Hallo zusammen,
mein Name ist Sebastian und ich bin neu hier im Forum. Vielen Dank für Eure spannenden Beiträge in all den Themenbereichen, da habe ich noch viel Lesestoff vor mir
Ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken mir eine kleine Solaranlage bis max. 600Wp aufs Dach (Einfamilienhaus, Norddeutschland, gute Süd-Ausrichtung, ca. 5000 kWh/a) zu setzen, um einerseits zumindest einen Teil der Grundlast abzudecken und andererseits im überschaubaren Kostenrahmen Erfahrungen mit Photovoltaik etc. zu sammeln. Neben einem akzeptablen Preis und der einfachen Installation ist mir die zukünftige Erweiterbarkeit wichtig, zunächst sicherlich um ein kleines Batteriesystem, später um weitere Module.
Als erstes stolpert man dann ja zwangsläufig über die vielen angebotenen Komplettsysteme im Bereich der Balkonkraftwerke. Die Mehrzahl dieser Systeme verwendet ja einen Microwechselrichter, der direkt unter die Solarmodule geschraubt wird. Nach meinem Verständnis hat dies zwei große Nachteile: Wenn die Technik defekt ist, muss man das ganze Modul demontieren, nur um den WR auszutauschen, und wenn man ein Batteriesystem anschließen möchte, müsste man erst umständlich die „steckerfertigen“ 230V heruntertransformieren mit all seinen Effizienzverlusten und Zusatzkosten für einen Konverter, korrekt?
Beim weiteren Stöbern bin ich auf dieses Angebot aufmerksam geworden und würde mich über eine Einschätzung im Hinblick auf meine obigen Anforderungen freuen: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/balkonkraftwerk-balkonanlage-800w-plug-play/1746816394-87-17458
Mit potenziellen 800Wp (bei geregelten max. 600W nach Wechelrichter) hätte die Anlage noch weitere Reserven für die Wintermonate („viel hilft viel“). Auch wenn sich die verschiedenen Solarmodule mittlerweile sicherlich kaum noch unterschieden hat man mit der angebotenen Firma einen etablierten Anbieter, der wohl auch in Zukunft die gleichen Module anbieten wird (Erweiterbarkeit). Da die Kabel aus den Modulen direkt im Haus enden kann man zukünftig einfach ein Batteriesystem vor den Growatt-Wechselrichter schalten. Sind meine Überlegungen soweit richtig? Habt Ihr vielleicht einen besseren Vorschlag?
Ich würde mich sehr über Eure Einschätzungen freuen!
Gruß
Sebastian
Hi Sebastian,
ich stelle aktuell die gleichen Überlegungen an (–> siehe meine weiteren Threads), bin mit der Umsetzung aber schon etwas weiter. Ich habe mir mittlerweile Panels und einen Inverter beschafft, sehe das Kostenoptimum allerdings eher bei den Komponenten der Vorgängergeneration. Ich werde mit 4x 2xxWp Modulen starten und einem gebrauchten Growatt, inkl. Kabel hat mich das ca. 400Euro gekostet. Natürlich kommt noch einiges dazu, bis die Anlage läuft.
Bei Growatt habe ich herausbekommen, dass die Inverter limitierbar sind und somit unter die 600W Grenze begrenzt werden können. Growatt gibt an, dass dies um einen Prozentsatz geschehen kann, so hoffe ich auch die Kosten für den Zählertausch sparen zu können.
–> wichtiges Thema, informiere dich bei deinem Netzbetreiber, wie die Anmeldeprozedur ist, manche setzen als Messwert die Leistung der Module an, andere die Leistung des Inverters. Laut VDE Norm dürfen es 600VA sein, die Netzbetreibe sehen das aber anders. Wenn du deine Anlage einspeisst, benötigst du eben noch die Moderne Messeinrichtung mit dem Einspeisezähler – kostet so ca. 120Euro.
Ein relevanter Kostenpunkt sind auch die Modulträger. Die kosten mich 100Euro für 2 Module.
Dann kommt noch die Einspeisesteckdose dazu, ebenfalls ca. 40-50Euro.
Bei deiner Anlage würde ich schätzen:
650 Anschaffung
150 Befestigung
50 Einspeisesteckdose
150 Elektriker für das Setzen der Einspeisedose
120 Euro für den neuen Zähler
80 für unvorhergesehenes
In Summe mindestens 1200Euro, bei einem möglichen Ertrag von 150Euro pro Jahr, macht eine Amortisation von 8 Jahren
Das Erweitern einer Anlage geht meines Erachtens nur bedingt, da man dafür im besten Fall die gleichen Module nimmt, leider bekommt man die Modultypen nicht sehr lange. Der Inverter kann eine Erweiterung auch nicht leisten.
Eine Batterie für die Anlage steht ebenso in keinem Kosten-Nutzen Verhältnis und der Selbstbau doch eigentlich zu riskant. Bedenke, man spart 300Euro bei der Anschaffung riskiert aber den Versicherungsschutz der Wohngebäudeversicherung…
Soweit meine Gedankenanregungen. Aber wie gesagt, schau doch auch meine anderen Threads an, darin beschäftige ich mich mit den gleichen Problemen.
Viele Grüße
Tobias
80 für unvorhergesehenesz.B. für die 89€ Versandkosten aus dem o.g. Angebot ;-)
Falls Du noch die Unterkonstruktion vom selben Händler mit dazu nimmst ist das Angebot gut, 810Wp für 650€ sind ein guter Preis. Anderswo bekommt man 600Wp für knapp unter 600€ was aktuell Standard ist und in jedem zweiten Shop so angeboten wird.
Aber die Versandkosten sind halt heftig.
Bei diesen Balkonsolar-Komplettsets kann man mMn auch kaum was falsch machen, die Angebote unterscheiden sich auch kaum.
Frag mal bei Deinem Netzbetreiber an, wie deren Vorschriften sind.
Manchmal kostet der neue Zähler nichts, manchmal eben doch, manchmal musst Du selbst kleine Balkonsolaranlagen genau so aufwändig anmelden wie eine Großanlage mit 30kWp und dann kommen noch ganz andere Kosten hinzu.
Manchmal kommst Du auch um eine Wieland-Einspeisesteckdose herum.
Da kocht jeder Netzbetreiber sein eigenes Süppchen leider.