JK Inverter BMS SOC 100% wird nichts gesetzt

Hallo,

ich habe zwei 16S-280AH-Packs mit jeweils einem JK Inverter BMS. Vor dem Anschluss beider am Lynx wollte ich jeweils einzeln die Packs vollladen.

Neben den BMSen, habe ich auch noch einen Lynx Shunt.

Zum Problem: Das BMS setzt den SOC nicht auf 100% beim Erreichen der "SOC-100 Volt (V)"-Voltage - ist bei ca. 76% stehen geblieben.

Den Wert habe ich auf 3,449V gesetzt (alle anderen Werte ebenso wie bei OffgridGarage)

Ich habe die Spannung mittels eines einfachen Multimeters (Peaktech 3355) nachgemessen, welcher genau mit den Werten vom Lynx Shunt übereinstimmte und im BMS Kalibriert und den Akku laden lassen.

Der Lynx Shunt hat mir schon längst die 100% SOC angezeigt, sowie eine Spannung von deutlich über 55,184V, waren irgendwas um die 56V. Auch das BMS hat mir diese Spannung nahezu identisch angezeigt (+-0,3V) - jedoch auch über 56V. Dieser Zustand war in etwa 2h so. Die Zellen liegen nah bei einander (0,004V Diff).

Spielt ein anderer Wert noch eine Rolle?

Matthias

Hallo schau dir mal das Schaubild an von der OffgridGarage sieht so aus aus als ob da ein Wert nicht passt das der Timer für das Setzen auf 100% nicht los läuft.

Ich hatte die Werte zuvor schon 3 Mal geprüft - aber offensichtlich habe ich RCV übersehen und nun von 5 auf 1h korrigiert. Das wird es vermutlich gewesen sein und berichte.

Scheinbar habe ich noch ein zweites Problem, denn die Spannung geht nicht über 55.1V und im CerboGX Dashboard ist der Wechselrichter in einem Modus wo er zwischen Entladen/Externe Steuerung hin und her wechselt:

Serial Battery allerdings sieht gut aus, die Parameter sagen ja eindeutig noch, dass noch geladen werden soll:

DVCC ist so eingestellt wie in SerialBattery beschrieben:

Vermutung 1:
Harmonieren hier meine eingestellten Werte (Jörg/Meintechblog ESS + OffgridGarage BMS) vielleicht nicht? Der Multiplus hört schon bleibt bei knapp 55,2V also eher 55,1 was dann im BMS nicht für SOC 100% reicht?

Jörg/MeinTechblog

OffgridGarage JK Inverter BMS 16*3,449=55,184
image

Edit: Ich sehe hier noch eine Unterschied, laut OffGridGarage Homepage Settings, ist SOC100 bei 16*3,449 (55,184) - in deinem Screenshot hat er jedoch 55,12 / 16 = 3,445V. Ich probiere das mal.

Vermutung 2:
Alles könnte schon richtig eingestellt sein, aber die Kalibrierung ist noch nicht sauber, der Multiplus sagt, dass er bei 55,22V liegt. Durch Leitungslängen etc. ist im Lynx Shunt (80cm 70mm²) und an der Batterie die Spannung nicht hoch genug? (Zwischen Lynx Shunt und Batterien nochmal 1,9m 70mm²)

Gruß

Die Logik das erst die RCV Spannung erreicht sein muß, für eine Zeitspanne X, und dann erst die 100% SOC Spannung überschritten sein muß, die immer kleiner oder gleich der RCV Spannung ist, ist Blödsinn.

  1. die 100% SOC Spannung ist immer <= RCV, ergo
  2. wenn Akkuspannung >= RCV erreicht wurde für X Minuten dann
  3. ist die Angabe der SOC 100% Spannung überflüssig, die kann man sich bei dieser Logik einfach mal sparen, denn dieser Wert ist immer kleiner einzustellen
  4. könnte man 100% SOC Spannung > RCV Spannung einstellen wäre das ebenfalls sinnfrei, da dann diese Hürde niemals überschritten werden kann
  5. wenn auf Grund eines Spannungsabfall vom WR hin zu den Akkuklemmen RCV niemals erreicht werden kann, dann funktioniert die JK-BMS Logik nicht mehr

Fazit logisch betrachtet ist die jetzige Logik unlogisch und Blödsinn.

Richtig wäre es so gewesen:

  1. RCV Spannung ist komplett für sich allein zu betrachten, und ist wirklich nur die Request Charge Voltage, mehr nicht
  2. 100%-SOC Spannung + Timer ist eigenständige Logik
  3. durch das Einstellen einer geringeren 100%-SOC Spannung in Relation zu RCV kann man einen eventuellen Spannungsabfall durch die Akkukabel kompensieren
  4. bei Victron-Anlagen stellt man dann eben 100% SOC Spannung == RCV Spannung ein, ändert an der Logik nichts
  5. desweiteren kann man die Unart vieler Wechselrichter nicht die vom BMS gelieferte Akkuspannung zu benutzen sondern selber eine eigene Messung an den Wechselrichter-klemmen durchzuführen, ebenfalls mit dieser Logik sauber erschlagen.
  6. Also Victronanlagen und auch zB. Deye Anlagen würden gleichermaßen damit laufen.

Nungut: so wie es jetzt ist muß man tricksen. Bei meinem SunSynk (Deye-OEM) schaue ich nach was dieser als Akku-Spannung an seinen Klemmen misst. Dann addiere ich 120mV dazu und kalibriere damit das JK-BMS. Somit sind zwar real ca. 7.5mV pro Zelle weniger an dessen Akkuklemmen aber der Deye stellt nun die gefiorderte Akkuspannung aus Sicht des BMS virtuell um +120mV höher ein. Das BMS kann somit die geforderte RCV erreichen und setzt nach gewünschter Zeit den 100% SOC.

Ich konnte dies bei meiner Anlage mit dem Deye + 2x JK-BMS in Master-Slave jetzt mehrfach überprüfen, es funktioniert wie gewünscht.

Falls der Spannungsabfall größer sein sollte dann muß man > 120mV addieren.

Und, wenn man den Timer auf zB 1h = 60 min * 0.1 = 6 Minuten einstellt dann ist damit chinesische Durchschnittszeit gemeint, also 20 bis 30 Minuten :wink:

Vielen Dank für dein ausführliche Erklärung.

Die merkwürdigen Abhängigkeiten im JK sind auch für mich ein Rätsel - kann man nur hinnehmen oder was anderes kaufen :wink:

Ausgangssituation heute war ja:
Victron MP DC Ausgang 55.22V

JK Inverter BMS misst selbst 55.09V => Serial Battery schiebt CVL 55.2 + CCL 35.9A an den Victron => Victron hat die Spannung schon, also passiert nichts.

Würde ich deinem Vorgehen folgen, würde ich das BMS auf JK Inverter BMS 55,09+0,12V = 55,21 V kalibrieren - es läuft also dann schön seine Route ab und der SOC ist auf 100% - allerdings verschenke ich tatsächliche X,XmV je Zelle. Tut der Batterie ja eher nur gut - falls es überhaupt realen Einfluss hat.

Könnte ich alternativ auch im BMS die RCV, bzw. in meinem Fall im SerialBattery die MAX_CELL_VOLTAGE um 0,12V erhöhen? Somit hat jedes Gerät die tatsächlichen Messwerte ohne Aufschlag.

JK Inverter misst 55,09 => Serial Battery schiebt 55,32 CVL raus und Victron erhöht also die Spannung, sodass am JK korrekt die 55,2 ankommen.
Ist das also am Ende nahezu gleich, oder hat das Nachteile?

Ich hab leider keine so genaue Messtechnik und kann den Spannungsfall nur in 100mV Schritten messen. Rein rechnerisch sollte das Kabel bei mir so gut wie keine Rolle spielen, wenn dann überhaupt Verbindungen und vermutlich am relevantesten die MegaFuse. Zu meinen OffgridTech Megafuses steht leider nichts im Datenblatt, aber alternative Hersteller geben in der Regel 90-125mV an. Ziemlich genau das was mir fehlt.

Also die RCV alleine zu erhöhen kann nichts bringen da damit ja der Spannungsabfall nicht ausgeglichen wird.

Du hast schon Recht wenn du meinst das man, nur mit der +120mV Kalibrierung des JK-BMS, nicht die volle gewünschte Akkukapazität auslastet.

Ergo: wenn das mit der Kalibrierung funktioniert dann alle relevanten Spannungen wie RCV ebenfalls inkrementieren um die "Fehlkalibrierung" wieder auszugleichen.

Positiver Nebeneffekt bei meinem System ist das nun die Float-Voltage günstigeres Verhalten des Gesamtsystem erzeugt. Denn früher, mit der alten Firmware, war es immer so das beim Wechsel in den Float-Modus die Akkus erstmal massiv, ca. 1kWh, wieder entladen wurden. Jetzt mit der Fehlkalibrierung senkt mein Wechselrichter die Spannung an seinen Klemmen um ca. 120mV ab und das entspricht dann der tatsächlich am Akku vorher anliegenden RCV-Spannung, ergo: der Akku wird in seiner Spannung gehalten.

Mal ne blöde Frage, warum überhaupt SerialBattery in der Kombination aus Multiplus und den beiden JK Inverter BMS? Die sprechen nativ mit dem Victron und SB wird nicht benötigt.

Ja, die können schon miteinander, jedoch nicht so detailliert. Die Voltages der einzelnen Zellen sehe ich bspw. nicht. Serialbattery hat auch nochmal mehr Möglichkeiten.
Das SOC-Problem ist aber unabhängig davon.

Schau dir mal den Parameter VOLTAGE_DROP in der config.ini in serialbattery an. Der ist dazu da, einen Spannungsunterschied zwischen victron und BMS anzupassen.
Hab da zB 0.14 stehen damit an der Batterie die 55,2V sind.

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Danke dir für deinen Beitrag. Solch eine Einstellung hatte ich gesucht und damit klappt es jetzt auch fast jeden Tag. An einigen Tagen wird die Spannung noch nicht mal für 15 Minuten gehalten, obwohl es über 60 Minuten sein sollten. Ich konnte aber noch nicht reinschauen wer an dieser Stelle falsche Ladesignale sendet oder nicht wie angefordert geladen wird.

Die SOC-Berechnung im JK ist bei mir schon arg daneben. Am Lynx Shunt kann ich keine SOC-Sprünge erkennen, aber das JK-BMS kommt nach einem Tag Entladen und Volladen am nächsten Mittag (wiederholt) nur auf 90% und springt dann wenn die 55,2V auch mal über die angeforderte Zeit von 1h gehalten werden auf von 90 auf 100%.
Klappt das mal 2 Tage nicht, komme ich nur auf 90, 80% SOC und erreiche dann nach der Nacht leider die Min-SOC 35% Einstellung vom Victron.
Hat da jemand Erfahrung mit? Lohnt bzw eine gute Stromzange zu besorgen um das JK auch gegen Strom zu kalibrieren?

Wenn du serial battery benutzt wird damit die float Spannung geregelt.
Schau dir mal alles was unter dem Parameter CVCM_ENABLE zu finden ist.
Default steht zB bei MAX_VOLTAGE_TIME_SEC = 900
Das wären deine 15 Minuten bis er in die float Spannung wechselt.

Zum Thema SoC:
Mit den Version 15.38 finde ich die SoC Berechnung deutlich besser.
Trotzdem benutze ich die interne SoC Berechnung von serial battery + den Stromsensor vom Multiplus.
Kann man alle in der config.ini angegeben.
Zusätzlich kann man auch noch Korrektur Werte angeben, wenn das Jk 0A misst, dann habe ich zB einen kleinen Strom angegeben.
Damit fahre ich auch im Winter sehr genau mit dem SoC.Bisher max 5% daneben trotz längere Zeit keine 100%.
Ob und wie das mit mehreren Batterien parallel funktioniert kann ich aber nicht sagen. Da hilft probieren :wink:

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