Ich möchte hiermit jedem Nutzer einer elektronischen Last "Kunkin KP184" nahelegen, insbesondere bei neu gekauften, einmal zu überprüfen, ob der Schutzleiter im Gerät richtig angeschlossen ist. Einfach mal einen Durchgangstest zwischen Schutzleiter-Pin in der Netzbuchse und den Schrauben am Gehäuseboden machen. Sollte ja eigentlich Durchgang haben.
Warum schreibe ich das? Eine KP184 habe ich schon lange, aber im August 2024 hatte ich mir noch eine bestellt, beim großen Fluss und dem Händler Minus One. Ich hab die zweite KP184 tatsächlich nicht viel benutzt, aber bislang war auch alles ok, aber dazu mehr später. Heute hatte ich die neue KP184 neben meiner alten im Regal stehen, beide eingeschaltet, beide haben sich an der Seite kurz berührt. Einen wirklich lauten Knall gab es nicht, nur Funkenflug und es hat LSS plus FI geschmissen.
Mit Duspol und Multimeter einmal nachgemessen und siehe da: Bei der neuen KP184 war der Schutzleiter-Pin in der Netzbuchse NICHT mit dem Gehäuse verbunden. Stattdessen war der linke Pin, also einer der Neutralleiter-/Phase-Pins mit dem Gehäuse verbunden. Bei meiner alten KP184 war es richtig angeschlossen, wie es zu erwarten ist mit Schutzleiter-Pin auf Gehäuse.
Aufgemacht und reingeschaut: Tatsächlich war bei der neueren KP184 der isolierte Kabelschuh, welcher direkt mit der "Erdungsschraube" im Gehäuseboden verbunden ist und somit eigentlich auf dem "unteren mittleren" Pin der Netzbuchse sitzen sollte, stattdessen auf einem Kontakt der "AC-Input-Platine" angeschlossen. Womit das Gehäuse je nach Schukostecker-Position entweder auf Neutralleiter oder Phasen-Niveau liegt. Sprich: 230V am Gehäuse anliegen und Lebensgefahr besteht.
Gut, kann ja mal passieren, dass ein übermüdeter Chinese sich beim Aufstecken des Erdungskabels beim Pin vertut... aber warum zum Teufel haben die Entwickler auf der AC-Input-Platine Steckkontakte überhaupt solche Pins im Phase-/Neutralleiter-Bereich vorgesehen? Das lädt doch dazu ein, das falsch zu montieren.
Letztendlich hatte ich Glück, da die gefährliche Situation erst seit ein paar Tagen bestand. Ich hab seit zwei Wochen ein Riden RD6024 und da hatte zuletzt im Netzteil - bei ausgeschaltetem Gerät - so alle 5-6 Minuten ein Relais geklickt: angezogen und gleich wieder abgefallen. Ich hab dann vor wenigen Tagen festgestellt, dass ich vor der Mehrfachsteckose, welche die Kunkins und Netzteile schaltet, die einpolige WLAN-Schaltsteckdose so herum drin hatte, dass sie den Neutralleiter schaltet. Doof, hat aber vermutlich das Relaisklacken im Riden erklärt, wenn immer Phase anliegt. Bis zu dem Zeitpunkt war die neue KP184 so angeschlossen, dass das Gehäuse mit dem Neutralleiter verbunden: "Glück gehabt" soweit. Durch das Umstecken der WLAN-Schaltsteckdose, damit sie nun Phase schaltet, hat sich dementsprechend auch die Situation am neuene KP184 verändert, womit nun Phase am Gehäuse anlag.
Nach dem Umstecken des Erdungskabels in der neuen KP184 passt nun alles und auch alle Geräte haben es überlebt. Als Erinnerung ist aber eine "Schmauchspur" an der mittleren unteren Gehäuseschraube geblieben.
Tja, so schnell hätte es vorbei sein können. Fazit: Am besten jedes neue Gerät nach Erhalt einmal kritisch betrachten und durchmessen.