Es gibt einige Definitionen für die Bezeichnung der Wissensstufen im Umgang mit der Elektrik. Die BG ETEM (Energie Textil Elektro Medizinerzeugnisse), die IEC und natürliche die VDE haben Definitionen herausgegeben, die Aussagen sollen, welchen Wissenstand die Menschen im Umgang mit Elektrik haben soll.
Laie
Laie: eine Person, die weder Elektrofachkraft noch elektrotechnisch unterwiesene Person ist [Quelle: IEC 60050-826:2004, IEV 826-18-03].Die Definition ist in diese Fall einfach. Laien dürfen im Elektrobereich nicht's machen außer ein Schalte bedienen und einen Stecker in die Steckdose zu stecken, AUS die MAUS!
Dürfen Laien Leuchtmittel (Glühlampe, LED's) oder Lampen wechseln? NEIN
Dürfen Laien Steckdosen oder Schalter installieren? NEIN
Darf ein Laie die Abdeckung vom Schalter oder Steckdose entfernen um diese zu Putzen? NEIN
Darf ein Laie die Abdeckung vom Schalter oder Steckdose in eingebauten Zustand putzen? Ja, aber nur feucht! Nicht Nass!
Wird diese Vorgehensweise in der Praxis angewandt? Natürlich, sicherlich, die VDE hofft es vielleicht
Elektrotechnisch unterwiese Personen (EuP)
Hier haben wir wieder unterschiedliche Definitionen:
eine Person, die durch eine Elektrofachkraft ausreichend unterrichtet wurde, so dass sie Gefahren vermeiden kann, die von der Elektrizität ausgehen können [QUELLE: IEC 60050-826:2004, IEV 826-18-02 modifiziert]
Für Deutschland ersetzt der VDE den Text der IEC durch: ist, wer durch eine Elektrofachkraft über die ihr übertragenen Aufgaben und die möglichen Gefahren bei unsachgemäßem Verhalten unterrichtet und erforderlichenfalls angelernt sowie über die notwendigen Schutzeinrichtungen und Schutzmaßnahmen unterwiesen wurde
Hier ist der Text von der BG ETEM aussagekräftiger: In einigen Bereichen hat es sich bewährt, Elektrotechnisch unterwiesene Personen (EuP) zur Unterstützung der Elektrofachkraft einzusetzen. Diese EuP werden von der Elektrofachkraft über die ihr übertragenen Aufgaben und die möglichen Gefahren bei unsachgemäßem Verhalten unterrichtet und erforderlichenfalls angelernt: Falls erforderlich müssen sie über die notwendigen Schutzeinrichtungen und Schutzmaßnahmen unterwiesen werden. Nach DGUV Vorschrift 3 arbeitet eine EuP immer unter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft, die die Fachverantwortung für sie trägt. Die EuP muss jederzeit die Möglichkeit haben, bei Unklarheiten Rückfragen an die Elektrofachkraft richten zu können.Wozu ist die EuP gut? Naja sie soll einfache Arbeiten selbstständig machen, wie z.B. ein Azubi im 1. oder 2. Lehrjahr und soll die EfK unterstützen.
Darf die EuP alleine Arbeiten? Jein. Die EfK legt durch die Individuelle Unterweisung fest, welche Arbeiten die EuP machen darf und ob sie alleine arbeiten darf. Wichtig: Weis die EuP nicht weiter muss sie die Arbeiten einstellen und die EfK um Unterstützung fragen.
Kann einen EuP zur EfK werden: Ja, wer jahrelang als EuP den Job macht, kann auch sein Wissen durch einen Prüfung bei der zuständigen Stelle beweisen und zur EfK werden.
Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten EFKffT
eine Person mit geeigneter fachlicher Ausbildung, Kenntnissen und Erfahrung, so dass sie Gefahren erkennen und vermeiden kann, die von der Elektrizität ausgehen können [QUELLE: IEC 60050-826:2004, IEV 826-18-01 modifiziert]
Für Deutschland ersetze der VDE den Text der IEC durch: Elektrofachkraft ist, wer aufgrund seiner fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Kenntnis der einschlägigen Normen die ihm übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen kann.Anmerkung 1 zum Begriff: Zur Beurteilung der fachlichen Ausbildung kann auch eine mehrjährige Tätigkeit auf dem betreffenden Arbeitsgebiet herangezogen werden.
Ähnlich definiert die BG ETEM die Elektrofachkraft: ist, wer aufgrund seiner fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Kenntnis der einschlägigen Normen die ihm übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen kann. Zur Beurteilung der fachlichen Ausbildung kann auch eine mehrjährige Tätigkeit auf dem betreffenden Arbeitsgebiet herangezogen werden, die mit einer Prüfung in Theorie und Praxis dokumentiert wurde.Damit bring die BG ETEM es auf dem Punkt: Eine Prüfung, die das Wissen aufzeigen soll. In der Regel machen diese Prüfungen Prüfungsausschüsse von der "Zuständigen Stelle". Diese kann die Handwerkskammer, IHK oder auch die FH oder Universität sein. Warum die FH/Uni, naja weil ein Elektroingenieure oder staatlich geprüfter Techniker im Bereich Elektro auch eine Elektrofachkraft sind. Die mangelnde Praxis und Fingerfertigkeiten vernachlässigen wir hier einmal.
Vom VDE gibt es eine Definition:Gemäß Arbeitsschutzgesetz ist der Unternehmer als Arbeitgeber verpflichtet, Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten bei der Arbeit sicherzustellen. Aber u.U. ist der Firmenchef keine Elektriker, also braucht er eine Person die sich auskennt und das ist eine VEFK. Der Mensch ist der fachlich Boss der EFK's und organisiert u.A. die Arbeitsmittelprüfung in der Firma. Manche Firmen kaufen sich auch extern einen VEFK ein, um die Prüfung der Arbeitsmittel zu organisieren. In Wikipedia steht dazu so einiges. Meistens ist die VEFK ein Elektromeister.Person, die als Elektrofachkraft Fachverantwortung trägt und darüber hinaus mit der Wahrnehmung von Unternehmerpflichten hinsichtlich der elektrotechnischen Anforderungen beauftragt ist.
eingetragener Elektriker im Installateurverzeichnis (persönlicher Bericht)
Die Eintragung ins Installateurverzeichnis ist wohl die "höchste" Auszeichnung eines Elektriker. Es bescheinigt ihm, das er ohne Aufsicht an der Elektroinstallation arbeiten darf. Voraussetzung zur Eintragung können beim ansässigen VNB / Innung nachgefragt werden. Die Eintragung ist nur eine Weiterqualifizierung eines Elektrikers, wer kein Meister ist, kann durch einen Kurs von 80-200 Stunden und einer kleinen Meisterprüfung die Befähigung TREI erhalten und sich eintragen lassen.
Aber warum das ganze? In dem Kurs bekommt der Elektriker einen tieferen Einblick in die Elektroinstallation von Häusern. Es geht um Verhalten von Leitungen, Spannungsverlust, Temperatur, Gleichzeitigkeitsfaktoren und um Wechselwirkungen von Erdern. Auch wenn ich in der Industrie aufgrund meiner Meisterausbildung ziemlich gutes Hintergrundwissen hatte, hat mir der Kurs gezeigt, wie die Kollegen im Handwerk an die Sache herangehen und das wir in der Industier manchmal anderes Ticken. Kurz gesagt, die Industrie arbeite ab 32A, die Hausinstalation bis 32A.
@carolus Ich hoffe diesen kleiner Einblick war interessant