicht 2 Minuten. Bei einigen Anlagen hängt es dann an der abgeforderten Leistung, ob der Lüfter aufdreht. Hält man die niedrig (z.B. über Daikin Bedarfssteuerung oder Eco/Econo-Modus), kann man auch das Außengerät leise halten.
Andere Anlagen, wie z.B. MHI fahren unter 0 Grad den Lüfter auf volle Touren, die sind also unter 0 Grad dann einfach durchgängig deutlich hörbar und sehr viel lauter, als über 0 Grad.
Bei LWWP achtet man in den letzten Jahren deutlich stärker auf niedrige Emissionen. Die sind den Split-Klimas oft voraus, zumindest in dem Moment, wo die Split-Klimas ordentlich aufdrehen.
10 dB sind Halbierung der Lautstärke.
Wir sprechen von der Schallenergie, da sind 3dB eine Halbierung, bzw Verdoppelung.
10dB ist eine Verzehnfachung, 20 dB das hundertfache
Ja, es geht aber um Lautstärke, also was man subjektiv wahrnimmt. Und da sind 3 dB nicht halb so laut.
Der Artikel von Dir setzt glaube ich verschiedene Größen in Beziehung, daher Deine Faktoren. In anderen Bereichen sind 3db auch ein Faktor 2.
Pass mit den 35db auf - die sind meistens an der Grundstücksgrenze. Wenn du in einer Wohnung lebst, dann bist du schon im Grundstück.
Hier wird dann oft direkt am Gerät selber gemessen - also 0m Abstand.
Da es diesbezüglich aber nirgendwo ein Gesetz gibt, wird dir im Falle der Beschwerde wohl gleich mal das Gerät abgeschaltet und es geht im Zivilrecht los - Hier wird dann der Richter das Gesetz nehmen und noch ein paar db abziehen vom Wert der an Grundstückgrenze erlaubt wäre - gut möglich 5db und dass am Fenster messen (also 30db am Fenster deines Nachbars), oder halt sagen weil innerhalb nehmen wir Schalldruck statt Schallpegel und direkt am Gerät die Lautstärke messen lassen.
Die Grunstücksgrenze bei einer Wohnung ist NICHT die Linie ab der die Außenwand/Boden nun dem Nachbarn gehört. Schließlich habt ihr alle nur ein Grundstück und teilt euch das.
Und ja in Tirol haben wir sogar nur 30db an Grundstückgrenze - faktisch egal wie illegal eine Aircon zu nutzen außerhalb der Wohnung. Und zum drüberstreuen darf man Monoblöcke mit Schlauch auch nur mit Schalldämpfer betreiben wenn da die 30db sonst außerhalb der Wohnung verletzt werden (werden sie ganz sicher!). Ja das haben wir den Grünen zu verdanken die einen Hass auf Klimageräte haben weil man sonst ja nicht richtig unter Klimaerwärmung leiden würde - und anderes für wichtiger hält. Oder das ist meine beste Erklärung für so ein Lärmschutzgesetz....
Einzige Möglichkeit ist also einstimmige Erlaubnis zum Bau der Klimaanlage am Bakon/außen bei WEG - solange dann kein Nachbarhaus die Lautstärke zu laut ist. Das wird man mit echter hochwertiger Split immer schaffen. Klimaanlage also nur für Hausbesitzer/Hausmieter de facto...
Zur baulichen Situation: es gibt keine relevanten Wände zwischen den Grundstücken. An der Vorderseite des Hauses gibt es eine zurückgesetzte Nische, die ich gerne nutzen würde. Einerseits liegt das kritische Fenster des Nachbarn hier um die Ecke, andererseits sollen solche Nischen den Schall eher verstärken. Ich hoffe, eher nach vorn (eher unkritisch) und weniger zur Seite. Ich füge mal eine Skizze bei.
Ansonsten bleiben auf der Rückseite die Wand im OG oder das Dach im untersten Teil (gefällt mir beides nicht). Im EG gibt es einen Wintergarten über die ganze Gebäudebreite und das Außengerät mit langen Leitungen in den Garten zu stellen ist wohl auch nicht so doll.
Zur Schalldämmung: Gibt es Dämmmaterial, daß für den Außenbereich geeignet ist und zwischen Hauswand und Außengerät platziert Schallreflexionen schluckt?
Bei unerwünschten Vibrationen vom Gehäuse (die wann wohl on Top auf die angegebene Schallemissionen kommen) wird hier teils Knete empfohlen. Im KFZ-Bereich werden (Alu-)-Butyl Platten auf Bleche geklebt. Hat das schon jemand probiert? Der Schall zum kritischen Fenster geht schräg nach oben. Insofern vermute ich, daß eine Schallschutzwand auf Höhe des Außengeräts nicht so viel bringen wird.
In Frankreich gibt es die Firma DECOCLIM, die Schallschutzgehäuse anbietet. die sollen den Schall aber nur um 10% bis 30% reduzieren. Kennt die jemand?
Dann will man natürlich sowieso erreichen, daß das Außengerät möglichst konstant auf niedriger Leistung läuft. Einige Beiträge dazu habe ich gelesen. Irgendwie enttäuschend, daß die Geräte so etwas nicht als grundlegende Funktion mitbringen. Für mich geht das alles sehr von hinten durch die Brust ins Auge. Irgendwelche Funktionen über Smart Home zu steuern, kann ich mir ja noch vorstellen, aber selber Löten geht dann doch über meinen Horizont. Gibt es Anlagen, die sich da einfacher beeinflussen lassen, als andere?
Ein Dezibel ist ein Zehntel eines Bel. Die Einheit ist benannt nach Alexander Graham Bell. Die Einheit Bel ist für Messungen allerdings sehr groß und damit zu grob und ungenau. Deswegen hat sich als Einheit das Zehntel eines Bel durchgesetzt, angezeigt durch die Vorsilbe deci (latein. für Zehntel). Dezibel wurde erstmals 1924 als wissenschaftliche Maßeinheit verwendet, als die Bell Laboratories die „Bel-Skala“ entwickelten, die heute umgangssprachlich als Dezibel-Skala bekannt ist.
Eine Erhöhung des Schallpegels um 3 dB entspricht in der Regel einer Verdopplung des Schalldrucks (also der Stärke von Schallwellen).
Ich verstehe diese Skizze überhaupt nicht. Ist das von oben oder von vorne oder von der Seite?
Das ist von oben wie bei einem Grundriss. Beim OG habe ich die Fenster eingezeichnet, beim EG nur die Eingänge. Fenster von Küche und WC sind nicht relevant. Die Form der Wände von EG und OG ist unterschiedlich, weil die Eingänge teils von der Geschoßdecke überdacht sind.
Wäre das Außengerät denn von einer Geschoßdecke überdacht? Dann müßten laienhaft gedacht die Wände den Schall ja vom Nachbarn wegleiten. Was die Akkustikdämmung angeht, hab ich leider gar keine Ahnung ...
Notfalls nachts auf Heizstab schalten.
Heizstab bei einer Luft-Luft-Wärmepumpe?
Gerade im Heizbetrieb sind die Anlagen schon hörbar, auch die Abtauvorgänge spielen da mit rein (Brummen des Kompressors, anschließend kurz Lüfter Volllast).
Andererseits haben die Nachbarn im Winter meist die Fenster zu und hören nichts. Ich kenne aber auch Leute die 24/7 das Fenster offen lassen, egal ob -20 oder +35°C.
Die Lärmgrenzwerte gelten für die Immision am schützenswertesten Raum des Nachbarn, also in der Regel dem Schlafzimmerfenster. Je nach Umgebungslärm kann es aber auch sein, dass praktisch gar keine Klima als weiterer Schallemittent möglich ist.