JK BMS und Victron-Kopplung // Wer regelt was? ESS mit Batterie Life etc?

Hi

kennt jemand eine gute Anleitung wie das JK BMS in Kombination mit einem Victron MPII optimal zu betreiben ist (ESS Settings)?

Ich habe den Eindruck, dass sich zB diese ESS Konfiguration:

In gewissen Teilen mit den BMS Settings wie sie hier gezeigt werden "beißt":

Mir ist nicht wirklich klar wer hier was genau steuern soll, zB maximale Ladespannung oder wer das Floating anstößt.

Im ersten Video macht das für mich der ESS Assistent und hierauf beruht dann auch die Victron Einstellung "Optimiert mit Battery Life".

Schaue ich so bei mir rein:

Ist das Floating vom MPII aktiv?
Dieser Eindruck wird bestärkt mit der Ladespannungsbegrenzung 57,6V in den Paramtern des JK BMS:

Das Floating des JK BMS würde diesen Wert auf 53,6V reduzieren.

Ich habe somit zB das Floating doppelt aktiv.

Ist der Eindruck korrekt und wäre das ESS im Victron auf externe Steuerung zu konfigurieren?

Danke für Euer Feedback!

Es ist etwas verwirrend weil es im ESS getrennte Einstellungen für das Laden vom MP2 aus gibt. Der soll in aller Regel aber gar nicht laden weil das bei den Bezugspreisen und Netzgebühren ja niemand freiwillig macht solang er PV hat.

Wichtig ist, daß bei SystemSetup->BatteryMonitor-> dann nicht MP2 on VE-Bus sondern eben JK on CAN Bus ausgewählt wird. Damit wird der gesamte Ladevorgang über die MPPTs vom JK aus geregelt.

Danke. Stand bei mir auf Automatik und das JK BMS wurde dabei gewählt.
Habs es nun mal fix manuell auf das JK gesetzt:
grafik

Wie und wo stelle ich denn ohne MPPTs ein, das zum Laden ausschließlich Solarüberschuss am Zähler verwendet werden soll? Nur in Notfällen vom Netz, wenn Batterieschäden drohen.

Per CAN angeschlossenes JK-BMS V. 15.34 soll zur Steuerung des Multiplus 2 verwendet werden.

Das passiert nach meinem Verständnis als Priorität/Automatisch außer man stellt es um. Siehe hier auch "Eigenverbrauch"

Danke Dieter, ich glaube jetzt hab ich es kapiert.

BatteryLife ist nicht immer das Vorhalten einer vollen Batterie für den Notstromeinsatz, sondern kann auch dazu verwendet werden, dass nicht ins Netz eingespeist wird, sondern mit verfügbarem Solarüberschuss für den Eigenverbrauch geladen wird.

Der Multiplus 2 GX hängt hier schon, aber noch kein Akku dran. Der läuft nur mit einem 42V DC Netzteil. Aber wenigstens kommt in der Remote Console jetzt das ESS, nachdem ich es in VE Configure 3 eingestellt und geladen habe. Aber es ist aus und bei Status BatteryLife steht "unbekannt" und es lässt sich nichts anderes einstellen.

OK, ist ja auch noch ein unfertiges System.

Kann ich Dir alles nicht 100% eindeutig beantworten da ich selber noch genaue Funktionen und Bedeudutungen der Einzelnen Komponenten und deren Parameter herausfinde.

Aber ich habe genau wie Du den 5000 GX an einem 32V Netzteil vorbereitet und das 100% nach dem Video oben wie man ein ESS konfiguriert.

Danach das JK BMS ohne Verbindung zum Victron konfiguriert und erst dann alles Stück für Stück in Betrieb gesetzt. Deine gewünschte Funktion, dass der Akku nur über PVstrom geladen wird war dabei sofort aktiv und ich brauchte das nie ändern.
Auch die das danach eingestellte Batteriemontoring durch das JK BMS haben daran nichts geändert.

Einzig wo ich nochmal ran gegangen bin im Betrieb, war im Remote Portal der Sollwert für den Netzzähler. Im Standard steht er bei mir auf 50W. Das führte dazu das Nachts immer minimaler Netzbezug vorlag. Habe ihn nun auf 0W gesetzt und sehe nicht dass dadurch wirklich nennenswert Akkustrom ins Netz geht (Überschwingen) aber doch der Netzbezug sich mehr als halbiert hat in der Zeit ohne PV-Erzeugung/Nachts.

Gute Antwort, das hat mir schon geholfen :grinning_face:

Dieser ganze Wust von Einstellungen, die für einen Neuling erstmal unklar sind, stelle ich mir wahrscheinlich zu kompliziert vor, wird nach der Inbetriebnahme wahrscheinlich einfacher.

Ja, die 50W Vorgabe, die Du erwähnst, hab ich gestern auch gesehen. Wenn man genug Solarstrom hat, kann man die auch auf 0 stellen. Der Multi soll allerdings bei mittlerer bis höherer Last am effektivsten laufen. Kann gut sein, dass Du bei 50 W Grundlast (etwa meine) schon über 150 W ständig invertieren musst.

Ich will erst mal mit 60 W probieren, das wäre ohne Kühlschrank, den hätte ich bei 80 W mit drin. Der Gefrierschrank im Keller ist schon älter. Der nimmt sich im 2 Stundentakt ca. 45 W für längere Zeit. Den würde ich mit abdecken lassen. So der vorläufige Plan.

Ich hab nur kleine, schnell verschattende Dachflächen. Da wird eher im Sommer an sonnigen Tagen nur etwas über sein.

Den Punkt habe ich nicht verstanden. Die 50W legen den Regelpunkt für den Inverter fest. Er regelt also auf 50W Netzbezug und ich hab ihn auf 0W Netzbezug gestellt. Damit muß der Inverter mehr Leistung von der Batterie holen und nicht aus dem Netz.

Bei dem Inverter mit 4000VA sehe ich das alles aber eher als kleine Leistung an. Mein Grundbedarf liegt irgendwo bei 250-350W warum dann auf 50W Bezug und nicht 0W regeln. Das machte für mich wenig Sinn, da PV/Batterie-Strom wesentlich günstiger ist bei mir.

Du hast zwei Grenzen die in deinem Screendump auf 10% stehen. SOC Mindestewert ist eine absolute Grenze um eine Tiefentladung zu verhindern. Man kann sie auch selbst einstellen. ich habe sie auf 5% weil klar ist, daß es immer nur ganz kurzzeitig auftritt wenn ich früh morgens zur Rush-Hour die Batterie absichtlich leer fahre. Ab etwa 9 Uhr übersteigt meine Modulleistung das was ich ins Netz einspeisen darf. Zu der Zeit muß meine Batterie <10% sein, damit ich nachmittags gegen 17 Uhr noch etwas von 100% weg bin und nichts verschenken muß. Balancieren kann ich erst später wenn der Sonnenuntergang soweit fortgeschritten ist, daß ich die komplette erzeugte Modulleistung direkt einspeisen kann.

Status d. Ladebegrenzung kann man nicht selbst einstellen. Der Wert geht in in 5% Schritten hoch, für jeden Tag wo die Batterie wegen fehlender Sonne nicht auf 100% geladen wird. Das ist aber nur bei Mode Optimize mit Battery Life und soll verhindern, daß kleine Anlagen im Winter ihre Batterie über längere Zeit fast leer stehen haben. Wenn klar ist, daß du sowieso einspeist und jeden Tag damit laden kannst indem du einfach die Einspeisung runter setzt, kannst du Mode Optimized without Battery Life einstellen. Dann wird der Tatsächliche Status der Ladebgerenzung im Menü gar nicht mehr angezeigt.

Steht alles irgendwo in den blauen Beschreibungen aber kapieren tut man das erste nach einer gewissen Zeit durch rumprobieren.

Wohl war. Warum zB der Mindestwert des SOC im Victron und nicht BMS als Schutz vor Tiefentladung hinterlegt ist, muß man ja auch nicht verstehen.
Gehört für mich zu den absoluten Grenzwerten und daher ins BMS. Erst wenn ich diese Mindestwerte vorher als Nutzereinstellung erhöhen möchte, dann von mir aus im Victron.
Aber vielleicht liegt der Fehler auch darin den SOC als ernsthaften Wert zu betrachten. Ist ja gehörig mit Fehlern behaftet und daher nutzt das BMS lieber eine Spannungsuntergrenze für die Zellen. So würde ich es mir selbst erklären wollen.

Absoluter SOC Grenzwert gibts im BMS obendrein. Bei dem werden dann einfach die DFET abgeschaltet und das wars dann. Aber das BMS weis ja nicht, für was die Batterie entladen wird. Das ESS im Victron weis hingegen ob etwas ins Netz eingespeist wird was man aufhören sollte, ob das Netz überhaupt da ist um was zu beziehen damit nicht alles aus geht wenn die Schwelle gerissen wird. Sozusagen eine komfortable Vorwarnung mit entsprechend automatisierten Maßnahmen welche das BMS alleine nicht hinkriegt.

Wo denn? Ich sehe nur Spannungen die auch zur Bildung des SOC genutzt werden.

Was Du beschreibst bzgl. wer wann und warum was entläd. Alles ok, aber ich hab ja von Grenzwerten gesprochen. Die sind für mich in Granit gemeißelt egal wann wie oder warum und darum für mich besser im BMS aufgehoben. Es gibt dann für mich keinen Grund diesen zu unterschreiten und damit einen einen Akku zu "schädigen". Untergrenze ist Untergrenze. Darüber ist etwas anderes :slight_smile:

Sorry, da hatte sich durch eine Rechtschreibprüfung ein falsches Wort eingeschlichen. Invertieren sollte investieren heißen. Damit meinte ich, dass der MP2 sicher einen hohen Eigenverbrauch hat bei 50 W Leistung. Sich also kaum rechnet, wenn es dann woanders fehlt. Wie bei mir.

Wenn Du aber sogar noch einspeist, würde ich es natürlich auch mitnehmen.

@janvi Du hast mich zitiert, meintest aber sicher Dieter, weil der die Bildschirmkopie eingefügt hat. Oder war auch was direkt für mich dabei?

Für den Kernwinter plane ich, den MP2 und Akku (BMS) auszuschalten. Aber mal sehen, wie es aussieht.

Ich werde im Sommer an sonnigen, sparsamen Verbrauchstagen sicher mal mehr ernten als ich verbrauche. An 90 bis 95 % der Tage aber wohl nicht. Deshalb sollte der SOC Mindestwert bei mir höher sein. Unnütz einspeisen will ich nach Möglichkeit überhaupt nicht, also wenn ich da dann wieder zukaufen muss.