Ladezustand beim Akkubau

Ich habe jetzt ein Opus und bin schonmal fleißig am Laden, bis mein Vapcell kommt. Jetzt frage ich mich aber gerade, welchen Ladezustand die Zellen haben sollten, solange sie gelagert werden und auch während dem Akkubau. Evtl. sind 4,2V ja garnicht so gesund auf Dauer? Lieber bei 3,7V lagern?

Spannende Frage. Bin auf die Antworten der Profis gespannt.

Im Prinzip gehen wir ja im Alltagsbetrieb eh nicht bis auf 4,2V, sonder bleiben eher bei max. 4V oder sogar knapp drunter. Initial max. testen auf 4,2V … ja, schon allein um die Temps zu checken und Heater zu finden, aber lagern sollte doch eigentlich (nach meinem Gefühl) auf 4V reichen.Warum die Zellen unnötig stressen? Ich habe durchaus welche, die 4,1V stabil halten, jedoch bei 4,2 leicht drainen. Demnach würden sie rausfliegen, obwohl sie für den Alltag ok wären.

Edit: Ich beziehe mich hier auf den 30 Tage Spannungserhaltungstest. Uwe. meinte evtl. die Zeit während der Ernte- und Bauphase?

Hallo Uwe und Uwe,
es gibt bei Lithium-Ionen Akkus eine sogenannte Lagerspannung, auch der Hersteller verschickt den Akku mit dieser Lagerspannung.
Das gilt für Neuware und auch im Service-Fall / Replacement.

Es funktioniert also durchaus das Laptop-Akkus ruhig auch ein zwei Jahre im Lager original verpackt verbringen können.
Das war bei NiCd oder ähnlichem Geraffel nicht so, diese Akkus haben sich irgendwann “totgelegen”.
Da heute (2019/2020) die überwiegenden Zellen 3,7V Nominalspannung haben, bin ich der Meinung das die Lagerspannung 3,68 -3,70 V beträgt.
Am besten Mal einen neuen Akku auspacken, zerlegen und nachmessen ! :idea:
Sollten die gebrauchten und getesten Zellen für eine DIY-Powerwall nur 2 oder 3 Monate liegen können sie auch voll bleiben.

WICHTIG ! Ist nur meine Meinung und meine Erfahrung !

Ich lass die Zellen 30 Tage liegen. Wenn ich es zeitlich nicht schaffe vergehen auch gerne weitere 10 bis 20 Tage.
Wenn schlechte Zellen in 30 Tagen z.B. >=0.02V verlieren dann setzt sich das fort.
Habe ich Zellen die nur max0.01V verlieren dann ist mein Meßergebnis auch nach 40-60 Tagen noch identisch.
Laut Stichproben und immer mit dem identischen Multimeter.

Allerdings kann ich keine Garantie dafür geben und ob meine Zellen 2 Jahre mehr oder weniger halten als andere weiß ich auch erst in 2 Jahren . :smiley: er

Andere Mitglieder schreiben bestimmt auch noch.

gruß
sunap


gruß
sunap

Ich habe jetzt ein Opus [...] Jetzt frage ich mich aber gerade, welchen Ladezustand die Zellen haben sollten [...] Lieber bei 3,7V lagern?
Wenn du dein Opus aufmachst, hast du rechts einen Schiebeschalter (Vers..2.2), wo du u.a. genau diese 3,7V einstellen kannst.
Cool, wenn das in der Software optional schon mit intergriert wäre, also für den Kapazitätstest normal bis 4,2V aufladen und Aufladen nach dem Test nur bis Lagerspannung. So ist es halt bisschen umständlich ....
Auch aufpassen wenn das wer verstellt, man kann neben 4,2V und 3,7V auch 4,35V einstellen ... ☠😨

-rass-

Wow, interessant! Schade, dass es so versteckt ist. Ich nehme die momentan möglichst ab 3,7V nach dem Test wieder raus. Meistens klappt es noch vor 4,0V. Nicht optimal aber gesünder als ganz voll.

Wobei die nach dem Entladetest innerhalb von 8 Minuten schon wieder bei 3,7V sind. Ist das normal?

Wow, interessant! Schade, dass es so versteckt ist. Ich nehme die momentan möglichst ab 3,7V nach dem Test wieder raus. Meistens klappt es noch vor 4,0V. Nicht optimal aber gesünder als ganz voll.

Wobei die nach dem Entladetest innerhalb von 8 Minuten schon wieder bei 3,7V sind. Ist das normal?
Ich bin kein "Elektrischer", also versuch ichs mal mit logischem Halbwissen:

In der Entladephase des Kapazitätstests befindet sich der Akku unter Last. Darum fällt die Spannung ab. Verschwindet die Last, steigt die Spannung wieder auf den Ladezustand.
Ich glaube, daher macht es auch wenig Sinn, Batterien ohne Last zu messen, ob sie noch ok sind.

Falls das ein "Elektrischer" liest, und ich Müll schreibe, gerne verbessern. :oops:

Bleibt immernoch die grundsätzliche Frage nach dem Ladezustand beim 30-Tagetest.

Horst Lüning sagt bei seinen Teslavideos immer “Niemals voll laden. Außer sie gehen anschließend sofort(!) auf Reisen”.
Da im Tesla unsere 18650er sind, sollte genau dies auf unsere Akkus auch zutreffen. Klar, die sind eh gebraucht und haben sicher schon jede Menge Stress hinter sich. Dennoch… warum noch mehr stressen als nötig? Wir wollen ja in deren 2. Leben noch lage was davon haben.
Die Powerwall wird später bis max. 4V betrieben, wahrscheinlich sogar nur 3,9V. Also sollte der 30 Tage Test mit ca. 4V reichen, oder?!

Hi Uwe,
also das vorher mit Entladespannung und Last ( unter Last ) usw ist alles richtig vom Grundsatz.
DIe Zellen brechen auch unter Last sehr schnell ein, spannungsmäßig.

Vollladen oder nicht vollladen das ist hier die Frage:

Nicht das ich noch nie Whisky getrunken hätte und den Unterblog nicht durchaus schätze ( Wink mit dem Zaunpfahl, der hat ja in der Firma und zuhaus
das ganze Dach voller Solar und den Keller voller Whisky -> ein Traum !!! :mrgreen: ) aber ich bitte ein paar Sachen zu überlegen.
Das Volladen bis zur absolut obersten Grenze , also dort wo das Ladegerät abschaltet ( mein Liitokala lädt viel voller als die Opus ) dient
dazu einen “Stresstest” zu machen. Ich nehme immer das Ladegerät welches am höchsten lädt.
Wir wollen ja sehen was eine Zelle nicht im Regelfall sondern im Extremfall kann.
… und hoffen das sie dann mit dem Regelfall klarkommt …

Schreib ich das jetzt falsch oder ist das nicht identisch mit dem Kapazitätstest ? So ungefähr.
Wir wollen ja wissen wieviel Kapazität eine Zelle hat. Jedoch holt niemand von uns 100% Kapazität aus dieser Zelle. Du weißt was ich meine.

Also: Ich lade eine Zelle randvoll, da ich wissen möchte ob und wieviel Spannung sie nach min30Tagen verliert. Im gestressten Zustand.
Das möchte ich nicht wissen bei einer Zellspannung von 1,00 Volt.
Das möchte ich nicht wissen bei einer Zellspannung von 2,00 Volt.
Das möchte ich nicht wissen bei einer Zellspannung von 3,00 Volt.
Ich möchte das wissen bei der maximal möglichen Zellspannung, die ich ihr geben kann.
Einige Zellen sind da durchaus unterschiedlich.

Weil ich diese Zelle dann “so in etwa zwischen 3,00V und 4,00Volt” nutzen möchte.
Ich hoffe ich habe mich nicht vergaloppiert. Und selbstverständlich kannst Du machen was Du für richtig hälst.
Hier geht’s nur um so Denkanstöße.
Der eine möchte seine DIY Powerwall bis 4,00V nutzen. Der andere bis 4,10V, und wieder ein anderer ( ich meine natürlich er/sie/div ) nur bis 3,90V usw.
Möchtest Du immer von dem Ladegerät sitzen und schauen wie weit die Zelle ist ?
Und dann mit Messtoleranzen usw ?
So in etwa denke ich.
gruß sunap

PS: Durch Kapazitätstest, Innenwiderstandstest, Einlagerung und messbarem Spannungsverlust und durch Überprüfung der Wärmeentwicklung versuche ich nur mögliche “Störungsfälle” heraus zu filtern, damit ich hinterher hoffentlich weniger Ausfall / Probleme / Wartungszeiten habe.
Da meine Powerwall noch nicht läuft ist das nur Theorie. Aber Andreas oder andere YTber erklären auch wahnsinnig viel. Danke dafür.
Oder ich bin ein Voll-Pfosten und hab sehr wenig verstanden , auch möglich :oops:

PPS: Melde Dich ruhig … es sind solche Fragen die das Forum weiterbringen … für alle.

Danke für die ausführliche Antwort sunap. Beide Daumen hoch.

Vielleicht gehe ich zu emotional oder unprofessionell an die Sache.

Im Leistungssport zählt jede Sekunde und jeder mm.
In der Raumfahrt muss alles unter extremsten Bedingungen getestet werden.
Im Motorsport (habe gerade Le Mans 66 gesehen) zählt jedes Gramm und jedes Quäntchen Leistung.

Unsere Powerwallnutzung erinnert mich jedoch eher an eine Wohnmobil-Urlaubsreise mit 3-4 tausend Umdrehungen pro Minute. Um sicher zu gehen, dass mein Motor fit für die Urlaubsfahrt ist, teste ich ihn ja auch nicht 30 Minuten im Stand mit dem Drehzalmesser im roten Bereich. Gerade damit gefährde ich möglicherweise meinen Urlaub. Wie gesagt, meine Denke ist nicht gerade wissenschaftlich.

Ich habe gerade in einem deiner Posts weiter oben gelesen, dass sich das Drainen, wenn es bei 4,2 V stattfindet, so fortsetzt. Demnach drainen die schlechten Zellen auch um die 4 V genauso, wie bei 4,2 V, wenn ich das richtig verstanden habe.

Und klar ist es nicht praktikabel neben dem Ladegerät zu sitzen, um auf die 4 V zu warten. Vielleicht versuche ich es mal mit meinen 12er Ladeschächten die mittels Labornetzteil gespeist werden (eigentlich für tiefentladene Tellen gedacht und dabei echt hilfreich). Beim Opus reichen mir aber auch ca.-Werte. Irgendwas um die 4 bis 4,1 V, Die Werte landen ja eh in einer Exceltabelle, und Excel ist es egal, ob von 4,2 oder 4,05 gerechnet wird.

Ich mache einfach mal Stichproben und teste einige Zellen doppelt, also mit ca. 4V und mit 4,2V. Dennoch würden mich weitere Meinungen und Erfahrungen brennend interessieren.

Btw: TOP Forum, super Leute hier. Danke Andreas und alle, die fleißig mithelfen, damit wir alle an unsere Ziele kommen. :slight_smile:

Nochmal Moin Uwe,
ich glaube Du gehst ganz genau richtig ran.
Und zwar mit Deinen Fragen !!!

Nur so kommt man weiter.
Letztendlich ist doch nur wichtig das Du 18650er Zellen findest die Du in Deiner Powerwall einbauen möchtest.
Zellen die Dir nicht passen sortierst Du einfach aus. Nix anderes.

Alle anderen ( ich auch ) tun das was sie meinen tun zu müssen.

Jo - und ich danke auch Andreas, er hat wohl mit wissenschaftlichen Sachen zu tun oder so.
Da ist er mir mit Sicherheit überlegen. Ich bin nur IT-Fuzzi.
Aber das er dieses Forum aktiviert hat, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Menschen können Wissen aufbauen.
Dadurch kann man wachsen.

PS: Ich hab Le Man 66 noch nicht gesehen - mag aber Matt Damon und Christian Bale.

gruß sunap

Ich mache es übrigens genauso wie sunap. Nach den Kapazitättests lade ich die Zellen auf Maximum und lasse sie dann liegen. Wenn ich die Zellen mehrere Monate lagen wollen würde um sie später zu verwenden sollte man sie in einem weniger gestressten Spannungsbereich belassen. Aber in dem Test möchte ich sie ja stressen um damit zu überprüfen, ob sie mir später evtl. ärger bereiten werden.

Bin übrigens auch nur IT-Fuzzi :yum:

Ich habe aus diesem Thread jetzt mal mitgenommen, dass ich über eine Woche lang Zellen voll laden kann und dann am Wochenende von allen die Spannung messe und in Excel eintrage. Die Montags geladenen Zellen haben dann eben eine minimal geringere Ausgangsspannung, als die vom Freitag. Dann kann ich diesen Satz Zellen 30 Tage später wieder überprüfen. Denn der Spannungsverlust ist relativ linear und es ist egal, ob der Anfangswert vom Test bei 4,2V oder 4,1V (oder nur 4,0V) liegt. Hab ich das jetzt richtig verstanden?

Ich habe aus diesem Thread jetzt mal mitgenommen, dass ich über eine Woche lang Zellen voll laden kann und dann am Wochenende von allen die Spannung messe und in Excel eintrage. Die Montags geladenen Zellen haben dann eben eine minimal geringere Ausgangsspannung, als die vom Freitag. Dann kann ich diesen Satz Zellen 30 Tage später wieder überprüfen. Denn der Spannungsverlust ist relativ linear und es ist egal, ob der Anfangswert vom Test bei 4,2V oder 4,1V (oder nur 4,0V) liegt. Hab ich das jetzt richtig verstanden?
Der Spannungsverlust sollte nahezu NULL sein. Darum ja der Test. Damit wir die Zellen, die die Spannung nicht halten können, aussortieren.
Also, ich mache es so:

- Laden (Ich lade derzeit bis ca. 4V, die meißten laden jedoch randvoll, also 4,2V)
- Ein paar Stunden (oder bis zum nächsten Tag) liegen lassen, damit sich die Zelle beruhigt (direkt nach dem Laden schwankt die Spannung gemessen mit dem Vapcell mit 4 Nachkommastellen)
- "Tag1"-Messung ... in Excel eintragen
- Nach 30 Tagen "Tag30"-Messung ... in Excel eintragen
- Differenz entscheidet, ob die Zelle in die PW darf. Maximal 1-2%, eher weniger (steht noch nicht genau fest).
Der Spannungsverlust sollte nahezu NULL sein
Das ist mir schon klar. Es geht mir nur darum, wie lange man die Zellen vor dem Spannungsverlust-Test liegen lassen kann. Die geladenen Zellen über eine Woche ansammeln und dann diese Fuhre testen und gemeinsam einlagern -> Das würde die Sache für mich etwas Zeiteffizienter und Übersichtlicher machen. Die vom ersten Wochenende des Monats werden am ersten Wochenende des Folgemonats kontrolliert, usw... So hätte ich jeweils 4 ruhende, größere Schachteln im Schrank, statt vieler kleiner Schächtelchen mit diversen Datumsangaben.

Danke für die Ergänzung, dass man die Zellen ca. einen halben Tag ruhen lassen sollte, bevor man Testet!

Macht es für den Spannungsverlust der Zellen eigentlich einen Unterschied ob man Sie am Ende des CC-Ladebereichs, also gerade Maximalspannung erreicht, oder am Ende des CV-Ladebereichs also Minimaler Ladestrom, so dass “Voll”, eingelagert?

Moin Sven,
ich würde sagen am Ende der Stromladung.
Die Lithium-Ionen-Ladegeräten schalten selbst ab wenn der Ladevorgang beendet ist. Der Ladestrom sinkt zum Ende hin und hört dann
später auf.
Ich lade meine Zellen randvoll vor der Einlagerung.
Und da mein Liitokala Lii500 höher lädt wandern auch alle meine Zellen die in den
Opus voll geladen wurden dann in das Liitokala und werden alle noch einen Schluck nachgeladen.
Ich möchte gern ein ExtremPunkt messen.

gruß
sunap