Verstehe ich nicht, warum soll das 1Std. dauern? Das BMS soll die Spannungen ausgleichen und fertig ist die Geschichte. Bei mir ist dei RCV Time auf 1 Std. eingestellt und das BMS erledigt das in ca. 15 Min
Das sind zwei verschiedene Dinge. Ausgehend vom fliessenden Strom ( auch bei balancierten Zellen) dauert es nach umschalten auf Konstantspannung ca 1 Stund, bis der Strom auf null fällt. Das ist eine Konstante, die im grossen teil von der Chemie, und da vom dem Kapazitäts/Innenwiderstandsverhältnis abhängt. @Nimbus4 weiss das sicher besser als ich.
Unabhängig davon gleichen die Balancer verschiedenen Zellenspannungen aus, die oberhalb von 3,37 V zunnehmend vom derKapazität Ladungszustand abhängen. Höherer Kapazität Ladungszustand hat also höhere Zellenspannung.
Die Startspannung des Balancers hat NICHTS mit de Spannung der CV Phase zu tun, die werden getrennt eingestellt, wobei es natürlich zusammenhänge gibt, warum man die so oder so einstellt.
Nur als Beispiel, meine Balancer arbeiten ab 3,40 V/Zelle ( mit 25 mV Differenz), Ladespannung (CV) ist 3,43 V/Zelle.
Nur zur Info, das Thema dieser beiden Spannungen hat sich in den letzten drei jahren verändert, hiess es früher noch ladespannungen um 3,55 bis 3,6 V, aktuell 3,42 V, und die entwicklung geht weiter auf 3,38 V. Alles pro Zelle.
Balanciert hat man früher über den gesamten bereicht (ab 3,3 V oder Tiefer ) so geht man heute versuchsweise auf 3,37, aktuell auf 3,4 bis 3,42. Differenzen siehst immer niedriger aks früher, was imho vollkommen unnötig ist, ich bin bei 20 mV oder mehr.
Damit weisst du, warum du über das Thema überall verschiedenes liest.
Carolus hat dir ja schon passendes dazu geschrieben.
Vorweg:
Ich kenne das JK Inverter BMS nicht, damit wir aber hier nicht weiter Rätselraten müssen habe mich nun erstmal soweit schlau gemacht was es mit RCV und RFV aufsich hat.
Es spielt keine Rolle ob vorher RCV/RFV funktioniert hat, weil dir das Grundwissen über ein CC-CV Ladeverfahren fehlt hast du noch nicht verstanden das es zwei verschiedene paar Schuhe sind was du da machst. Mit diesem RCV was das JK Inverter BMS macht "zerhackst" du quasi die CV-Phase weil es den Strom (wie ich schon richtig vermutet hatte) vom Laderegler runter regeln lässt sobald eine der Zellenspannungen über deine eingestellte RCV geht. Und deswegen sind auch deine Spannungs Differenzen so schnell ausgeglichen und gering, alles weitere dazu habe ich oben bereits beschrieben. Früher als es das JK Inverter BMS noch nicht gab also nur das normale JK-BMS hat man quasi das gleiche über den SerialBattery Treiber gemacht bzw. geht das immer noch, aber soweit ich weiß funktioniert das ganze nicht linear... also hat man für verschiedene Spannungen verschiedene Ströme hinterlegt. Das Inverter BMS scheint das aber nun linear "zu machen", das sieht man der sehr gleichmäßig fallenden 15 Minuten Kurve vom Strom. Wenn nun aber das Inverter BMS den Strom vom Laderegler sofort runter regeln lässt sobald eine der Spannungen RCV erreicht dann dann entspricht das nicht mehr dem normalen CC-CV Ladeverfahren welches du im Laderegler einstellen kannst, und die normale CV-Phase fällt quasi weg. In einem normalen CC-CV Ladeverfahren wird zuerst mit konstantem Strom geladen (Constant Current) bis die Ladeschlussspannung erreicht ist (bei PV Ladereglern ist dieser Strom natürlich nicht konstant sondern schwankend). Ist die Ladeschlussspannung dann irgentwann erreicht wird mit konstanter Spannung (Constant Voltage - also der Ladeschlussspannung) weiter geladen und dabei fällt der Strom immer weiter sehr langsam ab (bis zum Abschlussstrom) weil der Akku bei der gewählten Ladespannung im laufe der Zeit einfach nicht mehr soviel Strom aufnehmen kann (wer eine Wissenschaft dazu schreiben möchte kann das gerne tun, ich halte es lieber kurz und bündig da es ausreicht ). Ist hierbei die Ladeschlussspannung und auch der Abschlussstrom passend zum Akku gewählt wird der Akku dabei zu 100% voll geladen. Und diese CV-Phase dauert bei Lifepo i.d.R. in etwa eine Stunde bis zu einem Abschlussstrom von 10% vom Ladestrom. Ein Standardwert vieler Ladegeräte den man ohne bedenken für alle Lithium Akkus verwenden kann, manche Hersteller bezeichnen diesen Wert sogar als Industriestandard. Würdest du also dieses RCV ausschalten, würde der Laderegler das ganze normale CC-CV Ladeverfahren durchführen können, und der Ladestrom würde dadurch auch nicht so schnell abfallen, was zur Folge hätte das auch deine Zellenspannungen weiter auseinander laufen weil der Ladestrom viel höher ist als der Balancerstrom (dein RCV verhindert bzw. verringert das schon weit vorher). Du würdest also Ladungsunterschiede noch deutlicher anhand der Spannungsdifferenzen zu sehen bekommen da der Akku einfach voller wird wenn man die CV-Phase komplett bis zum Abschlussstrom druchladen tut. Zellen die also dann zuerst voll sind steigen schnell weiterhin in der Spannung an was der Balancer ausgleichen muss. Hast du hierbei große Ladungsunterschiede kann es passieren das es der Balancer nicht schafft diese Zellen runter zu holen und das BMS läuft in die OVP. Es sei dazu gesagt das in einem normalen CC-CV Ladeverfahren die Ladeschlussspannung, die Zeit der Konstantspannungsphase, und der Abschlussstrom bestimmen wie voll der Akku wird. Und dazu wählt man dann entsprechend einen passenden Start für den Balancer damit dieser ausreichend Zeit hat die Zellen auf gleichen Ladezustand zu bringen und damit diese folglich nicht über die Ladeschlussspannung schießen und evt. in die OVP laufen. Auch hier gibt es Standard Einstellungen die bei einem gesunden Akku sehr gut funktionieren sollten... für Lifepo kenne ich zb. aus einem professionellen Lader: CV -0,1V bei maximal 3,6V/Zelle Ladeschlussspannung. Hier streiten sich aber die Geister bzw. macht man am besten das was man selbst erfolgreich getestet hat. Du kannst wenn du Lust hast ja gerne mal dieses RCV ausschalten und ein normales CC-CV Ladeverfahren mit deinem Laderegler durchführen lassen, du wirst erstaunt sein wieviel Differenz und somit auch Ladungsunterschied deine Zellen wirklich haben, denn dieses RCV verfälscht die tatsächlichen Ladungsunterschiede, warum habe ich dir eben beschrieben. Ich weiß aus dem Stehgreif garnicht wie hoch die Differenz der Spannung meiner Zellen nach 15 Minuten CV ist aber geschätzt sicher unterhalb 20mv und das wohlgemerkt bei viel höherem Ladestrom als der Balancerstrom, wohingegen bei dir zb. der Ladestrom schon gegen 0 Ampere läuft. Das ist ürbrigens in meinen Augen echtes Top Balancing... ob man es braucht sei mal dahin gestellt.
Wow, ellenlange Texte, ich hätte da keinen Bock drauf soviel zu Schreiben . Zum Thema, das mag ja alles stimmen was du da schreibst, aber die Technik enwickelt sich weiter und bei Batterien rasant, aber wenn ich mit einen BYD oder Tesla mit LFP Akku eine Stunde an der Ladesäule warten muss bis der seine CV-Phase beendet hatt,NO WAY, die E-Kraxn kauft keiner und die neue EVE MB31 zB. hat eine max Spannweite von 1,8 -3,8V . Meine E-Kraxn hatt 800V Technik und NMC811 Zellen, da kann ich mit bis zu 230kW auf 80% laden bei passender Akkutemp.
Ich habe bei meinen Pack Eve LF280K V3 verbaut und ein Victron System mit MPII3000 3Ph und MPPT 250/85 und 3 Hoymiles 2250.
Zum Thema Balancen gibt es ein schönes Video vom Andy von OffGrid Garage und ich bin da seiner Meinung.
Meiner Einschätzung nach hängt die Geschwindigkeit mit der der Strom in der CV Phase abklingt von vielen Variablen ab, unter anderem Ladespannung, Ladestrom, Widerstände im Ladepfad , Zelltyp, Zellalter, Zellhistorie ( SOC Wert von dem die Vollladung begonnen hat ) ...
In meinen manuellen Aufzeichnungen zu Kapazitätstests bei frisch gelieferten Zellen habe ich Fälle, in denen
bei Zielladespannung von 3.45 V der Strom in ~ 20 Min von 40 A auf < 2 A fällt.
In meiner PV-Anlage würde ich aber auch eher Werte von mindestens 1 h als typisch angeben.
Zum Thema YT Videos hab ich ja ne ziemlich hartgesottene Meinung. Ich habe noch keines gehabt, bei dem ich länger als 3 Minuten gebraucht habe, um Fehler zu finden.
Diese Video ist leider Schlimmer. Zwar dauert es länger, dafür macht er einen dramatischen Fehler: Er hält ein Smart BMS hoch, mit passivem Balancer und Einstellung von Startspannung UND Differenz, und beschreibt das (ur)alte Balancierverfahren mit Startspannung OHNE Differenzeinstellung. Das gabs zu der Zeit, wo der balancer einzeln auf die Platine geschraubt wird.
Für quasi alle Balancer, in BMS über die wir hier sprechen, ist das Ergebnis seines Videos blanker Unsinn. Das ist meine Meinung.
@carolus Okay, das ist deine Meinung, ich finde aber das das logisch ist das man den Balancer erst ab Ladeendspannung (3,45V) einsetzt und nur dazu da ist,das die Spannung nicht nach oben abhaut >3,65V, Differenzeinstellung habe ich auch und ist bei mir 10mV. das JK inverter BMS ist mit einen aktiven 2A Balancer ausgestattet und ich finde das er den Job gut macht, siehe Aufzeichnung von heute.
Da siehst du mal wieviel Mühe ich mir extra für dich gegeben habe um es verständlich zu erklären. Das ganze kann man eben nicht in zwei Sätze packen wenn jegliches Grundwissen dazu fehlt. Und wenn es dir nicht hilft, vielleicht hilft es ja dem nächsten.
Stimmt und wenn du das passende Kleingeld dazu hast kannst du natürlich auch schnell laden, und damit meine ich nicht den Stromverbrauch😉. "Neue Technologien" muss nicht unbedingt bedeuten das sie gut/besser sind, bzw. eigentlich schon aber leider oft nicht für deinen Geldbeutel.
Zum Balancing:
Ich mag dem Andy seine Videos und sein Humor selbst da ich das Englisch was er spricht sehr gut verstehen kann, und dieses Video kenne ich sogar. Er ist auch der einzigste wo ich Lust habe immer mal drauf zu klicken. Ich hoffe aber du verstehst den Unterschied zu einem passiven und aktiven Balancer und wie sie arbeiten. Ich gehe nicht davon aus... und da wären wir wieder bei deinem ersten geschriebenen Beitrag und meiner Antwort darauf . Aber ich lasse es gut sein jetzt... frisst mir zuviel Zeit.
Natürlich ist sie das. Stehe ich auch zu. Wie ich in meinen mehr als 8000 Posts bisher. Sie ist begründet auf elektronischem Wissen, eigener Erfahrung, aber AUCH auf Wissen, was ich von Leuten auf diesem Board gelernt habe. Speziell von einigen auch Wissen über Neuigkeiten in der Forschung und Industrie, über Life. Ich nenne keine Namen, weil sich die, die ich vergessen habe zurückgesetzt fühlen würden.
Das bedeutet aber, dass ich versuche, nicht nur meine Meinung darzustellen, sondern möglichst das, was der "einvernehmliche Wissenspool" von vielleicht ..... 5 bis 20 Leuten auf diesem Board darstellt. Dass das NICHT alles Ultimative Grenzen oder Parameter sind, siehst du am Beispiel von Ladespannung und Balancierspannung. Über die technischen Hintergründe und Zusammenhänge sind wir uns einig. Was das "Beste" ist, hängt aber jeweils vom Betriebsbedingungen, Paramtern und Bewertungen ab. Das "Beste" ist immer ein Kompromiss nach persönlicher eigener Ansicht.
Und genauso kannst du deine Meinung behalten. Es liegt an dir, die technischen Hintergründe einzusehen, zu lesen, dir anzueignen, zu erfragen und dir eine eigene Meinung daraus zu bilden.
Oder du kannst Leuten, den du genug Fachkompetenz haben, glauben.
Und ob du einem Andy glaubst, oder dem Was du hier angeboten bekommst, ist immer noch ganz alleine deine Entscheidung.
Und ganz wichtig, das allerwichtigste, es ist nicht unredlich, seine Meinung zu ändern, wenn man neues Wissen in sein Meinungsbild einbaut. Das haben wir alle gemacht, niemand ist mit seiner jetzigen Meinung auf die Welt gekommen.
Diese Grundproblem mit dem Balancierbereich hat man nur bei Lifepo: Ŵeil die Kennlinie im Bereich 50 bis 95 % SOC so flach ist. Ist die kennline flach, machen SOC unterschiede nur geringe Spannungsunterschiede, und geringe Spannungsunterschiede können von Stromeffekten (Spannugsabfall an Verbindern durch hohen Strom) überdeckt werden. Eine LiIon kannst du über den ganzen Bereich balancieren. Ob das "Sinnvoll" ist hängt wiederum von Parameteren ab. Aber in einer steilen Kennline kann man von 80 % bis 100 % wunderbar balancieren. Bei Lifepo ist der Bereich - NUR grob 0,5% SOC. Und da kommt der ganze Ärger her.
Ist mir persönlich aus technischen Gründen zu niedrig. Das zu erklären benötigt aber eine detaillierte Erklärung aller Zusammenhänge.
Und die Rallye, diese Differenz immer kleiner haben zu wollen, ist ein falsch verstandenes "Bessermachenwollen" von Leuten, die diese Zusammenhänge nicht verstehen. Oder ein ganz spezielles Ziel verfolgen welches sie verstehen... das kommt aber nicht häufig vor. Das ist das Schlupfloch, in dem Themen weiterentwickelt werden.
Wie man sagt: Gut gemeint ist eben nicht immer gut.
Ich finde den JK Balancer Klasse. Ich verzichte hier darauf, das zu erklären, der text ist schon lang genug.
Dein Schaubild ist auch Klasse. Sonderklasse. Eines der Schönsten, und von diesen das Neueste, an denen man alle Zusammenhänge zwischen Balancerstart, maximale Ladespannung bzw. CV Kennline, und Balancerstartdifferenz erklären kann.